Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 94 Antworten
und wurde 6.073 mal aufgerufen
 Meckern, Toben, Alltagsfrust
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7
tommie Offline




Beiträge: 10.595

18.03.2007 13:06
#61 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

... ...

Das Blöde an den EDV-Arbeitsplätzen ist, dass dich der PC selten lobt .


tommie

Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

18.03.2007 13:13
#62 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

dafür kann man dem pc auch mal reziprok ein "lob" aussprechen
https://www.youtube.com/watch?v=exXiNCY82QU


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

18.03.2007 18:38
#63 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Klecksi,

Zitat
vielleicht arbeitest du ja gar nicht in einem edv-betrieb



doch...doch ich arbeite schon in der EDV.
Kann schon sein, daß es hier extrem ist.

Jahrelang liefen die Projekte und die Kohle im Computerbereich fast von alleine, da mußten die Chefs nichts investieren in die Motivation der Mitarbeiter.

Dann kam der Knick in der Branche und sie mußten auch nichts mehr investieren, weil jeder Mitarbeiter froh war überhaupt einen Job zu haben.

Wegen der Überlegung, daß es anderswo auch nicht besser ist, habe ich ja lange auf Durchhalten gemacht.

Inzwischen sehe ich das Anders!

Gruß, Lissy


klecksi Offline




Beiträge: 222

18.03.2007 20:34
#64 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

hallo Lissy

du schreibst:
doch...doch ich arbeite schon in der EDV.
Kann schon sein, daß es hier extrem ist.
klecksi: die mentalität in der edv ist schon speziell. ich erinnere mich noch recht gut, anfangs 80er jahre, ich hatte erst so richtig freude daran mit microsoft bill gates systemen. die mentalität 'ibm' machte es auch den lernenden nicht leicht.

Jahrelang liefen die Projekte und die Kohle im Computerbereich fast von alleine, da mußten die Chefs nichts investieren in die Motivation der Mitarbeiter.

Dann kam der Knick in der Branche und sie mußten auch nichts mehr investieren, weil jeder Mitarbeiter froh war überhaupt einen Job zu haben.

klecksi: aha, ein krasser umschwung, dann wussten sie vielleicht nicht recht, wie mit dem totalen umdenken umgehen. ich war mal beim öffentlichen amt, lari-fari-betrieb, dann wurde der zweig privatisiert. damals brach die grosse panik aus , jemand meinte zu mir, wenn der 'innere umbau' fertig ist, dann wird die firma privater als privat. von einem extrem ins andere. das ist vielleicht auch bei der edv geschehen, leider. dabei ist doch das edv eine sache die es braucht etc.

Wegen der Überlegung, daß es anderswo auch nicht besser ist, habe ich ja lange auf Durchhalten gemacht.

Inzwischen sehe ich das Anders!

klecksi: ich möchte dir gerne trostgrüsse rüberschicken und dir herzlich wünschen, dass du auf distanz gehen kannst. (ich selber versuche auch immer auf beobachtungsposten zu bleiben, und wenn es mir wieder zu bunt würde, müsste ich handeln. ich mache alles auch am liebsten so, dass die leute zufrieden wären, das ist ein hindernis. ich versuche mich mit fitness aufzubauen und hoffe, ohne alkohol widerstandsfähiger zu werden. nächste woche gehe ich wieder zum berufsberater, und kriege vielleicht neue impulse.) vielleicht wenn du den job wechseln kannst, wenn die chemie besser stimmt neu ist das schon ein gewinn. also bei mir war es so, dass schon das bewerben, möglichst diskret gemacht, mich so erleichert hat. auf eine art eine traumtänzerei im zwischenraum, solange die lösung nicht auf dem tisch greifbar, oder der andere job da. jetzt im moment gehts grad bei mir damit.
ich möchte es dir ganz sehr wünschen. nur mut. wenn wir auf uns aufpassen versuchen, haben wir schon mindestens uns auf unserer seite.. zur stärkung des immunsystems gabs noch 'gelee royale', blütenpollen sei auch gut für die stärkung, das empfahl mir mein berater, er nimmt es selber auch mit guten erfahrungen.

lg von klecksi

[ Editiert von klecksi am 18.03.07 20:46 ]

die liebe ist die grösste macht im universum,
nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich
°
Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper
°
Heute nichts trinken ist gut


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

18.03.2007 20:48
#65 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Klecksi,

Zitat
dann wussten sie vielleicht nicht recht, wie mit dem totalen umdenken umgehen



Ja, der Umschwung ist sicher ein Problem mit dem sie nicht umgehen konnten.
Jahrelang läuft alles von alleine und plötzlich ist Katastrophen-Management angesagt.

