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Saufnix  
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Dieses Thema hat 110 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Leona M Offline




Beiträge: 307

21.05.2004 11:00
RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo, ihr lieben,
seit einer halben woche lese ich hier die beiträge und endlich, endlich ist es mir klargeworden, dass ich ein massives alkoholproblem habe. Habe eine lange karriere mit alkohol hinter mir, es immer wieder verdrängt, geggeschoben, bagatellisiert. Naja, die näheren details erspare ich euch erstmal, im grunde genommen ein querschnitt aller beiträge hier.
Das etwas besondere an meiner situation ist, dass ich seit herbst letzten jahres in behandlung wegen depressionen bin. War 12 wochen in der tagesklinik, da ging es mal ohne alk, die antidepressiva haben auch ganz gut geholfen und da keiner der therapeuten und ärzte größer nachgehakt hat, habe ich auch nichts weiter erzählt. – also, da hatte ich doch den schlagenden beweiß, dass ich keine alkoholikerin bin! Mir wurde sogar geraten, doch mal was schönes zu machen und einen glühwein auf dem weihnachtsmarkt zu trinken... also alles superprima, eine amtlich bestätigte depression und nach der tagesklinik gab es dann wieder zur belohnung ein gläschen wein zum essen, naja und den rest der flasche habe ich dann auch noch geschafft.

Dann im märz wurde ich zu einer reha-maßnahme geschickt, in eine psychosomatische klinik
Dort habe ich zwar auch erzählt, dass ich wegen meiner depression viel getrunken hätte, aber dass ich schon seit jahren trinke, habe ich auch wieder verheimlicht. Dennoch wurde ich dort mal darauf angesprochen, was ich empört zurückgewiesen habe.

Komisch, dass ich mit dem Befund „ich habe eine depression und trinke deshalb“ viel besser zurechtgekommen bin, als mit der wahrheit „ich habe eine depression WEIL ich trinke...

Nun, der anfang ist gemacht, seit gestern nur eine flasche bier und heute hole ich mir keinen wein im supermarkt (zum glück bin ich körperlich noch nicht „drauf“) und gehe am montag zur suchtberatung.
liebe grüße - und drückt mir die daumen
leona M.


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

21.05.2004 11:12
#2 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo Leona

Herzlich Willkommen hier im Forum

"ich habe Depri weil ich trinke"?
"oder ich trinke weil ich Depri habe"?

was ist der Unterschied?
Du trinkst und du hast Depri


Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und schreib mal wieder darüber - würde mich freuen


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

21.05.2004 11:18
#3 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hi Lisl !
- und willkommen Leona

Ich glaube so einfach kann man das nicht sehen.

Bei mir machte jedenfalls der Alkohol aus einer nichtigen Sache oder aus einer depressiven Verstimmung ( die jeder sicher mal hat ) ein riesen Jammertal aus dem ich trinkend auch nicht wieder heraus kam.

Dann bleibt immer noch die Frage, was war zuerst da ?
Das Trinken oder der Alkohol ?
Wie Leona schreibt auch bei ihr das Trinken.

Und das Trinken potenziert das Ganze, wenn es die Depression nicht sogar auslöst.

Ist meine Meinung.

Um aus ihrer Depression herauszukommen, muß Leona aufhören zu trinken.

Wenn ich mir vorstelle ich denke " ja ich habe das ärztliche Siegel der Depression und deshalb darf ich ja auch trinken" zieht man sich doch auch nur einen Trinkgrund heran, weil man trinken will.

Gruß
Bea


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

21.05.2004 11:36
#4 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo Ihrs,

bei mir war es sogar noch lustiger.

Ich süppelte immer noch fleissig,als ich aus meinen ursprünglichen Depris schon lange rausgewachsen war.

Die,die ich noch zuschüttete,waren schon längst Neue,die ich mir fein säuberlich rangezüchtet hatte um munter weiter botteln zu können.....


