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Saufnix  
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Ganznette Offline



Beiträge: 180

05.02.2004 12:44
#76 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

ich finde 3 wochen aber arg lang! das darf doch nicht wahr sein! das ist doch kein termin beim friseur!
frag doch mal bei der diakonie nach!


Olga ( gelöscht )
Beiträge:

05.02.2004 14:39
#77 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben!
Also erstmal 1000 Dank für all eure ausführlichen Beiträge! Ich bin jetzt erst mal verwirrt.... Hals über Kopf handeln oder die Sache langsam angehen? Danke für den Tip mit der Diakonie! Vielleicht habe ich bei der Caritas einfach den Eindruck erweckt, ob wolle ich mich so irgendwann mal ein bißchen zu dem Thema informieren? Ich mein, ihr habt ja auch so teilweise den Eindruck von mir....
Zu dem sich Winden / Ausreden suchen. Joosi, ich will dir nicht in allen, aber doch vielen Punkten recht geben. Ich bin Weltmeister im Ja-aber-Sagen. Mir war das gar nicht klar, bis eines Tages meine Therapeutin meinte, ich würde sie zur Weißglut bringen, weil ich für jedes ihrer Argumente sofort ein Gegenargument habe. Ich hab viele Jahre Übung darin, vor mir selbst wegzurennen. Aber ich bin dabei, ganz langsam zu wagen, mich selbst zu betrachten. Meinem neuen Therapeuten habe ich gleich in der ersten Sitzung gesagt, dass er damit rechnen muss, dass ich bei bestimmten Sachen dicht macht, und ich hab ihn gebeten, dass er sich nicht ablenken lässt. Das hat bisher ganz gut geklappt. Er scheint genau zu merken, wie viel er mir zumuten kann, um Stück für Stück weiterzukommen. Mir graut ein bißchen vor dem nächsten Termin am Montag. Es ist nochmal was anderes, einem Gegenüber in Fleisch und Blut zu beichten, was los ist, als anonym im Internet mit Leuten zu posten, die das gleiche Problem haben. Biene, ich hab schon angefangen mit der Wohnung, so vor 1 ½ Jahren, und sie sieht immer noch gleich aus, mit dem Untersschied, dass ich mich deshalb nicht mehr niedermache, sondern immer wieder anfange und mich über kleine aufgeräumte Ecke freue, anstatt über die Chaos-Ecken zu schimpfen. Egal was ihr jetzt sagt, ich freue mich über den trockenen Abend gestern und über die anderen klitzekleinen Schritte. Der nächste Mini-Schritt wird heute ein Gang zum Waschsalon sein, um endlich meine Klamotten wiederzuhaben, in denen ich mich wohl fühle. Und mein Schreibtisch ist heute auch noch dran. Mehr Aufräumen erlaube ich mir nicht, weil ich aus Erfahrung weiß, dass ich dann wieder nur einen Riesenberg an Arbeit vor mir sehe. Vielleicht ist es mit dem Alkohol ähnlich, ich mein mit dem Aufhören. Dass es ein „bißchen Alkohismust“ nicht geben kann, wird mir in den letzten Tagen immer klarer.
So, ich muss mal wieder los. Falls ich heute nicht mehr schreibe, hat das nichts schlimmes zu bedeuten. Ich hab nur den Eindruck, dass ich abends ein bißchen Abstand vom Forum brauche, weil mich das Thema innerlich gerade sehr beschäftigt und aufwühlt. Morgen brauche ich einen klaren Kopf und muss früh raus.
Viele liebe Grüße an euch alle!
Olga


jerry65 Offline




Beiträge: 120

05.02.2004 14:51
#78 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Olga,

ich würde dir auch dringend raten, dass du die 3 Wochen Wartezeit nutzt, um eine stationäre Entgiftung durchzuziehen, wie Wolfram es vorgeschlagen hat. Ich glaube nicht, dass du es ohne Hilfe alleine schaffst (hab ich übrigens selbst auch nie, ich habe es in meiner nassen Zeit noch nicht einmal so lange am Stück wie du bisher ausgehalten!)

