ZitatGepostet von fallada Die paar Aussteiger von heute profitieren doch nur von den Leuten, die in der Mühle weitermachen (müssen)...
Die Leute von heute könnten von den paar Aussteigern ganz viel profitieren, wenn sie sich die Mühe machen würden, über die Hintergründe der Aussteiger nachzudenken....
hi ihr schreiber, der leser wagt den brief.......und grübelt, ob es ihm in seinem spannerverlies denn überhaupt ansteht , die handlung beeinflussen zu dürfen?!
jetzt wo der rote faden mir endgültig abhanden kommen will, wage ich denn doch mal einen räusper, fand ich doch die trilogie bis hier sehr spannend.(vor allem aber hifreich) seit dreieinhalb seiten wird nun aber nur seziert, zitiert,erklärt, ja aber ,gemeint ist doch, das kann man so nicht stehen lassen....
hin und wieder wünscht ich mir das aber schon.
hi waldschrat, ich hatte das gefühl du wolltest gerade (am anfang) gross ausholen....hoffe , du hälst nun in der bewegung nicht inne.(sitze hier auf kohlen, die nicht kälter werden wollen..
"Menschengesellschaftlich wird sich wohl - ohne Zwang - kein Trend zurück zum Faustkeil einstellen. Das redest du mir _nicht_ ein."
fallada, ich kann mich nicht entsinnen, daß ich versucht hätte, Dir das einzureden. Die Idee mit der Höhle ist deiner Phantasie entsprungen, und ich hab einen Schwank aus meinem Leben dazu erzählt.
Aber wir haben dank unserer Technik heute doch viel ausgefeiltere Methoden, uns gegenseitig um die Ecke zu bringen..und wir wenden die auch an. Wie man vor ein paar Jahren in Jugoslawien und vor wenigen Jahrzehnten in ganz Mitteleuropa erleben konnte, ist die Zivilisation doch nicht viel mehr als Tünche, und wenns hart auf hart ums Drangsalieren und Massakrieren geht, sind der Phantasie heutzutage doch gar keine Grenzen mehr gesetzt, dank unserer fortschrittlichen Technik.
Aber um nicht schon wieder abzuschweifen, in erster Linie gehts mir drum, dass wir mir unserer Mühle und anderen Wirtschaftsformen längst nicht mehr unser Wohlbefinden und auch nicht die Lebensqualität verbessern, sondern uns freiwillig Zwängen unterwerfen, um Dinge zu erreichen, die kein Mensch zum Leben wirklich braucht. Unser Fortschritt ist längst Selbstzweck geworden, ausser der zunehmenden Zerstörung unserer Moral und unserer Umwelt schreitet da schon längst nix mehr fort.
Versteh mich nicht falsch, natürlich hab ich einen Selbsterhaltungstrieb, und (zumindest heute) keinen ausgeprägten Masochismus mehr, und ich glaub auch dass ich persönlich meine Schäfchen für den Rest meines Lebens noch ins Trockene bringen werde. Aber die Art, wie wir diesen Planeten bewirtschaften, wenn man das überhaupt so bezeichnen kann, wird in Zukunft aus dieser Erde einen Ort machen, an dem ich meine Kinder nicht wissen will. Jedenfalls bin ich froh, dass ich keine Kinder hab, die ich aufs Leben vorbereiten muss, dazu hab ich zuviel Kulturpessimismus. Ich glaub, es wird hart auf hart kommen, denn die Menschheit als ganzes handelt genauso abhängig und lernt erst, wenn nix mehr geht, und dann kannst Du Dir Deine Zivilisation irgendwohin schieben...zumindest für längere Zeit.
schön, jetzt haben wir hier mal die Diskussion über den Sinn des Lebens, der Menschheit und der Welt. Über die Evolution. Nett angefüllt mit mehr oder weniger lustigen Anekdoten, aber doch eher persönlich und emotional.