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

21.05.2004 11:42
#5 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hi Bea
Hi Ilona

so einfach sehe ich es auch nicht.

Depri und Alkhol ist natürlich schon ein Teufelskreis !
Es wäre verständlich für mich, dass ich schon wissen will, was denn meine Depression ausgelöst hatt oder umgekehrt meinen Alkoholismus.

Und um das festzustellen ist es nun sehr gut, dass Ilona in eine Suchtberatungsstelle geht und dabei bei ihrer Suche nach den Ursachen und ihrer Bewertung etwas näherkommt.
Um das alles zu verstehen ist natürlich auch absolutes weglassen von Alkohol angesagt.
Für ihre Depri hatt sie ja schon etwas getan - wenn auch nicht ganz so ehrlich mit sich selbst und den Ärzten!!

Ich selbst denke dass diese Fragen nach der Ursache gar nicht so leicht zu beantworten sind, da die Depri und auch die Alkoholerkrankung meist nicht durch einen einzigen Faktor ausgelöst worden sind.

Ilona sei ganz ehrlich zu dir selbst und auch zu den Therapeuten in der Suchtberatungsstelle
Es lohnt sich die reissen dir den Kopf nicht ab - die sind ganz nett


Schönen Tag


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

21.05.2004 12:19
#6 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo Leona,

ich lese sehr oft, daß Alkohol und Depressionen Hand in Hand gehen. Mir blieb zum Glück die Depression erspart.

Ich kann nicht beurteilen, was zuerst da war, nur fällt mir immer wieder auf, daß viele Depressionen mit Alkohol bekämpfen. Das ist auf alle Fälle ein Teufelskreis.

Ich finde es sehr gut, daß Du zur Suchtberatung gehst und der Sache nachgehst.

Ich wünsche Dir gute 24 Stunden
Adobe


Leona M Offline




Beiträge: 307

21.05.2004 14:12
#7 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo ihr lieben,
meinegüte, gleich soviel resonanz, danke! bin heute zimlich durch den wind, wollte katzenstreu statt waschpulver in die Maschine geben und traue mich nicht in den supermarkt, vieleicht winkt mir da eine weinflasche zu - naja, gibts übers wochenende halt tk-kost und reste.
heute hat mein sozialarbeiter angerufen und ich habe mir ein herz gefasst und nach der tel.-nr. der suchtberatung gefragt. er hat dann schon ein bischen nachgefragt, aber es war o.k.. dann gleich angerufen, natürlich bandansage aber montags ist offene sprechstunde.
ich werde weiter berichten..

so long,
Leona


Bobby ( gelöscht )
Beiträge:

22.05.2004 18:22
#8 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hi, ´Beck´ein bekannter Depressionsforscher hat gesagt, man muß in jedem Falle erstmal die Sucht behandeln, bevor man sich an die Behandlung der eventuellen Depression macht.
Das hat mir in der Reihenfolge sehr geholfen, mittlerweile sehe ich meine Depris nicht mehr als Depris sonder als Entwicklung
bobby


Leona M Offline




Beiträge: 307

23.05.2004 15:20
#9 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo ihr lieben,
nun möchte ich mich doch ein wenig ausführlicher vorstellen, hatte vor lauter lesen und nachdenken bisher keine zeit dazu gehabt. Und für meinen morgigen termin bei der suchtberatung ist es sicherlich auch nicht schlecht, einen einigermaßen strukturierten säufer-verlauf vorzulegen, 2 fliegen mit einer klappe, sozusagen.

