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Saufnix  
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Dieses Thema hat 219 Antworten
und wurde 15.459 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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bordeauxnixe Offline




Beiträge: 673

23.02.2006 23:26
#46 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

@Hallo Wilma,

ich finde es absolut in Ordnung, dass du mit Euren Verwandten sprichst z.B. seinen Eltern geredet hast.

Wer hat hier überigens wessen Vertrauen mißbraucht? Du durch offenes Reden über deine Probleme oder er, indem er dir nie zugehört hat und weitertrank!

1. Haben Sie es eh´schon gemerkt, wenn sie nicht blind sind.

2. Ist es dein ureigenes persönliches Recht über Dinge, die dich verletzten, mit den Menschen zu reden, die du dafür auswählst. Das ist DEIN Recht, weil es DICH betrifft! Solange er nicht trocken ist, interessiert sich dein Mann sowieso mehr für den Alkohol als für dich.

3. Jeglicher Schutz ist falsch und du unterstützt so nur seine Krankheit.

Ich finde mit "Verräterin" versucht er dir ein schlechtes Gewissen zu machen, um von sich selbst abzulenken. Er will dir Schuld in die Schuhe schieben, dich unter Druck setzten. Ein Machtspiel! Wenn es nun schon alle wissen, sollst du dich wenigstens am schlechtesen fühlen.

Das nächste Mal, wenn er besoffen ist und jemand ihn sprechen will und er platt im Bett liegt: Sag ganz ehrlich warum es nicht geht. Lüge nie für ihn!

Nocheinmal: Du brauchst wegen nichts ein schlechtes Gewissen zu haben.

Du sagstest dein Mann ist keine Dauertrinker. Was meinst du damit?


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

24.02.2006 08:59
#47 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Hi,

Ich zitiere mal aus den Saufnix-Seiten über Co-Abhängigkeit:

Zitat
Tag für Tag versuchen sie, seine Probleme zu lösen und aufzufangen, sein Verhalten zu verstehen, zu manipulieren, zu entschuldigen, zu decken, vor der Außenwelt zu verbergen oder darauf zu reagieren.



Zitat
Angehörige müssen bereit sein, sich die Frage zu stellen, helfen sie beim Erkennen oder beim Leugnen der Krankheit. Denn auch sie verdrängen das Ausmaß der Alkoholproblematik, auch sie wollen nicht wahrhaben, dass ihr Partner/ihre Partnerin, ihre Tochter/ihr Sohn, ihre Mutter oder ihr Vater, ihr Freund/ihre Freundin, ihr Arbeitskollege/ihre Arbeitskollegin alkoholabhängig sind. Auch sie spielen das Problem zunächst herunter, auch sie müssen ihre Schmerzgrenze erst erreichen, was sehr lange dauern kann.



Zitat
Wird der Alkoholkranke aber nicht klar mit den negativen Auswirkungen seiner Krankheit konfrontiert, wird er aus eigener Überzeugung nichts dagegen tun



Es ist doch schon bezeichnend, daß gerade die Saufnixer, die ich als stabil trocken einordnen würde, überhaupt nix dabei finden, daß Wilma beschlossen hat, mit diesem für sie unerträglichen Problem nach Außen zu gehen.

Natürlich ist das nicht schön für den Alkoholiker, aber was ist an dieser Krankheit schon schön, solange der Betroffene nicht erkannt hat, daß er ja gar nicht saufen muß?

Alkoholismus ist in unserer Gesellschaft verpönt, schon klar...
Auf der anderen Seite wird sich das erst dann ändern, wenn möglichst viele Betroffene damit offen umgehen und selbstverständlich vorleben, daß es auch ohne Alkohol geht.

Co-Abhängigkeit ist eine Krankheit, die unbehandelt auf lange Sicht zum Tode führt, hab ich mal gelesen.
Also finde ich auch jedes Mittel recht, daß der Co-Abhängige anwendet, um sich besser zu fühlen und aus dieser Verstrickung zu lösen.

Klar, daß ich dann auch damit rechnen muß, daß der Partner sich auf seine Art aus der Vertrickung löst und lieber in Ruhe weiter säuft.

Aus eigener Erfahrung weiß ich allerdings, daß es nicht hilfreich ist, Leuten davon zu erzählen, die keine Ahnung haben von Sucht.
Besser dort erzählen, wo ich auch kompetente Hilfe erwarten kann und das ist nicht unbedingt der eigene Freundeskreis.

Gruß, Lissy


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 09:07
#48 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Igel
die Entgiftungsstationen sind voll von Leuten mit "nem gewaltigen Stück Trockenheit" --in der Vergangenheit.



alle die ich bis jetzt kennengelernt habe, die nach langer Trockenheit wieder mit dem Trinken angefangen haben, glänzen durch ganz besondere Unzufriedenheit. Meistens halten sie an irgendwas in ihrem Leben fest, was ihnen nicht guttut - bei dem sie aber denken daß es lebensnotwendig sei. Bei vielen ist es irgendein sozialer Status, den sie meinen aufrechterhalten zu müssen auch wenn sie ihre Gesundheit ruinieren..der Blick auf andere.

Und weil sie ja in der Regel auch alles über die Krankheit wissen, und jedem Einwand ihre persönliche Erfahrung entgegenhalten, daß sie trocken auch nicht zufrieden waren, wirds da meistens ganz schwierig...denn die können sich selbst nicht mehr damit ködern daß es besser wird wenn sie wieder aufhören, da bleibt dann oft der Alkohol Sieger. Da muss es oft erst wieder unerträglich werden oder sie geben sich ganz auf.

Schreib ich natürlich nicht ganz selbstlos - denn angesichts dieser Gedanken hat für mich der Erhalt der Trockenheit oberste Priorität. Danach käme nur Müll.

PS: Trockenheit ist für mich übrigens kein Besitz zum Aufsammeln, sondern eine Lebenseinstellung um zu leben - und lernen braucht seine Zeit, auch wenn die Entfernung zum ersten Glas immer gleich bleibt.



[ Editiert von minitiger2 am 24.02.06 9:24 ]


Igel ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 09:23
#49 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Hi Rolf,

hab da ähnliche Erfahrungen gemacht, denke das bestätigt mal wieder das es auf Dauer eben nicht ausreicht "nur" ,das erste Glas stehn zu lassen .

LG
Lutz


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

24.02.2006 09:29
#50 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Guten Morgen,

Lissy hat es schon sehr schön auf den Punkt gebracht. Deshalb von mir nur ein paar Punkte, die mich nachdenklich gemacht haben.
Die große Mehrheit, die sich an diesem Thema beteiligt, besteht aus Abhängigen. Ich habe hier nur zwei Stellungnahmen von Co's entdeckt
Die überwältigende Mehrheit der User, die Wilmas Verhalten für richtig halten, besteht aus langjährig Trockenen
Diejenigen, die die Art des Outings durch Wilma ablehnen, sind fast alle erst kurze Zeit(max. 1Jahr)trocken(Ausnahme Falballa).

Jörg

[ Editiert von Spieler am 24.02.06 9:30 ]


Mohnblume ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 09:47
#51 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Mohnblume, 6 Monate trocken, findet Wilmas Verhalten auch richtig!

[ Editiert von Mohnblume am 24.02.06 9:53 ]


Lachfalte Offline



Beiträge: 378

24.02.2006 09:50
#52 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Na Jörg, um deine gebastelte Statistik mal etwas durcheinander zu wirbeln hier meine zwei Cent.

Meine Saufzeit hat keiner bewusst miterlebt - außer meinem Sohn. Dieser hat mich in der ganz heftigen Phase in der ich auf meinen Tiefpunkt zusteuerte alles andere als "geschützt". Der hat mich im Beisein von anderen gnadenlos auflaufen lassen, mich immer wieder damit konfrontiert wenn ich am Saufen war.
Mir hat das geholfen, diesen Spiegel vorgehalten zu bekommen. Wer weiß wo ich heute stehen würde, wenn er seinen Mund nicht aufgemacht hätte.

Und ich bin im Nachhinein sehr froh darüber. Auch für ihn, weil er anscheinend doch nicht sooooo tief in der Co-Schiene hang.

Lachfalte


birdyblue Offline




Beiträge: 243

24.02.2006 09:50
#53 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Hi zusammen

@ Jörg, ich bin die Dritte

Ich weiß nicht was richtig oder falsch ist. Ich habe es so gehalten, dass ich schon als es die Spatzen von den Dächern pfiffen immer noch gedeckt habe. Und geglaubt es wisse niemand davon.

Das war MEIN Schutzschild. Ich wollte nicht meinen Mann beschützen, ich wollte mich schützen. Schützen vor Fragen wie........

Warum machst Du das mit ???

Warum trennst Du Dich nicht ???

Wie hältst Du das aus ???


Auf solche Fragen hätte ich keine Antwort gewusst, wollte sie nicht hören. Sogar bei meiner Therapeutin habe ich erst nach einem Jahr angefangen auszupacken. Den Satz hab ich heute noch in den Ohren

Ab und zu trinkt mein Mann ein kleines Bisschen zuviel.

Heute muss ich über mich selber lachen Die Therapeutin hat wahrscheinlich schon lange gewittert, dass da irgendwas im Busch war, bin doch eigentlich wegen was ganz anderem hingegangen. Aber sie war so klug zu warten bis ich von selber damit angefangen habe. Bzw. hat mich so weit gebracht bis ich ausgepackt hab.

Ich habe auch in letzter Zeit die Erfahrung gemacht, dass es nichts bringt mit Leuten darüber zu reden, die von Sucht keinen Schimmer haben. Der (in meinen Augen) dümmste Satz den ich gehört habe war: „Warum hast Du ihm denn den Alkohol nicht einfach weggenommen“ Sowas macht mich sprachlos. Aber inzwischen bin es leid ständig über Alkoholismus und Co zu referieren. Es müssen nicht alle Leute alles verstehen. Wichtig ist, dass ich damit inzwischen gut umgehen kann.

Ich versteh ja auch nicht, wieso ich hier schreibe und Ihr könnte es überall lesen.

In diesem Sinne ganz liebe Grüße
Birdy


Falballa Offline




Beiträge: 3.722

24.02.2006 09:52
#54 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Diejenigen, die die Art des Outings durch Wilma ablehnen, sind fast alle erst kurze Zeit(max. 1Jahr)trocken(Ausnahme Falballa).

Ist angekommen.
Alles hat zwei Seiten und die andere darf zum Nachdenken doch auch ausgesprochen werden.
Ich habe Wilmas Handhabe nicht abgelehnt, ich kenne sie nicht und das Wie ist für mich auch ausschlaggebend.

Wobei ich der Wilma nix unterstelle.
So einfach finde ich das nicht.

LG Falballa


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

24.02.2006 09:57
#55 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

hallo minitiger,
" . . die nach langer Trockenheit wieder mit dem Trinken angefangen haben, glänzen durch ganz besondere Unzufriedenheit. Meistens . . "
// Denke auch ich so. Diejenigen wollen haben und haben, und besser und mehr als die anderen (nach meiner Beobachtung). Sie vergleichen sich gerne mit anderen, deren Schicksal schlechter ist als das eigene. Somit können sie sich überheben, stehen dann drüber. na usw. Und wenn sie schon tatsächlich was erlernen wollen d.h. Kenntnisse zum Alkoholismus z.B., dann nur das was sie hören wollen.
Bloß nicht "sein", also leben. Daher kommen dann auch die dünnen Lippen und die grimmigen Fassaden, Grüßle Max


Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.064

24.02.2006 10:04
#56 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Hi Wilma,

Bordeaunixe und Lissy haben es m.E. richtig auf den Punkt gebracht.
Die Frage ist doch wirklich die, wie weit hat er DICH gebracht (belastet, verletzt) damit DU Dir nicht mehr anders zu helfen wußtest als es rauszulassen. Wie verzweifelt mußt Du gewesen sein?

Wenn Du es weiter geschluckt hättest, dann hättest am Ende DU noch mit runterspülen anfangen müssen .

Lieber Gruß
Werner


Barfuss ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 10:07
#57 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Natürlich war das immer fein. Was trinken gehen mit dem Kumpel und jetzt ? Jetzt will der nicht mehr. Jetzt hat meine Alte erzählt ich hätte da n Problem damit. Die spinnt doch. Und jetzt ? Jetzt kann ich meiner Sucht nicht mehr ungehindert frönen ohne dass es auffält. Ich hab doch kein Problem damit dass ich hin und wieder einen inder krone hab. das ist doch normal hierzulande. Zwei Millionen Alkoholkranke und Acht Millionen mit einem massiv zerstörendem Trinkverhalten können sich doch nicht irren oder ? Ich bin doch normal , aber DU nicht. Du machst aus jedem Bier aus jedem Korn gleich so ein Drama dass ich sofort noch eins trinken muss.



Wilma erzähl was du willst wo und wann, er hat immer Recht und du nie


Renatita ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 10:29
#58 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

oh oh Barfuss,

dazu fällt mir nichts mehr ein

Renatita


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

24.02.2006 11:38
#59 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Sacht mal...Ihr Statistiker...

...werden hier nicht gerade Äpfel mit Birnen verglichen?!?

Wenn hier stabile Trockene ihre Einstellung zum Besten geben,ändert das immer noch nichts an der Tatsache,daß Wilma es nun mal leider mit einer nassen,beleidigten Leberwurst zutun hat...

Und da kann so ein Zwangs-Outing-Schuss durchaus nach hinten losgehen.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 11:45
#60 RE: Verräterin? Zitat · Antworten

Natürlich kann der Schuss nach hinten losgehen. Aber das kann er doch sowieso, und wenn derjenige weitersäuft erst recht.

Man könnte ja auch einen Aspekt der Gleichberechtigung einführen - solang er macht nach was ihm grade ist, kann sie auch machen nach was ihr grade ist. Einig sind sie sich doch sowieso nicht, also was gibts da zu verlieren?

Klar müssen sie die Scherben vielleicht irgendwann aufräumen, wenn das je wieder was werden soll.


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