@joosi und @ganznette
euer Rat, es anderweitig bei einer Beratungsstelle zu probieren, um einen früheren Termin zu bekommen, ist meiner Ansicht nach zwar gut und völlig richtig, aber ...mit dem damit verbundenen Vorwurf bin ich nicht einverstanden (obwohl ich es gerade bei Dir, liebe Gaby auf grund deiner eigenen Erfahrungen mit Suchtberatern durchaus verstehe!). Ich bin der Meinung, dass wir (Alkoholiker) zwar selbstverständlich einen Anspruch auf Hilfe haben. Ich erwarte aber (aus meiner heutigen Sicht) nicht, dass ich, nachdem ich monate- oder jahrelang „vor mich hingewurschtelt“ habe, die ganze Welt gleich und sofort auf mich wartet um mich zu „retten“. Außerdem bin ich der Meinung, dass eine dauerhafte Abstinenz nur zu erreichen ist wenn ich ernsthaft den Willen dazu habe und die Sache auch anpacke. Wenn ich mich jetzt mal kurz in die Situation des Suchtberaters versetze (der ja warscheinlich weniger Informationen als wir hat), könnte ich mir vorstellen dass ich an der Ernsthaftigkeit haben könnte. Olga hat ja sehr schnell einen ersten Termin gehabt. Zu diesem Termin ist sie (wohl ohne ihn abzusagen, wenn ich das richtig verstanden habe) nicht erschienen. Wenn sie sich nun bei mir wegen eines neuen Termins melden würde, würde ich diesen wohl auch nicht übertrieben dringend festlegen. Zum einen, um ihr vielleicht noch etwas „Bedenkzeit“ zu geben, ob ihr die Sache wirklich ernst ist, zum anderen um auch die zeitliche Möglichkeit zu haben, denen, die den Entschluß schon gefasst haben, auch helfen zu können.

Trotzdem, liebe Olga, kann ich die Enttäuschung durchaus verstehen. Als ich vor meiner letzten Entgiftung vom Diensthabenden Arzt an einem Samstag mitgeteilt bekommen habe, ich möge mich doch am Montag melden und bis dahin weitertrinken, habe ich die Welt nicht mehr verstanden.

Halte weiterhin Kontakt zu diesem Board und denke ernsthaft über eine stationäre Entgiftung nach. Ich glaube, du ersparst Dir damit einiges an Quälerei

Alles Gute!


Olga ( gelöscht )
Beiträge:

05.02.2004 15:46
#79 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Jerry, moment mal, da hast du was falsch verstanden! Ich hatte keinen Termin, zu dem ich nicht erschienen bin, sondern habe heute zum ersten mal da angerufen und hab dann einen Termin für den 26. bekommen. Übrigens bin ich ziemlich der gleichen Meinung wie du, dass man als langjähriger Alki keinen Anspruch auf einen Sofort-Termin hat. Und gemessen an den Wartelisten für Therapeuten sind 3 Wochen echt kurz. Außerdem habe ich ja meinen Therapeuten und meinen Psychiater. Nachdem ich 10 Jahre kein einziges mal beim Arzt war, schöpfe ich die Leistungen der Krankenkasse voll aus. Und euch hab ich ja auch!
Olga


jerry65 Offline




Beiträge: 120

05.02.2004 15:56
#80 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Olga,
Sorry, das hab ich dann wirklich falsch verstanden! in dem Fall würde ich es wirklich noch mal wo anders probieren und (ich fang schon wieder damit an:motz es mal mit einer Entgiftung probieren (auch darauf hast du einen Anspruch!)


WolframK Offline



Beiträge: 383

05.02.2004 16:40
#81 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Olga ,

nun muss ich auch noch einmal ein paar Worte zu einer Entgiftung verlieren, da Du damit die lange Wartezeit bis zu dem Termin am 26.02. sehr gut überbrücken und sinnvoll nutzen kannst.

