Dir auch alles Gute! Grade kam mein Mann rein und sagte, ich soll doch Wein trinken, der würde doch nicht schaden. Das ist schon alles nicht so einfach, aber ich werde es schaffen, kann mich ja im Forum immer wieder stärken!
meine Vorschreiber haben es ja schon sehr schön gesagt, ich lasse es aber trotzdem nochmals mit meinen eigenen Worten folgen.
Ich habe selten so einen Mist gelesen, wie den, den du hier verzapfst. Allein die Nummer mit der Atementspannugskasette ist bühnenreif. Und als nasser Alkoholiker auf nen Faschingsball latschen und hier versichern, dass du da gemäßigt trinken würdest, das hat schon Kultcharakter. Ist dir das Paradoxe dieser Aussage eigentlich bewußt? Gerade weil du nicht gemäßigt trinken kanst, bist du doch Alkoholikerin. Da spielt es doch überhaupt keine Rolle, dass du dich eventuell mal einen Abend dazuzwingen kannst. Das holst du in der Folgezeit immer wieder nach. Ich sage es nochmals ganz deutlich. Ein Hauptmerkmal dieser Krankheit ist nun einmal die Unfähigkeit zum Verzicht oder zur Mäßigung. Nasse Alkoholiker haben keine Wahl, sie müssen trinken. "Nicht Trinken zu müssen" ist der härteste "Job", den du je gemacht haben wirst, weil er dich zwingt, Alles, aber auch wirklich Alles, was dich ausmacht, in Frage zu stellen, zu überprüfen, zu korrigieren und auch dauerhaft verändern zu wollen
Da reichen keine frommen Wünsche und irgendwelche Absichtserklärungen. Und ich gebe dir hier mal nen Tip, wie du hier mal einen kleinen Vorgeschmack haben kannst, was dich wirklich erwartet. Möglicherweise ist der etwas ungewöhnlich und einige werden das sicherlich richtig scheiße finden, aber ich bin eh sicher, dass du noch nicht aufhören willst zu saufen und daher mein Tip, um mal nen kleinen Vorgeschmack zu kriegen, was Saufdruck überhaupt ist und wie schwer so ein Weg in die Nüchternheit sein kann.
Also, dieses Nicht-aufhören-können bis ein bestimmtes Level erreicht ist, zeichnet ja den Alki aus. Ja, ich weiß, manche begehen diesen Selbstbetrug und zwingen sich aufzuhören, obwohl sie es eigentlich gar nicht wollen. Damit demonstrieren sie gemeinhin vor sich selbst und der Familie, dass sie gar nicht abhängig sind. Richtig clever!
Da du dich ja ins Karnevalvergnügen stürzen willst, empfehle ich dir, dir vorher ruhig ein paar Gläschen zu gönnen, bis du Betriebstemperatur erreicht hast und so richtig gut drauf bist. Und dann solltest du losziehen und zwar dahin, wo richtig was los ist und ordentlich gesoffen wird. Tja und ab dann solltest du eben nur noch alkoholfreie Getränke zu dir nehmen.Und dann warte einfach ab, was passiert
Und noch eines. Entweder kann dein Mann dich nicht ausstehen oder du solltest mal dadrüber nachdenken, warum du dein Alkproblem so verniedlicht hast, dass er dir empfiehlt, Wein zu trinken.
ZitatGepostet von Süchtlerin ...Am Aschermittwoch pack ich es dann entschlossen an...
egal ob Neujahr, Aschermittwoch, der Morgen nach dem Geburtstag oder der kommende Montag:
Es gibt nie den passenden Zeitpunkt zum Aufhören ausser JETZT!
Geh heute zum Arzt, geh zur Suchtberatung und lass Dir helfen!
Wenn Deine Scham noch zu gross für diesen Schritt ist, dann ist Dein Überlebenswille noch zu klein. Wenn Du meinst, Du könntest zum Fasching gehen und dort trocken bleiben, belügst Du Dich doch nur selber...Das ist Sucht!
ZitatGepostet von Süchtlerin ... ich soll doch Wein trinken, der würde doch nicht schaden...
Falls an dieser "hochwissenschaftlichen Erkenntnis" etwas dran wäre, dann gäbe es wohl auch Treffen bei den anonymen Weintrinkern, dem Weinbund, dem Blauen Weinkreuz oder so . Und in den Kliniken hätten wir dann Weinschänken statt Entzugsbetten .