Als ich angefangen habe, war es noch üblich, daß wöchentlich (!) Meetings abgehalten wurden.
Da hab ich noch gestaunt, wie gut das Arbeits-Klima ist.

Zuletzt fanden die Meetings im Dreijahresrhytmus statt.

Dieses Bewerben einfach um in Übung zu bleiben habe ich früher auch manchmal gemacht.
Auf diese Art habe ich auch diesen Job bekommen, weil der war dann gerade zur rechten Zeit greifbar, als der Konkurs in meiner vorherigen Firma abzusehen war.

Aber jetzt gab es lange keinen einzigen Job in meiner Gegend, auf den zu bewerben sich das Papier gelohnt hätte.

Und in eine andere Branche will ich sicher nicht ohne Not.
Eigentlich liegt mir diese Computer-Arbeit.

Danke für Dein Mutmach!
Gruß, Lissy


klecksi Offline




Beiträge: 222

18.03.2007 23:49
#66 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

hallo Lissy



ich hätte das was, wir müssen nur jemand haben, der uns im job, den psychologischen 'lärm' von der seele weg hält, *strahl*. meist hilft mir auch der versuch einer von hinten und vorne und links und rechts 'analyse' irgendwie verstehen versuchen, die dynamik was vorgeht und wieso, um den überblick zu behalten, das hilft mir viel. was ist mein kopf schon heissgelaufen von 'analyse' mit dem seltsamen mitarbeiter. aber...es hat eine schwachstelle grins, die praxis kommt und macht mir ein chaos, nachdem ich die logik - steine so schön geordnet habe wie legos... ich drücke dir also die daumen, dass es dir besser geht, kopf hoch

lg von klecksi

die liebe ist die grösste macht im universum,
nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich
°
Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper
°
Heute nichts trinken ist gut


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

19.03.2007 07:40
#67 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Klecksi,

Zitat
meist hilft mir auch der versuch einer von hinten und vorne und links und rechts 'analyse' irgendwie verstehen versuchen, die dynamik was vorgeht und wieso, um den überblick zu behalten,



Ja, das hat mir natürlich auch lange "geholfen", diese Situation alleine oder mit Kollegen durchsprechen, verstehen versuchen, warum unsere Chefs so reagieren, wie sie reagieren, gute Gründe suchen, Auswege, Lösungsansätze, Strategien.

Aber das ist ungefähr so aussichtsreich, wie wenn Co versucht, durch Reden und Analysieren die Sucht des Partners in Griff zu bekommen oder auch wenn der/die Betroffene selbst ständig analysiert, warum er/sie trinkt, statt einfach nicht mehr zu trinken.

Das ganze Analysieren bringt nichts mehr.
Seit drei Jahren schwätze ich auch alle Leute voll mit dem Thema, meinen Partner, meine Eltern, meine Schwester.
Die haben ja alle viel Geduld, aber mir selbst hängt das Thema so zum Hals raus, und ich kotz mich selbst so dabei an, daß ich nur noch dieses eine Thema hab.

Das mag ich nicht mehr.

Gruß, Lissy


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

19.03.2007 23:51
#68 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hallo Lissy,

Zitat
Aber das ist ungefähr so aussichtsreich, wie wenn Co versucht, durch Reden und Analysieren die Sucht des Partners in Griff zu bekommen oder auch wenn der/die Betroffene selbst ständig analysiert, warum er/sie trinkt, statt einfach nicht mehr zu trinken.



