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Saufnix  
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Dieses Thema hat 227 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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AlexM Offline



Beiträge: 50

25.11.2009 23:54
RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

...in diesem Forum. Gleich werdet ihr mich auf die Ohren hauen. Aber trotzdem:
Zur Person: männlich, knapp über 50, selbständig bis Hausmann, früher stark depressiv, heute alles etwas gedämpfter (ohne Medikamente).
Zur Alkoholkarriere: starker Raucher mit 10 oder 11 (gehört doch wohl dazu, oder?), mal am Wein nippen mit 13, Geschmack dran finden mit 14, erster starker Rausch mit 15 (in einer wunderbaren klaren Neonlichtkneipe in einer Kleinstadt, in der nur völlig abgewrackte Typen am Tresen saßen - da hab ich mich sehr wohl gefühlt), Filmriss mit 18, auf der Abi-Klassenfahrt ins Bett gepinkelt, und seither fast jeden Tag Alkohol. In Maßen. Zuletzt eine knappe Flasche Wein am Abend, oder eine Flasche Bier und ein Schnaps dazu. Würden viele nicht "Alkoholiker" zu sagen. Ich lieber auch nicht. Aber das ginge an der Sache vorbei, weil die Gedanken oft dahin ziehen.
Vorgestern bin ich (unterwegs nach ganz anderen Dingen) auf dieses Forum gestoßen, gestern habe ich nix getrunken, heute auch noch nicht. Normalerweise fange ich abends zwischen zehn und zwölf an, wenn meine Frau zu Bett gegangen ist. Dann habe ich ein bis zwei Stunden für mich. Morgens steht dann die leere Flasche in der Küche oder die halbgeleerte im Kühlschrank.
Ich bin gerne berauscht. Mir gefällt die innere Wärme, das Ozeanische. Mir gefallen nicht die leichten neurologischen Ausfälle (d.h. die verwaschene Sprache), auch nicht, dass die Gedanken häufiger am Tag zur Frage abschweifen, ob für abends denn genug Stoff im Hause ist. Mir gefällt auch nicht, dass ich nach einem Abend mit Freunden am Schluss regelmäßig kaum noch etwas mitkriege und Schwierigkeiten mit der Artikulation habe.
Zurück fährt mich dann meine Frau. Die hat es schon lange aufgegeben, über dieses Thema mit mir zu streiten. Sie trinkt gar nix (schmeckt ihr nicht) und ist auch nicht gerne berauscht.
Früher bin ich betrunken gefahren. Auto und Motorrad - mit mehreren Unfällen. Dass die am Saufen lagen, hat aber niemand ausser mir mitbekommen. Heute lasse ich das. Selbst wenn ich mich mal motorisiert in eine Kneipe begebe, halte ich mich an Tee und Wasser.
Seit mein Bruder das Saufen aufgegeben hat (weil er keine Luft mehr bekam), sehe ich ihn nicht mehr so häufig. Ein Abend mit Freunden ohne Stoff kommt nicht vor. Mit einem davon war ich kürzlich im Urlaub und insgeheim sehr froh, dass er bei der abendlichen Ankunft dafür sorgte, dass was zu trinken im Hause war, und ich mich nicht als nervös vor Gier outen musste. Ich hätte andernfalls halt Tee getrunken, aber die Gedanken wären schon beim Wein gewesen. Ist aber auch lecker.
Am Wochenende feiert meine erwachsene Tochter Geburtstag hier im Hause. Da werde ich zwangsläufig saufen. Viele nette junge Leute im Haus, Wein und Bier auf dem Tisch - geht doch gar nicht anders. Vielleicht kann ich es aber in Grenzen halten. Und ab Sonntag dann wieder sparsam damit umgehen.
Völlig drangeben will ich es ja eigentlich gar nicht (hab ich doch oben gesagt, dass ich jetzt Haue kriege). Kennt hier jemand "Moderate Drinking Management"? So eine amerikanische Idee, den Genuss weiter zu pflegen, aber den Suchtcharakter loszuwerden. Ob das schon mal bei jemandem geklappt hat? Bei mir nicht. Der erste Schritt im Programm sind 30 Tage Nüchternheit. Ein paar Tage geht immer ganz gut, aber dann ist wieder irgendwas und schnell ist die alte Routine wieder hergestellt. Aber das würde mir gefallen, wenn das ginge.
Nun bin ich gespannt: das erste Lesen im Forum hat mich zumindest dazu gebracht, gestern nix zu trinken. Und heute habe ich häufiger dran gedacht, mich hier im Forum zu verbreiten, und habe heute nix getrunken. Bis jetzt jedenfalls. Und gleich gehe ich schlafen.
Das Einschlafen dauert halt etwas länger. Dafür kann man noch lesen abends im Bett. Hat auch was für sich.
Schluss mit der Logorrhoe. Und gute Nacht.


