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Saufnix  
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Dieses Thema hat 98 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Beachen Offline




Beiträge: 3.654

30.07.2004 21:29
#76 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hi Roswitha !
(Solgar, ich darf doch dein thread jetzt nochmal mißbrauchen )

Zu deiner Bausparmentalität, weißt du ich denke eigendlich ist es egal, wie jemand drauf ist, Hauptsache dieser/diese kommt zurecht in seinem Leben und ist auf seine Weise zufrieden und tolerant was andere Lebensweisen betrifft, und man kann noch etwas über seinen eigenen Tellerrand hinausschauen.

Anders sieht es für mich heute aus, wenn dann diese sogenannten Bausparmentalitäten nach 10/15 Jahren ihrer frühen Ehe vor den Scherben ihrer eigenen Existenz stehen - ich meine das jetzt nicht mal finanziell sondern "im Kopf", dieses midlife-crisis Ding, dieses "das soll mein Leben sein" und dem Partner dafür noch die Schuld dafür geben, für das eigene nicht gelebte Leben.
Und irgendwie kapieren, das man sich Jahre in die eigene Tasche gelogen hat.
So habe ich das bei meinem Bruder und noch weiteren Ehen gesehen.
Dann denke ich manchmal, ich habe eben einen umgekehrten Weg gewählt, einen leider recht destruktiven, aber ich bin bei mir selbst angekommen, und das ohne jetzt jemand anders "beschuldigen" zu müssen, mir mein Leben verbaut zu haben.

Das ist mir noch dazu eingefallen,
Grüßle
Bea
<---- die morgen eine grrooooße Reise macht und übers WE nach Mainz fährt !


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

30.07.2004 21:49
#77 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hi Bea,

Mainz ist recht schön, wo fährst Du gehst Du da hin? Kenne ich einigermaßen, da ich ja gegenüber wohne.

LG
Adobe


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

30.07.2004 21:54
#78 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hi Adobe !

Schreibe dir ne nmail !

Grüßle
Bea


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

30.07.2004 22:11
#79 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hi Bea,

aber genau das meinte ich ja auch mit der Bausparmentalität.

Dieses von Anfang an geordnete,durchgeplante Leben,wo man mit 20 schon weiß,wo man die nächsten 60 Jahre seines Lebens verbringen wird....und dann mit 40 spätestens einen Knall kriegt...

Nee,da ist mir mein Abenteuer doch lieber und meine Mietzahlungen garantieren mir zumindest,daß ich nicht mit Haut und Haaren an Grund und Boden klebe....


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

30.07.2004 22:15
#80 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hi Roswitha !

AAhhh, jetzt ist´s klar !


Grüßle
Bea


Rosalie ( gelöscht )
Beiträge:

30.07.2004 22:59
#81 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Solgar,

ich spinn den Faden mal weiter, wenn Du nix dagegen hast...

Kann es auch sein, dass sich aus diesem ständige für die "kaputten" Eltern da sein müssen und der nachfolgenden Erschöpfungsphase sowas wie ein späteres Helfersyndrom entwickelte, wie etwa so:
Wenn es bei jemandem in der Familie "brannte" fühltest Du Dich gezwungen mit starker männlicher Hand da zu sein, fühltest Dich wichtig und gebraucht und als dann alles so einigermassen oder auch ganz gut seine Bahnen ging und nirgendwo die Feuerwehr gebraucht wurde - und natürlich auch ein Erschöpfungszustand ensetzte-, folgte das Saufen, als "Belohnung", "Abspannen", "Abschalten" sich von dem ganzen Trubel zurückziehen und nicht bemerken, dass gar keine "Erholung", "Belohnung" und kein "Abschalten" einsetzte, sondern nur ein "Ausschalten" und "Ausblenden" der äußeren Umwelt, was ja auch wieder ein ungeheurer Kraftaufwand war, das Saufen...und ein weiterer Erschöpfungszustand...
um nach der Saufphase die gedrungenermassen entstandenen kleineren oder größeren Trümmer des Suffs wieder wegzuräumen, da ´ja dann wieder die Feuerwehr gebraucht wurde, obwohl das Feuer durchs Saufen eigentlich selbst gelegt wurde. Nun galt es etwas wieder "gut" zu machen, halt bis zur Selbstaufgabe...

