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Saufnix  
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Dieses Thema hat 50 Antworten
und wurde 5.938 mal aufgerufen
 Nass und Trocken
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vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

11.11.2010 21:42
RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Hi Ihrs,

ich mache da gerade an einem Problem rum, das mir durch Diskussionen in der Gruppe bewußt wurde. Mir geht es mal wieder um Genauigkeit der Definiton - böse Zungen würden sagen, es geht um Haarspalterei. Da ist was dran; aber hört einfach mal zu:

Für mein Selbstbild gibt u.a. zwei Tatsachen:
1) Ich trinke seit nunmehr (fast) 14 Jahren keinen Alkohol mehr, seit gut 12 Jahre rauche ich nicht mehr. Ich gehöre zu denen, die es mit einer Entgiftung und einer Therapie schaff(t)en, ohne Rückfall langjährig abstinent zu sein.
2) Ich habe eine Suchtstruktur, die völlig unabhängig von meinem Alkohol- und Nikotingenuß war und ist. Vor meinem ersten Tschik und vor meinem ersten Seidl Bier war ich bereits an Suchtler!


Wo liegt jetzt das Problem? In der Diskussion in der Gruppe kamen wir auf Ausprägungen von Suchtverhalten, die durchaus dem Alkoholmißbrauch vergleichbaren Schädigungen, sozialer wie gesundheitlicher Art, nach sich ziehen. Es geht u.a. um massive Eßstörungen und Kaufrausch.

Ich frage mich jetzt, konnte ich nur um den Preis eines veritablen Kaufrausches, der mir im Jahr 2+3 der Nüchternheit 40.000 DM Schulden einbrachte, Alkohol-rückfallfrei bleiben? Was sind meine Eßattacken zwischendurch, die mir mit meiner Diabetes 2 so gar nicht tun? Sind das nicht auch Rückfälle? Zumindest Rückfälle in altbekanntes Suchtverhalten?

Versteht mich nicht falsch. Es geht mir nicht um Selbstgeißelung, noch gar um den Wettbewerb: ich will endlich auch mal einen Rückfall haben - es geht mir darum, den Fokus zu verschieben. Es geht mir darum, Werkzeuge dafür zu finden, selbstschädigendes Verhalten in den Griff zu bekommen. Kann mir da 'ne Gruppe helfen, die Woche für Woche den Alk-Katechismus runterbetet? Was bringt die ausschließliche Fixierung auf die Primärsucht? --- So ins Unreine gesprochen.

Bin auf Rückmeldungen gespannt.

Gruß
Viktor, dem sein 'rückfallfreies' Weltbild grad arg ins Wanken gerät


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

11.11.2010 21:50
#2 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Hallo Vicco,

damit stehst Du nicht alleine da. Vielleicht geht es nicht allen so. Mir schon.
Mit dem Essen ist das so eine Sache, die werde ich wohl nie in den Griff bekommen.
Ich denke, dass nicht jeder Alkoholiker die "Gesamt-Sucht-Struktur" hat. Ich schon. Es gibt irgendwo den Spruch "Ich war süchtig vor dem ersten Glas". War der nicht sogar von Dir?
Ebenso wie ich Co von meinen Kindern bin - auch wenn die nicht süchtig sind. Mein Verhalten ist Co. Dazu braucht es nichtmal einen süchtigen.

Ich befürchte, dass es zumindest bei mir nie anders werden wird.
Ich habe nämlich noch keinen Weg zur inneren Zufriedenheit gefunden. Und die halte ich für mich für eine Voraussetzung um suchtfrei oder wenigstens suchtarm zu leben.

Wobei ich jetzt überrascht bin. Du vermittelst so gar nicht den Eindruck des "Suchtverlagerers". Du wirkst auf mich so "echt" in-dir-ruhend.

Klar kann Kauf- und eine Esssucht auch extrem zerstörerisch sein. Aber der Alk war - für mich - schlimmer.

Suse

[ Editiert von zai-feh am 11.11.10 21:51 ]


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

11.11.2010 22:05
#3 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

viktor,

keine bange, du bist nicht allein.
der uwe hat sich in 3 jahren 3 fernseher gekauft, pc mäßig muß ich auch immer auf den neuesten stand sein.
die fernseher werden ja immer besser, der erste war ein 32iger, dann folgte ein 37iger mit full hd, der letzte war ein 42zolliger und 200hz mußte er auch haben. früher hat son ding doch locker 10 jahre gehalten. wäre ja rausgeschmissenes geld, heje
ich ertappe mich dabei, dass ich denke, der belohnungsmechanismus der mir früher ne flasche eingebracht hat, funktioniert noch immer, nur eben auf nem anderen niveau.
aber irgendetwas ist ja immer.

lg uwe

ps: und die fernseher werden immer besser, nur gut dass ich nicht räumlich sehen kann, da fällt mir der verzicht auf auf 3D eher leicht.