Das Analysieren bringt mir heute insofern etwas, daß ich versuche zu verstehen, welche Arbeitsweise die Leute um mich herum anwenden, erwarten, etc.

Der eine ist der Typ, der auf Anweisung arbeitet und dann auf sein Arbeitsergebnis hin kontrolliert werden möchte.

Der nächste möchte selbstständig seinen eigenen Arbeitsbereich ausfüllen und hat eine klare Vorstellung von dem Spektrum und den Grenzen seines Arbeits- und Verantwortungsbereichs und respektiert die Grenzen der Arbeitsbereiche der anderen Leute/Mitarbeiter.

Der nächste ist der Kontrolltyp, der hinter Überwachungskameras sitzt und das ganze Haus mit seinem Kontrolldrama terrorisiert, dem entgeht keine Fliege, die sich unangemeldet auf eine Fensterscheibe setzt.

Nun, dann gibt es noch die, die ständig jammern, was für einen Stress sie doch haben und wie überfordert sie doch sind und bei der erst besten Gelegenheit, wo es einen pinkfarbenen Kugelschreiber für umsonst gibt, sind sie in der ersten Reihe, mindestens einen davon abzugreifen.

Und der eine erwartet vom anderen, daß der andere so arbeitet, wie er selbst arbeitet, was der andere natürlich nicht tut, weil der wiederum erwartet, daß der erstere, so arbeitet, wie er arbeitet.

Das nennt man dann wohl Dilemma, aus dem es manchmal z.B. erst dann einen Ausweg gibt, wenn einer von beiden von seiner starren Position locker läßt und was neues probiert.

Am Ende frage ich mich einfach, wo positioniere ich mich in dem System? Oder gibt es da bei dem Job eigentlich überhaupt keine Positionierung, mit der es mir gut gehen würde?

Ich habe irgendwann verstanden, daß nicht mein zwanghaftes anerzogenes Bedürfnis, meine Umwelt verändern zu wollen, etwas verändert hat, sondern, wenn ich mich selbst anders meiner Umwelt gegenüber verhalte, etwas in meinem Umfeld verändert und andere automatisch anders reagieren (müssen). Nun, das alles weißt Du ja länst selbst.

sonnensturm


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

20.03.2007 07:53
#69 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Sonnensturm,

Sicher werde ich das Analysieren nicht aufgeben.
Könnte ich gar nicht, da müßte ich mir ja vorher das Hirn amputieren.

Bei mir geht es jetzt einfach um diesen Punkt, wo ich mir und meiner Umwelt eingestehe, daß ich mit meiner Weisheit und Kraft am Ende bin.

Da drehe und wende ich mich und möchte es nicht wahrhaben, aber es hilft nichts. Und dieser Punkt ist es eben, der in Sucht-Beziehungen auch irgendwann zur Kapitulation führt in die eine oder andere Richtung, bestensfalls im positiven Sinne mit Hilfe suchen ect.

In einem Punkt muß man vorsichtig sein mit dieser Analyse, wie Du sie beschreibst.
Wenn ich versuche, diese unterschiedlichen Typen zu analysieren, damit ich sie besser einordnen kann, dann laufe ich Gefahr, daß ich sie zu eindimensional einschätze.

Ich z.B. erkenne mich in jeder Deiner Beschreibungen ein Stück weit wieder.
(Nur, daß ich noch nie einen rosafarbenen Kugelschreiber abgegriffen habe, rosa- wie eklig:grins2
Und ich habe -auch im Job- beobachtet, wie sich Menschen ändern können in einem Maße, das ich nie für möglich gehalten hätte.
Mein besonderer Freund und Widersacher ist das beste Beispiel dafür.
Auf eine Art ist er total berechenbar und das habe ich auch zu Genüge ausgenützt die letzten Jahre.
Und dann wieder hat er Reaktionen gebracht wo die ganze Firma sich tagelang den Kopf zerbrochen hat, wie ist das denn möglich.