Vielleicht realistisch, aber nicht die Spur pragmatisch.
Und jetzt meine Meinung dazu:
Es gibt schon rein wissenschaftlich nichts an der Tatsache zu rütteln, dass in - wenn auch bezogen auf ein Menschenleben ferner - Zukunft die Sonne ausbrennt, sich dabei aufbläht und die Erde verschluckt. Sollten wir bis dahin hier wegfliegen können, nutzt das wenig, da laufende Zerstörung und Neugeburt überall im Kosmos stattfindet und das letztendlich auch auf den Urknall zutrifft. Insofern ist die ganze Diskussion überhaupt nur temporär wichtig.
Doch auch auf das hier und heute bezogen sollten wir uns nicht so super wichtig nehmen: Wären die Erde nicht einfach eine Erzkugel im All und die Evolution ein von uns so genannter Vorgang könnte man sagen: der Erde ist es doch vollkommen egal, wer auf ihr rumwuselt, sich wohlfühlt, totschlägt, liebt oder sonstwas. Ebenso wie der Mond oder Saturn noch nicht einmal merken, dass auf ihnen nichts rumkrabbelt. Der Evolution per se ist das ebenfalls wurst. Doch diese ist wenigstens ein Vorgang - nicht nur theoretisch - der soweit es naturgegeben geht immer das weiterleben lässt, wass am besten - also stärksten, schlausten, anpassungsfähigsten usw. ist. Wer sagte da vorhin, der Mensch sei das (vorläufige) Endprodukt der Evolution (war es nicht Lisl?). Nein, falsch. Alles das, was im Moment auf der Erde ist, ob Wurm oder Mensch, ist das Produkt der Evolution zum DERZEITIGEN Zeitpunkt. Alles nebeneinander, nicht übereinander. Und diese komische Spezies Mensch darunter, die sich gegenseitig vernichtet und zusätzlich nicht nur insofern Teil der Evolution ist, als sie daraus hervorgegangen ist, sondern auch indem sie kräftig an ihr teilnimmt und auch um sich herum vernichtet, was sich ihr in den Weg stellt oder zu ihrem Nutzen oder als nützlich empfundenen Schaden verbrauchbar wäre, ist bestimmt nicht der wichtigste Teil der Natur. Nur halt der im Moment am Überlebensfähigste. Vielleicht lachen sich in ein paar Millionen Jahren die Kraken in der Tiefsee beim Schachspielen kaputt über die seltsamen ausgestorbenen Viecher, die sich selbst erstickt und die Nahrungsgrundlage entzogen haben. Aber auch das ist sowenig wichtig, wie wir selbst. Was es letztendlich ist, weis nur der Schöpfer selbst, welcher es auch immer sein mag. Unser - und aller am Sein teilnehmenden - Auftrag und damit der Sinn des Lebens ist eine Stufe kleiner und völlig klar:
Die Erhaltung des Fortbestandes der eigenen Art und damit die Fortführung der Evolution.
Das kann man böse tun, oder mit Spass und freundlich. Man kann sich dabei selbst zerstören und jetzt kriegen wir die Kurve zur Raucherei und vor allem zur Sauferei, oder eben das Leben und alles um einen herum genießen und nicht zerstören, sondern freundlich lieben, erhalten und fördern.
Dies hier ist von mir eigentlich nicht als Fortsetzungsroman gedacht, die handelnden Personen sind auch keineswegs frei erfunden, sie haben durchaus Fleisch und Blut, wenn hier auch nur virtuell verteten, jedenfalls aber haben sie eine Seele, die kommt auch hier recht deutlich zum Ausdruck und ist verletzlich wie im wirklichen Leben. Was verstehst du unter groß ausholen? Ich schreibe hier, um mein Leben neu zu orientieren und bin für qualifizierte, damit meine ich ehrlich gemeinte, Reaktionen sehr dankbar, auch wenn sie harsche Kritik, böse Bemerkung, gekränkte Reaktion oder großes Lob, begeisterte Zustimmung oder sonstwas heißen. Auch spin-off Themen können interessant sein.
