ich finde es toll, dass du dich getraut hast in die AA-Gruppe zu gehen!
Hast du dich den nicht irgendwie erleichtert gefühlt? Ich war einfach nur froh, dass ich nicht mehr alleine bin mit meinem Problem. Es waren sogar 3 Leute dort, die ich kannte und es hat mir nicht so viel ausgemacht wie ich befürchtet hatte. Die waren schließlich aus dem selben Grund da wie ich! Stell dir vor: mein Vater war Alki und die Tochter des Wirtes wo er sich immer besoffen hat, war in der gleichen Gruppe, sie war also genau wie ich Alkoholikerin geworden. SUPER!
Und was deine Befürchtungen angeht, dass man dich rausschmeißt weil du noch nicht in der Gosse gelandet bist, da habe ich gaaaanz andere Erfahrungen gemacht.
Ich habe nur positive Reaktionen zu hören bekommen. Es wäre einfach super,dass ich einfach so, aus freien Stücken zu meiner Bekannten gegangen bin und gesagt habe: "Ich bin Alkholikerin, bitte hilf mir. Nimm mich mit in die Gruppe"
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die meisten unter sehr großem Druck von Familie oder Therapeuten dorthin "geschleppt" worden.
Vor mir haben sie den Hut gezogen, weil ich einfach so da reinmarchiert bin und gesagt habe "ich will so nicht mehr leben, ich brauche Unterstützung und Kontakt zu gleichgesinnten." Klingt jetzt vielleicht etwas überheblich aber so war es nun mal.
Weißt du, es wurde zwar schon hundert Mal geschrieben, aber ich bin überzeugt, dass für jedem von uns, der Tiefpunkt ein ganz anderer sein kann. Ganz unten sein heißt nicht immer unter einer Brücke zu schlafen. Für mich war ganz unten, nicht mehr zu wissen, was ich meinen Kindern am Voraben erzählt hatte oder immer nur Angst zu haben es könnte nach 19 Uhr jemand klingeln und sehen, dass ich betrunken bin. Ich habe mich nur noch geschämt - das war mein persönliches Tief.
Ich gehe übrigens in 2 verschiedene Gruppen. Heute sind wieder die AA angesagt und ich freue mich richtig darauf. Die Leute dort sind so nett und tun mir sooo gut.
Alles Liebe Scratty!
"Man kann dir den WEG zeigen, aber GEHEN musst du ihn SELBST"
ZitatIch habe mich nur noch geschämt - das war mein persönliches Tief.
Meines auch.
Ich danke jeden Abend meiner höheren Macht, dass ich den Weg aus dem Teufelskreis aus:
Trinken, Scham, wieder trinken müssen, um die Scham(nur ein "Trinkgrund" von vielen)über das "Schonwiedernichtgeschaffthaben" zu verdrängen, weil schon wieder getrunken usw. usf.....
gefunden habe. Danke.
Für alle gute 24 Stunden und immer eine Armlänge zwischen euch und dem ersten Glas.
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
Zitat@Juma63:"Jetzt wird mir so einiges klar, was deinen eklatanten Einstieg hier im Saufnix angeht."
Ich woll't den Satz "vom Alten" ja erst wirklich nich' hier reinschreiben, nun is'ser mir doch noch 'reingerutscht - aber "so geht's im Leben" - "eben".
Friesen (siehe Werbeslogan für "Jever") sind auch nur Menschen - und ganz nebenbei, Sabine, einen kleinen schlesischen Einschlag (mütterlicherseits) hab' ich auch (... in Hubadruba, dort, wo de Kirscha wachsa mit de langa Stiela ...).
Nu' aber fix wieder zurück zum Ausgangsthread.
VG Volker
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
ZitatGepostet von Friesenvolker ..Nu' aber fix wieder zurück zum Ausgangsthread....
Lass man, Volker, s´basst scho eso!
Für den TurnAround sorg ich dann schon selbst, wenn ich Bock drauf hab. Für so manchen Spruch mag ich jetzt sogar den Adenauer, und des will ebbs heisse. LG Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ZitatGepostet von Scratty69 Hast du dich den nicht irgendwie erleichtert gefühlt? Ich war einfach nur froh, dass ich nicht mehr alleine bin mit meinem Problem. Es waren sogar 3 Leute dort, die ich kannte und es hat mir nicht so viel ausgemacht wie ich befürchtet hatte...
Hi scratty,
ich hab´s Dir schon per nmail geschrieben; jetzt tu ich es auch für den Rest der Gemeinde, nicht dass da jemand meint, er müsst dem genaro wieder eins pusten Leicht abgeändert :
Die noch mangelnde Erleichterung bei mir? Klasse, wie Du das merkst, scratty!
Hmmmh. Zum einen hallt mir immer noch "GottVater" von gestern abend in den Ohren, da muss ich wohl noch hinhören und das ertragen lernen, zum anderen hatte ich mich schon vor zwei Wochen in der Thera-Gruppe offenbart, - da spürte ich schon eine enorme Erleichterung!- und : Es waren gestern alles fremde Leute, denn ich war in meiner Nachbarstadt bei den AA, weil hier in meiner Stadt treffen die sich immer freitags, wo ich doch schon immer meine TheraGruppe habe. Das find ich sehr schade, ich wär lieber hier dazugegangen.
Vielleicht liegt es da dran?
Ich bleib am Ball, und Du bitte auch!
