danke für die Texte! Besonders den zweiten find ich Spitze. Wäre m.M.n. schade, die Tipps hier untergehen zu lassen. Vielleicht könntest du das Post in "Life Style" oder so "verewigen"?
auch ich finde den zweiten Text besonders gut. Kann man immer anwenden. Manchen mache ich wohl doch richtig. Ich gönne mir immer Zeit für ein schönes Vollbad. Auch einiges anderes mache ich. Man muß sich halt auch etwas selbst verwöhnen.
hallo ihr lieben, also heute war ich in der suchtberatungsstelle, wo ich jetzt erstmal eine motivationsgruppe besuche. der berater war absolut lieb und nett... er meinte, ich solle mir jetzt erstmal nicht ganz soviele gedanken machen und "normal" weitertrinken. es wäre ein absolut wichtiger und guter schritt von mir einzugestehen, dass ich es alleine mit internet und selbsttherapie nicht schaffe. termin mit meiner psychaterin habe ich auch schon ausgemacht und nachgefragt, wie ich denn jetzt mit meinen antidepressiva umgehen soll, sie meinte langsam reduzieren solange ich jetzt noch trinke.
im moment macht sich eine absolute erleichterung bei mir breit - der stein ist am rollen.....
ich habe es damals alleine auch nicht geschafft und mußte noch eine Woche weitertrinken, bis ich einen Platz in der Klinik hatte. Heute bin ich froh, daß ich das so gemacht habe. Habe mich in der Klinik gut aufgehoben gefühlt.
Es ist nicht so schlimm, wenn Du nicht auf Anhieb aufhören kannst, hauptsache Du nimmst es in Angriff.
immer noch klimpern bei mir die groschen nach, die ich mit der selbsterkenntnis „ich bin alkoholikerin“ beim jackpot meines persönlichen daddelautomaten erhalte. Habe direkt angst davor, baldgleich als erweckungspredigerin durch die gegend zu ziehen: „WEHRET DEM ALKOHOL IN SEINEN ANFÄNGEN!!!!“ Bitte, bitte, zieht mich jetzt von diesem neuen trip ein wenig herunter!
Das alles schreibe ich mit einer Flasche Pinot Grigio intus, wir wollen ja mit der ehrlichkeit anfangen, gelle? Aber die „darf“ ich ja trinken.... (s.o.).
Naja, auf jeden fall werdet ihr weiter „live-berichte“ von mir hören, ist ja vielleicht auch eine interessante geschichte....
Hallo Leona, Deine Befürchtung zur Bekehrerin zu werden, gibt sich bestimmt wieder ganz schnell. Sich selbst zu bekehren ist ja schon schwierig genug. Das ganze letzte Jahr hab ich mich im trunkenen Zustand über die Widrigkeiten des Alkohol ausgelassen, kein gutes Haar an dem Gesöff gelassen und trotzdem weiter vor allem mir selber munter zugeprostet. Ich traf zwar auf Leute, die zumindest betrunken in einer ähnlichen Stimmung waren, aber bestimmt nicht aufgehört haben. Und als Abstinenzler Trinker vor dem Alkohol zu warnen, die schon genug schlechte Erfahrungen hinter sich haben, aber doch nicht aufhören wollen, ist, glaube ich, vergebens. Aber vielleicht nimmt sich ja doch der eine oder andere ein gutes Beispiel an unserem Lebenswandel, wenn wir mit diesem Stoff endlich ins Reine gekommen sein werden. Ich bin da aber eher pessimistisch.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine sanfte Entwöhnung. Bei mir sind jetzt die ersten drei Wochen rum und ich habe den Alk, selbst als es mir schlecht ging, keine Minute vermisst, sondern einen Höllenrespekt vor dem Zeug entwickelt, der so weit geht, dass ich neulich sogar um die aklkoholgeschwängerte Sauce eines Dessert herumgegessen haben. Vielleicht gelingt es mir jetzt endgültig dem Schädel einzutrichtern, dass Alkohol tabu ist.