Womit ich rein gar nix anfangen kann, ist ungeduldiges Urgieren eines Fortschritts in der Handlung durch einen passiven Voyeur. Hier gibts keine Handlung, ich ziehe auch kein Konzept durch. Rede mit und trag was bei, oder mach einen eigenen Thread, da würd für dich wahrscheinlich noch mehr drinnen sein. Gestalte deinen Fortschritt selber.
Heute hab ich mich erstmals getraut, in eines der Lokale zu gehen, die zuvor meine Vormittage ausgefüllt haben. Nicht ganz nur zum Spaß, wollte jemanden treffen, hätte das aber auch genausogut woanders machen können.
Es war schrecklich.
Erst einmal musste ich mich wirklich ernsthaft dazu zwingen, das Bier, das man mir hinstellen wollte, abzulehnen, dann die Erklärungen, wo warst du denn, das ungläubige Kopfschütteln ob des bestellten Kaffees, der Geruch in dem Lokal, der Leute, die dort waren, plötzlich hat sich auch die Lust auf eine Zigarette wieder voll gemeldet, kurzum, es war ein vollkommen unnötiges, massives Bombardement meiner Standhaftigkeit.
Ich habs geschafft. Gerade noch.
Was lerne ich daraus: Freiwillig setze ich keinen Fuß mehr in irgendeines der Lokale meiner ehemaligen Vormittagsrunde. Wär beinahe ein schwerer Fehler gewesen. Irgendwie scheint das so eine Art Pawlowscher Reflex zu sein, den man sich da angezüchtet hat. Echt schrecklich.
Ich habe auch Mühe, meine Bedürfnispyramide umzustrukturieren. Die alten Orte, mit denen man bestimmte Angewohnheiten assoziiert, stellen immer wieder aufs Neue eine Falle.
Aber klasse, dass Du standhaft geblieben bist. Die Konfrontation kann lehrreich sein, ist aber auch gefährlich.
hallo waldschrat, der voyeur ist eigentlich immer passiv, der leser aber auch.trotzdem gibt es da einen unterschied, nicht nur in der wortwahl. ich lese hier nicht um mich aufzugeilen. ich fühle mich indess vielmehr als jemand der einer diskussion folgt, mehr hört als sagt, dann aber doch mal fragt:"du beschriebst da vorhin den weg zu deinem haus, in dem noch niemand anwesend war,..." das meine ich mit groß ausholen.(im gegensatz zu "ich lebe auf dem land"punkt.)
ich weiß nicht was urgieren ist klingt auf jedenfall nicht sehr lecker. warum so gereizt?