Deswegen bringt die Analysiererei nur was, wenn ich jederzeit von meiner gestrigen, überholten Erkenntnis lassen kann!
Wichtiger als eine still beobachtende Analysiererei wäre eine ständige gute Kommunikation.
In der Partnerschaft ist es uns gelungen, das zu lernen und (meistens) umzusetzen.
In dieser Firma ist es mir nicht gelungen und das fühlt sich krank an und macht mich offensichtlich auch krank.

Das ist eben die Preisfrage:

Zitat
gibt es da bei dem Job eigentlich überhaupt keine Positionierung, mit der es mir gut gehen würde?



Ich komme zu dem Schluß, daß ehr nicht.
Loslassen, unser aller Lieblingsthema.

Gruß, Lissy


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

21.03.2007 00:35
#70 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Lissy,

Zitat
Wichtiger als eine still beobachtende Analysiererei wäre eine ständige gute Kommunikation.



Das finde ich auch, nur was ist, wenn der andere eine völlig andere Vorstellung von Kommunikation hat, als Du?

Ich hatte die letzten Wochen mit einem Kollegen zu tun, der Machtmißbrauch und Kontrolldramen über seinen eigenen Verantwortungsbereich hinaus betrieben hat, alles unter dem Mäntelchen, er will doch nur das Beste für alle... (meiner Meinung nach jedoch, profiliert er seine Identität und Persönlichkeit) ausschließlich über seinen Job.)

Seit er Urlaub hat, ist das seltsamerweise eine derart entspannende und entspannte Stimmung im ganzen Haus und alles flutscht und fließt ohne Druck und Kontrolle...

Für mich waren die letzten Wochen äußerst energieabsorbierend, bis ich einen Weg gefunden habe, eine Kommunikation zu finden, die der Kollege versteht und sich anscheinend wünscht.

Diese Art von Kommunikation ist nicht meine Art, aber auf seine Art von Kommunikation funktioniert es dann alles plötzlich.

Das bedeutet am Ende der Geschichte von mir ein Entgegenkommen hinsichtlich seines Kontrollwahns, er bekommt also von mir weit im voraus wie gewünscht Arbeitsergebnisse geliefert.
Blöderweise schränkt das wiederum gleichzeitig seinen eigenen Spielraum und seinen Machtbereich ein, weil dies nun zu Transparenz und Offenlegung seines Machtmißbrauchs führt, was er vorher nicht einkalkuliert hat.

Er stellt sich mit dem ganzen Mist also eigentlich am Ende selbst ein Bein. Das könnte er alles viel einfacher und entspannter haben, wenn er selbst entspannter wäre.

Es könnte, auch kommunikativ, alles so einfach sein, wenn Menschen nicht solche Sandkastenspiele wie diese brauchen würden...

Ich wünsche Dir die richtige Entscheidung für Dich.

sonnensturm


klecksi Offline




Beiträge: 222

21.03.2007 01:27
#71 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

hi Lissy

mir fiel auch noch ein: dazu noch gedanken, die mir im letzten jahr einfielen zum thema,
je mehr jemand angst hat, desto mehr macht jemand anderen angst (um den arbeitsplatz)
mögliche folgegedanken: 'wer nicht für mich ist ist gegen mich', 'untergebene die nicht für mich sind sind gefährlich für mich'
'hat angst vor untergebenen, die nicht klar auf einer linie sind mit dem vorgesetzten' angst macht angstmacherei und druck möglicherweise, sandkasten'spiele' 'sandburgenbauen' 'sandfestungenbauenspiele' (nur dass es leider keine spiele sind)

höhere vorgesetzte können eine ganz andere meinung darüber haben, und die meinung des teilleiters nicht teilen (bei mir war es so) weil andere ziele im visier
gefahr: teilleiter gibt nur infos weiter, die ihm dienen.
meine taktik war dann die, zu versuchen 'durchzukommen' und mich möglichst wenig auf die palme treiben zu lassen, mich energetisch fast neutral und stimmungsmässig neutral zu verhalten (um gefühlsenergie zu sparen versuchen), das war dann letzten herbst fast täglich eines meiner hauptziele.
hm, aber erfolgreich genützt hat es mir im berufsalltag auch nicht wirklich, als ich dann noch den alkoholentzug gemacht habe gegen ende jahr, noch mehr durchhalten. (er hat es auch dazu gebracht, dass mein lebenspartner wie eine furie auf mich los ist und ihn dazu gebracht hat, wenn du alki bist und trinkst fliegst du von zuhause. also der entzug, das liess ich mir nicht bieten immer an mir rumzuschnüffeln ob ich jetzt eine alkoholfahne habe. der andere hat dann wenigstens so eine spur rücksicht bewiesen. und manchmal hätte ich mich lieber durchpeitschen lassen, als dem mitarb. begegnen zu müssen.:gruebel

