ich bin neu hier, bin 29 Jahre alt und lebe in einer festen Beziehung. Dieses Jahr ist die Hochzeit geplant und dann wünschen wir uns Kinder. Ich habe einen festen Job und somit könnte alles perfekt sein.
Ich weiss nicht wie ich beginnen soll.. Genau heute vor 2 Wochen habe ich das letzte Mal Alkohol getrunken. Es war die Woche in der meine Freundin auf einer Schulung war. Ich habe es in der Woche böse übertrieben. Ich habe knapp 3 Flaschen Whiskey getrunken. Donnerstag Abend sollte der letzte Abend sein, doch als ich am Freitag aufgewacht bin fühlte ich mich schlecht - Ich hatte noch nie Entzugserscheinungen oder ähnliches. Ich mache auch jeden Monat 7-10 Abstinenztage, doch an diesem Freitag war es anders. Ich leide leider unter Panikattacken, so dass ich nicht genau unterscheiden kann was an diesem Tag passiert ist. Ich habe mir eingeredet ich brauch Alkohol, ich hatte das starke Verlangen etwas zu trinken.. In meinem Kopf ging alles so schnell, hin und her, ich war sehr hibbelig, hatte aber kein zittern etc. Nach einer Stunde war der Wiederstand gebrochen und ich habe 2 volle Wassergläser Schnapps getrunken. Danach hat mich mein schlechtes Gewissen eingeholt und ich versprach mir selber nichts mehr zu trinken. Das hat soweit auch geklappt, ich habe viel im Internet gelesen. Doch das war gar nicht gut, ich bin Hypochonder, das heisst ich habe mir in der folgenden Nacht die schlimmsten Sachen eingebildet... Seit diesem Freitag vor 2 Wochen geht es mir psychisch schlecht. Ich habe kein Verlangen auf Alkohol aber ich denke dennoch oft an Ihn. Ich habe noch 30 Flaschen Wein hier, paar Flaschen Schnapps, aber angerührt habe ich keine. Ist das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen? Das ich wohl psychisch schon verfallen bin leuchtet mir immer mehr ein aber körperlich? Ich mache mir selbst schon wieder richtig Panik, war die letzten 3 Tage mit Magen-Darm flach gelegen und hab auf Alkoholfreie Medikamente bestanden. Meine Freundin meint ich übertriebe, sie behauptet ich habe kein Alkoholproblem, ich habe diese eine Woche einfach stark übertrieben. Hat sie recht?
Wielange dauert es bis ein Mensch körperlich abhängig wird? Ich trinke seit ich 16 bin Alkohol, erst nur so wie es jeder macht, mit Freunden, damals als Halbstarke eben. Während meiner Ausbildung habe ich dann 2 Jahre fast gar kein Alkohol getrunken und nun trinke/trank ich seit fast 4 Jahren regelmäßig. Damit meine ich meine 2-3 Gläser Wein. Nicht jeden Abend aber sicher 3-4 mal die Woche. Am Wochenende konnte es aber auch deutlich mehr sein.. Mein schlechtes Gewissen hat mich oft eingeholt und ich habe dann die besagten "Abstinenztage" eingeführt, wobei das wohl nur Selbstbetrug war und ich wissen wollte ob ich noch "Ohne" kann.
Wie gesagt fühle ich mich seit 2 Wochen sehr komisch, ich stelle alles in Frage und weiss nicht wie es weiter gehen soll. Fakt ist das ich nie mehr in mein altes Trinkmuster verfallen möchte, aber heisst das nun das ich gar nicht mehr trinken darf? Ich habe Angst davor nach dem ersten Glas willenlos zu werden, davon ließt man ja so oft.
Und was mich allgemein interessiert, man ließt wenn man erstmal körperlich Abhängig ist, dann gibt es kein Weg zurück. Was heisst das genau? Nach einer Entgiftung ist der körper doch frei von der Substanz? Wenn ich richtig informiert bin wird der körper auch nicht nach dem ersten Schluck Alkohol gleich wieder süchtig, jedoch kann er sich schnell wieder daran gewöhnen? Stimmt das so? Wenn jemand der Trocken ist, einen Rückfall hat, der max. 1-2 Tage geht, dann muss er doch nicht gleich wieder zur Entgiftung?