ZitatGepostet von Ernst Toll Deine Befürchtung zur Bekehrerin zu werden, gibt sich bestimmt wieder ganz schnell. Sich selbst zu bekehren ist ja schon schwierig genug. Das ganze letzte Jahr hab ich mich im trunkenen Zustand über die Widrigkeiten des Alkohol ausgelassen, kein gutes Haar an dem Gesöff gelassen und trotzdem weiter vor allem mir selber munter zugeprostet.
Viele müssen anderen von den Widrigkeiten erzählen, damit sie es selbst glauben können. Indem sie andere überzeugen, überzeugen sie sich selbst. Du hast Dich mit dem Thema auseinander-gesetzt.. Wer weiß, ob Dein Sinneswandel da nicht schon angefangen hat? Geistige Vorbereitungsphase, bevor man was in Angriff nimmt.
Das mag zwar widersinnig erscheinen. Aber irgendwie sind Menschen so gestrickt...wenn ich was erzähl, und ein anderer nimmts irgendwie ernst, muß wohl was an mir dran sein. wir spiegeln uns im anderen und erkennen uns selbst. Sehr viel von dem, was wir von uns geben, sind ja irgendwelche Behauptungen, mit den wir uns - auch - behaupten wollen. Soziale Wesen eben, wen man kennt, der ist jemand. Unbenommen davon hat jeder persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten, aber wenn die nicht ans Licht kommen, sind sie nutzlos.
Das hat auch was damit zu tun, daß wir unsere Persönlichkeit auch über unsere Wirkung auf andere kennenlernen - neben der Innenansicht. Ist ja für Kinder ganz wichtig. Dadurch, daß sie merken, daß sie Wirkung haben und was bewirken können, merken sie erst, daß sie selbst wer sind.
Außerdem...wenn man dann endlich was geschafft hat, was einem nicht leicht gefallen ist, hat man vielleicht auch das Bedürfnis, öffentlich stolz drauf zu sein - seht her, ich habs geschafft. Und es fällt auch manchmal nicht leicht, zuzuschauen, wie jemand mit was rumeiert, von dem man zu wissen glaubt, daß es zu nix führen wird, und man jetzt endlich weiß, wie es wirklich geht....
...kleine Philosophie am Freitagnachmittag. (ab jetzt Urlaub...)
Wünsch Euch was
der minitiger
[f1][ Editiert von minitiger2 am: 28.05.2004 16:51 ][/f]
Da war mein strapaziertes Hirn heut Mittag wohl auch schon mal ganz schön durchgeknallt.. Na ja, kein Wunder bei dieser Woche. Irgendein Idiot hatte mir sämtliche Papiere geklaut..da stehst Du plötzlich ohne Identität, Geld war auch weg. Und nebenbei Streß bei der Arbeit..ist zum Glück alles rechtzeitig klargegangen. Und neue Papiere sind beantragt.
Jetzt komm ich erst mal wieder auf den Teppich. War vielleicht nicht ganz passend, was ich hier rein geschrieben hab. Sorry, daß ich einfach reingeplatzt bin. Hatte auch an anderen Stellen das dringende Bedürfnis, Dampf abzulassen.
Irgendwie hab ich das noch nicht ganz im Griff, bei Stress die Ruhe zu bewahren. Es geht zwar dort, wo ich gefordert bin, bestens, aber an so Schauplätzen, die mit mir gar nix zu tun haben, werd dann immer aufgedrehter, aggressiver und schräger..da kommen Teile durch, die ich selbst als unpassend erleb, wie wenn ich das heute gar nicht mehr wäre..na ja, als ich noch gesüffelt hab, wars extremer. Vielleicht gehts ja noch weiter zurück, mit der Zeit. Ich mein fast, es hat was mit meinen früheren Drogengeschichten zu tun - und damit passts doch zu den Depris..