Also wenn keine Feuerwehr nötig ist, weil kein Brand , löst man mit dem Saufen selbst den Brand aus? Damit es wieder was zum löschen gibt...?

anstelle mal zu schauen, wie es einem eigentlich selbst geht und nicht nur den anderen...

Diese Gedankenspinnereien lassen mich ja jetzt zu der Schlussfolgerung kommen, dass Alkoholiker, wie Cos gleichermaßen stets darum bemüht sind die Brände um sie herum zu löschen, und wenn keine da sind, selber welche zu produzieren, da es zu schön ist, um wahr zu sein, dass eigentlich alles gerade wunderbar läuft, und man ja auch einfach mal zufrieden sein könnte - um helfen zu können und sich permanent gebraucht zu fühlen?

Das allerdings wäre ja wirklich eine fatale Paralelle...

So, nun aber genug gesponnen... was meinst Du dazu?

Grüsse
Rosalie


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

31.07.2004 00:14
#82 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hi Rosalie,

bin zwar nicht Solgar,aber das unterschreib ich gleich mit...:

....um nach der Saufphase die gedrungenermassen entstandenen kleineren oder größeren Trümmer des Suffs wieder wegzuräumen, da ´ja dann wieder die Feuerwehr gebraucht wurde, obwohl das Feuer durchs Saufen eigentlich selbst gelegt wurde. Nun galt es etwas wieder "gut" zu machen, halt bis zur Selbstaufgabe...


Und durch die Schuldgefühle konnte ich meinen Partner dann auch an mich "ranlassen" ...bis zum nächsten Mal,bis es mir zuviel wurde....dieses Friede,Freude,Eierkuchen...und dann....Brandstiftung,damit wieder Aktion in die Bude kam....gehörte sich ja so,gelle?

Sollten wir uns alle nicht im Co-Forum weiterunterhalten?

So Marke "Spätschäden bei Co-Kindern"?


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

31.07.2004 00:43
#83 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hallo Zusammen,

Diese Seiten haben bei mir unendlich viele Kronleuchter zum Glühen gebracht.

Ich komme aus einer sogenannten normalen, vom- absichern-im-Alter-gesteuerten-Familie. Alkohol war bei meinen Eltern kein Thema, aber Ordnung, Pflicht, Fassade, Anstand und vor
allem: waaaas sagen oder könnten die Leute denken.

Obendrein gab es ein ausgeprägtes Helfersyndrom, ganz besonders bei meiner Mutter, welches mir auf eine ziemlich miese Tour eingeimpft wurde. An erster Stelle steht immer die Familie - eigene Wünsche gehören hinten dran.
Wer sich selbst wichtig nimmt und die Pflicht und Hilfe in der Familie "vergisst", ist kalt, egoistisch und vergnügungssüchtig. O-Ton meiner Mutter.
Oh Gott, oh Gott, war ich bekloppt und habe mich diesem Mechanismus unterworfen und dabei ständig Schuldgefühle gehabt bzw. eingeredet bekommen, wenn ich einfach mal nur nach meiner Fasson leben wollte.
Deshalb ist auch meine Halbschwester bei meiner Mutter eine "schlechte" Person, weil sie lebte, wie sie wollte. Das ist mir erst kürzlich aufgegangen.
Mein Vater war wiederum viel zu gutmütig und hat sich bei meiner Mutter untergeordnet und formen lassen. Normal ist es für mich nicht mehr, was er alles ertragen hat.
Und ich Dussel habe Schuldgefühle weggesoffen und mir "Mut" angetrunken um zu helfen oder geleistete Hilfe zu belohnen. Dabei wollte ich oft gar nicht helfen und Dank gab es sowieso nicht, weil Hilfe selbstverständlich war.
Mein Mann war genauso ein Helferfred, aber er hat keinen Alkohol getrunken, sondern seine Erholung im Rückzug genossen, was ich wieder mit Alkohol "ertragen" habe.
Seit meiner Trockenheit bin ich wie ausgewechselt, womit er erst mal gar nicht klar kam, und wegen seinem Helferkomplex mit dem Rückzug, von mir gewaltig in die Mangel genommen wurde.