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

26.11.2009 05:47
#2 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hallo, AlexM und !

Danke für das Niederschreiben Deiner Suchtkarriere.

Da gibt es auf der einen Seite die vielbefahrene Autobahn, am Besten noch vierspurig,Tankstellen alle paar Kilometer und ich kann diese aufsuchen so oft ich will.

Ich sitze bequem im Auto, mit warmen Hintern und bin geschützt vor Wind und Wetter.

Doch mit zunehmender Geschwindigkeit bekomme ich kaum etwas mit, was so rechts und links des Weges ist.

Diese Autobahn führt geradewegs in "die Hölle", in die Suchthölle.



Und dann gibt es den ganz schmalen Pfad, der sich einen Berg hinauf schlängelt,durch Nebel, Wind und Wetter führt.

Aber ich spüre mich mit allen Fasern meines Seins und schaue links und rechts des Weges und halte Ausschau, was mein Leben so lebenswert macht.


Nun, was glaubst Du, für welchen Weg ich mich vor über 2 Jahren entschieden habe?


LG

M

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


shara67 ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2009 05:49
#3 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hallo Alex,

ich bin nicht das erste Mal hier und trinke auch immernoch.Mir geht es fast so wie dir, trinke seit über 20 Jahren, habe noch nie einen klinischen Entzug gemacht und habe das bis jetzt auch nicht vor.Ich will es selbst schaffen.Aber wer weiß wie tief ich schon drin stecke. Weißt du, ob andere dich als Alkoholiker bezeichnen oder nicht ist nicht die Frage. Die Frage ist auch nicht, wieviel man trinkt, sondern, dass man es nicht lassen kann und dass es den Tagesablauf bestimmt.Ich bin alleinerziehende Mutter von 2 Kindern und berufstätig.Ich leiste viel und jeder hält mich für superstark und niemand kommt auf die Idee, dass ich etwas nicht im Griff haben könnte.Bis vor ein paar Wochen habe ich abends, wenn die Kinder im Bett waren eine Flasche Wein getrunken. Jetzt fange ich nachmittags an und es sind am Ende zwei Flaschen.Es ist nur eine Frage der Zeit,bis ich morgens anfange. Keine Ahnung wie sehr das meine Kinder (10+11) schon realisieren.Darum ist es höchste Zeit für mich.Ich will mich auch nicht wirklich outen, mag nicht den Alkistempel haben. Ich versuche es jetzt mit dem AA-Prinzip: Heute trinke ich nicht.
Du solltest auch so weitermachen.Dieses Moderate Drinking Ding ist unwichtig, das sieht man, wenn man keinen Alk mehr braucht.Ich versuche mir keine Gedanken um die nächsten 10 jahre zu machen, sondern einfach nur heute und heute und heute...einfach mal nichts zu trinken.
Ich hoffe, dass ich heute(26.11.09)meinen ersten Tag schaffe und dass ich von dir über einen weiteren erfolgreichen Tag lesen kann.
Viele grüße
Shara


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

26.11.2009 06:46
#4 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hallo Alex, hallo Shara, herzlich willkommen bei Saufnix

Hab Eure Beiträge mit Interesse gelesen weil ihr mich beide ganz arg an mich erinnert.

Meine ehrlich Empfehlung an Euch beide wäre erstmal hier lesen lesen lesen, fragen, auseinandersetzen.

Ich bin vor 2 1/2 Jahren mit ähnlichen Gedanken und Gefühlen hierhingekommen wie Ihr, wollte es so wie Du Shara unbedingt allein schaffen und war so wie Du Alex nicht ganz überzeugt davon ob ich auf die entspannende und beschwingende Wirkung nach den den ersten Flaschen Bier jetzt wirklich wegen der paar Ausfallerscheinugen verzichten wollte.