Bei einer Entgiftung gibt es keine Wartezeiten. Ich bin einfach zu meinem Hausarzt gegangen, der dann sofort in einem Krankenhaus meiner oder seiner Wahl angerufen und nachgefragt hat, ob eine Vakanz vorhanden ist.

Schon am nächsten Tag bin ich dann ins Krankenhaus getigert - meistens habe ich da noch eine Fahne vor mir hergeschoben.

Im Krankenhaus bist Du unter ständiger Obhut und Du läufst nicht Gefahr, die zum Teil lebensgefährlichen Symptome eines eigenmächtigen kalten Entzuges durchmachen zu müssen. Du wirst je nach Notwendigkeit mit entsprechenden Medikamenten versorgt (ggf. Distra bei Delirgefahr) und wirst im Allgemeinen nach ca. einer Woche "clean" entlassen. Angst vor einer Behandlung im Krankenhaus brauchst Du in keinster Weise zu haben.

Bitte denke nochmals ernsthaft über einen solchen Weg nach, denn einfacher und problemloser geht es wirklich nicht.

Viele liebe Grüsse

Wolfram


Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

05.02.2004 16:41
#82 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Zum Thema Wartezeiten.

Ich weiss von der Caritas in meiner Stadt das die Stadt Ihre Alkoholsuchtberatung geschlossen hat. Die Caritas ist seit 01.01. am abkotzen.

Die Zahl der Betreuungsfälle hat sich verdoppelt.

Der Witz ist das der Leiter der Suchtberatungsstelle auch noch 1/2 Stelle reduzieren muss.

Angesichts 42.000 Alkoholtoten jährlich
1.600.000 Alkoholabhängigen
9.000.000 Alkoholgefährdeten

ein einziger Blödsinn.

Da ich demnächst (31.03.) auf Therapie gehe sagte der Leiter der Suchtberatung zu mir: Stefan, nimm das mit, wer weiss wie lange es noch die Möglichkeit gibt vernüftige Therapien zu vermitteln. Und mach das Beste daraus.

Gruss Solgar


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

05.02.2004 18:15
#83 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Solgar,

hier in Baden-Württemberg wird die Caritas wohl Suchtberatungsstellen schließen müssen, weil das Land von jetzt auf nachher Mittel gekürzt hat.
Einerseits verstehe ich ja, daß die Mittel bei den Alkis gekürzt werden; sie sterben früher, also sparen wir Rente Andererseits werden die Abhängigen immer jünger; diese Klientel müßte doch unterstützt werden - wer zahlt sonst die Renten?

Gruß Viktor - verwirrt


WolframK Offline



Beiträge: 383

05.02.2004 20:37
#84 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo ,

das ist ja gerade das Schlimme in dieser Zeit. Überall soll gespart werden und da fällt den Verantwortlichen natürlich nichts besseres ein, als erst einmal bei den sozialen Einrichtungen und beim wehrlosen Bürger anzufangen. Es ist ja auch so einfach, weil dieses Klientel keine Lobby hat und sich nicht wehren kann.

In den oberen Etagen (sprich von der Regierung) wird aber unverändert das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster geschmissen.

Das verstehe wer will. Aber irgendwann ist auch beim Bürger das Fass übergelaufen. Wenn das so weiter geht, wird es gar nicht mehr so lange dauern, bis das Volk auf die Strasse geht.

Viele liebe Grüsse

Wolfram


Olga ( gelöscht )
Beiträge:

05.02.2004 23:05
#85 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hi!

