diese frau ist meine ärztin, keine psychologin, die mich seit dem depri-anfall vor einem halben jahr kennt, und mir die medikamente verschrieben hat. außerdem laufen bei ihr sämtliche berichte von reha, tagesklinik, ect. zusammen.
vorher hatte ich keinerlei therapien, überlegungen, sonstwas, dass mit meinem alk-konsum was nicht stimmen sollte.
deshalb möchte ich auch abwarten, was sie nun aufgrund der neuen situation meint. ist es soooo schlimm, auf den rat einer versierten psychaterin zu warten? ich will sie in keine richtung drängen, habe keine vorgefertigte lösung.
vorher habe ich auch keine lust, eine therapie anzufangen, obwohl die krankenkasse drängelt.
ich versuche mir die letzten tage mit alk "schön" zu machen, aber es klappt nicht so richtig. hmmmmm, ichwillnichmehr.....
morgen habe ich mal wieder einen termin bei der suchtberatung (sollte das nicht eher "gegen-sucht-beratung" heissen??) und dann der erste termin in dieser motivationsgruppe. hmmm, ich vermute, dass dort leute sind, die noch unschlüssig sind, ob sie jetzt aufhören oder sich im kontrollierten trinken üben wollen, bin etwas skeptisch....
naja, berührungsängste mit gruppen hatte ich noch nie, werde hingehen, zuhören, mitreden. aber es geht für mich nicht mehr darum, ob ich aufhören will, sondern nur noch wie.
tja, jetzt war ich heute beim suchtberater-einzelgespräch (sollte das nicht gegen-sucht-beratung heißen?) und danach in dieser motivationsgruppe. Ich habe von meinem selbsthilfegruppen desaster erzählt und gemeint, dass ich es stationär machen will. Darauf sagte er: ahh, langzeittherapie? Und ich sagte: nee, 2 wochen entzug. Und er fragte und danach, sie sind doch danach in der selben situation? o.k. ich habe mir die formulare für die langzeittherapie mitgenommen, was ist denn zu verlieren momentan?
Die motivationsgruppe war ganz nett: 3 frauen, 3 männer, und der therapeut. Der eine neben mir hatte eine heftige alkoholfahne, der 2. Geriet vollkommen ins zittern, als sein handy klingelte, es wäre ihm fast abgehauen.
Die dritte hatte eine lzt hinter sich, aber probiert immer noch im kontrollierten saufen.....
Trotzdem fand ich alles interessant, weiss jetzt auch viel über den ablauf von sowas, werde brav die formulare ausfüllen, morgen zu der ärztin bringen und mal schauen, was passiert.
12 wochen sind keine ewigkeit, aber meine katze würde ich am liebsten mitnehmen. Da muss ich mal schauen, was ihr am besten tut, in meiner abwesenheit.
es hört sich ja gar nicht schlecht an. Nur verstehe ich den Suchtberater nicht so ganz mit der Aussage, daß sich nach einer Entgiftung nichts ändert. Ich finde schon, daß sich da was ändert - wenn man dann nicht mehr weitertrinkt. Wenn jemand Entzugserscheinungen hat und nicht alleine aufhören kann, bringt die Klinik doch was.
Aber was solls, das kannst Du immer noch entscheiden und eine LZT ist bestimmt super.
nun hat sich bei Dir ja allerhand getan,herzlichen Glückwunsch Die LZT finde ich auch für Dich am besten.Natürlich ist es eine lange Zeit, aber Du wirst es mit Sicherheit nicht bereuen. Ich knuddel Dich mal und wünsche Dir alles Gute
Hei Adobe, Biene, Fallada, Mariluu, Liesl und die anderen hier,
mensch, es tut so gut, mich mit euch auszutauschen. Hmm, ich habe das gefühl, dass ich hier in den letzten 3 wochen oviele erkenntnisse hatte, wie in den letzten 15 jahren nicht.