Völliger Unfug!
Wer heute trinkt, wird auch morgen trinken! Er wird sich übermorgen jedoch nicht daran erinnern .
Ich würde mir das jedenfalls nicht antun, ernsthaft aufhören zu wollen und noch zum Fasching zu gehen. Würdest Du das mit einem gebrochenen Bein auch machen?
Denk mal darüber nach...
LG Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
der obige Beitrag ist wieder mal absolute Spitze. Besonders der Absatz
ZitatSpieler:"Ich sage es nochmals ganz deutlich. Ein Hauptmerkmal dieser Krankheit ist nun einmal die Unfähigkeit zum Verzicht oder zur Mäßigung. Nasse Alkoholiker haben keine Wahl, sie müssen trinken. "Nicht Trinken zu müssen" ist der härteste "Job", den du je gemacht haben wirst, weil er dich zwingt, Alles, aber auch wirklich Alles, was dich ausmacht, in Frage zu stellen, zu überprüfen, zu korrigieren und auch dauerhaft verändern zu wollen.
bringt IMHO das Wesentliche optimal heraus, ein Absatz, der sich durchaus für FETTDRUCK eignet, ja sogar vergrößert an die Wand genagelt gehört!
Das ist nun aber, verehrter Spieler, kein Grund "abzuheben", Du bist Dir aber schon klar, schon jetzt in die Annalen der Geschichte "saufnix" eingegangen zu sein. Lobpreis - lobpreis!
LG Fv
P.S.: "... trief, trief, trief."
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
ZitatAlles, aber auch wirklich Alles, was dich ausmacht, in Frage zu stellen, zu überprüfen, zu korrigieren und auch dauerhaft verändern zu wollen
Da reichen keine frommen Wünsche und irgendwelche Absichtserklärungen.
Ja, und wenn’s Friesenvolker nicht macht, steuere ich jetzt einen frommen Spruch bei:
'Laßt euch umgestalten durch die Erneuerung eurer Denkweise' (Römer 12,2).
Hallo Süchtlerin,
das trockene Leben erfordert tatsächlich ein Umdenken in vielen Bereichen. Das geht nicht von heute auf morgen und nicht ohne Hilfe. Das Beste ist, sofort damit anzufangen.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ich möchte es dir wirklich auch ans Herz legen, geh wegen den Schmerzen zum Arzt! Falsche Scham ist in so einem Fall nicht angebracht. Auch Angst ist verständlich. Aber der Arzt wird dir den Kopf nicht runterreißen und was meine Erfahrung betrifft, wird er das Problem rein medizinisch betrachten und dir keine moralischen Vorträge halten. Es wird dir wahrscheinlich auch gut tun, endlich über das Problem zu reden und ehrlich sein zu können. Der Arzt untersteht außerdem ja der Schweigepflicht, also noch ein Grund, sich ihm anzuvertrauen. Es wäre ein wichtiger Schritt. Hast du außer den Schmerzen andere körperlichen Veränderungen an dir bemerkt (Blutungen, Hämatome, Juckreiz, Gelbfärbung der Augen etc.)? Tu dir wirklich einen großen Gefallen und laß es abklären!
LG Mugge
[ Editiert von Mugge am 05.02.08 9:07 ]
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
Was ich noch sagen wollte: wenn Du zwei Liter 10%igen Wein trinkst, kannst Du genausogut einen halben Liter 40%igen Klaren trinken...ist die selbe Alkoholmenge.
Gibt Leute, die mehr trinken, aber wenn Du das jeden Tag machst, bist Du jedenfalls schon ganz gut dabei. Und gesund ist sicher was Anderes.
Hallo Süchtlerin.. ich nehme meinen geschriebenen satz,dass ich glaube,du hast den ersten schritt getan,entschieden zurück. erst hast du schmerzen,dann nur noch wenig schmerzen,weil ja fasching und so... menno,so viele ausreden oder besser so ne gequirlte sch... hab ich noch nicht gelesen.
