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Saufnix  
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Greenery Offline




Beiträge: 5.854

03.12.2009 11:38
#136 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Elefantino
Wenn sich mir die Quintessenz Deiner ebenso wohlformulierten wie merkwürdigen Verlautbarungen hier halbwegs erschliesst, dann strebst Du wohl so etwas wie eine autodidaktische Umschulung vom täglichen Gewohnheitstrinker zum eventorientierten Quartalssäufer an.



Hervorragend auf den Punkt gebracht

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


LostHoney Offline



Beiträge: 1.154

03.12.2009 11:58
#137 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Dieses Bestreben hat ich auch mal...


AlexM Offline



Beiträge: 50

03.12.2009 22:47
#138 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Liebes Tagebuch:
Gestern spätabends saß ich am Tisch und las, als meine Frau von einer Tagung heimkehrte. Man hatte der Referentin eine Flasche leckeren württembergischen Riesling mitgegeben, den sie mir auf den Tisch stellte, neben die Teekanne. Sie selbst trinkt keinen Alkohol - schmeckt ihr nicht. Ich war ein bißchen verdutzt, murmelte ein Dankeschön und trank weiter Tee.
Was mir diese Episode zeigt, ist, dass sich mein abstinentes Verhalten der letzten Tage offenbar nicht so geändert hat, dass es ihr, die mich am zweitbesten von allen Menschen kennt, aufgefallen wäre. Ich bin nicht nervös oder gereizt, mache meine Arbeit oder fröne meinem Vergnügen, verbringe die Abende wie vorher auch, mal beim Musizieren, mal beim Lesen, mal am Schreibtisch - der einzige Unterschied ist das abendliche Getränk.
Das finde ich beruhigend.

Erstaunlicherweise habe ich ohne Saufen eher weniger Zeit als mit. Das liegt vielleicht daran, dass andere Möglichkeiten, die Zeit zu verbringen, wieder stärker in den Vordergrund treten und als gleichberechtigte Alternativen um meine Aufmerksamkeit konkurrieren, so dass das Gefühl resultiert, man käme ja zu gar nichts. Objektiv (wer ist da objektiv?) komme ich zu genauso viel oder wenig wie vorher. Allerdings ist die Qualität des Tuns eine andere, insbesondere wenn ich beim Lesen nicht ständig nachschenken muss. Das hat einen ganz praktischen Grund: zwischen Tisch und Kühlschrank, in dem das Bier und der Weisswein stehen, sind es ein paar Schritte, und lauwarm mag das Zeug ja keiner. Der Tee hingegen steht griffbereit auf dem Tisch, so dass er nicht den Rhythmus der Wahrnehmung bestimmt. So wird die Lektüre konzentrierter.

Eben auf dem Heimweg vom Musikverein stellte ich mir ein schönes Glas Rotwein vor und wie herzlich mich das jetzt empfangen würde. Das waren aber nur ein paar Sekunden, und zu Hause dachte ich nicht mehr daran. Jetzt gerade probiere ich es mir wieder vorzustellen, aber im Moment ist mir der Tee lieber.

Es ist ja eigentlich höchst lächerlich, sich mit derartiger Nabelschau abzugeben. Hast du denn keine anderen Probleme, möchte man sich zurufen. Wenn ich ehrlich bin, nein. Beziehungsweise keine, an denen ich mich noch abarbeiten möchte.

Gespannt bin ich auf den nächsten Abend in Gesellschaft. Und werde das Ergebnis interessiert zur Kenntnis nehmen - was ich von keinem anderen Leser hier erwarten kann.


AlexM Offline



Beiträge: 50

03.12.2009 22:49
#139 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von grufti
Hallo AlexM,

zuerst irritiert habe ich deine pseudointellektuellen Beiträge von heute gelesen...


Ich habe lange überlegt, ob ich auf diesen Beitrag antworten soll, mich dann aber dafür entschieden, es bleiben zu lassen.


AlexM Offline



Beiträge: 50

03.12.2009 23:05
#140 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Elefantino
Wenn sich mir die Quintessenz Deiner ebenso wohlformulierten wie merkwürdigen Verlautbarungen hier halbwegs erschliesst, dann strebst Du wohl so etwas wie eine autodidaktische Umschulung vom täglichen Gewohnheitstrinker zum eventorientierten Quartalssäufer an.