Ich muss jetzt einfach mal für dieses forum und die netten menschen darin etwas loswerden:
so, der große tag, ich war bei der ärztin. Habe ihr mit stolzgeschwellter brust die unterlagen für die lzt auf den tisch gelegt und von den letzten 3 wochen erzählt. Ihre reaktion war bedeckt, naja, sie wird es dann mal zu gegebener zeit eventuell ausfüllen – meine erste irritation.
Dann sagte ich, dass ich eine Entgiftung möchte, sie telefonierte und gab mir den termin durch: mittwoch nächste woche. Ich fragte ähhh, mittwoch, wo, wie, was? 3 sätze erklärung, entweder ich mache es da oder müsse mich halt selbst darum kümmern – ähhh, 2. irritation.
Die 3. Und größte Irritation war dann, als sie sagte: „hmm, wegen zur suchthilfe gehen und in selbsthilfegruppen kann ich sie nicht weiter krankschreiben.“ Ich war selbständig vor meiner Erkrankung im Herbst, gesundschreiben würde sozialhilfe bedeuten, nachdem ich meine private rentenversicherung aufgelöst habe (klaro, dass der rückkaufswert lächerlich ist....)
Rein krankenkassentechnisch sollte ich mir jetzt also ruhig weiter die kutte zusaufen, ein paar mal in der ausnüchterungszelle landen und bis zur lzt meine depris sorgfältig begießen – Wääääh!
ich hoffe, Dir kann man hier mit Rat und Tat zur Seite stehen, ich kenne mich da leider überhaupt nicht aus.
Ich wünsche Dir trotzdem, dass alles gut wird und Du endlich in Therapie gehen kannst. Wegen der SHG - ich war mal in einem Krankenhaus zur AA, da waren auch Entzugspatienten. Also hätte man doch alle entlassen und gesundschreiben müssen
suche Dir eine andere Ärztin, einen anderen Arzt! Mit der wirst Du in Zukunft nicht glücklich. Vielleicht kann dir die Suchtberatung einen Tipp geben, welcher Arzt sich in Deiner Nähe mit Alkoholismus auskennt. Merryl
ich schließe mich der Meinung von Merryl an und rate dir, einen anderen Arzt zu suchen.
Mein Arzt hat von Alkoholismus und dem "Drumrum" keine Ahnung. Um das zu kapieren, habe ich über ein Jahr gebraucht.
Bei mir war es so, dass er gar nicht darauf eingegangen ist, als ich die ersten zaghaften Versuche gemacht habe, um auf mein Problem hinzuweisen. Da war ich allerdings schon über 5 Monate trocken. Und obwohl er es fünf Monate vorher an den Blutwerten hätte merken müssen, hat er kein Wort darüber verloren. Ich bin erst stutzig geworden, als er mir meinen Quick-Wert als normal "verkauft" hat und ich durch eigene Recherche dahinter kam, dass er gar NICHT normal ist.
Dann lebte ich monatelang in der Angst eine Leberzirrhose zu haben, weil ich wie gelähmt war, um etwas zu unternehmen. Erst auf meinen Wunsch hin, bekam ich die Überweisung zum Internisten für einen Ultraschall. Da kam dann der Leberschaden zum Vorschein, den es laut Hausarzt nicht gab.... Obwohl mich der Internist schon ausreichend aufgeklärt hat, bin ich nach Wochen noch mal zum Hausarzt, nachdem dieser meinem Mann gesagt hat, ich soll noch mal vorbei kommen, weil:"damit ist nicht zu spaßen". Den Weg hätte ich mir sparen können. Diesmal habe ich knallhart von meiner Qual mit dem Alkohol erzählt und er hat mich angeguckt, als käme ich vom Mond. Er hat mir dann "gebeichtet", dass er in der Nähe von zwei Brauereien aufgewachsen ist und den Biergeruch ganz eklig findet, aber beim Grillen und so, schon mal EIN Glas trinken würde. Und von SHG und solchen Vereinen hält er NICHTS, weil sich die Leute mit ihrem Gequatsche gegenseitig hochschaukeln. Dann meinte er noch, ich soll auf Fett achten und gelegentlich mal wieder die Blutwerte kontrollieren lassen.
Von "damit ist nicht zu spaßen", habe ich nichts gemerkt im Gespräch und ich ärgere mich grün und blau, weil ich dem Arzt noch ganz anderen Ärger verdanke, weil ich durch sein "schweigen" aus dem Rentenbezug rausgefallen bin. Aber das lief parallel zu meinem Trockenwerden und damals war ich zu "dusselig" oder auch nur zu schwach, um den richtigen Durchblick zu haben, weil zusätzlich noch ganz andere Probleme auf mich eingestürzt sind.
Jedenfalls gehe ich zu diesem Arzt nicht mehr hin. Ich möchte auch nichts unterstellen, aber ich kann mich, seit der "Beichte" des Eindrucks nicht erwehren, als wenn er mehr, als NUR EIN Glas Bier trinkt.... Das würde mir dann so manches erklären.
wenn ich es recht verstehe, bist du wegen Depressionen krankgeschrieben und wirst deshalb behandelt. Die stationäre Entgiftung würde deine Krankschreibung nicht unterbrechen. Die Besuche von Suchtberatung und SHG laufen doch aber parallel zu deiner Behandlung wegen Depressionen. Deshalb muß doch deine Krankschreibung nicht beendet werden!? Man munkelt zwar, daß Alkoholismus eine anerkannte Krankheit ist, aber daß einer deshalb krankgeschrieben wurde, habe ich noch nicht gehört. Entgiftung über die Krankenversicherung und Therapie als Reha von der Rentenversicherung, ja, aber dazwischen kann man selber sehen, wie man das auf die Reihe bekommt. Auf jeden Fall solltest du dich wegen der formalen Fragen an jemand wenden, der "auf deiner Seite" ist. Z.B. bei den AA anrufen oder einer ähnlichen Organisation. Auf keinen Fall würde ich schlafende Hunde bei deiner Kranken-/Rentenversicherung wecken: Die wollen deine Beiträge, nicht, für dich bezahlen. Das ist wie bei allen Versicherungen.
was ist das für ein dummes Zeug von Deiner Ärztin? Erst rät sie Dir noch bis zum Entzug zu trinken und dann will sie Dich nicht solange krank schreiben? Wie sollst Du das sonst machen?
Ich kann mich da nur anschließen, such Dir einen anderen Arzt. Meine Ärztin hatte mich damals bis zum Entzug krank geschrieben und dann hatte ich ja eine Krankmeldung von der Klinik. Anschließend hat sie mich nochmal eine Woche krank geschrieben, sie wollte sogar zwei aber ich wollte wieder arbeiten gehen, da war ich abgelenkter.
Laß Dich nicht beirren, mach Deinen Entzug, da hast Du sowieso eine Krankmeldung und such Dir anschließend einen anderen Arzt.
ich hatte eine eher etwas unglückliche jugend. und litt unter schüchternheit ohne ende. wie schaffen es die anderen bloss, eine identität aufzubauen? wieso können sie ihre meinungen offen sagen und ich nicht? wieso habe ich so angst vor verletzenden kommentaren? wie gerne hätte ich eine identität gehabt, so gerne, dass ich dachte: ich möchte gern alki werden, dann würde ich wenigstens wahrgenommen. ist doch so, dass alkis wenigstens wahrgenommen werden, ....
zum glück bin ich auf der stufe gefährdet stehengeblieben, lezte stufe vor dem nicht mehr trinken dürfen, und wenn ich mal trinke kommt schon ab und zu der kontrollverlust.
das wollte ich nur mal loswerden, auf was für doofe gedanken ich mal gekommen bin. nur weil ich den draht nicht mehr fand zu meiner umwelt in meinem persönlichen chaos. ich konnt e mich nicht bemerkbar machen und litt.
heute bin ich etwas älter, ein paar erkenntnisse mehr dazu und mit meiner sozialphobie, ich habe wenigstens nicht mehr so viele ängste wie früher. wenigstens schreibe ich darüber und denke darüber nach. überglücklich bin ich dass ich jetzt eine gruppe zum üben für sozialphobie in aussicht habe. wieso müssen erst jahre vergehen, bis man / bis ich draufkomme?