Hallo Minitiger, also ich habe mich in Deinem Beitrag wiedergefunden. Das ständige Lamentieren gegen den Alkohol waren in erster Linie Selbstgespräche, die aber eines Gegenüber bedurften, um überhaupt so geführt werden zu können. Insofern habe ich meinen Spiegelbildern gegenübergessen, was besonders authentisch war, weil die auch alle tranken.
Papier weg und das vor dem Urlaub - Schweinerei. Aber am Zielort kommst Du bestimmt schnell auf andere Gedanken.
Ich lern ja auch noch was von Euch. Zum Beispiel, daß sich nicht jeder von mir auf die Füße getreten fühlt - und daß ich mich nicht so schnell zurückzunehmen brauche. Erleb ich mich bloß schräg? Wohl auch zu lang im eigenen Saft gekocht..
Genau das brauch ich heut..
wünsch euch was
der minitiger
[f1][ Editiert von minitiger2 am: 28.05.2004 22:11 ][/f]
hallo miniTiger, deine Philosofie gefällt mir: "Das hat auch was damit zu tun, daß wir unsere Persönlichkeit auch über unsere Wirkung auf andere kennenlernen - neben der Innenansicht. Ist ja für Kinder ganz wichtig. Dadurch, daß sie merken, daß sie Wirkung haben und was bewirken können, merken sie erst, daß sie selbst wer sind." Das heißt bei mir: Der Mensch ist nicht in der Lage sich alleine zu erkennen. Er braucht dafür ein gegenüber. Und wenn alle nun besoffen vor sich hin quatschen, dann haben sie eben kein gegenüber (poly-Monolog!), und darum sind sie sich auch alle einig oder aber alle kloppen sich, das kommt dann ganz auf das selbe hinaus. Und nächsten Morgen dann das ganz große Hääähhhh?? worum ging es denn eigentlich. ich wünsche dir eine frische Erholung, denn eine solche können wir alle und immer stets gebrauchen (schon wegen unserer qualifizierten Kommunikation). Max
@Adobe, ja, wir fahren ein paar Tage ins Ausland, allerdings erst Mitte nächster Woche. Und es warn ja wirklich alle Papiere, ich konnte mich mit nichts mehr ausweisen. Ich hätt auch nicht zum Arzt gehen oder irgendwo Geld kriegen können, Verkehrskontrolle Essig...aber ich hab schon vorläufig was gekriegt, war voll OK.
Vor meiner Haustür..Tasche abgestellt, ums Haus gegangen..weg. Aus dem Grundstück raus, hier auf dem Land. Wird mir eine Lehre sein .
@Max
seh ich genauso, mit dem Polymonolog. Passiert leider auch, wenn man zwischen Tür und Angel schnell was loswerden will, und keiner dem andern richtig zuhört. Weil keiner den andern zuerst gefragt hat , ob er grade einen Moment Zeit für Aufmerksamkeit hat. Das lernt man dann im Zwiegespräch, so als Paar , wenn die Kommunikation nicht richtig klappt. Funzt prima, wenn mans ne Weile übt.
Und sonst? Nachdem ich hier ja auch schon einiges gelesen hab , erkenn ich in dieser Unsicherheit, die ich gestern hatte, das Alkoholiker-Kind in mir, das manchmal nicht genau weiß, ob es selbst eigentlich in Ordnung ist, und das an sich selbst zweifelt.
Wenn ich selbst auch so zwischen Tür und Angel bin und - aus welchen Gründen auch immer - mit mir selbst nicht aufmerksam genug bin, passiert das. Ich erkenns aber auch immer leichter. (es war nicht der Beitrag allein, den ich hier gestern reingestellt hab, das fing schon ein paar Tage früher woanders an)
Dazuzulernen ist schon eine feine Sache..
Und natürlich hilft mir das feedback...das gehört ja auch dazu, sich im andern zu spiegeln.