Jetzt habe ich hier sehr viel geschrieben, aber alleine kann ich mir irgendwie nicht mehr helfen. Mein ganzes Umfeld sagt ich habe kein Alkoholproblem, nur ich trinke ab und zu zuviel, aber genau das ist doch ein Problem?!
ZitatGepostet von Ratloser81 Wielange dauert es bis ein Mensch körperlich abhängig wird?
Ist unterschiedlich.
ZitatGepostet von Ratloser81 Und was mich allgemein interessiert, man ließt wenn man erstmal körperlich Abhängig ist, dann gibt es kein Weg zurück. Was heisst das genau? Nach einer Entgiftung ist der körper doch frei von der Substanz?
Genau genommen gibt es auch bei psychischer Abhängigkeit schon keinen Weg zurück mehr. Bist du allerdings auch körperlich abhängig, ist dein Körper nach einer Entgiftung zwar substanzfrei, die körperliche Abhängigkeit bleibt jedoch insofern bestehen, als jede neuerliche Zufuhr von Alkohol nicht mehr ohne sie zu haben ist.
ZitatGepostet von Ratloser81 Mein ganzes Umfeld sagt ich habe kein Alkoholproblem, nur ich trinke ab und zu zuviel, aber genau das ist doch ein Problem?!
Wenn du ein Problem damit hast, dann ist es ein Problem.
Und wenn du in einer Woche 3 Flaschen Schnaps verdrücken kannst, dann ist es sogar ein manifestes Problem.
Geh' zu einer Suchtberatung.
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Das die Dauer bis zur Abhängigkeit unterschiedlich ist leuchtet mir ein, aber gibt es da einen Mittelwert? 5 Jahre, 10 Jahre? tägliches Trinken oder, oder..
Die 3 Flaschen waren tatsächlich eine Ausnahme. War wie gesagt auch nur diese eine Woche.. Aber zuviel war es aufjedenfall.
Das mit der körperlichen Abhängigkeit verduzt mich. Das heisst wenn ein trockener Alkoholiker nach zig Jahren einen "Austrutscher" hat, hat er sofort wieder Entzugserscheinungen wenn er am nächsten Tag nüchtern ist?
Sorry für die ganzen blöden, naiven Fragen, aber seit meinem Erlebniss von vor 2 Wochen hat mich das Thema Alkohol fest im Griff..
Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Das gefährliche ist der schleichende Übergang, man denkt, ist ja alles alktechnisch noch im grünem Bereich und tatsächlich hängt man eigentlich schon in der Sucht drin. In Nachhinnein denke ich mir oft, das grade das "gelegentliche Übertreiben" (was ehrlich betrachtet die regelmäßigen Abstürze waren), bei mir erheblich zur Abhängigkeit beigetragen hat. Und da es natürlich immer andere gab, die noch mehr gesoffen haben wie ich, hatte ich auch für den Freundeskreis kein Alkoholproblem. 3 Flaschen Schnaps in einer Woche sind aber schon eine Hausnummer, die auf eine recht große Alkoholtoleranz schließen lassen. Denke auch, das Du zu einer Beratungsstelle gehen solltest. Und ganz wichtig, dort ehrlich sein, das war ich z.B. bei meinen ersten Anläufen dort nämlich nicht
Ich kann auch ohne Alkohol traurig sein. (Simon Borowiak)
ich bin neu hier, bin 29 Jahre alt und lebe in einer festen Beziehung. Dieses Jahr ist die Hochzeit geplant und dann wünschen wir uns Kinder. Ich habe einen festen Job und somit könnte alles perfekt sein.
. . . , ich hatte das starke Verlangen etwas zu trinken.. In meinem Kopf ging alles so schnell, hin und her, ich war sehr hibbelig, hatte aber kein zittern etc. Nach einer Stunde war der Wiederstand gebrochen und ich habe 2 volle Wassergläser Schnapps getrunken. Danach hat mich mein schlechtes Gewissen eingeholt . . . ?!