Ich hab dann noch ein Jahr gebraucht bis ich trocken wurde, bis endlich die negativen Auswirkungen die subjektiv empfunden positiven so komplett überlagert hatten daß ich einfach nur noch die Schnauze voll hatte vom Saufen, und ich wäre vielleicht schneller gewesen wenn ich auf mein lonley ridertum verzichtet und Hilfe in Anspruch genommen hätte. Shara, wenn Dein Trinkverhalten jetzt gerade eine neue Veränderung erfahren und eine andere Qualität bekommen hat weiß ich nicht wieviel Zeit dir noch bleibt, bevor Dir die Kontrolle ganz weggrutscht. Seit ich trocken bin bin ich auch alleinerziehend, und Du bist auch noch voll berufstätig, ich kann mir vorstellten wie alle Du sein musst, das saufend wuppen zu müssen

Vielleicht schaffst Du es da ein bissl an Deiner Einstellung zu arbeiten, Du musst es nicht allein schaffen, das ist so unendlich schwer und vollkommen unnötig. Spar Dir die Kraft, die Du dafür invenstieren musst lieber für Dich und Deine Kinder

Deine Kids bekommen garantiert mehr mit als Du wissen möchtest, aber Kinder sind ungemein rücksichtsvoll ihren Eltern gegenüber, und überdies hilflos. Red Dir gar nicht erst ein Du könntest das alles vor ihnen verheimlichen. Selbst wenn sie das Trinken selbst nicht mitbekämen-was ich aber zu bezweifeln wage- so bekommen sie doch die Auswirkung dessen auf die Psyche ihrer Mutter mit. Und ab.

Ich hab damals als erstes meine Hausätztin informiert, um mit ihr abzusprechen ob ichs überhaupt riskieren kann ohne Entgiftung aufzuhören. In wie weit schon eine körperliche Abhängigkeit vorliegt weiß man nämlich immer erst hinterher, und dann ist ein medizinisch unbegleiteter Entzug schlicht gefährlich.

Alles Gute Euch beiden

LG, Britta


Elke2311 Offline



Beiträge: 389

26.11.2009 09:33
#5 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hallo Sahra und Alex,
auch von mir ein willkommen hier.
Ohne Hilfe und allein ist der Weg in die Trockenheit sehr schwer um nicht zu sagen fast unmöglich.
Ein Gespräch mit dem Hausarzt, bei der Suchtberatung kann da sehr hilfreich sein.
Der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist auch wichtig, dort herrscht Schweigepflicht, es wird keiner erzählen wer zur Gruppe kommt oder gar was er/sie dort erzählt hat.
Alex, kontrolliertes Trinken klappt sehr selten.
Holt euch hilfe!!
Viel Erfolg
Elke


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

26.11.2009 11:55
#6 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

auch von mir euch Beiden hier im Forum.
Ich bin jetzt schon einige Tage trocken und kann mich noch sehr gut an diesen Wunsch erinnern..."das schaffe ich allein" ist doch kein Problem.
Als erstes habe ich mir einen Vortrag über kontrolliertes Trinken angehört und schnell gemerkt, der Zug war einfach abgefahren. Das konnte ich nicht.
Mir das einzugestehen war der erste Schritt. Danach hat es immer noch lange gedauert bis ich mir Hilfe geholt habe. Davor immer wieder die Einsicht, du musst aufhören. Jeden Tag wieder...Morgen hör ich auf
Im Nachinein kann ich garnicht sagen warum ich mich so schwer getan habe mit dem Hilfe holen
Ich denke manchmal dieses Eingeständnis "ich schaffe das nicht allein" war das Schwierigste.
Hoffe für euch beide, ihr findet euren Weg.
Gruß Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


shara67 ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2009 19:27
#7 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hallo an Alle,

erst mal danke für die Unterstützung.Ich hoffe, dass es mich nicht eiskalt erwischt beim Entzug - heute trinke ich auf jeden Fall nicht.
Werde am Wochenende mal ausführlich von meinem Weg in einem neuen Thread erzählen. Dir Alex - viel Kraft für heute abend!

Shara


Soda Offline



Beiträge: 103

26.11.2009 20:48
#8 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hallo Alex, Hallo Shara,

herzlich WILLKOMMEN.

Macht euch nichts vor, rumeiern bringt nichts. Holt euch Hilfe so viel nur geht. Habs auch zuerst alleine versucht. Hat mir einen grausamen Rückfall beschert und im Anschluß einen angekündigten Suicidversuch der mich endlich in die Entgiftung gebracht hat. Ich bin dankbar dafür, aber im nachhinein hätte das Ganze auch ein wenig geordneter ablaufen können. Geht zur Suchtberatung, kostet nichts, es herrscht Schweigepflicht und die wissen genau um was es geht.