Viel Kraft dafür,
Günter
[ Editiert von genaro am 07.02.07 15:22 ]
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
ob es leichter gewesen wäre, wenn nicht nur Fremde in der Gruppe gewesen wären? Ich kann dir das nicht beantworten. Ich glaube, dass jeder von uns hier das anders empfindet und deshalb sich ein gewissen "Wohlgefühl" einstellt oder auch nicht.
Ich persönlich hatte ursprünglich panische Angst davor jemandem zu begegnen, der mich von früher oder auch zum aktuellen Zeitpunkt kennt. Als es dann soweit war und ich plötzlich die bekannten Gesichter vor mir sah, schlug mein Herz mir im ersten Moment bis zum Halse! Aber schon bei der Begrüßung kam so ein Gefühl von Vertrautheit auf und ich habe mich nicht mehr so geschämt.
Die mittwochs Gruppe (wo ich gestern war) ist eine sehr kleine Gruppe von ungefähr 10 Leuten. Was mir jedoch ein Gefühl der Geborgenheit gibt. Es gibt dort die verschiedensten Menschen (von 30 bis 65 Jahre), manche sind erst seit ein paar Monaten trocken un einer, den ich übrigens sehr bewundere für seine Ehrlichkeit ist schon seit 20 Jahren trocken. Und all diese verschiedenen Erfahrungen geben mir Mut und motivieren mich.
Für mich ist eins ganz sicher - ohne die Gruppen könnte ich momentan nicht überleben. Ich würde am liebsten jeden Tag hingehen. Ich brauche die Gespräche momentan wie die Luft zum Leben.
Leider lebe ich in Belgien in einem kleineren Ort und die Angebote sind hier leider nicht sooo groß wie in den Städten. Außerdem habe ich ja auch noch einen Mann und 4 Kids die mich auch ab und zu sehen möchten. UND ich bin mitten im Umzug. Da muss ich auch ab und zu ran.
Und noch was Günter, die Sache mit "Gott-Vater" bei den AA's muss du vielleicht relativieren. Wenn es dich stört, konzentrierst du dich am Anfang nicht DARAUF, sondern auf die dort anwesenden Menschen.
Ich bin auch nicht sehr gläubig aber ich ertappe mich immer öfter dabei "Gott" oder wen auch immer zu bitten, mir die Kraft zu geben, die nächsten 24 Stunden stark zu bleiben.
Ich wünsche euch allen einen (hier in den Ardennen seeeehr verschneiten) Tag.
Alles Liebe Scratty!
"Man kann dir den WEG zeigen, aber GEHEN musst du ihn SELBST"
@all: Das hab ich vorhin per nmail geschrieben und verschickt, nicht als Antwort auf scrattys obigen Beitrag, doch für mich passt es, das jetzt hier uneditiert einzustellen: Hi scratty, ich erleb Dich ganz klar!
Mir tut es gut, darüber zu berichten, wie mich mein Saufdruck beschäftigt, der ist für mich dann besser greif- und beherrschbar. Ja, das Gefühl, verzichten zu müssen ist für mich auch bitter. waren da doch auch schöne Momente, z.B. die gemeinsame runde Bier nach einer gelungenen Renovierung von Haus, Boot oder sonstigem, das Glas lecker Rotwein mit meiner Liebsten bei Kerzenlicht. Ja, da tut es mir auch weh, den jetzt nötigen Verzicht nicht als solchen wahrzunehmen, sondern als einzige Chance, doch noch mehr Leben in mein Leben reinzukriegen. Bei mir läuft es grad eher manisch mit kurzen(bis jetzt, puh) depressiven Phasen. Ich hab´s Gefühl, ich geb grad Gas Richtung Leben, fühl mich stark. In Zeiten, wo ich bis vor kurzem Soff, abends, hock ich hier im Saufnix oder bin in zwei Gruppen (Thera+AA) oder lese was zu Thema. z.Z. von H-P Röhr, Wege aus der Abhängigkeit. Heftig, und mit viel Gefühl geschrieben. Passt. Auch tut mir gut, dass auch Dank Deines 1. Beitrags das Thema Missbrauch bei mir wieder bewusster ist, amethysmena hat dazu ja an zwei Stellen heut nacht wunderbar geschrieben. Das Gefühl, nicht allein zu sein, Menschen, die das kennen, die spüren und für sich was tun, gibt mir auch Kraft, mein "kribblig sein" von wg. Verzicht mit Klarheit und Wut dahinzu schicken, wo es hingehört: Zu Vater UND Mutter. und somit selbst trocken zu bleiben. Viel Kraft für Dich dabei und Rückenwind
Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
jetzt frage ich mich doch aber wirklich, warum du den Umweg über Nmails wählst, wenn du es hinterher doch ins Board stellst? Mach das nächstes Mal doch anders. Stelle es erst ins Board und verschicke es dann als Nmail an ein paar Auserwählte. Hat den Vorteil, dass die dann schon wissen, was kommt.
Das langweilt mich. Mit den Inhalten scheinst Du wohl überfordert zu sein.
Wenn nicht, was ich eher glaube, dann bringst Du mich mit solchen Belanglosigkeiten sicher nicht aus der Fassung. Ich glaub, die gibst Du von Dir, weil Du wohl grad kein Bock hast, Dich mit Inhalten auseinander zu setzen. Hab ich ja auch nicht immer.
Aufrichtigen Gruß (thanks beachen ) Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
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, einen kleinen schlesischen Einschlag (mütterlicherseits) hab' ich auch (... in Hubadruba, dort, wo de Kirscha wachsa mit de langa Stiela ...).
Aber schon bei der Begrüßung kam so ein Gefühl von Vertrautheit auf und ich habe mich nicht mehr so geschämt. 