Übrigens...ein wenig allohol tuts auch...schöne grüsse an die leber.gibt auch seiten,da kannst du dir anschaun,wie du zu einem neuteil kommst und wie es mit deiner lebenserwartung aussieht. ist bisschen alkohol anders als bisschen schwanger??? aber heute wirst du sicher vom bisschen alk am rosenmontag ganz gut drauf sein. wach besser auf! june66
Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklichzu sein.
es gehört wahrscheinlich zur Sucht, die ersten Schritte aus der Sucht genau so zu machen, wie Du das jetzt hier so schön beschreibst. Ich sehe mich da ein Stück weit wieder selbst, andere hier im Forum sicher auch, und es wird wohl in 100 Jahren genau so sein.
"Ich würde gerne mit dem Saufen aufhören, ohne mit dem Trinken aufzuhören" - daran habe ich auch lange festgehalten, ich habe die Hoffnung lange aufrechterhalten, letztlich habe ich mir damit aber nichts Gutes getan, ich habe - so sehe ich das heute - dadurch meinen Leidensweg (richtig: Lei-dens-weg) noch verlängert.
Das muß wohl so sein. Aber weil ich gerade diese ganze Scheiße selbst mitgemacht habe, sehe ich da immer wieder Menschen in ihrer Not sehenden Auges in ihr Unheil laufen.
Das tut weh. Das schmerzt auch.
Aber ich kann es mittlerweile nicht nur aushalten, ich habe heute sogar Verständnis dafür und meine sogar, dass es vielleicht auch nützlich ist, um wieder auf die Füße zu kommen. "Der/die ist noch nicht soweit" ist ein Satz, den ich oft in der Selbsthilfe gehört habe. Dieser Satz ist irgendwie gemein. Aber er trifft immer wieder zu, leider.
Das muß nicht zwingend heißen, dass da jemand erst in der Gosse liegen muß, um dann wie Phönix aus der Asche heraufzusteigen und engelsgleich geläutert auf die Menschheit losgelassen wird, nein, es reicht der ganz normale persönliche Zerfall. Die Aufgabe. Die Resignation.
Was kommt - ist fader Geschmach eines verpfuschten Lebens, meist gepaart mit gesundheitlichen Problemen. Ich glaube dann oft, ob es dann nicht doch besser wäre, sich einfach totzusaufen.
Aus diesem Kreislauf auszubrechen, von Zug abzuspringen, heißt sein Leben umkrempeln. Nicht einfach hier oder da mal ein kleines Baustellchen nachzubessern, vielleicht etwas weniger zu trinken, etwas weniger zu ... usw., nee, dass reicht nicht, damit mache ich mir nur vor: "Ha, ich ändere doch was, was denn, ist doch alles im Lot und ganz o. k.!"
Nein, nicht "einfach das Hemd wechseln" und weitergehen, es wird schon gutgehen, nein, völlige Veränderung seines bisherigen Lebens ist die erste Wahl, eingeschlossen sind dabei auch verschiedene Lebensbereiche, Lebensumfelder und was auch immer, ich muß mich neu - ne, nicht erfinden - aufstellen, und dabei hilft Gemeinschaft, zum Beispiel in der Selbsthilfegruppe, ungemein. Ich bekomme Rückmeldungen über meine Entwicklung, bekomme Feedback und gefühlte Unterstützung und sogar auch Liebe zu Zuneigung, die ich dann auch meist wieder neu erlernen muß, wahrzunehmen und zu empfinden.
All' das ist ein langer Prozeß über Jahre. Das kann ich nicht "mal schnell eben so nebenbei" mitnehmen.
Und das wird auch nicht immer mit "Friede-Freude-Eierkuchen" begleitet, da gibt es eine ganze Menge Tränen, Schmerz und Trauer.
Bist Du eigentlich wirklich bereit, Dich auf dieses Abenteuer einzulassen?
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
so richtig beglückwünscht hat dich ja keiner zu deiner entscheidung, zum fasching zu gehen und erst morgen dann aufzuhören.
obwohl, dann kommt ja ostern, pfingsten und die sommerzeit, sprich weizenbier-zeit - da kann man ja auch noch saufen.
den zeitpunkt des aufhörens kannst nur du bestimmen. und mit jedem tag, den du rauszögerst, verlängerst du deine nasse zeit und die belastung für deinen körper und dich insgesamt.
deine entscheidung, da hilft dir keiner!
was dein mann sagt, nehme ich ihm nicht übel. ich unterstelle einfach mal, dass er es nicht besser weiss. du ja wohl auch nicht, wenn du heute auf trebe gehst.
viel erfolg bei der entscheidungsfindung,
ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
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