Wie angekündigt, war ich heute abend nicht da, hab aber eben nochmal reingeguckt, um euch


GUTE NACHT!!

zu sagen.
Was das Sozialsystem bei uns angeht, wir haben es echt gut, in anderen Ländern würde man solche wie uns einfach verrecken lassen.
Bis bald!
Olga


Olga ( gelöscht )
Beiträge:

06.02.2004 14:36
#86 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo!
Was haltet ihr von folgender Lösung? Ab dem 16.02. maximal eine 0,75er Flasche Rotwein, ab dem 25.02. (Beginn der Fastenzeit) nichts mehr? Ich hab das gestern mit einer Internet-Bekannten so ausgemacht, dass wir zusammen erst reduzieren, dann aufhören. (Na gut, über Internet kann man viel erzählen. Aber ich hab da noch meine „Real“-Freundin, die in der Fastenzeit auch abstinent ist und mit der ich dann viel unternehmen will. Sie hat mir gestern übrigens ne „richtige“ Postkarte geschrieben, in der sie vermutet, dass mein Alkoholkonsum weit über das gesunde hinausgeht, und ich hab ihr „richtig“ zurückgeschrieben, dass das stimmt.) Ist so eine schrittweise Lösung sinnvoll? Ich hab eben mal wieder gemerkt, dass ich völlig handlungsunfähig bin, wenn ich nur einen Berg vor mir sehe, vor dessen Bewältigung ich eine Riesenangst habe. Bis zum Aschermittwoch wäre auch meine Wohnung in Ordnung, wenn ich jeden Tag daran arbeite. Zwischen innerer und äußerer Ordnung sehe ich einen großen Zusammenhang. Bzw. einen Teufelskreis. Ich saufe, um z.B. das Chaos in meiner Wohnung zu vergessen, darauf hin wird die noch siffiger, also sauf ich noch mehr, dadurch gerät mein Tagesrhythmus durcheinander und ich kann überhaupt nichts mehr planen. Weil mich das belastet, sauf ich halt wieder....
Bitte schreibt mir eure ehrliche Meinung zu dem Schritt-für-Schritt-Verfahren! Ich will unbedingt versuchen, wenigsten dann mal konsequent zu sein, wenn ich das machen sollte. Und keine Angst, zum Termin beim Suchtberater werde ich auf jeden Fall gehen. Und wenn ich es nach dem Aschermittwoch nicht schaffe, eine Woche am Stück trocken zu sein, schließe ich einen Klinikaufenthalt nicht mehr aus. Das klingt jetzt wieder so nach „mal sehn, vielleicht, vielleicht auch nicht...“, ich weiß. Bzw. es klingt nicht nur so, es IST so, aber immerhin hab ich schon mal eingesehen, dass ich auch genau an dem Punkt grundsätzlich was ändern MUSS, ohne wenn und aber.
Bis dann!
Olga


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

06.02.2004 15:05
#87 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Olga,

ich denke, was Du vorhast, ist ok. Mach Dich nicht verrückt. Ich denke, solange es medizinisch nicht notwendig ist, mußt Du nicht von jetzt auf vorhin aufhören. Den Termin beim Suchtberater mußt Du aber unbedingt einhalten. Mit diesem Termin steht und fällt alles.
Du könntest allerdings in dieser Zeit nicht nur Deine Wohnung auf Vordermann (oder Vorderfrau???) bringen, Du könntest z.B. in eine offene Infogruppe bei der Caritas gehen, so es in Deiner Stadt sowas gibt. Da ist noch keine Abstinenz erforderlich, aber die Auseinandersetzung damit findet statt.
Ich habe vor über sieben Jahren mir auch zwei Monate Zeit gelassen mit dem Trockenlegen. Ich war schon bei der Suchtberatung, mir war klar, daß an der Trockenheit kein Weg vorbeigeht - aber ich mußte mich an den Gedanken erst gewöhnen. Ja und dann hat es morgens um halb fünf geschnackelt und ich wußte, das ist jetzt meine letzte Flasche Bier - das war sie auch bis heute.

Gruß vom Viktor


jerry65 Offline




Beiträge: 120

06.02.2004 15:35
#88 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Olga,

mit Sicherheit gibt des keine allgemeinverbindliche Lösung für dein Problem und ob der Weg, wie du ihn nun beschreibst für Dich funktioniert, wirst du erst wissen, wenn du ihn gegangen bist. Das kann dir auch niemand vorher sagen.

Wenn du aber meine ehrliche Meinung hören willst:

Wenn ich an deiner stelle wäre, empfände ich das "hinausschieben" bis Ende Februar als Zeitverschwendung. Meine Wohnung würde davon mit Sicherheit nicht ordentlicher und ich glaube auch nicht daß ich andere Probleme be- oder angetrunken lösen könnte, unm so den Teufelskreis zu durchbrechen. Im übrigen bin ich überzeugt, daß ich auch am Aschermittwoch wieder einen Grund finden würde, warum ich meine "Trockenlegung" noch mal , sagen wir mal bis Karfreitag oder Pfingsten, verschieben müsste. Auch käme mir die Einschränkung ab dem 16. Februar erst meinen Konsum einzuschränken, wie ein Freibrief vor, nunmehr ungehemmt bis dahin weiterzusaufen.

Das ist meine Sicht der Dinge, wenn ich an deiner Stelle wäre, was ich aber nicht bin. Wie du es angehst ist einzig und alleine Deine Enscheidung!


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

06.02.2004 16:11
#89 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Ihrs,


ich persönlich glaube nicht,dass Olga den Punkt vor sich herschieben möchte.
ich glaube vielmehr,dass sie sich momentan in der schmerzhafte Trennungsphase vom Alk befindet,die wir alle durchgemacht haben,bevor wir aufgehört haben.
Bei den einen läuft es bewusst ab,bei anderen unbewusster.
Aber auf Kommando verabschiedet sich niemand von einem so langjährigen Freund,da muss sich im Vorfeld schon einiges im Inneren abspielen.
Und genau das passiert bei Olga gerade,denke ich.


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

06.02.2004 16:29
#90 RE: wie hoch muss der Leidensdruck sein? Zitat · Antworten

Hallo Olga,

bist Du Dir sicher, daß es bei einer Flasche Wein bleiben wird?
Denkst Du auch noch genauso, wenn die Flasche leer ist?
Und sollte es wider Erwarten bei der einen Flasche bleiben - vielleicht meinst Du dann, Dein Problem wäre doch nicht so groß wie Du vermutet hast.
Solange ich mir diese "Aufschub-Gedanken" machte, hing ich jedenfalls noch viel zu tief drin.
Wenn da nichts Entscheidendes in Deinem Kopf passiert, dann kannst Du ewig so rumeiern.
Nur: besser wird dadurch gar nichts.
Solange Du Dich mit dem Gedanken des kontrollierten Trinkens beschäftigst, wird das nichts.
Übrigens: den Vorsatz, in der Fastenzeit abstinent zu leben, den hatte ich in meiner nassen Zeit auch Jahr für Jahr.
Geworden ist daraus nie etwas.

Wie kommst Du darauf, daß Du es gerade dann schaffst, aufzuhören?
Was ist zu Beginn der Fastenzeit anders als jetzt und heute?
Ich kann es Dir sagen:
Es verschafft Dir noch ein paar Tage, weitertrinken zu können.
Und es wird nicht bei der einen Flasche bleiben.

Für mich klingt das alles so, als verläßt Du Dich darauf, daß sich ja bald andere um Dein Problem kümmern.
Und so lange wartest Du erstmal ab und trinkst.
Was spricht dagegen, sofort in eine Klinik zur Entgiftung zu gehen?

Wie steht es mit Deiner Eigenverantwortlichkeit?

(Dieses Wort vermisse ich in der letzten Zeit sowieso sehr auf diesem Board.
Stattdessen liest man nur Stammtisch-Parolen, in was für einen fiesen, gemeinen, ungerechten Staat wir leben.
Vom Jammern und Schimpfen und Schuldzuweisungen wird nur nichts besser.
Wir haben alle einen eigenen Arsch, den wir in Bewegung setzen können.)

Verantwortung fängt immer bei jedem selbst an. Und das nicht erst am Aschermittwoch.

Heute ist der Tag, an dem ich etwas für mich tun kann.
Was morgen ist, das wissen die Sterne.

Gruß


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