prima, dass Du da unbeschadet durch bist. Ich denke aber nicht, dass Du solche Situationen meiden kannst. Möglicherweise kannst Du die "Erinnerungsplätze" wie es jetzt einer war bewusst meiden, aber nicht jegliche Lokalitäten oder Feiern mit ja genau den gleichen "Düften" und Verführungen. Ich glaube auch nicht, dass das sein muss. Ich denke eher, es war deshalb gefährlich, weil Du nicht wirklich darauf vorbereitet warst (ich meine es ist so ähnlich wie die Tatsache, dass einem die schönsten "Schlagfertigantworten" immer erst 10 Minuten zu spät einfallen). Du weist jetzt, wie die Situation immer wieder aussehen wird, wer was will, welche Sprüche fallen und welche Gefühle dich anschleichen. Insofern kannst Du vorher die "Waffe" zücken und bist gewappnet. Im Gegenteil solange Dich solche Situationen in ernsthafte Gefahr bringen, hast Du es erst fast ganz geschafft. Ich will nicht sagen, dass ich solche Situationen absichtlich suche oder herbeiführe, aber kommt eine, so stelle ich mich ihr. Wir hatten im Frühjahr als ich noch trank eine Oktoberfestfahrt mit 15 Leuten geplant. Ich habe mich dann als Fahrer angeboten und ansonsten die Antworten auf die dummen Sprüche schon vorher überlegt. Und wenn die Anderen über mich als "Weichei" lachten, habe ich einfach mitgelacht. Was solls. Ich hatte spät am Abend viel Spass an dem Dumpfsinn, der aus 14 besoffenen herauskam. Gekniffen, also zuhausebleiben, hätte ich nie gemacht. Das wär mir vor mir selbst peinlich gewesen. Auch haben wir eine Gruppe im Dorf, die sich einmal im Monat trifft, um über aktuelle Themen, anstehende Selbstreparaturen z.B. vom Dorfbrunnen, Dorfspielplatz, des Gemeinschaftshauses o.ä.zu reden. Das findet natürlich in der Dorfkneipe unter Vertilgung von reichlich Tabak und Alkohol statt. Ich will und kann mich aber ja jetzt aber nicht aus dem aktiven sozialen Engagement für mein Dorf und mein Umfeld zurückziehen, nur weil ich nicht mehr trinke. Und alle anderen bekehren ist 1. nicht möglich und wäre 2. auch nicht mein Weg.
Also müssen wir lernen, solche Situationen zu durchleben. Da sie sich immer gleichen, ist das m. E. kein Problem. Mit dem Alkohol sowieso eher weniger, weil ihn Dir keiner auf die Zunge legen kann. Mit dem Rauch fand ich es anfangs schwerer, weil er Dir ganz von selbst in die Nase fliegt. Und ich finde immer noch, dass er gut riecht. Aber was solls, Knollenblätterpilze sollen auch hervorragend schmecken und ich esse sie nicht. Ich habe nicht die Zigarretten verloren, sondern ich habe stattdessen Gesundheit, Selbstvertaruen und Geld gewonnen. Genauso ist es mit dem Alkohol.
Also: keine Angst vor Kneipen und Familienfeiern, schlimm ist nur das erste (trockene) mal. Wie bei allem.
Du hast Recht. Den Synapsen kann man recht schwer beibringen, dass sie bestimmte Verbindungen unterlassen sollen.
Mir geht es sogar bei teilweise absoluten Nebensächlichkeiten so - ich höre Portland in Oregon und sehe keine Skyline vor mir, sondern denke an mein erstes Glas Portwein... Das ist doch verrückt!! Oder ich besuche meine Eltern und weiß, der erste Satz nach der Begrüßung ist:"Magste ein Bier?"
Klar, viele Dinge lassen sich nicht einfach verbannen. Sie sind da und man muss lernen, mit ihnen umzugehen.
Das mit dem gewappnet sein finde ich auch gut. Sich vorher überlegen, wie man auf die höchstwahrscheinlichsten Sprüche antworten könnte. Leider kannst Du das innere Gefühl, das Du dann vor Ort hast, nicht simulieren und reagierst u.U. ganz anders, als geplant. Ist schon ne schwierige Sache.
ZitatGepostet von ben bremser hi ihr schreiber, der leser wagt den brief.......und grübelt, ob es ihm in seinem spannerverlies denn überhaupt ansteht , die handlung beeinflussen zu dürfen?!
Hallo ben,
ja, aggressiv... manchmal bin ich auch nicht nur nett...heut ist ein echt kribbeliger Tag, siehe oben... war vorher schon nicht leicht.... voyeur ist nur eine andere Wortwahl für Spanner und hier sowieso nicht sexuell orientiert. Hatte einfach den Eindruck, du meinst, den Vorabdruck eines Romans zu lesen. Sorry, wenn ich zu heftig war.
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...und grübelt, ob es ihm in seinem spannerverlies denn überhaupt ansteht , die handlung beeinflussen zu dürfen?!
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