Jeder Bundesbruder, der promoviert hat, muß nach altem Brauch eine Doktorfeier ausrichten. Sie findet während des Semester anstelle einer Monatskneipe statt. Der Doktorvater wird dazu eingeladen.
Die Doktorkneipe wird geleitet von den drei Vorsitzenden der hohen Prüfungskommission, seiner Mallifizenz und den beiden Labilitäten. Sie tragen Flause, goldene Amtsketten und weinrote große Doktorhüte. Der Promovend trägt einen schwarzen Scholarentalar mit weißem Kragen, weiße Stulpen und einen schwarzen Doktorhut.
Unter Glockengeläut und feierlichen Klängen ziehen die Mitglieder der Prüfungskommission, angeführt vom Pedell (Präsidfux) und gefolgt vom Prüfling ein.
Nach kurzer Ansprache seiner Mallifizenz hält der Promovend einer Vorlesung zu einem vorgegebenen Thema, das mit Witz und Geist in pseudowissenschaflticher Manier abgehandelt werden muß. Dann wird der Kandidat zunächst von der Prüfungskommission und dann von allen Anwesenden einem strengen Rigorosum unterzogen, in dem er seine wissenschaftlichen Thesen beweisen muß.
Hat er bestanden ("Summa cum gaudi!"), wird ihm feierlich das Doktordiplom verliehen, das ihn berechtigt, den "Dr. cimb." vor seinem Kneipnamen zu führen. Außerdem erhält er nach altem Brauch einen goldenen Bierzipfelmit der gravur: "Cimbria i.lb.BB. Dr. cimb. NN zur Promotion".
Nach dem feierlich musikalisch umrahmten Auszug der Prüfungskommission beginnt ein üppiger Doktorschmaus, den der Geehrte bezahlen muß, ebenso wie die Getränke.
"Ein Freund hat es einmal so formuliert: solange wir uns mit künstlich angefeuchtetem Klopapier den Hintern abwischen geht uns der Rest der Welt am Arsch vorbei."
Klingt "toll", ist es aber IMHO nicht. Solange das Zeug von "Teutschen" Händen aus einheimischen Rohstoffen gerollt wird, kann es dem "Rest der Welt" - im wahrsten Sinne des Wortes - scheißegal sein:-) Ich gönne _allen_ Menschen Klopapier und würde mir nur gezwungenermaßen den Hintern mit der linken Hand säubern...
Hehe, da es in einem anderen Thread hier um die "gute alte Zeit" ging...da gabs doch mal den Spruch: "Das lenkt doch nur vom Klassenkampf ab!"
Viiiel fieser ist doch, daß aus Gewinn-/Lizenzgründen z.B. Anti-AIDS-Mittel nicht (kostengünstig) in Afrika selbst (für den Eigenbedarf) hergestellt werden dürfen...
Aber hier gehts ums Nichttrinken, deshalb klink ich mich jetzt aus...sonst gibts wieder "virtuelle Tote"...Rosalie!
Man darf Wohlbefinden und (Lebens-) Zufriedenheit nicht mit materiellem Wohlstand gleichsetzen. Ein gewisser materieller Wohlstand, der über den Reproduktionskosten liegen muss, ist eine meist notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für Wohlbefinden und Zufriedenheit. Zu einseitige materielle Orientierung oder gar allzu starkes Streben nach Geld und Besitz kann einer echten inneren Zufriedenheit sogar entgegenstehen. Das wussten schon die Alten:
Bereits Plutarch schrieb unter der "Unstillbarkeit des Verlangens": "Wer reich ist, macht sich darum nicht weniger aus dem Reichtum, und wer Überflüssiges besitzt, verliert keineswegs das Bedürfnis nach Überflüssigem. Von welchem Übel also befreit der Reichtum, wenn nicht einmal vom Hang zum - Reichtum? Das ist beim Trinken und Essen anders: Getränk löscht das Begehren nach Getränk, Nahrung stillt das Verlangen nach Nahrung. Den Drang nach Geld aber stillt weder Silber noch Gold, und das Mehrhabenwollen hört mit dem Mehrerwerb nicht auf. Zum Reichtum kann man ja wirklich sagen wie der Patient in der Komödie zu dem Arzt mit dem Wunderrezept: 'Dein Mittel macht nur, dass mein Leiden schlimmer wird'" Elisabeth Frenzel berichtet in "Motive der Weltliteratur" unter dem umfangreichen Eintrag (S. 266-283) zu den Stichworten Goldgier, Geldgier: "Nicht durch Zufall knüpft die griechische Sage an den schon bei HERODOT (5. Jh. v. Chr.) erwähnten Phrygierkönig Midas, also an den Beherrscher eines Lydien benachbarten Gebiets im Goldland Kleinasien, jene durch OVID (Metamorphosen XI, 2/ 8 n. Chr.) bekanntgewordene Erzählung, der König habe, auch durch seinen ungewöhnlichen Reichtum nicht in seiner Goldgier gesättigt, von Dyonisos, der ihm zum Dank für die Bewirtung Silents einen Wunsch freistellte, erbeten, es möge sich alles, was er berühre, in Gold verwandeln. Als jedoch auch das Essen in seinem Munde zu Gold wurde, mußte er den Gott bitten, ihn von der verheerenden Erfüllung seines Wunsches zu befreien. Das harte, kalte Metall, in das sich bei des Habgierigen Berührung alles verwandelt, erscheint wertlos, wenn es sich um die Erfüllung der elementarsten Lebensbedürfnisse handelt, und die Goldgier erweist sich damit als lebensfeindlich." [S. 267f] Vermutlich gilt für den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Zufriedenheit auf der einen Seite und materiellem Wohlstand auf der anderen Seite eine nicht lineare, eher umgekehrt kurvenlineare (Gauß'sche 'Glockenkurve') Beziehung, wonach ein mittlerer materieller Wohlstand günstig ist, aber zu viel auch schaden kann (Verwöhnung, Unterforderung, Trägheit, Langeweile, mangelnde Ausbildung von Lebenstüchtigkeiten).
Deshalb müssen wir in unserer Abstinenz immer versuchen extreme Ausschläge (Gefühle, Arbeit etc.) zu verhindern, um wieder zum Thema Alkohol zu kommen.
PS: Es ist eine Gottesgabe mit seinem Leben zufrieden zu sein wie der Fischer. Das ist wahrer Reichtum!