Ich bin 41, weiblich und lesbisch. Aufgewachsen bin ich auf einem bauernhof in einer großfamilie: oma, opa, ur-oma, tante, mutter, vater und empfand meine kindheit rückblickend als sehr schön und geborgen. Mein erstes alkohol-erlebnis hatte ich – nach einer familien-anektode- mit 5: nach einer feier trank ich die reste aus den gläsern am anderen morgen und habe mich dann hinter der couch zum schlafen verkrümelt, alle riefen sie nach mir, aber ich schlief wie ein stein.... hahaha.....
In der familie gab es damals keine alkoholprobleme, getrunken wurde mal auf feiern und festen, da aber auch nie bis zum exzess und nie im alltag.
14, 15, 16 – auf partys wurde getrunken, da habe ich dann auch mitgehalten, manchmal bis zum kotzen, aber es gab ja da immer noch welche, die viiiiiiel mehr getrunken hatten als ich.
Mit meiner damaligen „besten freundin“ – ein schwuler, wir hatten beide unser coming-out noch vor uns, besorgte ich mir dann auch mal für zuhause eine flasche martini und tonic-water – schmeckte halt gut und war „chic“. Die erste hielt gut zwei monate, die zweite war schon schneller leer und dann machte ich es mir auch mal alleine „gemütlich“ – gepflegt natürlich mit eiswürfeln dazu...

17, 18, meine erste freundin, der beginn meines coming-outs, der erste besuch in der szene. Mit der freundin lief es nicht so richtig und in der lesben-szene konnte ich es sowiso nur alkoholisiert aushalten – machten ja alle so und auserdem gab ja da immer noch welche, die viiiiiiel mehr getrunken hatten als ich.

19, 20,21 abschluß meiner lehre, nachholen des abis, beginn des studiums. ich war von der lesben-szene erstmal auf die musiker-szene umgestiegen, jedes wochenende ein auftritt, und alkohol floss reichlich, gabs ja auch kostenlos für uns. So ganz richtig zugesoffen habe ich mich da nicht, konnte mittlerweile meinen pegel ganz gut einschätzen, was sind schon 8 bier am abend, es gab ja da immer noch welche, die.....

Dann meine erste große liebe mit 25, mittlerweile war es für mich „normal“ 1-2 fl. Bier am abend zu trinken. Meine freundin hatte gerade eine beziehung mit einer alkoholikerin hinter sich, ihr vater war auch durch alk vor die hunde gegangen und als ich dann aus ihrem berufenen munde hörte, dass ich ganz gut mit alkohol umgehen kann, warf ich alle bedenken über bord, dass mit meinem konsum etwas nicht stimmen konnte.

Die beziehung ging zuende, wegen einer anderen frau, mit dem studium kam ich nicht voran und ich bekam das heulende elend und dröhnte mich richtig zu, ca. 2 monate lang, weinbrand hauptsächlich – pur. Das das nicht so weitergehen konnte war mir dann auch klar, ich hörte aprupt auf und bekam promt eine psychose (rückwirkend betrachtet vielleicht eine folge des kalten entzuges). Ich landete für 4 monate in der psychatrie, bezüglich des alkohols wurde komischerweise nicht nachgehakt.

Ich schlug mich noch ein bischen mit meinem studium herum, versuchte mich als maklerin und machte dann eine umschulung, die ich zwar mit super-noten abschloss aber ich wurde aufgrund meiner hohen fehlzeiten nicht übernommen. Ich fand das eine unverschämtheit – pah!

Irgendwann in dieser zeit von 1992 bis jetzt schlich sich dann dieser mechanismus ein egal, ob beziehung, arbeit, sonstwas: „gepflegter anfang“ (1 fl. Wein zu zweit beim essen), einkehr der regelmäßgkeit „WAS, du keinen wein mitgebracht?“ das wegdrücken von problemen, konflikten, unsicherheiten und schwierigkeiten mit besäufnissen, katzenjammer, selbstmitleid, weiterwurschteln. Die rückkehr zu meiner alk-„normalität“, war aber nach dem katzenjammer dann regelmäßig ein wenig höher.

Mein „normal-level“ war/ist jetzt bei 2 flaschen wein abends– für ein besäufnis incl. Filmriss brauchts eine fl. Wodka.

Neneeee, absolut keine lust mehr, diese spirale noch weiter runterzusteigen, job weg, depris, keine kohle...

grüß euch alle

Leona M


Marieluu ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2004 23:09
#10 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Leona,

ich wünsche Dir für morgen alles Gute. Ich denke, dass Dir
die Hilfe durch den Suchtberater mehr bringt, als gute Ratschläge von mir.
Das Du erkannst hast, dass es so nicht weiter geht, ist schon ein grosser Schritt nach vorn

Ich wünsche Dir gute 24 Stunden
liebe Grüsse

Marieluu


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

24.05.2004 10:21
#11 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo Leona,

auch von mir alles Gute für die Suchtberatung.

1 - 2 Flaschen Wein waren auch mein täglicher Konsum. Und ich hätte es ohne ärztliche Hilfe nicht geschafft, da ich ganz schöne Entzungserscheinungen hatte. Ich würde Dir also raten, bei diesem Konsum auch einen Arzt aufzusuchen.

Muß nicht sein, jeder reagiert anders.

Viele Grüße
Adobe


1Aldebaran ( gelöscht )
Beiträge:

24.05.2004 13:25
#12 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hi Leona,

hast wohl recht, eine mehr oder wenig "typische" Alk-Geschichte.
Bestimmt hast du hier schon jede Menge gelesen und weißt daher auch, dass es I M M E R einen Weg da raus gibt.
Den ersten Schritt hast du getan (war bestimmt auch der Schwerste!), jetzt geht`s weiter nach vorne.
Viele, viele (auch hier) sind diesen Weg schon gegangen -und DU kriegst das auch gebacken -ganz bestimmt!

Wünsche dir jede Menge Kraft

Greez
Aldebaran


Leona M Offline




Beiträge: 307

24.05.2004 18:05
#13 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo ihr lieben,
habe heute leider nur mit der suchtberatung telefoniert, aber einen termin für mittwoch ausgemacht. werde dann hinterher auch gleich zu meiner ärztin gehen - ich habe nämlich gemerkt, dass ich psychisch zimlich abgedreht war und angst hatte, wieder eine psychose zu bekommen. ja, und deswegen auch wieder was getrunken. Dachte, dass ich jetzt nicht unbedingt die heldin spielen muss und mir auch nichts beweisen....
Ich merke, dass ich es alleine nicht schaffe. Keine ahnung, ob das jetzt eine nasse ausrede ist, oder ganz vernünftig.

ich bleibe aber dran, versprochen!


Tschau
leona


Leona M Offline




Beiträge: 307

25.05.2004 19:15
#14 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

Hallo ihr lieben

anbei ein kleines "schmankerl" aus dem www:


Alkoholiker leiden häufig an Depressionen. Welcher Zusammenhang besteht zwischen diesen beiden Krankheiten?

Zwei Beispiele

Der Kfz-Mechaniker Lothar F., 43, geht zum Arzt, weil er schlecht schläft, das Interesse an seiner Umwelt verloren hat und sich nicht mehr richtig freuen kann. Der Hausarzt diagnostiziert eine Depression und verordnet ein stimmungsaufhellendes Medikament. Weil sich der Zustand von Lothar F dadurch nicht bessert, überweist ihn der Hausarzt zum Psychiater. Dort berichtet der Mechaniker in einem ausführlichen Gespräch, "schon länger etwas mehr" zu trinken. In Wahrheit ist Lothar F jedoch alkoholabhängig. Weil Lothar wie viele Betroffene sich für seinen Alkoholkonsum schämt, gibt er nur ungern zu, schon seit zehn Jahren bis zu acht Bier am Tag zu trinken. Seit zwei Jahren habe sich seine Trinkmenge sogar auf zehn bis 15 Bier und einige Schnäpse täglich erhöht. Wenn er nichts trinke, so gesteht er, leide er an Entzugserscheinungen. Als Gründe für das Trinken nennt Lothar F Stress in der Arbeit und Streit in der Familie. Lothars Depression ist ohne Zweifel die Folge seiner Alkoholabhängigkeit.

Anders liegt der Fall bei der 32jährigen Sabine K. Sie leidet seit mehreren Monaten an einer Depression, da es in ihrer Ehe kriselt. Solange Sabine glücklich verheiratet war, hatte sie keine Probleme mit dem Alkohol. Bei Einladungen trank sie ein Glas Wein, aber nicht mehr. Doch in den letzten Wochen ertappt sich Sabine K immer öfter dabei, dass sie abends, wenn sie allein ist, das eine oder andere Glas Sekt trinkt. Durch die Wirkung des Alkohols, so sagt sie, komme sie etwas zur Ruhe und schlafe besser ein. Mit Hilfe des Sekts könne sie ein wenig ihre Sorgen vergessen. Weil sich Sabines Alkoholkonsum inzwischen auf eine Flasche Sekt pro Tag gesteigert hat, befürchtet sie, eine Alkoholikerin zu werden. Und das nicht zu Unrecht.

Ein Teufelskreis

Forscher beschäftigen sich intensiv mit der Frage, wie Alkoholkrankheit und Depression zusammenhängen. Die früher entwickelte Theorie, wonach diese beiden Krankheiten genetisch verwandt sind und gemeinsam vererbt werden, wird angesichts neuerer Forschungen (Adoptionsstudien) in Frage gestellt. Heute geht man davon aus, dass die eine Krankheit die Folge der anderen ist. Doch welche Krankheit zuerst da war, die Alkoholkrankheit oder die Depression, lässt sich in der Praxis oft nur schwer entscheiden. Denn zu schnell schließt sich der Teufelskreis aus Trinken, Scham und Depression. Auf Grund wissenschaftlicher Studien glauben die Forscher, dass die depressiven Symptome bei Alkoholkranken meist die Folge des jahrelangen Alkoholmissbrauchs sind (sekundäre Depressionen). In diesem Fall muss zuerst die Alkoholabhängigkeit behandelt werden.

So auch bei Lothar F. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch entschließt er sich zu einer Alkohol-Entwöhnungstherapie in einer Suchtfachklinik. Zuvor muss er für zwei Wochen zur "Entgiftung" in ein Krankenhaus, wo der Alkohol unter ärztlicher Kontrolle abgesetzt wird. Bereits nach wenigen Wochen ohne Alkohol zeigt Lothar F. keine depressiven Symptome mehr.

Im Gegensatz zu Lothar F. litt Sabine K. bereits an einer Depression, bevor sie zu trinken beginnt. Die spannungslösende Wirkung des Alkohols hilft ihr zwar wirklich, die Sorgen zumindest für kurze Zeit zu vergessen. Doch auf lange Sicht verschlimmert sich dadurch ihre Depression. Gut, dass Sabine K. ihr Alkoholproblem erkannt hat und frühzeitig zu ihrem Arzt gegangen ist. Dieser rät zu einer Psychotherapie und verordnet ein Antidepressivum, das zugleich eine schlafanstoßende Wirkung besitzt. Auf Sekt oder andere Alkoholika verzichtet Sabine K. in Zukunft.

Fazit

Ob bei einem Patienten eine alkoholbedingte Depression vorliegt oder das Trinken Folge der Depression ist, lässt sich in der Praxis oft schwer feststellen. Hat sich der Betroffene bereits an den Alkohol gewöhnt, besitzt die Entzugsbehandlung Vorrang vor anderen Therapiemaßnahmen. Viele Alkoholkranke müssen bereits zu Beginn der Therapie mit Antidepressiva behandelt werden, vor allem dann, wenn sie an Suizid denken. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist, dass die Betroffenen ihre Scham überwinden und sich rechtzeitig einem Arzt anvertrauen. Nur so lässt sich der Teufelskreis von Alkohol und Depression durchbrechen.