Die Krönung ist die Bausparmentalität, die zwar zu einem eigenen Haus führte,aber unter schwierigstem persönlichen Einsatz in 10 Jahren. Nebenbei liefen Job und die anderen Hilfen weiter. Und in dieser Zeit stieg die alkoholische Belohnung.
Die ganze Maloche war für`s Alter gedacht und meine schwere Erkrankung hat mir die Grenzen gezeigt..... und nu weis ich auch, warum mir das riesige Haus immer mehr auf den Keks geht und ich ständig von unserer früheren kleinen Wohnung träume.
Ich habe einfach im Leben was verpasst, weil ich diese
"Hütte" heute wie einen Albtraum empfinde, und darin festklebe......

Leute, Leute die Knoten entwirren sich immer mehr.
Es wird aber noch einiges zum Entknoten auf mich zukommen, wie mir heute bewusst wurde. Ich dachte schon, ich wäre fertig.

Jedenfalls danke ich euch für die Beiträge. Nie waren sie so wertvoll wie heute für mich .


LG Laila


2Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

31.07.2004 13:18
#84 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hallo Rosalie,

wir habe jetzt langsam ein Alkohliker-Co-Psychatrie Thema.

Das mit der absichtilichen Brandstifftung würde ich mal so nicht unterschreiben, unterbewusst sicherlich. Das ist ja auch das Spiel mit meiner Frau....trinke ich geht Sie auf Distanz....geht Sie auf Distanz trinke ich nicht....dann ist kurz alles gut bis ich wieder trinke.... scheiß Spiel.

Und jetzt geht es darum diesen Kreislauf zu durchbrechen. Deshalb werde ich nächste Woche mal einen Psychologen aufsuchen. Mal schauen was dabei rauskommt.

Ach ja, nochwas, ein Helfersyndrom hab ich nicht, hab vorgestern für meinen Vater eingekauft da der ne Hüft-OP hatte und nichts tragen kann, Gestern war ich bei meiner Mutter im KH, da die am Montag operiert wird und sie etwas brauchte, zwischendurch hab ich noch zwei neue PC´s für unseren Kinderhort organiesiert und das mit denen durchgesprochen, jetzt zerlege ich gerade einen alten Schreibtisch im Büro um den einem guten Freund (Rollstuhlfahrer) vorbeizubringen und aufzubauen, dann schließe ich noch desen PC an und bringe Ihn zum ersten mal ins Internet.

Aber ein Helfersyndrom hab ich nicht.

Ein schönes Wochenende und gute 32 Stunden. (32 weil ich mich nicht der Erddrehung unterwerfe :grins2

Gruss Solgar


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

31.07.2004 14:12
#85 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Ach nee Solgar. Ein Helfersyndrom habe ich nicht...

Verstehe ich das richtig, daß Du säufst, weil Du keine Nähe ertragen kannst? Jedenfalls sieht es so aus, als ob Du bewußt mit Alkohol Deine Frau fernhalten willst.

LG
Adobe


Rosalie ( gelöscht )
Beiträge:

31.07.2004 15:11
#86 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hallo Laila und alle,

bei mir sind auch einige Kronleuchter hier angegangen.

Erst sah es so aus, als ob wir hier zwei neue Threads in Falballas Thread mixen und dann fügt sich alles wundersam zusammen, ist doch n dickes Ding oder?

Zitat:
Wer sich selbst wichtig nimmt und die Pflicht und Hilfe in der Familie "vergisst", ist kalt, egoistisch und vergnügungssüchtig. O-Ton meiner Mutter.

Haben wir die gleichen Mütter, Laila?