Nach 2 Gläsern Schnaps = ca. 400 ml wäre mein Gewissen dann beruhigt gewesen. Aber deine Trinkmenge finde ich ziemlich straff! Aber findest du denn deinen Zustand mit Promille sooo toll? dass er unbedingt andauernd bzw. fortwährend wieder zu erreichen sein muss?!! Ich nicht (mehr). Vom ersten Bemerken bei mir, dass es einfach viel zu viel Alk ist, und der bereits mein Leben bestimmt usw. bis zur Kapitulation vor dem Alk dauerte bei mir etwa 10 Jahre. Max
...Wie gesagt fühle ich mich seit 2 Wochen sehr komisch, ich stelle alles in Frage und weiss nicht wie es weiter gehen soll. Fakt ist das ich nie mehr in mein altes Trinkmuster verfallen möchte, aber heisst das nun das ich gar nicht mehr trinken darf? Ich habe Angst davor nach dem ersten Glas willenlos zu werden, davon ließt man ja so oft.
DAS!
...aber auch der gsamte Rest Deines Post´s #1 liest sich für Mich so, als ob Du eigentlich nur wieder Bock hast etwas zu trinken!
Ist das richtig?
Falls das so ist...und Du denkst, Du kannst das, dann tu es einfach
Versuch aber bitte nicht hier eine Art Absolution dafür zu erhalten, nur weil Du (noch) nicht körperlich abhängig bist!
DAS ist nämlich egal! Denn, wenn Du wieder anfängst, wird genau dieses....
ZitatGepostet von Ratloser81 ....ich hatte das starke Verlangen etwas zu trinken.. In meinem Kopf ging alles so schnell, hin und her, ich war sehr hibbelig, hatte aber kein zittern etc. Nach einer Stunde war der Wiederstand gebrochen und ich habe 2 volle Wassergläser Schnapps getrunken. Danach hat mich mein schlechtes Gewissen eingeholt und ich versprach mir selber nichts mehr zu trinken.
...Spielchen wieder von vorne losgehen...die Abstände werden irgendwann kürzer etc. pp. und die körperliche Abhängigkeit ist dann nur eine Frage der Zeit
Mein Tipp: Geh zu einer Beratungsstelle...und lass Dir helfen, bevor Du wieder zur Flasche greifst
ZitatGepostet von Ratloser81 Das die Dauer bis zur Abhängigkeit unterschiedlich ist leuchtet mir ein, aber gibt es da einen Mittelwert? 5 Jahre, 10 Jahre? tägliches Trinken oder, oder..
Selbst wenn es eine Antwort auf diese Frage gibt, ist sie völlig unerheblich für dich.
Enweder bist du Alkoholiker oder eben nicht - so einfach ist das.
Ich empfehle ebenfalls einen Besuch bei einer Beratungsstelle.
ich habe einfach panische Angst dieser Krankheit zu erliegen. Als Hypochonder ist man ja schon gestraft genug, man denkt sofort an das Schlimmste und redet sich alles mögliche ein. Aber als Mitte 2010 bei meinem Onkel die Alkoholabhängigleit, bei einem ursprünglichen OP-Termin, festgestellt wurde bin ich irgendwie hängen geblieben.
Seit dem habe ich auch weniger getrunken, mit weniger meine ich, nicht jeden Abend ein Glas Wein. Aber am Wochenende schon noch viel.
Eben wegen meinem Onkel interessiert mich die "Rückfall-Frage" auch so sehr. Bis jetzt hatte er keinen aber wenn er einen hat, kommt dann das zittern, etc. wieder? Oder muss man dafür schon einen ausgewachsenen Rückfall von mehreren Tagen und Wochen haben?
Für mich selbst weiss ich jetzt auch nicht wirklich weiter. Ich persönlich finde die letzten 2 Wochen ohne Alkohol sehr schön. Es ist nicht so als hätte ich meine Freizeit an den Alkohol angepasst oder mich von Freunden abgegrenzt. Es ist alles wie davor, nur bin ich jetzt nüchtern. Die Trinkerei war für mich Entspannung, mit jeden Tag wo ich mehr darüber nachdenke weiss ich das man Entspannung auch anders erreichen kann. Wie schon geschrieben habe ich hier noch jede Menge Wein etc. stehen, das macht mich auch null an. Wenn es bei mir schon "zu spät" wäre, könnte ich dann die Flaschen überhaupt unangetastet hier stehen lassen? Ich habe keinerlei Saufdruck oder ähnliches. Nur eben diese schreckliche Angst.. Ich bin 29, habe noch sovieles vor mir und will weder mein Leben noch das Leben meiner anstehenden Familie verbocken.