Auf diese Formulierung könnte ich neidisch werden. Ob was dran ist - da muss ich mal drüber schlafen.

Zitat
Und bequemerweise erlegst Du Dir dabei nur die eine Regel auf, nüchtern zu bleiben, wenn Du das wirklich willst. Da Du nachträgliche Deutungen Deines Willens dabei ausdrücklich zulässt - wie am Samstag als Dir ja wohl während des Saufens die Erkenntnis kam, dass Du das aus tiefstem Herzen wolltest - wirst Du praktischerweise auch niemals mit Dir im Unreinen sein, und Dich immer auf einem "guten Weg" wissen!


Noch einmal: das Saufen ist nichts, was mir Gewissensbisse verursachen würde. Insofern bin ich mit und ohne gleichermaßen im Reinen mit mir. Es ist jedoch eine Verhaltensweise, die mir Entscheidungsfreiheit nimmt, und insofern unbehaglich.

Zitat
Was Du mit diesem sprachlich ausgefeilten Betrugsversuch an Dir selbst hier eigentlich bezweckst, ist mir schleierhaft.


Nichts menschliches ist mir fremd. Ich behaupte nicht, keine Widersprüche zu produzieren. Ich stelle jedoch fest, dass es mir leichter fällt, das Trinken zu lassen, wenn ich mich hier dazu äußere. Es mag diesen Äußerungen an Stringenz fehlen, stellen sie doch Momentaufnahmen einer Entwicklung dar, von der ich nicht weiss, wohin sie führt.

Zitat
Denn wenn Du gerne Saufen möchtest, kannst Du Dir den ganzen Schmonsens sparen. Ist - wie Du selber richtig bemerkt hast - weder illegitim noch rechtfertigungspflichtig.


Da hast du völlig recht, und daraus geht im Umkehrschluss hervor, dass ich nicht gerne saufen möchte. Trinken -? ja, vielleicht, manchmal. Alles andere zu behaupten wäre unehrlich. Vielleicht ändert sich dieser Wunsch ja noch.

Zitat
Prost!


ebenso! (heisst ja wörtlich: es möge dir nützen).


genaro Offline




Beiträge: 5.488

04.12.2009 06:31
#141 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von AlexM

Saufen ...
ist jedoch eine Verhaltensweise, die mir Entscheidungsfreiheit nimmt, und insofern unbehaglich.

...
Es mag diesen Äußerungen an Stringenz fehlen, stellen sie doch Momentaufnahmen einer Entwicklung dar, von der ich nicht weiss, wohin sie führt.



Ich hoffe, ich habe durch Eindampfen Deiner Worte nicht den Sinn entstellt, AlexM.

Zum von mir angebläuten:
Ja mei, solange es Dir lediglich "unbehaglich" ist, genau so lange wirst Dich vor einer Entscheidung drücken,
wortreiche Rechtfertigungen verfassen und weiter "trinken".
Erst wenn daraus eine ScheissANGST geworden ist, eines Tages, aus diesem "unbehaglich" fühlen, dann k ö n n t e sich was ändern...
Aus Deinem letzten Satz lese ich, daß Du nicht weisst, was Du WILLST.

Kommt mir irgendwie sehr bekannt vor, das....
Bis vor knapp zwei Jahren war es bei mir ähnlich, sehr ähnlich.

Gern geschehen,

genaro

[ Editiert von genaro am 04.12.09 6:39 ]

Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

04.12.2009 06:47
#142 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

hallo alex
und ein verspätetes willkommen von mir

ich war ein paar tage nicht hier und hab deinen thread
grad mal überflogen.
verzeih mir, das ich nicht jedes wort gelesen hab
und deshalb vielleicht etwas wiederhole
oder wichtiges überlesen hab.

aufgefallen ist mir,
das du ganz viele
wirklich sehr gute denkanstöße bekommen hast
die dich aber nicht wirklich weiter gebracht haben

weill du sie lieber in ihre bestandteile zerlegst
und zerpflückst
anstad mal darüber nachzudenken was du davon tatsächlich zutrifft
und dich einen schritt weiter bringen könnte.