Dr. med. Peter Teuschel; Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in München

...und die Leona


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

25.05.2004 21:05
#15 RE: Alkohol und Depris Zitat · Antworten

hallo, und nochmal einen text, wo ich denke, schaden tutsnix:

Genusstraining gegen Depression

(als PDF-File)
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Menschen die kleinen und großen Freuden des Lebens nicht genießen können. Manche sind zu gestresst, zu depressiv oder zu ängstlich. Die folgenden Strategien wollen Ihnen helfen, Ihr Leben (wieder) genießen zu lernen. Vor allem depressive und ängstliche Menschen konzentrieren sich einseitig auf die negativen Seiten des Lebens. Für solche Personen gilt die Empfehlung: Vermeiden Sie beim Lesen, sofort das Negative an den Vorschlägen zu sehen oder nur wahrzunehmen, was alles gegen diese Vorschläge spricht oder was Sie nicht haben oder nicht können! Sie „müssen“ ja nicht alles ausprobieren. Beginnen Sie mit einer Idee, die Sie unmittelbar anspricht! Stressgefährdete Menschen werden gerne einwenden, dass Sie für all diese „netten Ideen“ überhaupt keine Zeit haben! Eben! Bitte nehmen gerade Sie sich die notwendige Zeit, bevor Ihr Körper Sie durch starke Verspannungen, andere Symptome oder ernsthafte Krankheiten dazu zwingt. Es ist vernünftiger, Stress-Erkrankungen vorzubeugen als sie zu behandeln! Machen Sie sich bewusst, dass Sie selbst mindestens so viel Aufmerksamkeit verdienen wie alle Ihre Projekte und sonstigen Ziele!

� Hören Sie entspannende Musik. Legen Sie Stücke oder Lieder auf, die Sie mit angenehmen Erinnerungen verbinden. Verabreden Sie sich mit einem Freund oder einer Freundin zu einem Konzert. Falls Sie meinen, keine Freunde zu haben, fragen Sie jemanden aus der Bekanntschaft oder Nachbarschaft. Dies könnte ein erster Schritt zu einer späteren Freundschaft sein. Werten Sie eine Absage bitte nicht gleich als persönliche Ablehnung!

� Gönnen Sie sich ein Sonnenbad (gegebenenfalls in einem Sonnenstudio).

� Sorgen Sie für ein wohnliches Heim! Dafür muss man keine luxuriösen Möbel kaufen. Pflanzen, Kerzen, Bilder, Aroma-Schalen oder Ihre Lieblingsfarben können eine angenehme Atmosphäre erzeugen. Wenn Sie nicht „gut drauf“ sind: Räumen Sie Ihre Wohnung auf! Werfen Sie Ballast weg. Sie werden sich besser fühlen!

� Gönnen Sie sich wohlriechende und hautfreundliche Cremes und Lotionen. Verwöhnen Sie Ihren ganzen Körper, indem Sie ihn sanft einreiben – insbesondere an Stellen, die Sie sonst vernachlässigen. Freuen Sie sich an Ihrem Körper, versöhnen Sie sich mit Stellen, die Ihnen bisher nicht gefallen haben. Nehmen Sie sich dafür viel Zeit. Hören Sie dabei schöne Musik.

� Machen Sie Spaziergänge zu besonderen Tageszeiten (Sonnenauf- oder Untergang). Wählen Sie dafür eine landschaftlich reizvolle Strecke und genießen Sie bewusst die Natur.

� Konzentrieren Sie sich am Abend eines Tages auf alles Positive, das Ihnen heute begegnet ist. Trainieren Sie Ihre Wahrnehmung, immer auch das Positive zu sehen. Führen Sie darüber Tagebuch.

� Genießen Sie Ihre Mahlzeiten, statt das Essen in sich hineinzustopfen. Nehmen Sie sich Zeit für die Zubereitung. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung.

� Machen Sie öfter einmal einen Termin mit sich selbst! Planen Sie eine Zeit, in der Sie bewusst über sich selbst nachdenken. Was tut Ihnen gut, was läuft schlecht in Ihrem Leben? Was können Sie ändern? Vielleicht schreiben Sie Ihre Ideen in ein Tagebuch.

� Setzen Sie Ihren negativen Gedanken gezielt positive entgegen. Welche positiven Seiten haben Ihre Situation, Ihr Partner, Ihr Beruf usw. Denken Sie regelmäßig an die schönen Aspekte Ihres Leben und genießen Sie diese.

� Üben Sie zu lächeln. Lesen Sie humorvolle Geschichten. Sehen Sie sich lustige Filme und Theaterstücke an.

� Gönnen Sie sich einmal die Woche etwas Besonderes: Ein Essen in gepflegtem Ambiente, ein Besuch im Thermalbad oder im Zoo, ein Einkaufsbummel, ein Aufenthalt in Ihrem Lieblings-Café usw.

� Schaffen Sie sich kleine Pausen! Gönnen Sie es sich, mitten im Alltag ein paar Minuten einfach aus dem Fenster zu schauen und alles, was Sie dort sehen, bewusst wahrzunehmen. Was gibt es dort, an dem Sie sich erfreuen können? Buntes Herbstlaub, spielende Kinder? Ihr Wagen? Der (hoffentlich) freundliche Nachbar?

� Genießen Sie Ihren Schlaf! Schlafen Sie wohlig ein: Nehmen Sie sich vor dem Einschlafen zehn Minuten Zeit, um bei leiser Musik und Kerzenschein, den Tag noch mal Revue passieren zu lassen: Worüber haben Sie sich in den letzten 24 Stunden gefreut? Wofür können Sie dankbar sein?

� Verschaffen Sie Ihrem Körper Bewegung. Walking, Jogging, Fitness-Training und andere Ausdauersportarten fördern nicht nur Ihre Gesundheit, sondern steigern Ihr Wohlbefinden. Es ist oft schwer, sich aufzuraffen, aber hinterher fühlen Sie sich besser.

� Machen Sie sich schön. Es wird Ihnen besser gehen mit frisch gewaschenen Haaren, Ihrem Lieblingsduft, in Kleidung, mit der Sie sich wohl fühlen. Tragen Sie, Schmuck, Make-up oder Krawatte, wenn Ihnen dies gut tut. Leisten Sie sich nach Möglichkeit ein neues Kleidungsstück oder wagen Sie eine neue Frisur.

� Wie wär’s mal wieder mit einem gemütlichen Frühstück am Samstag oder Sonntag mit allem Drum und Dran? Genießen Sie jeden Bissen, jeden Schluck und die Muße, die Sie dabei (hoffentlich) empfinden.

� Nehmen Sie sich einmal am Tag Zeit, in der Stille auf Gott zu hören, wenn Sie religiös sind. Erlernen Sie eine Meditationstechnik, die Ihnen dabei hilft.

� Vor allem im Winter: Gönnen Sie sich ein heißes Bad! Mit guten Düften, Kerzenschein und schöner Musik kann ein Bad zum Erlebnis werden.

� Säfte sind gesund! Genießen Sie von Zeit zu Zeit einen frisch gepressten Frucht- oder Gemüsesaft und „spüren“ Sie die gesunde Wirkung für Ihren Körper.

� Spielen Sie mal wieder! Wie wär’s mit einer Einladung an Freunde zum Karten-, Volleyball- oder Brettspiel?

� Wenn Sie gestresst oder müde sind: Halten Sie kurz an und fragen Sie sich ganz bewusst: Was täte mir jetzt gut? Was braucht mein Körper jetzt? Was braucht meine Seele jetzt?

Viel Genuss beim Wohlfühlen!

wünsche ich auch... Leona....


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