Zusätzlich sollte ich noch das Leben meiner Mutter leben, was sie nie hatte, sich jedoch immer erträumte...
Sie wünschte sich, dass ich als Musikern mit ner Band um die Welt ziehe..., reich schön und erfolgreich wäre und natürlich mir den Mann angle, den sie sich vorstellt, da gabs auch schon einige Verkupplungsversuche...
Sie selbst lebte ihr Leben ganz anständig in einem bürgerlichen Beruf und in geordneten Verhältnissen.

Nun, wenn ich so richtig überlege, habe ich mich die letzten jahre heftigst gegen ihre Vorstellung gewehrt und nun bin ich (unbewusst?) dabei, ihre Lebensvorstellung so in etwa, nicht genauso, aber so ähnlich zu leben...
Jetzt bin ich ducrh diesen Thread echt nachdenklich geworden, ob ich jetzt nicht in das Fahrwasser meiner Mutter fahre und nun beginne, ihren Lebenstraum zu leben und gar nicht meinen... oder ist das in der Kindheit so eingetrichtert worden, dass man das dann später wie automatisch umsetzt? Hilfe, bin ich das noch, oder ist das jetzt meine Mutter, die mein Leben unbewusst bestimmt?

Bin etwas ratlos...

Solgar,

Ich glaub, ich brauch vielleicht auch einen Psychologen...


ist ja auch das Spiel mit meiner Frau....trinke ich geht Sie auf Distanz....geht Sie auf Distanz trinke ich nicht....dann ist kurz alles gut bis ich wieder trinke.... scheiß Spiel.

Ja, exakt so war es bei uns auch. Wenn mein Mann getrunken hatte, bin ich auf Distanz gegangen, weil ich seine Selbstzerstörung und diese Verantwortungslosigkeit (so hatte ich das damals empfunden) nicht ertragen habe. Nach der Trinkphase legte er sich absolut ins Zeug, alles wieder "gut" zu machen. Das grenzte dann wahrlich an Slbstaufgabe seinerseits... da ich dann auch nicht so schnell wieder Nähe an mich ranlassen konnte, nach diesen Trinkphasen. Es dauerte immer eine Weile bis ich wieder "auftaute"... als dann alles wieder so einigermaßen im "Lot war und ich dachte, jetzt kann das "wahre" Zusammenleben beginnen und wir können in die Zukunft starten, folgte gleich die nächste Trinkphase und alles ging wieder von vorn los... trinken... Distanz...Trinkphase beendet... alles wieder "gut" machen, bis zur Selbstaufgabe...

Das kostet auf beiden Seiten soooo viel unnötige Kraft...

Der Ausschlag der Lebenskurve läuft bei Alkoholikern und Cos anscheinend permanent an extremen Grenzbereichen... weil das Leben anders nicht zu ertragen ist? Weil das Leben ansonsten zu langweilig dahinplätschert? Weil man sich künstlich zu diesen Extremen hochschaukelt? Vielleicht kann man das Leben ja dennoch in solchen Extremen leben, mit einem geringeren Ausschlag vielleicht und anstatt, dass der eine oben ist, der andere (durch Alkohol) nach unten driftet, den anderen mit runterzieht, der andere dann unten ist, während der erste dann wieder auf der Aufwärtskurve läuft und bis zur Selbstaufgabe den anderen mit nach oben zieht....bis alles wieder von vorn beginnt...

Manchmal ist es vielleicht besser kleine Brötchen zu backen, als gleich einen ganzen Container voll, den eh keiner schafft zu essen und zudem mächtig auf den Magen schlägt... Davon gibts dann Verdauungsstörungen...

Grüsse Euch alle. Ihr helft mir gerade auch mächtig beim entknoten...

Biene,
ich weiss gar nicht, ich glaub das passt hier ganz gut rein, da ich das Gefühl habe, dass es irgendwie gerade um "alles" geht, was bei Alkoholikern, Cos und Kindern von Alkoholikern so abgeht... forumübergreifend sozusagen...

