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Saufnix  
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Dieses Thema hat 558 Antworten
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Susi Jinx ( gelöscht )
Beiträge:

24.04.2005 21:45
#106 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von waldschrat1
Ich weiß recht gut, was mein "Glück" ausmacht, es ist nicht unmöglich, dieses jeden Tag zu erleben. Es ist nicht abhängig von kleinen Unstimmigkeiten, nicht von äußeren Schwierigkeiten, es ist Familie, Zusammenhalt, Einigkeit, Übereinstimmung in den Zielen, gemeinsame Freude an irgendwas, glückliche Kinder, Erfolge außerhalb der Familie, im Beruf, es ist gelebte Liebe.



Angesichts vieler Menschen auf dieser Welt ohne Dach überm Kopf, in Armut lebend, Kriegen oder Verfolgungen ausgesetzt, an unheilbaren Leiden erkrankt oder auch nur an Infektionskrankheiten, die aber mangels Masse nicht behandelt werden können, muten einen Deine Vorstellungen und Ansprüche an Glück schon etwas merkwürdig an.

Kein Wunder, daß Du unzufrieden bist.

Susi


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

24.04.2005 21:45
#107 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

"Ja, meine Sucht, ich hatte sie auch schon so gut wie überwunden, sie war nicht mehr in meinem Körper, nur noch im Kopf, dort ist sie immer noch und wird sie immer bleiben."

Das, Ralfi, ist das vollständige Zitat und somit keineswegs eine Umschreibung für Trinkpause, sondern das Wissen um das Wesen der Sucht. Ich behaupte nicht, vor ihr jemals sicher sein zu können und ich gebe es zu, ihr jetzt wieder erlegen zu sein. Trinkpause? Dann müsste ich jetzt munter weitertrinken, weil die Pause war schon. Das will ich nicht.
Aber ich war so schwach, nicht widerstehen zu können, ich habe eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg.


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

24.04.2005 21:45
#108 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Hi Waldschrat,

ist es möglich, daß du Antworten die dir nicht gefallen einfach ignorierst?

Gruß Ralf


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

24.04.2005 21:46
#109 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Nein Ralfi, das tu ich nicht


ben bremser Offline



Beiträge: 955

24.04.2005 21:50
#110 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

hi waldi...

habe lange nichts von dir gelesen, obwohl eine ganze zeitlang, mein erster gang in den waldschrat-thread führte.
da staunst du vielleicht...

als du hier aufgeschlagen bist,so einige tage vor mir, da war ich sehr neugierig, wie so eine gestandene persönlichkeit, ausgestattet mit wortgewalt und schlagfertigkeit, dazu ein beziehungsleben, welches stoff für zwei fernsehserien bietet, wohl mit so einem ärgernis, wie trinken aus gewohnheit, fertig wird.

eine zeitlang war ich beeindruckt, wie einfach das so funktionieren kann...gründe für den suff rational ermittelt ,und dann ohne viel federlesens eleminiert.

trotz aller andersartigkeit zwischen dir und mir, hatte ich immer respekt vor deiner persönlichkeit, weil du ein typ mit handschrift bist.

jetzt ist es so, ich mag hier gar nicht mehr gerne lesen. es ist so, du tritts nicht auf der stelle, du hast inzwischen den rückwärtsgang eingelegt. deine letzten beiträge (#88,#96) sind musterposts für den depressiven dreisprung, bestehend aus selbstmitleid, liebeskummer und suff.

immerhin, du bleibst deiner linie treu, und das was ich als wesentlich für dein jammertal empfinde, entdecke ich hinter einem komma, in einem nebensatz .

....,hab auch wieder getrunken.


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

24.04.2005 21:55
#111 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Waldschrat,

Zitat
kann man denn überhaupt einen klaren, unvoreingenommenen Blick auf sich selbst werfen?



Naja, ganz unvoreingenommen wird der Blick nie sein.
Da hast Du schon recht.
Was ich meinte:
Versuchen alles abzulegen, was mir über mich erzählt wurde und selber nachschauen, wer bin ich.
Und dann auch nicht kneifen, wenn mir nicht alles gefällt, was ich da sehe.
Sondern sagen, ok das bin halt ich, da mach ich jetzt das Beste draus.

Das, was Du vom Glück schreibst, mußt Du Dir doch erst mal selber geben:
Z.B. Daß Du Dich noch magst, auch wenn Du mal gar nicht gut drauf bist, oder wenn das Bad kein Kunstwerk ist , oder in der Familie nicht alles 100% harmonisch läuft, wenn Du mal schwach bist, Dich getäuscht hast in einem Menschen...

Oder daß Du Dir zugestehst, daß Du nicht deshalb mit dem Alk nicht klar kommst, weil Du ein Schwächling bist, sondern weil Du einfach in Bezug auf Alkohol eine Krankheit hast, der Du nicht alleine bei kommst.

Ich denke, nachdem Du ja noch ein paar Jahre hast, bis Du Dich davon machen kannst, würde es sich vielleicht doch noch lohnen, das mal wirklich anzugreifen, oder?

Ich weiß, mit dem Thema scherzt man nicht.
Aber Du kommst da so wie ein trotziges kleines Kind rüber, das sagt, wenn ich das Spielzeug nicht haben kann, dann mach ich's halt kaputt, oder so ähnlich.

Wenn das Leben nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle...dann mach ichs halt kaputt.

Ich kann das nicht ganz ernst nehmen.
Was nicht heißt, daß ich mich drüber lustig mache.
Du meinst es ja hoffentlich auch nicht wirklich ernst.

Gruß, Lissy


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

24.04.2005 22:04
#112 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

ben bremser, das trift mich wirklich.
Es trifft mich gut, an der richtigen Stelle, denn eigentlich bin ich stark, zumindest immer gewesen, auch stark gegen mich selbst. Jetzt bin ich ein Jammertal, mir selbst zuwider. Warum? Das muß nicht so sein.
Depressionen... ich habe in den letzten 8 Woche 10 kg abgenommen und bin seit drei Wochen im Krankenstand wegen Depressionen. Jetzt muß Schluss sein, als Zeichen möge man bitte meine Präsenz hier im Forum nehmen. Ich will da wieder raus und in alter Schärfe schreiben.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

24.04.2005 22:07
#113 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Jo waldschrat,

ich les das inzwischen bei Dir auch so

"ich hab mein Weltbild und meine Ideale, und wenn ich das nicht krieg bin ich aus Trotz einfach unglücklich, basta"

Weisst Du, nachdem mir dieses Feeling aus meiner Vergangenheit nicht fremd ist hab ich da auch ne Theorie dazu: Ich war mal der Lebensmittelpunkt für meine Mutter und habs lang nicht verwunden daß ich für den Rest der Welt halt auch nur ganz gewöhnliche Haufen mache.

Und wenn man mir das Prädikat "besonders wertvoll" nicht anstandslos und mit besonderer Huldigung überreicht bin ich beleidigt und besauf mich. Oder so. Das ist jetzt zwar überaus verkürzt dargestellt, aber vielleicht weisst Du was ich meine.

Oder so ähnlich..

der minitiger


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

24.04.2005 22:12
#114 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Lissy, nein du brauchst es auch nicht wirklich ernst nehmen, trotziges, kleines Kind, ja. Ich bin zwar ganz schön alt, aber nicht so besonders reif. Hat gute und schlechte Seiten, bis jetzt waren die Guten aber immer wichtiger, als die Schlechten.
Ich glaub, jetzt ist es angesagt, die Reife einmal zu Wort kommen zu lassen, vielleicht ist sie ja irgendwo auch in mir.


waldschrat1 Offline



Beiträge: 736

24.04.2005 22:15
#115 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Weiß was du meinst, minitiger, fühle das auch so, war immer gewohnt, als "besonders wertvoll" herumgereicht zu werden, nie in die Ecke gestellt worden.


Absti ( gelöscht )
Beiträge:

25.04.2005 07:21
#116 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Hallo Waldschrat!

Du gehst einen der ausgelatschtesten Trinkerpfade überhaupt. Ich bin unglücklich, weil meine Beziehung in die Brüche gegangen ist. Deshalb trinke ich. Wird Ex gefragt kommt: Ich bin gegangen, weil Partner getrunken hat. Du um- und beschreibst das natürlich viel schöner. Jede Sucht hat eine Geschichte. Dazu gehört natürlich die Kindheit. Aber Geschichte ist nicht gleichzusetzen mit Grund, das habe ich leider lange Zeit getan.

Fast jeden Morgen hole ich mir hier Kraft für meinen Tag aus den Beiträgen. Ich freue mich, wieder von dir zu lesen. Positive Nachrichten wären mir natürlich lieber gewesen. Aber du hast aus unserem Bremser und aus dem Minitiger Beiträge herausgelockt, die mich wieder ein ganzes Stück weiterbringen, nicht nur für heute. Du willst in alter Schärfe weiterschreiben? Tu das. Es wird dir und mir und einigen anderen helfen.

Gruß und hör auf das Zeugs zu kippen. Je schneller du damit aufhörst, desto fixer wirst du wieder auf dem Damm sein.

- Marianne -


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

25.04.2005 07:39
#117 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Hi waldschrat,

an dem Punkt ist bei Dir vielleicht manches zu glatt gelaufen, könnte ich mir vorstellen. Bei mir lief es in gewisser Weise ähnlich, aber doch wieder völlig anders.

Bei mir waren schon früh Brüche drin, mit denen ich fertig werden musste. Bis ich 5 war, bin ich im Umfeld der Familie meiner Mutter und 2 Jahre in Finnland aufgewachsen, und da war ich als Familiengenie so was wie ein kleiner Star, konnte früh lesen und meine Onkels bei jeder Denksportaufgabe in den Schatten stellen (war neulich auf einer Familienfete Thema deswegen ist mir das grade so präsent).

Mein Vater war damals wohl schon ziemlich eifersüchtig und hat den kleinen Kotzbrocken schon nach Kräften abgelehnt, aber richtig schlimm wurde es als meine Eltern das Bauen anfingen, umgezogen in die Stadt in der die Familie meines Vaters war und da war meine Mutter plötzlich nur noch Schlesienflüchtling und ich das Flüchtlingskind das zu folgen und die Klappe zu halten hatte.

Mann, was war ich da verbittert. Ich war im tiefsten Inneren schwer verwundet, denn ich habs ja eigentlich gut gemeint und nur das getan was man bis dato von mir erwartet hatte, und plötzlich stand ich vor einer Wand aus Ablehnung..von wegen "Besonders wertvoll"

Als dann die Ehe meiner Eltern das kriseln anfing und ich das erste Mal in der dritten Klasse keine Eins mit nach Hause brachte, da war ich dann auch für meine Mutter das schlimmste Kind von allen und damit nahm die Geschichte des minitigers ihren Lauf...

Was ich damit sagen will, ich kann Dir fast körperlich nachfühlen wie abgelehnt in Deiner Art Du Dir vorkommst. Und ich kann Dir auch nachfühlen wenn Du jetzt am liebsten alles in die Ecke schmeissen würdest. Wahrscheinlich hast Du im Lauf Deiner Kindheit aber auch gelernt daß man mit trotzigem "ich mach alles kaputt" ne Menge Aufmerksamkeit kriegen kann und das ist ne Masche die viele Trinker gerne anwenden. Klar ich kenn das auch..