Viel Erfolg und Kraft
Soda


AlexM Offline



Beiträge: 50

27.11.2009 00:50
#9 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Ihr Lieben, besten Dank für eure guten Ratschläge und Wünsche. Bevor ich weiter über mich schreibe, will ich darauf eingehen.

@septembersonne:

Zitat
Diese Autobahn führt geradewegs in "die Hölle", in die Suchthölle. Und dann gibt es den ganz schmalen Pfad, der sich einen Berg hinauf schlängelt,durch Nebel, Wind und Wetter führt.


Ich kann mir vorstellen, dass es für dich so war. Aber ich saufe seit 35 Jahren ziemlich konstant und stelle keine Beschleunigung fest.

@shara67: Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Neustart. Mal sehen, wer als erster wieder reinfällt. (Ich wahrscheinlich, am Wochenende, s.o.).

Zitat
Dieses Moderate Drinking Ding ist unwichtig, das sieht man, wenn man keinen Alk mehr braucht


Wie kannst du das wissen? Wenn ich's richtig verstehe, brauchst du ihn doch noch?

@kleinerfuchs:

Zitat
bis endlich die negativen Auswirkungen die subjektiv empfunden positiven so komplett überlagert hatten


Ja, tatsächlich, es gibt positive Auswirkungen des Alkoholkonsums. Die Relativierung durch "subjektiv empfunden" ist da gar nicht notwendig. Es gibt die Lust am Geschmack, die Lust am Rausch, eine gewisse Beschwingtheit. Das Problem ist halt, dass zumindest ich genau darauf nur schwer verzichten kann - die Sucht eben.

@elke2311:

Zitat
Alex, kontrolliertes Trinken klappt sehr selten


Das Wort "selten" statt "nie" ist erfreulich - ich hatte befürchtet, hier mehr Dogmatiker zu finden.

@ruby:

Zitat
einen Vortrag über kontrolliertes Trinken


Darüber gibt es Vorträge? Das erstaunt mich. Wer veranstaltet denn so was?

@soda:

Zitat
Habs auch zuerst alleine versucht. Hat mir einen grausamen Rückfall beschert


Einstweilen bilde ich mir noch ein, zwar nicht allein, aber ohne die physische Präsenz meiner Gesprächspartner auszukommen. Und wenn ich - wie abzusehen - bald wieder zum Glas greife, wird das kein "grausamer Rückfall", weil der Leidensdruck fehlt. Der Alkoholismus ist ein unangenehmer Begleitumstand meines Lebens, aber nicht die Hauptsache. - Was mich übrigens immer wieder erstaunt, ist der Zusammenhang zwischen Sucht und Depressionen. In meinen depressiven Phasen hatte ich gar keine Lust zu trinken, weil jegliche Lust abhanden gekommen war.

So, im nächsten Beitrag mehr (wird zu unübersichtlich hier sonst - und wer soll den ganzen Schmonzes lesen?).


AlexM Offline



Beiträge: 50

27.11.2009 01:10
#10 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Jetzt schreibe ich schon wieder über mich. Ein bisschen eklig, das ganze. Geht aber nicht anders.
Ich werde diesen Thread hier als eine Art Tagebuch betrachten. Und bin niemandem böse, den es nicht interessiert.

Heute morgen habe ich erst mal nachgeschaut, ob wer auf meinen gestrigen Beitrag geantwortet hatte. Das war irgendwie wichtig. Heute nachmittag habe ich mir dann vorgestellt, heute abend hier wieder etwas reinzuschreiben, was ein angenehmer Gedanke war. Und als ich dann spät abends nach Hause kam, habe ich mir erst mal einen Tee gemacht.
Auch eine Frage der Gewohnheit. Wenn eine volle Kanne Tee da steht, trink ich doch erst mal die leer. Ein kühler Weißer steht aber immer noch im Kühlschrank. Man weiss ja nie.
Wie macht ihr das denn mit den Vorräten? Keine anlegen? Vor euch selbst verstecken? - Für mich hat es eher etwas Beruhigendes zu wissen, dass ich jederzeit in den Keller gehen und mir ein Bier holen kann. Noch beruhigender wäre es zu wissen, dass ich es auch jederzeit lassen kann. Aber so weit bin ich noch nicht.
In einem Roman von de Wetering sagt Brigadier de Gier, der sich gerade seit zwei Tagen das Rauchen abgewöhnt und nervös auf einem Streichholz rumkaut, zu seinem Kollegen Grijpstra, der ihn wegen seiner schlechten Laune auffordert, er solle wieder mit dem Rauchen anfangen: "Nein, Nichtrauchen ist eine Gewohnheit, und Gewohnheiten gibt man nicht so schnell auf."
Also, Nichttrinken ist jetzt eine zweitägige Gewohnheit. Mit heute eine dreitägige. Jetzt ist kurz vor eins - da lohnt es sich ja gar nicht mehr, jetzt noch anzufangen. Trink ich lieber die Teekanne leer.
Körperlich spüre ich keinen Unterschied zu den Tagen vorher. Aber die Stimmung ist insgesamt etwas heller und ich rede mehr mit den Leuten, denen ich begegne. Bin sonst eher wortkarg und verschlossen. - Aber wir Depressiven wissen ja, dass den eigenen Gefühlen nicht zu trauen ist, und schliessen sie deshalb weg.

So, genug gefaselt. Ich wünsche euch allen eine gute Nacht bzw. einen guten Morgen. Und dass aus guten Vorsätzen gute Nachrichten werden.


AlexM Offline



Beiträge: 50

27.11.2009 01:36
#11 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Aus rein akademischem Interesse habe ich gerade noch mal nachgeschaut: ist gar kein Weißer im Kühlschrank. Nur Sekt. Passiert mir nur selten, dass ich nicht genau weiss, wo wieviel Stoff ist. Kann aber auch daran liegen, dass ich vor ein paar Tagen noch groß eingekauft habe (für das Fest am Wochenende) und alles im Keller verstaut. Es ist also reichlich vorhanden, da muss ich mir keine Sorgen machen.
Während der Psychotherapie, die ich mal gemacht habe, habe ich von einem auf den anderen Tag mit dem Rauchen aufgehört - hat nicht mehr geschmeckt. Wollte ich gar nicht. War auch nie Thema (so wenig wie das Saufen). Ansonsten hat die Therapie nicht viel bewirkt. - Vor zwei Jahren habe ich es (mit reichlich Rotwein im Blut) noch mal probiert mit dem Rauchen. Es schmeckte widerlich. Das erste Bier war ja auch nicht richtig lecker. Jetzt bin ich gespannt auf morgen. Gute Nacht.


Adriana2 Offline



Beiträge: 2.442

27.11.2009 03:04
#12 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Zitat

So, im nächsten Beitrag mehr (wird zu unübersichtlich hier sonst - und wer soll den ganzen Schmonzes lesen?)



Ich zum Beispiel

Wenn ich mal nicht schlafen kann, les ich manchmal noch ein bischen hier, lange Eröffnungsbeiträge aber selten.
Was du da schreibst finde ich interessant.

Weil keine Selbstanklage, keine Selbstvorwürfe, nichts da steht. Eine reflektierte Beschreibung deines Alkoholkonsums.

Mir kam nun beim lesen die Frage, warum du denn überhaupt aufhören willst zu trinken. Gibt's einen zwingenden Grund?
Du magst es, berauscht zu sein, kenn ich sehr gut.
Ich verteufele den Rausch auch nicht, nur, weil ich nicht damit umgehen kann.

Aber ich schweife ab: ohne einen triftigen Grund hätte ich wohl nicht aufgehört mit angenehmen Dingen wie ein paar Bier (oder eine Flasche Sekt) am Abend.
Ich persönlich musste an den Punkt kommen, dass die Nachteile die angenehmen Seiten bei weitem überwogen, kurz, die Sache wurde lebensgefährlich bei jedem Mal (ich habe nie konstant, immer nur ab und zu, dann aber "Binge" Alkohol konsumiert).
Ich hab auch alleine aufgehört, die Schmerzgrenze war erreicht. Ich besuche auch keine SHG, es ist nicht mein Ding.

Ja - also meine Frage wäre dann konkret: warum möchtest du überhaupt ganz aufhören erstmal ? Hab ich auch vllt, überlesen.
Dieses meine ich nicht provokativ.
Mir erschließt es sich nur nicht, warum du etwas, was du es als angenehm empfindest, aufgeben möchtest.
Klar, kontrolliertes Trinken war da erwähnt, aber - ganz verstanden hab ichs nicht.

VG Adriana


shara67 ( gelöscht )
Beiträge:

27.11.2009 06:05
#13 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Guten Morgen miteinander!

Habe meinen ersten rauschfreien Schlaf hinter mir und merke noch nicht viel, aber heute mache ich mir zum ersten Mal seit langem keine Vorwürfe wegen des gestrigen Tages.
An alle. die SHG´s, Psychodocs und Ärtzte empfehlen: Ich habe das alles schon versucht, aber es hat nicht geklappt und anschließend schwebte ich vor lauter Ärger über die Leute in so einer Wolke der Selbstherrlichkeit (nach dem Motto: Was sollen die mir erzählen, was ich nicht auch schon weiß...), dass ich gar nichts verändert habe.Einzig bei einem AA-Treffen wurde mir gesagtu bist einfach noch nicht tief genung gefallen, um Hilfe anzunehmen. Naja, da will ich ja aber nicht hin...
Heute habe ich Vorstandssitzung im Sportverein, da wird immer anschließend gesoffen - wird eine Herausforderung.Nehme mir ne Kanne Tee mit.
Das Forum hilft mir, danke.
Alex: Ich hatte durch meine Kinder (Schwanger, Stillen) ein paar Jahre ziemliche Abstinenz (höchstens mal am Glas nippen) und es ging mit der Motivation durch die Babys.Das habe ich auch noch eine ganze Weile gehalten, so ca. 4 Jahre, aber dann war es rum.Man muss an den punkt kommen, den du prima formuliert hast: Die Gewohnheit muss das Nichttrinken sein.Aber das muss man sich erst mal angewöhnen. Dieses Moderate Drinking interessiert micht deshalb jetzt nicht, weil es noch so weit weg ist und ich weiß doch jetzt noch nicht was ich dann will.Vielleicht habe ich dann soviel tolle andere sachen (z.B. Sport), die mich berauschen, dass ich das dann gar nicht mehr will.Bin übrigens mal gelaufen, da hatte ich Endorphinschübe, die waren mit Suffzustand nicht zu vergleichen.
Also: Heute trinke ich nicht..

In diesem Sinne allen einem schönen Tag.


shara67 ( gelöscht )
Beiträge:

27.11.2009 06:06
#14 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hi Alex,

erklär mir doch mal wie das mit dem @xxx geht.


Rodine Offline



Beiträge: 1.151

27.11.2009 08:57
#15 RE: Das erste Mal... Zitat · Antworten

Hi Shara

Zitat
Gepostet von shara67
Guten Morgen miteinander!


An alle. die SHG´s, Psychodocs und Ärtzte empfehlen: Ich habe das alles schon versucht, aber es hat nicht geklappt und anschließend schwebte ich vor lauter Ärger über die Leute in so einer Wolke der Selbstherrlichkeit (nach dem Motto: Was sollen die mir erzählen, was ich nicht auch schon weiß...), dass ich gar nichts verändert habe.



Hast du dir schonmal überlegt an wem das liegt ein anderer kann dir die Arbeit nicht ab nehmen sondern nur Unterstützung anbieten.

Zitat
Gepostet von shara67

Einzig bei einem AA-Treffen wurde mir gesagtu bist einfach noch nicht tief genung gefallen, um Hilfe anzunehmen. Naja, da will ich ja aber nicht hin...



Der Tiefpunkt muss nicht heißen in der Gosse zu liegen jeder hat da seinen eigenen.
Meiner war als mir bewusst wurde wie sehr meine Kinder unter meinem trinken litten auch wenn nach außen alles in Ordnung schien da ich meine Verpflichtungen immer nach kam (z.B. Haushalt.
Ich habe nicht jeden Tag getrunken aber mit der Zeit wurden die Abstände immer kürzer und meine Angst ohne Alkohol nicht mehr auszukommen größer und größer daher habe ich alle Hilfe angenommen die ich fand auch wenn ich nicht immer einer Meinung war darüber hilft aber reden und auseinandersetzen.



Zitat
Gepostet von shara67

Alex: Ich hatte durch meine Kinder (Schwanger, Stillen) ein paar Jahre ziemliche Abstinenz (höchstens mal am Glas nippen) und es ging mit der Motivation durch die Babys.Das habe ich auch noch eine ganze Weile gehalten, so ca. 4 Jahre, aber dann war es rum.




Ich habe in den Schwangerschafften und Stillzeit auch nie Alkohol getrunken.

Ich wünsche dir das du deinen Weg findest.
LG Rodine

Carpe Diem


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