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Saufnix  
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Dieses Thema hat 94 Antworten
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 Meckern, Toben, Alltagsfrust
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Faust Offline




Beiträge: 5.519

21.03.2007 13:54
#76 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Warum erinnert mich das an meine alte Signatur?

Schön, wenn man/frau selber drauf kommt,
dann wirkt's nachhaltiger.

LG
Bernd

"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. " (Bertrand Russell)


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

21.03.2007 14:00
#77 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

HI Faust,

den mußt Du mir erklären, steh wohl auf der Leitung:

Zitat
dann wirkt's nachhaltiger



Leider wirkt bei mir noch gar nicht's und wie nachhaltig muß sich erst noch zeigen.

Gruß, Lissy


Faust Offline




Beiträge: 5.519

21.03.2007 14:09
#78 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hallo, Lissy,
bei mir ist das zumindest so:

Wenn ich Zusammenhänge selbst erkenne,
mir mein eigenes Urteil bilde
und Lösungswege selber finde,
dann ist das mächtiger,
als wenn mir jemand anderes die Geschichte aufschreibt.
Denkanstöße willkommen.

Nur manchmal brauche ich auch mehr Hilfestellung...

LG
Bernd

Ach ja,
und meine alte Signatur:

"Glück ist die Übereinstimmung von Wollen, Können und Dürfen."


[ Editiert von Faust am 21.03.07 14:11 ]

"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. " (Bertrand Russell)


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

21.03.2007 14:19
#79 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Faust,

ja, so war das bei mir auch meistens im Leben.
In diesem Punkt bin ich aber arg stur und blind für mögliche Auswege.

Ich erlaube mir offensichtlich noch nicht, daß ich darf was ich will. Das Können käme dann schon!

Da brauch ich wirklich Hilfe.

Gruß, Lissy


Faust Offline




Beiträge: 5.519

21.03.2007 16:51
#80 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Waren das nicht Deine Schlußfolgerungen?

Zitat
Gepostet von Lissy01
ok, jetzt wollen wir doch mal sehen, wer den längeren Atem hat, kündigen tu i c h nicht. Dann sollen die mir doch kündigen. Ich mache meine Arbeit, aber nicht mehr.
- warum soll eigentlich immer ich gehen? Vielleicht muß ich ja nur mal lange genug durchhalten
- naja, eigentlich würde ich ja kündigen, aber da ist kein Job auf weiter Flur. Mein Spezialwissen, das ich in diesem Job gesammelt habe ist anderswo nichts wert, Fortbildung gab es in sechs Jahren keine und ich bin doch bestimmt nichts mehr wert auf dem Markt. Erst mal muß ich selbst wieder was für meine Fortbildung tun - zu Hause, in der Freizeit...dann kann ich mich auch wieder nach einem Job umtun.
- nachdem es keinen Job für mich gibt, muß ich ihn eben selbst backen. Bis unser eigenes Projekt Geld abwirft, brauch ich den Job aber noch.
...u.s.w...



LG
Bernd

"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. " (Bertrand Russell)


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

21.03.2007 18:20
#81 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Faust,

Zitat
Waren das nicht Deine Schlußfolgerungen?



Oh, war das so mißverständlich?
Das w a r e n mal meine Schlußfolgerungen.
Die sind aber hinfällig.

Wegen mangelnder Praxis-Tauglichkeit in Generalüberholung begriffen.
Wegen Gefahr von Kabelbrand wurde der Stecker gezogen und das Gerät außer Betrieb genommen.

Das war ja nur eine Analyse meiner Motive, warum ich es so lange ausgehalten habe.
Ich hab festgestellt, daß die Möhre gar nicht so gut schmeckt, wie sie aussieht.

Gruß, Lissy


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2007 00:30
#82 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Zitat
- naja, eigentlich würde ich ja kündigen, aber da ist kein Job auf weiter Flur.

Mein Spezialwissen, das ich in diesem Job gesammelt habe ist anderswo nichts wert, Fortbildung gab es in sechs Jahren keine und ich bin doch bestimmt nichts mehr wert auf dem Markt.

Erst mal muß ich selbst wieder was für meine Fortbildung tun - zu Hause, in der Freizeit...dann kann ich mich auch wieder nach einem Job umtun.

- nachdem es keinen Job für mich gibt, muß ich ihn eben selbst backen.



Oh, Lissy...
In meinen Augen stellst Du Dir da dicke große Felsen vor Deinen Weg mit dieser Denkweise...

Als ich wieder nach Deutschland gekommen bin, habe ich ähnlich gedacht... Wer nimmt mich überhaupt?, ich bin gar nicht qualifiziert oder bin ich zu spezialqualifiziert?

Ich habe dann einfach mal für mich formuliert, wie und mit welchen Inhalten ich eigentlich in Deutschland arbeiten möchte.

1. Ich wollte aus der Selbstständigkeit raus, diese jahrelangen Auf- und Abs der Auftragsvergaben haben mich ausgebrannt

2. Ich wollte Sicherheit und ein festes Honorar jeden Monat, jedoch selbst entscheiden, wann ich wo arbeite.

3. Ich wollte in einem Bereich arbeiten, in dem mich die Inhalte inspirieren und mir Spaß machen.

4. Ich muß mich auf die Socken machen, um sowas zu finden und sowas zu finden geht nicht über die ausgetretenen Trampelpfade.

Ich war sogar bereit, in den sauren Apfel zu beißen und wieder eine Festanstellung in Kauf zu nehmen... *würg*

Ich hab jedoch gefunden, was ich für mich formuliert und mir als Ziel gesetzt habe. Mit Ausnahme von Nummer 3, die Inhalte kommen meinen Vorstellungen schon sehr nahe, jedoch sind nicht ganz die, die mich eigentlich begeistern würden.

Daher habe ich mir nun bis Ende des Jahres zum Ziel gesetzt, einen neuen Job zu finden, der nicht nur 1. und 2. erfüllt, sondern auch 3., wobei ich mich da gerad schwer tue, welche Inhalte das sein könnten...

Mut tut gut.

sonnensturm

PS. Super, daß Du Dir Hilfe mittels Therapeutin gesucht hast.

[ Editiert von Sonnensturm am 22.03.07 0:36 ]


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

22.03.2007 12:53
#83 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Sonnensturm,

Zitat
In meinen Augen stellst Du Dir da dicke große Felsen vor Deinen Weg mit dieser Denkweise..



Naja, wie gesagt- ist ein Rückblick, eine kritische Selbstanalyse, wie ich da hin gekommen bin, wo ich mich gerade befinde.
Meine aktuelle Denkweise sieht da etwas anders aus.

Eigentlich lesen sich Deine Punkte 1-4 für mich wie eine Rückschau auf die vergangenen Jahre.

1. Ich wollte aus der Selbständigkeit raus weil mich diese "Auf- und Abs der Auftragsvergaben ausgebrannt hatten" und ich wollte mehr Sicherheit und Geld nach Jahren der finanziellen Katastrophe.

Hat super geklappt durch eine Fortbildung in einem völlig neuen Beruf.

2. "Ich wollte in einem Bereich arbeiten, in dem mich die Inhalte inspirieren und mir Spaß machen."
Auch das hat geklappt, der erste Job nach der Fortbildung war weniger das Meinige, ich wollte Programmieren und nicht Systemadministration machen. Deswegen bin ich nach zwei Jahren in den jetzigen Job gewechselt.

Dazu mußte ich mich damals auch ganz schön auf die eigenen Socken machen. Ich hatte ein eigenes Datenbank-Web-Projekt programmiert, das auch schnell recht viele Besucher hatte. Damit habe ich letztendlich diesen Job bekommen.
Vom Gärtner zur Softwareentwicklung ist ja auch nicht gerade ein geradeliniger Trampelpfad.

Auch mir hat der saure Apfel der Festanstellung nicht unbedingt geschmeckt, aber Punkt drei mit den interessanten Inhalten war ja auch gegeben in diesem neuen Job.

Das ist es, was mich momentan etwas aus diesen Socken haut, auf die ich mich gemacht hatte:
Ich habe bekommen, was ich wollte und bin damit da gelandet, wo ich jetzt bin.

Irgendwas habe ich übersehen, ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, was.
Der MT meint allerdings, es gibt eben diese ungesunden Strukturen wie die, in der ich jetzt gelandet bin und es ist vielleicht falsch, wenn ich mir zu viel "Schuld" gebe an der Situation.

Das ist für mich als Anhängerin des "Selbstverantwortlichen Handelns"- und "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied"-Therorien gar nicht so leicht zu verdauen.

Bin mal gespannt, wie es weiter geht und finde Deine Anmerkungen zum Thema sehr interessant!

Gruß, Lissy


ora ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2007 15:36
#84 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hallo Lissy,
mir geht da der Satz durch den Kopf:
"Man kann alles, man muss nur wollen",

was meiner Meinung nach nicht stimmt.
Mit einem kaputten Knie werde ich nie Profitänzerin sein können.

Ich denke, man kann vieles erreichen, wenn man bereit ist, den Preis dafür zu zahlen, denn alles kostet irgendwas. Man muss da Prioritäten setzen.
Und sonst besteht die Kunst darin sich zu arrangieren, um dem angestrebten Ziel so nahe wie möglich zu kommen.

Es kann auch sein, was heute für mich richtig ist, muss nicht zwangsläufig auch morgen noch stimmen. Man entwickelt sich weiter im Leben, Prioritäten und Interessen können sich verschieben.

Viele Grüsse
óra



[ Editiert von ora am 22.03.07 15:37 ]


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

22.03.2007 17:49
#85 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Ora,

Ich habe gerade einen Lebenslauf für meine Therapeutin geschrieben. (nein, ich durfte nicht den von der letzten Bewerbung nehmen, sie meinte mehr genau die Punkte, die ich im beruflichen Lebenslauf besser nicht erwähne:grins2.

Puahhh, das ganze Chaos sollte auf eine DIN-A-4-Seite handschriftlich passen.

Da ist mir genau das Thema mit dem Preis-Leistungsverhältnis durch den Kopf gegangen.
Momentan sieht die Rechnung so aus:
Der Preis den ich für die Leistung zahlen mußte, die ich erbracht habe, war sehr hoch.

Ich kann schon zufrieden sein, was ich aus meinem äußerst chaotischen beruflichen "Werdegang" (das Wort hat was:licht gemacht habe und habe schon öfter im Leben die Richtung gewechselt.

Und jetzt muß ich wohl wieder einen anderen Gang einlegen, um noch etwas mehr ich selbst zu werden.

Gruß, Lissy


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

22.03.2007 18:01
#86 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

da würde bei mir eine tapetenrolle nicht ausreichen -an krummen lebenslauf


Wilma Offline




Beiträge: 2.102

22.03.2007 18:29
#87 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

schließe mich da mal an



".....Und jetzt muß ich wohl wieder einen anderen Gang einlegen, um noch etwas mehr ich selbst zu werden....."

den Satz find ich genial mach das bloß

Ich lasse meine Schultern hängen und atme...


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

15.04.2007 16:42
#88 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Ihr,

heute mal kleines Update, wie es mir so ergangen ist in den letzten Wochen, so als mein kleines persönliches Tagebuch.
Ich mag mich jetzt nicht kurzfassen, keiner muß es lesen.

Ich war krank geschrieben bis einschließlich Ostern.

Körperlich habe ich mich sehr schnell gut erholt.
Es ist immer das Gleiche, wenn ich erst mal gecheckt habe, daß bestimmte Beschwerden einen psychosomatischen Background haben, dann kann ich dagegen andenken, wenn ich merke, daß sie wieder kommen, bzw. nehme sie auch dankbar als Hinweis zur Kenntnis, daß etwas gerade nicht paßt.

Über Ostern konnte ich mich dann auch nach Herzenslust bewegen, Radl fahren ect. ohne Angst, daß mich jemand krank geschrieben unterwegs sieht.
Und Bewegung an der frischen Luft ist für mich d a s Heilmittel schlechthin.

Letzte Woche war dann also wieder die erste Arbeitswoche.

Meine Chefs haben sich richtig nett erkundigt, wie es mir denn geht. Ich habe gleich klargestellt, daß ich die nächste Zeit noch öfter auf mein Überstunden-Polster zurückgreifen werde, weil ich noch so viel Arzttermine habe und am Rad drehe, wenn ich die alle am Feierabend abwickeln will.
(Ja ich weiß, Arzttermine dürfen von der Arbeitszeit abgezogen werden, aber will ich das jetzt wirklich auch noch durchsetzen, bei lauter Kollegen, die Urlaub nehmen, wenn sie krank sind?

Arbeit lag natürlich der ganze Haufen noch quasi unberührt da, den ich schon vorher vor mir hergeschoben habe plus die Kunden-Verzweiflungsanfragen während meiner Abwesenheit.

Dafür die gute Nachricht: Ein Kollege und eine Kollegin arbeiten ab sofort in meinem Projekt mit, weil ihr Projekt praktisch weggebrochen ist von heute auf morgen.

Eigentlich Grund zum Juhu-Schreien.
Die Art, wie das abläuft macht mich allerdings schon wieder ganz fertig. Beide werden mehrfach ins Besprechungszimmer gerufen und in das Projekt eingeführt, ich erfahre ganz am Rande davon, daß die jetzt auch dabei sind.
Und das in einem Projekt, wo ich bisher fast alleine war.
Erster Gedanke: Na toll, dann sägen sie wohl schon gewaltig an meinem Stuhl, soll mir recht sein.

Aber nein, die Kollegen kommen dann zu mir und sagen, _ER_ hätte gesagt, ich soll sie in eine bestimmte Schnittstelle einführen.
Bin ich also wieder in der Situation, in der ich schon früher war: Ich sollte die Praktikanten einlernen in die Programmiersprache, dafür aber nicht mehr als 15 Minuten investieren am Tag. Damit sollten die dann nach drei Wochen produktiv arbeiten.
Ich liebe diese klaren Anweisungen.

Egal, davon habe ich mich jetzt nicht fertig machen lassen.
Ich habe die ganze Woche meine Arbeit getan in einem Tempo, daß mir gut tut, bin Abends pünktlichst gegangen und habe jeden abblitzen lassen, der noch was wollte.
Anstrengend, aber machbar, vor allem weil ich ja noch drei Arzttermine hatte.

Ja, die Arzttermine...Zuerst braucht es ewig, um den Ärzten mal klar zu machen, daß ich wirklich am Rad drehe, jetzt ist die Maschinerie angelaufen, jetzt kann ich schauen, wie ich wieder rauskomme.

1 x die Woche bei der Therapeutin, das ist ok.
Für meine Blasenbeschwerden soll ich jetzt zweimal die Woche Beckenbodentraining machen, sechs Wochen lang.
Danach -meint die Ärztin- sei Geräteturnen genau das richtige für meinen Rücken. Oh wie ich das schon in der Schule geliebt habe.
Nächste Woche noch beim Neurologen, weil ich ja neulich auch öfter Schwindel hatte und deswegen einmal umgekippt bin.

Zu meiner Therapeutin habe ich ein zwiespältiges Verhältnis.
Einerseits habe ich den Eindruck, daß sie äußerst fähig ist und auch gut für mich ist, weil sie mich sofort durchschaut, wenn ich in einem Punkt schwammig bleibe und nicht richtig rüber komme und weil ich mich auch mal an ihr reiben kann.

Andererseits macht mich fertig, daß die ganze Stunde eine einzige Hektik ist.
Ich bin mir noch nicht im Klaren, ob das eine Strategie von ihr ist, um mich unter Stress aus der Reserve zu locken oder ob das wirklich so eine Stressaktion ist, weil sie in der kassengezahlten Zeit möglichst viel reinpacken will.

Es irritiert mich, wenn ich gerade mühsam versuche, eine schmerzhafte Befindlichkeit auf den Punkt zu bringen und sie hetzt und meint, ich soll mich kurz fassen, weil wir nur noch...
Sie entschuldigt sich dann immer, aber mich bringt's langsam auf die Palme, weil ich zur Zeit geneigt bin, jeden auf den Mond zu schießen, der mich alte Hektikerin hindern will, ein mir gemäßes Tempo zu finden.

Ich werde sie nächstes Mal fragen, ob wir mehr Zeit haben, wenn ich bereit bin, selbst einen Teil zu zahlen oder ob das ihre Strategie ist.

Dann hatten wir noch Diskussionspunkt, weil sie meinte, ich soll den Neurologen bitten, mir was gegen Depressionen zu verschreiben. Ich bin aber sehr sicher, daß ich keine Depressionen habe, sondern an einer gewaltigen Konfliktsituation knappere.

Ich stehe vor einer inneren Entscheidung, die mich fast um den Verstand bringt: Job schmeißen (selbst kündigen mit allen Nachteilen) oder bleiben und aushalten oder irgendwelche Menschen manipulieren, damit ich die Kündigung bekomme incl. Abfindung.
Ich sehe nicht, was mir da Medikamente bringen sollten, außer daß ich mir mit der Entscheidung auch nicht leichter tue, wenn ich keinen absolut klaren Kopf habe.

Sie meint, es sei meine Entscheidung, sie wolle es mir nur leichter machen.

Mein Problem ist, daß ich mir von der Therapie mehr Klärungshilfe für diesen Konflikt erhofft habe.
Aber ich sehe, daß meine Therapeutin der Meinung ist, eine Therapie ist kein Coaching. Es handelt sich um eine kognitive Verhaltenstherapie und es geht wohl in erster Linie darum, nachzuschauen, warum ich handel, wie ich handel.
Auf gut Deutsch: Warum gerate ich häufig in solche Scheiß-Situationen?

Das ist eine super Sache, das interessiert mich schon lange.
Nur habe ich das Gefühl, solange ich in obigem Konflikt stecke, der mir alle Energie raubt, entweder direkt oder auf Umwegen wegen der vielen Zeit, die ich einsetzen muß, um meine Gesundheit zu bewahren, solange werde ich gar nicht wirklich therapiefähig sein.

Der MT meinte heute, daß ist so ähnlich wie bei einem Alkoholiker, der nicht therapiefähig ist, solange er nicht das Saufen aufgehört hat.

Also hab ich schon wieder einen Punkt, den ich nächstes Mal anbringen werde. Das liebt sie gar nicht, wenn ich so eigenwillig Nachfrage und nicht einfach sie machen lasse und ihren ausgezirkelten Therapieplan abwickeln lasse.

Bin also wieder mal renitent, klar deswegen bin ich ja auch bei ihr: Wegen Anpassungsschwierigkeiten, huahhhahaha

Das gute an ihr und weshalb ich sicher die Therapie durchziehen werde: Ich habe den Eindruck, ich kann an ihr all die unausgefochtenen Konflikte austragen, die ich früher mit meiner Mutter hatte.

So, jetzt überarbeite ich noch mal brav meine Hausaufgaben.
Ich soll genau ausformulieren, mit welcher Zielvorstellung ich in mein demnächst stattfindendes Mitarbeitergespräch gehe.
Ganz einfach:
Da ich keinerlei Chance mehr sehe, in dieser Firma gegen drei Chefs ein Arbeitsklima durchzusetzen, daß mich nicht krank macht, möchte ich die Kündigung, aber so, daß ich keine Sperre beim Arbeitsamt bekomme.

Nichts leichter als das, oder?

Gruß, Lissy


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

16.04.2007 09:40
#89 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hallo Lissy,

im Arbeitsrecht bezüglich Kündigung und Abfindung kenne ich mich nicht aus. Aber ich sehe auch so nicht, wo du Wahlmöglichkeiten hättest, solange eine andere gleich gut bezahlte Arbeitsstelle noch in den Sternen steht. Wie Hartz IV-Schikanen gerade psychosomatische Leiden aufblühen lassen, hat ja Amethysmena eindringlich dargestellt. Wenn du das nicht willst, bleibt dir m. E. nur das Standhalten (bleiben und aushalten), wie unbefriedigend das auch ist.

Liebe Grüße

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


Faust Offline




Beiträge: 5.519

16.04.2007 10:14
#90 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Friedi
Aber ich sehe auch so nicht, wo du Wahlmöglichkeiten hättest, solange eine andere gleich gut bezahlte Arbeitsstelle noch in den Sternen steht. Wie Hartz IV-Schikanen gerade psychosomatische Leiden aufblühen lassen, hat ja Amethysmena eindringlich dargestellt.



Ist denn nicht jede/r ihres/seines eigenen Glückes SchmiedIn?

LG
Bernd

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