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

11.11.2010 22:09
#4 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

moin victor,

erstmal einen herzlichen gruß an dich auf diesem wege


das ist eine gute frage!!!!!


ja das ist es.

es gilt auf allen gebieten weiter daran zu arbeiten wie ich meine innere mitte finde.
wie ich der maßlosigkeit den boden entziehen kann.
wie ich das zuviel in allen bereichen,sei es arbeiten,essen kaufen,glücksspielen,konsumieren usw.in ein gesundes maß verwandeln kann.

indem ich mich frage warum tue ich das obwohl ich weiß,das es mir nicht gut bekommt?

was hätte ich statt dessen gerne wirklich?

wo bin ich nicht satt(geworden)was fehlt mir?

was würde ich eigentlich viel lieber machen(verwirklichen statt dessen)

manchmal dauert es ne weile ..tage.. wochen... und oft nimmt man sich nicht die zeit,weil das auch anstrengend sein kann und wehtut.aber es ist wohl nötig

kleine schritte auch hier
seh ich für mich so

google mal unter ute lauterbach,wenn du neuen stoff für die grauen zellen suchst.
https://www.youtube.com/user/waldphilosophin
guckst du da das interview zdf oder mal bei ihren büchern(ganz und anders) z.b.
die hat ne menge gute ideen zum leben und zur einstellung dazu parat,an denen man langdenken kann

in diesem sinne

nen schönen abend dir
vera

[ Editiert von trollblume am 11.11.10 22:14 ]

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

11.11.2010 22:41
#5 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Hallo Vicco,

kenn ich. Ich bin/war auch durch und durch süchtig.
Ich empfinde intensiv, lebe intensiv und kann mich auch ganz intensiv dicht machen.

Ich bin nicht nach und nach in den Alkoholismus gerutscht, ich habe von Anfang an auf Wirkung getrunken, was rein ging musste rein, Kontrolle=Fehlanzeige.

Als ich mit der Sauferei aufhören durfte (auch nur einmal Klinik) hab ich auf unmengen Kaffee und Nikotin verlagert.
Kaffee hat sich von allein normalisiert aber erst als es an der Zeit war dafür, eine vorherige Kaffeezwangspause rief die übelsten Entzugssymptome herbei.
Mit dem Rauchen habe ich vor 4 Jahren aufgehört und mit Essen angefangen. 40 Kilo habe ich in den darauffolgenden Jahren zugelegt und mehrfach wieder abgenommen, im Kampf, verloren habe ich auch da schlußendlich immer.
Im Moment kann ich ganz klar essen, darauf konzentriere ich mich und nicht mehr aufs abnehmen und plötzlich ist es viel leichter. Tag für Tag. Ich habe das Gefühl, ich bin heute auch da abstinent. Zu meinem Erstaunen habe ich auch keine Verlagerung erkennen können.

Ich vermute, ich habe meine allererste Sucht - das Essen, entdeckt. Damit konnte ich auch als Kind schon nicht umgehen.

Ich glaube, ich werde tatsächlich irgendwann suchtfrei leben können, wenn auch immer auf der Hut und nie wie Menschen die frei von jeder Sucht sind, ich bin da recht zuversichtlich.

Es war wichtig, zuerst den Alkohol loszulassen - meine zerstörerischste Sucht. Beim Nikotin durfte ich mir meine Suchstrukturen ganz klar angucken *schudder* Mir ist es so schwer gefallen, da loszulassen, ich hatte solche Angst davor, da habe ich die 40Kilo fast gern in Kauf genommen. War einfach wichtiger, nicht mehr zu rauchen.

Und jedes Mal, wenn ich endlich bereit bin geht es plötzlich ganz einfach.

Gruß
Uta

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

11.11.2010 22:44
#6 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Nachtrag:

ich glaube auch, das die Sucht letztendlich nur ein Symptom für meine Defizite ist, meinen seelischen Hunger, meine Unfähigkeit in Beziehungen, meinen nie erfüllbaren Wunsch nach Perfektion undundund

Je mehr ich ich werde, mir erlaube ich zu sein, um so weniger brauche ich meine Süchte.

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

11.11.2010 22:51
#7 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Lauralisja
ich glaube auch, das die Sucht letztendlich nur ein Symptom für meine Defizite ist



Und ich glaube, dass Sucht grundsätzlich zum Repertoire menschlichen/tierischen Verhaltens gehört (was Gutes? MEHR DAVON! - ein Trieb gone bad sozusagen ).

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


Adriana2 Offline



Beiträge: 2.442

11.11.2010 22:55
#8 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Hi Vicco,

Wo fängt Sucht an, wo ists noch Genuss?
Ich war auch von Anfang an süchtig. "Maßlos" trifft es wohl besser. Das bin ich noch heute - allerdings ist meine Wahrnehmung und auch die meines Körpers geschärft, so dass ich nicht mehr an jede Wand rennen muss. Und sie wird feiner und feiner, diese Wahrnehmung.

"Protestantische Verzichtsethik" ist mir beim lesen deines Beitrages auch noch eingefallen.
Fragen wie "wo bin ich nicht satt geworden?" (Hi Vera - also mir hilft das heute nicht, wenn ich so richtig Lust auf so richtiges Schlemmen/Schwelgen (egal wauf welche Weise) habe.
Und - will ich mir diesen Genuss versagen? Man kann hier jeden Tag satt auf jede Art und Weise werden - und - auch das ist ein Geschenk, das nicht jedem Mensch zuteil wird, mal vorsichtig ausgedrückt. Danke Schicksal, ich weiss es zu würdigen!

Ich find deinen Ansatz interessant. Also ich persönlich habe nicht mehr den Anspruch, ständig "in meiner Mitte" weilen zu wollen - das kommt vor, das ist auch gut. Aber das kan nicht der Idealzustand sein, wenn ich mich wohlfühlen will.
Selbst das Jahr in seinem Jahreskreis ist nur an zwei Tagen in seiner Mitte: zur Frühlings- und zur Herbsttagundnachtgleiche..

Konkreter, n kleines Beispiel: zur Zeit liebe ich Toast (Riesen Kasten-Weißbrotstück, backe ich selbst in der Brotmaschine), getoastet, mit Butter, ganz dick gezuckerte Milchcreme und zum Schluss eine Banane oben drauf geschnippelt. Hach, herrlich
"Ungesund" würden Vollwertköstler (ich nenne sie mittlerweile Hungerleider, zu denen hab ich auch mal gehört) sagen - aber - mein Maßstab ist mittlerweile "wohlfühlen". Fühl mich zur Zeit ohnehin in Kleidern und Röcken viel wohler als in meinen engen Hosen

Leben aus den Vollen - ohne voll zu sein. Herrlich Ich liebe, und dazu stehe ich, auch die Extreme, solange sie nicht "Drogen" oder "Alkohol" heissen.
Mein Körper zeigt mir schon die Grenzen - aber nur, wenn ich ihm auch Gelegenheit dazu gebe. Irgendwann werde ich das Buttermilchcremebananenweißbrot satt haben. Wenns an der Zeit ist. Wenn mehr, muss ich mir eben was überlegen. So einfach seh ich das mittlerweile.

Hats noch was mit deinem Thema zu tun?
Wenn nicht - wars n Brainstorming zum Thema.

Liebe Grüße
Adriana

ps: hab ich doch kürzlich diesen Begriff "herrlich" einer Freundin gegenüber gewählt. Sie ist noch so feministisch, wie ich es einmal auch war (nämlich extrem).
Sie war recht angewidert ob dieses Ausdrucks.
Kommt halt immer auf die Sichtweise an und auf das eigene Selbstgefühl. Man kann ganz schön unverschämt unanbhängig werden find ich


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

11.11.2010 23:34
#9 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

auf die gefahrhin am thema vorbeizuschraddeln.
gibt es auch sowas wie die sucht nach stress?

ich steh ja irgendwie mein ganzes leben schon unter strom... war es die geladene atmosphäre zu hause früher oder die eigenen extreme in die ich mich dann immer wieder geworfen habe extremabenteuering,extremdroging, extremsaufing,-loving,-unglücklichseiing....