Nachtrag: Hier bekommt man ja wirklich super schnell Antworten, Obi und Dirk. Danke auch für eure Antworten. Was passiert bei einer Beratungsstelle? Wie kann ich mir das vorstellen?
@Dirk, lust zu saufen habe ich momentan wirklich nicht. Aber ob das immer so bleibt? Ich mache mir nur gerade Gedanken was nächste Woche passieren könnte, wenn ich beim Griechen zum essen bin. Ich würde gerne wieder Gyros in Metaxasoße essen, aber ob das geht?
ZitatGepostet von Ratloser81 Bis jetzt hatte er keinen aber wenn er einen hat, kommt dann das zittern, etc. wieder? Oder muss man dafür schon einen ausgewachsenen Rückfall von mehreren Tagen und Wochen haben?
Ist das wichtig? Wenn ja, warum?
Für mich hört sich die Frage arg danach an "Kann ich nicht vielleicht ab und zu ein Glas...?"
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
ZitatGepostet von Ratloser81 Bis jetzt hatte er keinen aber wenn er einen hat, kommt dann das zittern, etc. wieder? Oder muss man dafür schon einen ausgewachsenen Rückfall von mehreren Tagen und Wochen haben?
Ist das wichtig? Wenn ja, warum?
Für mich hört sich die Frage arg danach an "Kann ich nicht vielleicht ab und zu ein Glas...?"
Unterbewusst spielt das sicher auch eine Rolle, absolut!
An dieser Stelle vielen Dank an das Forum, so frei wie ich hier sprechen/schreiben kann, kann ich das sonst nirgends, da jeder meint ich habe kein Problem und ich soll mir nichts einreden.
@Dirk, lust zu saufen habe ich momentan wirklich nicht. Aber ob das immer so bleibt? Ich mache mir nur gerade Gedanken was nächste Woche passieren könnte, wenn ich beim Griechen zum essen bin. Ich würde gerne wieder Gyros in Metaxasoße essen, aber ob das geht?
...klar geht das! Warum denn auch nicht?
Aber die Folgen, die das mit sich bringt, hab ich Dir ja aus Deinem eigenem Text schon zitiert!
Und genauso wird es wieder kommen, wenn Du auf Deine Metaxasoße nicht verzichten kannst....wegen des Metaxas!
Genau genommen gibt es auch bei psychischer Abhängigkeit schon keinen Weg zurück mehr. Bist du allerdings auch körperlich abhängig, ist dein Körper nach einer Entgiftung zwar substanzfrei, die körperliche Abhängigkeit bleibt jedoch insofern bestehen, als jede neuerliche Zufuhr von Alkohol nicht mehr ohne sie zu haben ist.
Zitat:
Gepostet von Ratloser81 Mein ganzes Umfeld sagt ich habe kein Alkoholproblem, nur ich trinke ab und zu zuviel, aber genau das ist doch ein Problem?!
Wenn du ein Problem damit hast, dann ist es ein Problem.
Und wenn du in einer Woche 3 Flaschen Schnaps verdrücken kannst, dann ist es sogar ein manifestes Problem.
Geh' zu einer Suchtberatung. ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Alter bringt nicht immer Weisheit mit sich. Manchmal kommt es auch allein das was greenery geschrieben hat , sagt alles aus. wenn du jetzt nichts tust, wird alles nur noch schlimmer.
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
...da jeder meint ich habe kein Problem und ich soll mir nichts einreden.
"Jeder" ist aber nicht maßgeblich für Dich sondern nur DU ganz allein.
Das o.g. solltest Du ganz schnell aus Deinem Kopf verbannen. Es klingt wie ein Hintertürchen "Soooo schlimm ist`s ja gar nicht".
DU musst für DICH feststellen, ob Du ein Problem hast oder nicht. Und ich denke, Du hast eines, sonst würdest Du hier nicht posten.
Eine Suchtberatungsstelle ist eine gute Anlaufstelle, um zu sehen, wo Du stehst. Dort passiert nix Schlimmes. Du unterhälst Dich mit fachkundigen Menschen auf Augenhöhe und erhälst Antworten auf Deine Fragen und bekommst Möglichkeiten der Hilfe aufgezeigt. DU entscheidest dann letztendlich für DICH, ob und was Du davon annehmen möchtest und was nicht.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1: