hallo herr januar (wenn ich den genaro so richtig interpretier)
freut mich dass du nun über dich schreibst und da ja offenbar sehr selbstkritisch mit dir umgehst. ich merke, dass du bemüht bist einen realistischen überblick über deine situation und die zusammenhänge in deinem leben zu gewinnen.
du erwähnst, dass du bereits hilfe hast. das ist gut. magst du schreiben in welcher form dir die zuteil wird?
merkwürdig fand ich nur ein bissel deine äußerung:
ZitatIch schreibe das hier, nicht um Mitleid, Ratschläge und Hilfe zu bekommen, bitte: Nein, danke!...
die sache mit dem mitleid ok (das kriegst hier eh nicht fürs saufen, selbst wenn mancher es sich glaub ich schon so wünschen würde) - weil das eititeiti bringt keinen von uns weiter, aber rat und hilfe - ja, warum denn nicht? oder habe ich da was falsch verstanden?
auch ich bin natürlich nicht so naiv um mir hier im forum um mir fremdgestrickte patentrezepte in form von weisen mir aufgestülpten ratschlagen oder konkreten hilfsangeboten "abholen" zu wollen - meinst du das damit wenn du dich gegen ratschläge und hilfe aussprichst?
ich persönlich stelle fest, dass aber allein schon das hier lesen und das sich-beteiligen mir dann letztlich eben dann doch oft auch wertvollen rat und hilfe bietet indem ich anhand beispiel und vergleich lerne oder mir bewusstes weiter vertiefe - die arbeit das "herauszulesen" dabei nimmt mir natürlich hier aber auch keiner ab. und ich habe die wahl, was davon ich annehme und was ich verwerfe. diese freiheit ist mir wichtig und die ist hier vorhanden.
allemal ist dies forum hier eine wunderbare möglichkeit mehr, sich mit einer krankheit auseinanderzusetzen, die nun mal stetiges leben im absoluten bewusstsein derselben erfordert, um sie erfolgreich zum stillstand zu bringen.
insofern willkommen und mach draus einfach, was dir für dich das beste zu sein scheint.
ich sah heut Nacht, dass Du auch noch online warst, und freue mich jetzt sehr, von Dir schon ein feedback zu haben. Ich danke Dir, das tut gut. Nein, an den Januar dachte ich nicht dabei, doch jetzt, wo Du es sagst, gefällt es mir auch! Ich erinnerte mich an einen Indianer bei Castaneda der sich so nannte, der andere weise Indianer dort, Don Juan, war mir als nickname denn doch etwas zu gefährlich.... Mein Sternzeichen, unerlöst gelebt, neigt da schon zu einem gleichnamigen ...-ismus.
Doch grad dieser Don Juan hatte vor seiner "Erkenntnis" eine heftige Alk-Karriere, und somit hab ich die Kurve hierher wieder gekriegt!!
Hmmmmh. Mein Statement zu Ratschlägen klingt vielleicht arrogant. Deine Deutung kommt schon hin: Ungebetene Ratschläge sind für mich SCHLÄGE, nicht gegeben aus echter Anteilnahme, sondern damit der Eine oben und der Andere unten ist. Ich wehre mich schon präventiv dagegen, weil ich mich leider selbst oft dabei erwische.
Mir hat Euer Forum hier die Augen geöffnet, auf welchem Weg ich mich grad befinde, besonders die Erfahrungsberichte hier, nochmals Zwerg: Danke!!!
Ich bin in einer Therapiegruppe, tiefenpsychiologische Arbeit. Nur so komme ich dahin, warum ES mich saufen lässt.
"ich persönlich stelle fest, dass aber allein schon das hier lesen und das sich-beteiligen mir dann letztlich eben dann doch oft auch wertvollen rat und hilfe bietet indem ich anhand beispiel und vergleich lerne oder mir bewusstes weiter vertiefe - die arbeit das "herauszulesen" dabei nimmt mir natürlich hier aber auch keiner ab. und ich habe die wahl, was davon ich annehme und was ich verwerfe. diese freiheit ist mir wichtig und die ist hier vorhanden."
kann treffender nicht sein; woher, Ingmarie, nimmst Du die bloß nur diese Worte, toll!
Genaro, mach' kein' Sche..., spiel' hier nicht den taffen Einzelkämpfer, das geht in die Hose. "Am Brunnenrand auf Kante balancieren zu wollen, führt dazu, in die Tiefe zu stürtzen". Der Sog der Tiefe ist zu mächtig. Hände, die gereicht werden, geben Gleichgewicht und Sicherheit, sie sorgen wieder für einen erforderlichen Abstand zum Brunnenrand!"
Ich hab' da auch noch einen schönen (...natürlich, Fv schon wieder, mußte ja kommen) Spruch:
"Der mit dem Teufel tanzt, muß nicht glauben, Gott nahe zu sein!"
Hi. Hier in diesem Forum zu lesen, wie es Euch anderen so geht, wie es Euch gelingt im Kleinen und auch wo es noch arg holpert, das ist mir eine große Hilfe.
danke vielmals übrigens der nachfrage: die hand ist seit heute von den blauen fäden (die bisher ein hübsches armband mit kreuzstichmuster bildeten) befreit. Sie fühlt sich grad mal 10 Tage nach der operation bei belastung zumindest nur noch grad mal so schlimm an wie am schlimmsten tag vor dem eingriff, und das ist gut sagt mein doc
lässt berechtigt hoffen dass künftig, wenn alles verheilt ist in ein, zwei wochen wieder alles gut ist als wär nie was gewesen.
ich werd schon bald wieder zum 10-finger-system übergehen können, wie schön. das erleichtert mir das posten (und den alltag) dann doch sehr.
Schön, dass Du bei mir reinschaust und mir was schreibst. Tut guut. Danke!
Zu Deiner Hand: Dir entgeht wohl nix! Weiss gar nicht mehr, WO ich dich danach gefragt habe.. Dass, schon!
Gute Besserung weiterhin! Ich hatte auch schon die linke Hand beim Arbeiten zerdeppert, die Männer vom Bau... doch damals war ich nicht blau.. Hätt aber schon können sein.. Hmmh. Drum kenn ich auch das "Handgefühl". Ich habe viel zu früh wieder gearbeitet, und jetzt ziert ein Überbein meinen Handrücken. Warum muss es mir immer so weh tun, damit ich was merke? ..rhetorische Frage, eh klar.
"Oh! Du hast Schuldgefühle? Prima! Gratulation! Dann ist ja alles im Butter! ..dann musst Du ja auch nichts ändern!"
passt ein Zitat von Max Frisch, das ich mir mal kopiert hatte:
"Fragwürdig wie alles, was wir treiben, ist auch die Selbstkritik. Ihre Wonne besteht darin, dass ich mich scheinbar über meine Mängel erhebe, indem ich sie ausspreche und ihnen dadurch das Entsetzliche nehme, das zur Veränderung zwingen würde."
"Oh! Du hast Schuldgefühle? Prima! Gratulation! Dann ist ja alles im Butter! ..dann musst Du ja auch nichts ändern!"
passt ein Zitat von Max Frisch, das ich mir mal kopiert hatte:
"Fragwürdig wie alles, was wir treiben, ist auch die Selbstkritik. Ihre Wonne besteht darin, dass ich mich scheinbar über meine Mängel erhebe, indem ich sie ausspreche und ihnen dadurch das Entsetzliche nehme, das zur Veränderung zwingen würde."
Fiel mir gerade so auf.
Gruß
Friedi
Hi Friedi,
:bravo1as kannte ich von Max Frisch ja noch gar nicht! So schön, dass er in der Ich-Form schreibt, das geht mir direkt unter die Haut.. Fühle mich ertappt.. und das ist Friedi, ich danke Dir für diesen Spiegel. bewegt,
ZitatGepostet von Friedi Zitat von Max Frisch, das ich mir mal kopiert hatte:
"Fragwürdig wie alles, was wir treiben, ist auch die Selbstkritik. Ihre Wonne besteht darin, dass ich mich scheinbar über meine Mängel erhebe, indem ich sie ausspreche und ihnen dadurch das Entsetzliche nehme, das zur Veränderung zwingen würde."
So neu ist diese Erkenntnis nun auch wieder nicht:
Mir ist durch das Zitat von Max Frisch auf ziemlich eindeutige Weise bewusst geworden, dass es mit dem Zugeben von Fehlern un d eigenen Schwächen nicht getan ist. Das ich dadurch nicht zwangsläufig geläutert bin und ebensowenig muss mir nach einem Eingeständnis vergeben werden.
Mir wird klar, dass ich, die ich zu übertriebener Selbstkritik neige, damit im Grunde meiner Veränderung zum Positiven im Wege stehe.
Wie oft schon habe ich unangenehme Dinge zugegeben, um dann dort weiterzumachen, wo ich aufgehört habe. So nach dem Motto:" Ich bin halt so, ich kann es nicht ändern. Ich hab's euch ja gesagt."
Mir ist tatsächlich heute klar geworden, dass ich mich mit meiner Art von Selbkritik mein Leben lang selbst daran gehindert habe, mich zu verändern und weiter zu entwickeln.
Das ist gerade ziemlich harter Tobak für mich, wo ich mich doch immer für so selbstlos hielt und immer schnell bereit war meine Fehler einzugestehen
Oh Mann, es fällt mir wie Schuppen von den Augenund ich glaube, ich habe gerade einen großen Schritt gemacht auf meinem trockenen Weg.
Danke Friedi für dieses Zitat und dir Genaro für deine Signatur.
Es grüßt euch Sabine, immer noch tief beeindruckt von der soeben gemachten Erkenntnis
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Saufnix-Chat
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Warum muss es mir immer so weh tun, damit ich was merke? 
die´s mit Sprüchen eigentlich nicht so hat :sly
und immer schnell bereit war meine Fehler einzugestehen