du scheinst ein sehr gebildeter inteligenter mann zu sein
(. . . schade das er säuft )

nur wenn es um deine sucht geht,
wirst du zum trotzigen bösen kleinen jungen,
der wütend mit dem fuß auf den boden stampft
es besser weiß
und bei dem ja alles anders ist wie bei den anderen,
die ja alle doof sind
und keine ahnung haben wie du tickst

dabei ist das garnicht so kompliziert
und all die hochtrabenden, gebildeten, inteligente worte und gedanken
lenken nur ab,
sind nebenkriegs-schau-plätze
und bringen dich nicht weiter

du eierst einfach nur rum
das zugegebener maßen auf hohem niveau
aber rumeiern bleibt rumeiern
vollkommen egal ob mit inteligenten ausreden und worten
oder einfacher sprache und weniger bildung

das selbe ergebniss

du trinkst
und hast erkannt ein problem damit zu haben
nun ist es an der zeit einen weg aus der sucht zu finden und zu gehen.

alles andere,
gründe warum es dir nicht schlecht damit geht
oder andere dinge mit denen du dich selbst verarscht und belügst
sind unwichtig.

in dem moment als du erkannt hast
das du ein alki bist
hast du die wahl.

1. weiter saufen
2. rumeiern
3. oder aufhören

ohne viele worte, ganz einfach
vollkommen unabhängig vom großen worten und interlektuellen gedankengängen.

drei möglichkeiten,
du eierst
und redest dir das eiern schön
sind nichts


ob du es glaubst oder nicht,
mir persönlich kann es vollkommen egal sein
was du tust oder läßt.
ich habe nichts davon dich von irgendwas zu überzeugen.

mein grund dir zu schreiben
ist der spiegel
den du mir vor die nase hälst.

da wo du grad bist,
will ich nie wieder hin
und ich find es um jeden schade
der rumeiert.

ich find das viel ansträngender als weitersaufen oder aufhören.
weder fisch noch fleisch

aber du scheinst noch nicht ganz so weit zu sein.
deine sucht belastet dich noch nicht genug,
du findest noch genug gründe
zumindest hin und wieder
etwas trinken zu wollen
und zerpflückst meinungen, ratschläge und erfahrungen
von trockenen lieber
als dir da was raus zu holen

wenn du von deinem hohen ross runterkommst
und mal ohne überheblichkeit über deine situation nachdenkst
wird alles tatsächlich
einfach und klar
und die lösung liegt auf der hand.

zur zeit steht dir aber deine inteligenz und bildung im weg
einfache wahrheiten zu erkennen.
du siehst grad den wald vor lauter bäumen nicht.

auch für inteligenzler gibt es nur die drei möglichkeiten

lg, mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

04.12.2009 07:12
#143 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Moin AlexM,

deine Frau kommt nach Hause und stellt dir eine Flasche Wein neben deinem Tee?
Und du meinst, du hättest "eigentliche" keine Probleme?
Sie scheint ja nichts zu wissen von dir und deinem Vorhaben.

Liebe Grüße.


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

04.12.2009 07:25
#144 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hallo, AlexM!

Du kommst mir vor, wie ein verwundeter "Krieger, der dabei ist, von seinem "hohen Ross" (Danke Mary :love3 zu fallen", aber erst wenn Du "mit der Sch... im Dreck liegst", wirst Du kapitulieren.

Ich kenne einige "intelligente" Leute, die immer noch nass sind und die die vier "F" (Frau, Familie, Firma, Führerschein) auch noch haben, aber schon ´zig Entzüge und auch LZTen gemacht haben.

Sie versuchen mal für ein paar Tage nichts zu trinken...."Na, seht mal, geht doch"

"Es kann doch nicht sein, was nicht sein darf...."

Der schlimmste Feind des Süchtigen ist die Verleugnung , nicht das Suchtmittel.


LG

Manuela

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


Lotta1 Offline




Beiträge: 550

04.12.2009 07:49
#145 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hi, Alex,

hab Deine posts nochmal alle durchgelesen. Ich erkenne mich in Deinen analytischen Ergüssen wieder, ich´hatte auch lange Zeit die Phase des Totphiliosphierens, haupstach am Ende kommt noch irgendein Hintertürchen für das nächste Bier...irgendwann...heraus.
Mein Therapeut nannte das bei mir "kognitive Dissonanz", d. h. das ganze Wissen bleibt im Hirn stecken (und wird dort bis zum Exzess terpflückt) und kommt nicht im Inneren an

Ist ja alles höchst spannend. Aber mit all Deinem Wissen solltesr Du nicht aus den Augen verlieren:

FAKT IST

1. Kontrolliert oder ab und zu trinken- IST NICH BEIM ALKOHOLIKER!!!! Ist wie joggen beim Rollstuhlfahrer, der kommt nicht weit...

2. DU hast die Wahl, immer und immer wieder, Du kannst Dich immer gegen den ersten Schluck entschieden, es bist Du, und NICHT die umstände um Dich herum oder die Gesellschaft

Kämpf weiter,
LOTTA

Ohne meine Umwege wäre ich prompt an mir vorbeigelaufen....


AlexM Offline



Beiträge: 50

05.12.2009 18:03
#146 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Lotta1
am Ende kommt noch irgendein Hintertürchen für das nächste Bier...irgendwann...heraus.


Ich halte mir die Türe weit offen. Wenn sie zu ist, werde ich klaustrophobisch.

Zitat
Du kannst Dich immer gegen den ersten Schluck entschieden, es bist Du, und NICHT die umstände um Dich herum oder die Gesellschaft


Das ist völlig richtig, aber auch, dass die Entscheidung immer wieder ansteht.

Zitat
Kämpf weiter,


Bisher ist es kein Kampf gewesen, und auch kein Krampf. Wie's wird, weiß man nicht.


AlexM Offline



Beiträge: 50

06.12.2009 00:07
#147 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Liebes Tagebuch,
heute abend habe ich mich geärgert. Wegen einer organisatorischen Panne habe ich vergeblich ein paar Stunden im ÖPNV und auf der Straße vertan und obendrein meine Tochter enttäuscht, weil ich zu spät kam. Auf die Gefühlsaufwallung folgte der Durst. So eine Art Sehnsucht, den Groll im rotweininduzierten Nebel aufzulösen. Auf dem Heimweg war mir klar, dass heute eine Zäsur folgen würde in der Reihe der trockenen Tage.
Dann bekam ich Hunger. Und habe zuhause erstmal was gegessen und Tee gemacht. Dann kamen Übernachtungsgäste, die auch lieber Tee als sonstwas trinken, und so blieb es denn dabei. Und der Durst verschwand.
So deutlich hatte ich das erst einmal erlebt, in der Zeit der Analyse, als ich nach einer erheblichen seelischen Anstrengung den Eindruck hatte, jetzt erst mal einen Schnaps zu brauchen. Zwar war ich mit dem Auto unterwegs, so dass der Schnaps damals ungetrunken blieb, aber es war dieselbe Art von Durst.
Womit ich den Tipp bestätigt finde, den ich kürzlich auf diesen Seiten las: weder Hunger noch Durst noch Langeweile aufkommen lassen. Wenn mir nach Befriedigung dieser Grundbedürfnisse noch nach Saufen zumute ist, kann ich das ja immer noch tun.


AlexM Offline



Beiträge: 50

06.12.2009 00:24
#148 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Inessi
deine Frau kommt nach Hause und stellt dir eine Flasche Wein neben deinem Tee?
Und du meinst, du hättest "eigentliche" keine Probleme?


Ja, wenn ich nebenan lese, wie schlimm andere dran sind und wie sie leiden unter ihrer Situation, dann habe ich allenfalls Luxusprobleme. Für mich geht es darum, eine schlechte Gewohnheit loszuwerden, für andere um existentielle Schwierigkeiten und tragische Schicksale. Meine Hochachtung all jenen, die sich da durchkämpfen und nach jedem K.O. wieder aufstehen. - Natürlich habe ich etliche Probleme, auch unlösbare, aber keines davon beeinträchtigt mich so stark, dass es mein Leben maßgeblich bestimmen würde.

Zitat
Sie scheint ja nichts zu wissen von dir und deinem Vorhaben.


Weiter oben schrieb ich, dass mir die soziale Kontrolle hier im Forum völlig ausreicht. Und dass ich mir Schlupflöcher und Rückzugsmöglichkeiten offenhalte. Dazu gehört, die entsprechenden Gedanken nicht im Familienkreise zu erörtern. Die Verhaltensänderung lässt sich ja nicht so leicht verbergen (da müsste ich schon Hagebuttentee in Rotweinflaschen umfüllen oder alkoholfreies Bier umetikettieren). Aber bislang gab es noch keine Kommentare dazu.
Und zum Wort "Vorhaben": ich habe nichts vor. Ich habe mir kein Ziel gesetzt in dieser Sache, sondern beobachte gespannt, wie sich die Situation entwickelt.


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

06.12.2009 09:20
#149 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von AlexM
...

sondern beobachte gespannt, wie sich die Situation entwickelt.



Da bin ich auch gespannt.
Du hast dich ja weiter oben als Gewohnheitstrinker, dem der Verzicht auf allein konsumierten Alkohol leicht fällt, bezeichnet.
Trinkpausen fielen mir auch verhältnismäßig leicht. Ich habe immer wieder welche eingelegt, immer mit der Vorstellung, nach einer gewissen Pause könnte ich normal wie andere auch trinken. Immer wieder ging das daneben, ohne dass ich daraus den Schluss zog, Alkoholikerin zu sein.

Als ich dann wirklich aufhören wollte, erfuhr ich bei den AA, dass es das erste Glas ist, das den unwiderstehlichen Wunsch nach Weitertrinken auslöst. Seither gibt es bei mir kein erstes Glas mehr. Erfahrungsgemäß würde ich danach die Kontrolle über meine Trinkmenge verlieren.

Dies mit dem ersten Glas trifft ja wohl bei dir nicht zu. Oder fiel es dir schwer, dich allabendlich auf eine bestimmte Menge zu beschränken, und hättest du gerne weiter getrunken, wenn du am nächsten Tag nicht hättest fit sein müssen?

Dann möchte ich noch was fragen:
Lt. offizieller Version hat dein Bruder das Saufen aufgegeben, weil er keine Luft mehr bekam. Vielen Alkoholikern fällt es schwer, sich zu ihrer Krankheit zu bekennen, und sie geben einen anderen Grund für ihre Abstinenz vor. Glaubst du deinem Bruder seine Begründung fürs Aufhören?

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


AlexM Offline



Beiträge: 50

06.12.2009 10:29
#150 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Friedi
Dies mit dem ersten Glas trifft ja wohl bei dir nicht zu.


Das verstehe ich nicht. Was trifft da nicht zu? Dass das erste Glas zum Weitertrinken einlädt? Oder dass es kein erstes Glas mehr gibt? - Ersteres ist bestimmt so, letzteres will ich nicht kategorisch ausschliessen.

Zitat
Oder fiel es dir schwer, dich allabendlich auf eine bestimmte Menge zu beschränken, und hättest du gerne weiter getrunken, wenn du am nächsten Tag nicht hättest fit sein müssen?


Ich habe mir da nie Vorgaben gemacht, und am nächsten Tag fit war ich fast immer - da ist kein Unterschied zu jetzt ohne Alkohol.

Zitat
Vielen Alkoholikern fällt es schwer, sich zu ihrer Krankheit zu bekennen, und sie geben einen anderen Grund für ihre Abstinenz vor. Glaubst du deinem Bruder seine Begründung fürs Aufhören?


Da kommt wohl eins zum anderen. Dass er keine Luft mehr bekommt wegen einer Lungenkrankheit, ist schon seit vielen Jahren so. Und als ihm dann sein Arzt sagte, dass sich entweder für das Saufen oder für seine Sauerstoffversorgung entscheiden müsse, hat er letztere vorgezogen. Dass er mit einer Suchttherapeutin verheiratet ist, mag auch etwas dazu beigetragen haben. Gegen die These, er sei Alkoholiker, spricht, dass er auf eine Mail von mir, in dem ich ihm unter anderem von meinem derzeit reduzierten Konsum berichtete, gar nicht reagiert hat. Aber das kann auch an hunderten anderer Gründe liegen.


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