Rosalie


[f1][ Editiert von Rosalie am: 31.07.2004 15:25 ][/f]


2Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

31.07.2004 16:25
#87 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

@Rosalie,

Du heisst im wirklichen Leben nicht zufällig Antonia und bist meine Frau ??

Spass beiseite. Ein sehr interessantes Thema. Lasst uns weiter entknoten.

@Adobe

Nähe nicht ertragen möchte ich nicht sagen, ich hab nur ein ganz anderes Vertändniß von Nähe wie die meisten "Normalen".

Gruß Solgar


Randolf Offline




Beiträge: 1.177

31.07.2004 19:01
#88 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Hallo Solgar,

..will mich nicht einmischen, aber wo ich hier nicht folgen kann ist - was für ein Verständis von Nähe haben denn die meisten Normalen ?

'Verständnis' kommt doch von 'Verstehen',also wenn ich etwas verstehe, dann kann ich es auch mitteilen, oder nicht ?!

Schönen Abend

Randolf


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

31.07.2004 19:45
#89 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Randolf

'Verständnis' kommt doch von 'Verstehen',also wenn ich etwas verstehe, dann kann ich es auch mitteilen, oder nicht ?!



Sprache ist nicht eindeutig. Es komt auf den Kontext an, und es schwingen auch immer Bedeutungen mit, die man aus der Vergangenheit mit irgendwelchen Formulierungen verbindet.

...wenn zwei Leute den gleichen Satz sagen, so hat dieser Satz für beide nicht unbedingt die gleiche Bedeutung. Wenn da zwei nicht einigermaßen auf der gleichen Wellenlänge schwimmen, kann es passieren, daß sie komplett aneinander vorbeireden. Jeder Satz, den jemand zum anderen sagt, geht durch den Filter dessen, was der Zuhörende erwartet, und das kann jede Bedeutung komplett verfälschen. Das kann es dann schon passieren, daß man sich nicht mehr mitteilen kann.

Es erfordet Arbeit und Mühe, sich seinem Gegenüber mitzuteilen, genauso wie es Mühe kostet, genau zuzuhören. Und dann spiel die momentane Stimmung auch noch eine Rolle bei dem,. was man versteht. Was sich heute lustig anhört, kann morgen eine Provokation sein, wenn die Stimmung anders ist..oder so.
Ganz verflixt wird es, wenn man sich schon lange kennt und anfägt zu glauben, daß man weiß, was der andere denkt und meint. Wenn man aufhört, genau nachzufragen und zu erklären, wirds gefährlich.

Hier ist schon gelegentlich das Buch "Das Zwiegespräch : Die Wahrheit beginnt zu Zweit." von Michael Lukas Moeller... erwähnt worden. Muß sagen, das hat meine Partnerin und mich viel weiter gebracht. Wir mußten auch viel arbeiten, bis wir uns wieder verstanden haben. Und im Alltag passiert es trotzdem, daß wir aneinander vorbeireden, wenn wir uns nicht immer wieder explizit Zeit zum Reden nehmen.

der minitiger


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

31.07.2004 20:16
#90 RE: Suchtfibel Zitat · Antworten

Zur Abwechslung mal wieder eingeloggt..

Kann ich gar nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, genau zu sprechen.

Das hat auch was mit der Nähe und der Distanz zu tun. Es spricht jeder von sich, und es heißt dann nicht: Du bist soundso, sondern: ICH erlebe DICH..
Somit steckt man sich nicht mehr nur gegenseitig in die Schublade der eigenen Interpretation, man fängt wieder an, sein Gegenüber auch als Gegenüber zu erkennen, eben nicht mehr nur als Teil des eigenen Denkens und Er-Lebens. Ich nehm den anderen wieder als eigene Person wahr..Damit hab ich aber Abstand gewonnen, und gleichzeitig Verständnis.

Das ist nämlich ein Teil dieser Angst vor Nähe, daß ich mir den anderen geistig einverleibt und ihn mit meinen Interpretationen "kolonialisiert" habe..als Interpretation ist er Teil von mir, und dann ist das mit dem Abstand so ne Sache..

wünsch Euch was

der minitiger


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