...und mir ist als ich das Trinken aufgehört hab aufgefallen wie viele dieser emotionalen Reaktionsmuster da rumschwirren, und das ist der Punkt. Die reale Ablösung hatte ich ja längst vollzogen, aber das emotionale Erleben war durch meine Drogen und Sauferei irgendwie konserviert, hängengeblieben.
Regressives Verhalten

Aber Schrat, Du bist kein kleiner Junge mehr, und Du hast auch ne Menge Lebenserfahrung und Verantwortung, es sollte Dir doch also möglich sein Dich erst mal selbst so anzunehmen wie du bist und das würde ich Dir auch dringend raten, denn was andere Menschen, selbst Deine Kinder, von Dir denken hast Du nie in der Hand und der einzige Mensch, mit dem Du bis an Dein Lebensende 24 Stunden täglich zusammensein wirst bist du selbst...also hast Du wohl allen Grund, Dich mit Dir selbst richtig anzufreunden..

der minitiger

[ Editiert von minitiger2 am 25.04.05 7:59 ]


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.580

25.04.2005 09:57
#118 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

,

und irgendwann lebte ich nicht mehr für meine Eltern, sondern ich musste trockengelegt kapieren, dass sich die Welt nicht nur um mich dreht, ich aber für mich der Nabel der Welt sein muss, um zu bestehen, und das auch zufrieden.

Keinen schert es grossartig, ob ich mit den Füssen trotzig auf den Boden stampfe, ob ich mich meinem Umfeld so zeige, wie erwünscht, eigentlich gibt es nur mich in meiner Welt, mit der ich klarkommen muss, und selbst das kümmert niemanden.

Und im Prinzip erwarten niemand irgendetwas von mir, es ist erstaunlich, wie wir uns manchmal selbst geisseln

Grüsse
Patricia


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

25.04.2005 10:20
#119 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Hallo StellaLuna,

Zitat
eigentlich gibt es nur mich in meiner Welt, mit der ich klarkommen muss



Genau so ist es.
Und das Wunder, das dabei passiert:
Seit ich diesen Egoismus so offen, auslebe klappt's an allen Fronten viel reibungsloser.
Ich habe das Gefühl, auch meine Umwelt kommt besser mit mir klar, seit ich mich selbst offensiver darstelle.

Ich bereue ja wenig in meinem Leben, aber das
hätte ich gerne mal 20 Jahre ehr gewußt...

Gruß, Lissy


Merryl Offline




Beiträge: 822

25.04.2005 10:21
#120 RE: Zu neuen Ufern Zitat · Antworten

Die beiden Posts von Minitiger und Pat sind so großartig, dass ich eigentlich nichts schreiben sollte nun, aber ich habe heute nachmittag keine Zeit und will noch eines loswerden:

Waldschrat, Du sagst, Dein Glück ist "gelebte Liebe". Schön, das. Aber wie kannst Du jemanden lieben, wenn Du Dich selber nicht liebst. Deine "Liebe" fordert Liebe ein, sie will belohnt werden. Das ist aber nur ein Schatten dessen, was Liebe tatsächlich ist.

In einem bist Du immer noch der Alte: Du lebst in Beziehungen, sei es deine Lebensgefährtin, seien es Deine Kinder. all das was Du erreichen willst, liegt draußen, nicht bei dir selber. Und in allen Deinen Zielen bist Du abhängig von den anderen. Sie müssen sich so verhalten, wie Du es erwartest, weil Du sonst nicht glücklich werden kannst.

Es muss Dir gelingen, Deine Ziele bei dir selber zu suchen, die Zufriedenheit in dir selber zu finden. Nicht bei den anderen. Dafür mußt Du aber diese ernorme Überhöhung Deiner eigenen Person überwinden. aber das hat Pat schon viel besser geschrieben.

waldschrat, such Dir eine Gruppe. Waldschrat, such Dir therapeutische Hilfe. Es gibt Dinde, die sieht man selber nicht, bis einem jemand den richtigen Spiegel vorhält. Alleine schaffst Du das nicht.


Lieber Gruß
Merryl

[ Editiert von Merryl am 25.04.05 10:22 ]


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