viele grüsse, von klecksi

[ Editiert von klecksi am 21.03.07 8:58 ]

die liebe ist die grösste macht im universum,
nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich
°
Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper
°
Heute nichts trinken ist gut


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

21.03.2007 01:33
#72 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Gefällt mir Dein Beitrag, Klecksi.

sonnensturm


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

21.03.2007 09:27
#73 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Sonnensturm,

Zitat
was ist, wenn der andere eine völlig andere Vorstellung von Kommunikation hat, als Du?



Das finde ich eigentlich ehr den Normalfall, daß jemand andere Vorstellungen von Kommunikation hat, damit kann ich leben.

Ich habe ein Problem damit, wenn Macht dazu eingesetzt wird, um Kommunikation von Haus aus zu unterbinden.
Wenn es überhaupt nicht die Chance gibt, daß eine gemeinsame Kommunikation entstehen kann.

Dazu paßt Klecksi's Satz gut:

Zitat
je mehr jemand angst hat, desto mehr macht jemand anderen angst



Oder in meiner Situation:
Unsere Chefs haben tatsächlich eine irre Panik davor, offene Kommunikation zuzulassen.

Offensichlich bin ich aber im Moment nicht in der Lage diesen Satz so für mich umzusetzen, daß ich mit der Situation umgehen kann.

Gruß, Lissy


tommie Offline




Beiträge: 10.595

21.03.2007 11:20
#74 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Moin kollegengeplagte Lissy

Kommunikation ... finde ich ein gutes Stichwort.

Wie findet die statt?
Kannst du nicht einfach sagen und durchsetzen ..."um blabla-Uhr machen wir eine (evtl. kurze) Besprechung zur Abklärung von blabla ...?

Bei uns ist es üblich, in der Weise, dass jeder in ein "Projekt" (Vorstellung) eingebundene, verantwortliche Mitarbeiter dies tun (verlangen) kann ... und bei uns wird dann auch ge-/besprochen .



tommie

Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

21.03.2007 12:55
#75 RE: Burnout - Wie verschaff ich mir eine Pause? Zitat · Antworten

Hi Thommie,

Zitat
Kannst du nicht einfach sagen und durchsetzen ..."um blabla-Uhr machen wir eine (evtl. kurze) Besprechung zur Abklärung von blabla ...



Das kann ich, solange es um ein fachliches, das konkrete Projekt betreffende Thema geht.
Allerdings kann ich nur erwähnen, daß ein Thema ansteht.
Ob das Thema dann relevant genug ist und welche Prio es hat, entscheidet _ER_.

In unserer allerersten Zeit der Zusammenarbeit hat er mich mehrmals lautstark im Großraumbüro drauf aufmerksam gemacht, daß er keinen Bock auf Diskussionen irgendwelcher Art hat und was wichtig ist, entscheidet er.

Ich bin mir sicher, daß wir das einzige komplexe IT-Projekt haben, bei dem der letzte Termin mit allen Beteiligten an einem Tisch, Jahre zurück liegt.

Meine Chefs sind der Meinung, nur so sei effektives Arbeiten möglich, wenn jeder selbständig seine Arbeit tut und die anderen nicht damit behelligt.

Ein großer Kritikpunkt war der, daß mein Kollege und ich zu viele Besprechungen hatten zu den Zeiten, wo wir den Pilot alleine ins Laufen brachten. "Deswegen wirft das Projekt noch kein Geld ab und damit ist jetzt Schluß."