das meine struktur so ist ....oder geprägt wurde
und mich das auf ne art sicher macht,ich mich dann spüre...ich es intensiv leben nenne...verlagert sich das dann auch,wenn ich es so mitnehme

zuviel kaufen führt zu schulden(zumindest wenn der schotter dafür fehlt:zwinker1
zuviel essen führt zu krankheit
zuviel arbeiten führt zu burnout oder herzinfarkt

zuviel ist zuviel....aber der gewohnte stress bleibt und den brauch ich,oder

irgendwas in mir schreit danach wie das baby nach der pulle



wenn ich mich das frage
und zu dem schluß komme:

es gibt eustress und disstress

der eustress ist mir motor und lebensnotwendig.
wenn ich z.b.meinem hunger nicht folge und mich nähre, geh ich ein

der disstress in welcher form auch immer frisst mich auf.
wenn ich esse ohne hungrig zu sein,weil ich eigentlich was anderes brauche,das aber nicht erkenne
oder das, trotzdem ich es erkenne nicht bekommen kann und dann diesen stress mit dem altbekannten ersatz zumache.

ich glaube, die sucht nach liebe steht noch sehr viel früher auf dem zettel als die sucht nach nahrung.

da nicht satt geworden.

dann nehm ich halt das zweitbeste: essen.
die droge/alkohol war dann vielleicht das drittbeste,etc
wer weiß?


die kunst ist es beim stress,das eine vom anderen zu unterscheiden.
nicht einfach

manchmal erschließt sich alles im nachherein

die auf die sucht nach liebe um zurückzukommen,die hat sich bei dem davon abhängigen kind entwickelt.

das ist meine chance.
ich bin heute groß.wenn auch noch nicht in allen bereichen

ich kann da nachreifen,kann mir selbst diese liebe geben,
auch wenn es schwer ist,je mehr ich mich lieben und annehmen kann umso mehr verschwindet die notwendigkeit im außen(im konsum) mein heil zu suchen

nur mal so ausgeplaudert
sagt die trolli(die sich gerade n stück dresdner stolle ins mäulchen gestopft hat)

spannendes thema

mehr davon
vera

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Adriana2 Offline



Beiträge: 2.442

11.11.2010 23:49
#10 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Stress bringt die Dopamine zum tanzen. Ich bin unter Stress meist zur Höchstform aufgelaufen, echt.

Stressucht- ich formulier es mal anders: meine Droge war/ ist bisweilen "Adrenalin". War lange Zeit richtig extrem (von chemischem Adrenalin bis schnellem autofahren, extremem Sporete undsoweiter undsofort.
Wäre in meiner Jugend die Diagnose "Borderline" bereits existent gewesen - ich hätte sie garanitert übergebraten bekommen

Ich merk aber auch, ich werd ruhiger, hat mit Sicherheit ganz viel mit den Lebensalter zu tun. Ich brauch den Kick nicht mehr ständig.
War auch rückblickend ganz schön anstrengend
Aber auch reich. Reich hats mein Leben allemal gemacht.

Mitm ineren Kind hab ich es nicht so.

Nachtrag: sehr interessant finde ich, was biologisch bei Stress im System vorgeht (Stichwort: die HPA / Stressachse).
Zuviel Cortisol (durch Stress) über längere Zeit im Körper gebildet stimuliert die Amygdala (u.a. das Erregungszentrum). Irgendwann ist sie überreizt und funkt stärker, sie kann sogar die Überhand in der Wahrnehmung und im Erleben bekommen (u.a. Angststörung oder Burn out oder sonstige "Nervenleiden" als Folge). Wohl nicht immer reversibel - hochspannend find ich das Thema, es lohnt sich, sich damit zu befassen. Ein Forschungszweig, der gerade immer wieder neue Erkenntnisse bringt.

[ Editiert von Adriana2 am 11.11.10 23:53 ]


*ich* ( gelöscht )
Beiträge:

12.11.2010 00:21
#11 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

der Mensch braucht es einfach, die Bedürfnisbefriedigung, die Sättigung... ...und wenn nicht auf natürlichem Wege, dann eben anders... ...das ist menschlich... ...und ich schließe mich da meinen Vorpostern an, den geringsten 'Schaden' suchen... ...dennoch muss es doch möglich sein, wenn doch jeder Mensch diese Bedüfrnisse hat, irgendwann mal zu Kompromissen statt Ausweichtechniken zu kommen...


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

12.11.2010 03:00
#12 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Moin Ihrs *gähn*

spannendes Thema,Vicco.
Unterschreiben würde ich bei Greeny und Adriana...mal wieder.

Ich denke auch,Sucht hat viel mit Persöhnlichkeitsstörungen zutun.
In meiner Thera hatten wir oft das Thema "Nach-Reifen".

Ich bin auch immer noch süchtig.Maßlos in vielen Dingen.
Z.B. fühle ich mich extremst unwohl,wenn sich der Kühlschrank leert,das Highlight ist dann an einem Tag Einkäufe für die nächsten 3 Wochen zu machen.Wohlwissend,daß die Lagerung mich und die Kühlis an den Rand der Kapazitäten bringen wird...aber egal,muss sein.
Oder Leistung,wenn ich ein neues Projekt (ich sach mal allgemein jetzt Handwerken....häkeln hört sich so altbacken an) anfange...die sich mittlerweile bei mir aber in der Dick-Brett-Bohrer-Fraktion befinden,hab ich nicht eher Ruhe,bis das Teil fertig ist.
Von dem Perfektionismus bei der Produktion ganz zu schweigen.
Und wenn ich mir meine "Vorräte" an Wolle und Bastelkram anschaue...oh weh...
Ich seh das aber gelassen und arbeite an meinem "Erwachsen-werden"...Unabhängigkeit(?).Peu a peu...und merke ,wie sich viele meiner extremen Verhaltensweisen schon verabschiedet haben.Auch die Saufnix-muss-überall-meinen-Senf-dazugeben-Sucht.

LG,Roswitha

Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!


*ich* ( gelöscht )
Beiträge:

12.11.2010 03:08
#13 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Greenery

Zitat
Gepostet von Lauralisja
ich glaube auch, das die Sucht letztendlich nur ein Symptom für meine Defizite ist



Und ich glaube, dass Sucht grundsätzlich zum Repertoire menschlichen/tierischen Verhaltens gehört (was Gutes? MEHR DAVON! - ein Trieb gone bad sozusagen ).




hm, Biene, hier steht aber nichts von Persönlichkeitsstörung... ...ich unterschreibe es aber gerne trotzdem noch mit

...und Grundbedürfnissbefriedigung ist keine Persönlichkeitsstörung, die Ersatzbefriedigung eine 'Weltkrankheit'...

[ Editiert von *ich* am 12.11.10 3:11 ]

[ Editiert von *ich* am 12.11.10 3:11 ]


*ich* ( gelöscht )
Beiträge:

12.11.2010 03:44
#14 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Huhu Vicco,

ich finde den Thread total klasse..., ich trage wohl eine 'sehr süchtelnde' Persönlichkeit in mir... ...dennoch konnte ich sie 'zweckmäßigerweise' im Zaum halten 'bis ich das Interesse daran verlor', mir dieses eben nichts eingebracht hat...; ja, jetzt bin ich schlauer, jetzt weiß ich schon, dass es zwar dadurch nicht vorwärts ging, aber wenigstens nicht rückwärts... Ich finde wirklich, dass die Vorposter es gut beschrieben haben, es ein stückweit menschlich und natürlich... Sinn ist aber bei aller Bedürnissbefriedigung, dass etwas Positives bei rauskommt und kein Schaden entsteht... ...oder anders ausgedrückt, der Preis bezahlbar ist... (und Du schläfst doch gerade gut, oder?, dass ist unbezahlbar, glaube es mir...:zwinker1

LG

[ Editiert von *ich* am 12.11.10 3:49 ]


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

12.11.2010 06:53
#15 RE: Fast 14 Jahre ohne Alkohol - dennoch rückfällig? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von *ich*

Zitat
Gepostet von Greenery

Zitat
Gepostet von Lauralisja
ich glaube auch, das die Sucht letztendlich nur ein Symptom für meine Defizite ist



Und ich glaube, dass Sucht grundsätzlich zum Repertoire menschlichen/tierischen Verhaltens gehört (was Gutes? MEHR DAVON! - ein Trieb gone bad sozusagen ).




hm, Biene, hier steht aber nichts von Persönlichkeitsstörung... ...ich unterschreibe es aber gerne trotzdem noch mit

...und Grundbedürfnissbefriedigung ist keine Persönlichkeitsstörung, die Ersatzbefriedigung eine 'Weltkrankheit'...

[ Editiert von *ich* am 12.11.10 3:11 ]

[ Editiert von *ich* am 12.11.10 3:11 ]





Hmmmm....das "auch" bezog sich auf meine Meinungen.

Ich glaube nicht,dass es einen grossen gemeinsamen Nenner für die Sucht gibt.
Aber auch Triebe sind durch eine erwachsene Persönlichkeit ganz gut managebar (was fürn Wort :sprachlos.

Wobei ich wieder beim Nachreifen wäre.

LG,Roswitha

Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!


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