Wenn ich mir das so überlege und höre, wie anderswo gearbeitet wird (z.B. von den Ehemaligen), dann grenzt es für mich an ein Wunder, daß dieses Projekt doch noch so gut läuft und die Kunden z.T. seit Jahren recht zufrieden sind.
Das liegt aber auch daran, daß mein Kollege Verkäufer und ich auch lange alles gemacht haben, damit die nicht unter internen Schwierigkeiten leiden müssen.
Erst in letzter Zeit lasse ich auch mal eskalieren und denke mir, das hätte _ER_ abwenden müssen, ich bin da nicht zuständig.

Nun habe ich ja in Absprache mit meinen Kollegen immerhin das Firmenmeeting durchgesetzt, auch um das Thema fehlende Kommunikation anzusprechen.

Mein einer Chef hat sich erst reuemütig gegeben und versprochen, daß sich was ändern soll und dann im nächsten Satz beklagt, daß zwei Kollegen kurzfristig gekündigt haben.
Sie hätten doch jederzeit mit ihren Problemen zu ihm gehen können. Eine kurze Mail für Terminfindung reicht.
In seiner Rede hat er mich angeguckt und festgestellt: Du willst jetzt sicher gleich was sagen!
Ja wollte ich. Meine letzte dringende Bitte um ein Gespräch war vor einem Jahr und wurde abgebügelt mit der Begründung, im nächsten Monat gäbe es Mitarbeitergespräche.
Nur daß die nie kamen.
Ich glaube, das ist der Punkt, der mich jetzt so richtig empört bzw. hilflos macht. Es gibt ja keinen Rechtsanspruch auf Kommunikation.

Puahhh, ich fürchte, ich langeweile. Ich selbst kanns nicht mehr hören.

Die Frage ist nicht, ob die Kommunikation schlecht ist und ob ich mehr hätte machen können, um sie zu verbessern.
Da bin ich mir sicher, sie ist schlecht und meine Kollegen und ich haben alles unternommen, um sie zu verbessern.

Mich interessiert mehr, was ich eigentlich aus der Situation profitiert habe, daß ich sie solange ausgehalten habe?
War's die Peitsche im Rücken oder die Möhre vor der Nase, die den Esel angetrieben hat?

Das waren meine Möhrchen- und Peitschen-Motive für's Ausharren:
- Ein interessantes Pilotprojekt mit dem ich mich identifizieren konnte
- Einige Jahre sehr selbstverantwortliches Arbeiten
- Kunden, die richtig gut mitarbeiten
- Die Motivation aller Quereinsteiger: Dass ich noch mal so'ne Chance krieg
- gutes Verhältnis zu den Kollegen
- die ersten Jahre ein gutes Arbeitsklima und die Hoffnung, das es doch nur vorrübergehend so Scheiße läuft.- die müssen sich doch mal ändern, sonst geht doch die Firma den Bach runter, das müssen die doch sehen, das können die doch nicht wollen
- ok, jetzt wollen wir doch mal sehen, wer den längeren Atem hat, kündigen tu i c h nicht. Dann sollen die mir doch kündigen. Ich mache meine Arbeit, aber nicht mehr.
- warum soll eigentlich immer ich gehen? Vielleicht muß ich ja nur mal lange genug durchhalten
- naja, eigentlich würde ich ja kündigen, aber da ist kein Job auf weiter Flur. Mein Spezialwissen, das ich in diesem Job gesammelt habe ist anderswo nichts wert, Fortbildung gab es in sechs Jahren keine und ich bin doch bestimmt nichts mehr wert auf dem Markt. Erst mal muß ich selbst wieder was für meine Fortbildung tun - zu Hause, in der Freizeit...dann kann ich mich auch wieder nach einem Job umtun.
- nachdem es keinen Job für mich gibt, muß ich ihn eben selbst backen. Bis unser eigenes Projekt Geld abwirft, brauch ich den Job aber noch.
...u.s.w...

Heute morgen erster Termin bei der Therapeutin.
Sie nach ner Weile: Sind sie in einer Gewerkschaft? Sehr gut!

Gruß, Lissy


Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz