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Saufnix  
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Dieses Thema hat 90 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Weggefaehrte Offline



Beiträge: 360

19.02.2005 16:31
#16 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hallo ihr alle.

Wir alle müssen uns immer wieder daran erinnern, auf welch schmalen Grad wir gewandert sind und welches Glück wir hatten im entscheidenten Moment in die richtige Richtung gefallen zu sein. Die die nach der falschen Seite gefallen und abgestürzt sind, prägen das Gesellschaftliche Bild eines Alkoholiker in unserer Gesellschaft.

Wir die es geschafft haben, haben die Chance durch unsere vorgelebte Abstinenz diese Bild in der Gesellschaft Stück für Stück zu verändern.

Liebe Grüße von Günther.


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

19.02.2005 16:56
#17 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hallo Malachy,

also ich beurteile einen Menschen nicht nach seinem IQ, den die wenigsten sowieso kennen, sondern nach seinen menschlichen Qualitäten im täglichen Umgang. Was nützt mir ein akademisch oder handwerklicher "Fachidiot" mit IQ 140, ohne Unterhaltungswert und realitätsfremd? Es gibt z.B. genügend Analphabeten, die sich durchs Leben mogeln, ohne dass es auffällt und die sogar Familien gegründet haben. Um das durchzuziehen bedarf es auch einer gewissen Intelligenz. Oft sind diese Menschen in der Schule nicht richtig gefördert worden und wurden sozusagen einfach mitgeschleppt. Dann gibt es noch die Lernschwäche Legasthenie, die keine Frage der Intelligenz ist und nichts mit Dummheit oder Doofheit zu tun hat. Mit Mathematik habe ich z.B.gar nichts am Hut (fürs tägliche Leben reichts aber:grins2 - im Gegensatz zu meinem Mann.
Ich habe noch ein altes Arbeitsheft aus der 10. Klasse Realschule, wo 3 Stunden Zeit für die Matheaufgaben waren. Ich habe mir bei einer Arbeit eine 6 eingehandelt. Meinem Mann habe ich vor Jahren mal das Heft gezeigt und er hat die Aufgaben in 15 Minuten im Kopf gelöst. Da war ich vielleicht platt. Diese unterschiedlichen Mathematikkenntnisse haben jedoch keinen Einfluss auf unsere Beziehung, weil da ganz andere Werte im Vordergrund stehen. Genauso verhält es sich mit "Ansehen und Anerkennung" durch oder über andere.

Ich glaube Malachy du bewertest dich und andere evtl. nach Maßstäben, die tatsächlich auf einem verkehrten Klischee beruhen. Schau dir die Menschen genau an und nicht ihren Stand. Natürlich lege ich auch Wert auf Niveau, und Primitivität ist mir ein Gräuel, aber Sympathie ist nicht Intelligenz- oder bildungsabhängig.

Mein Leben würde ich in die "gesellschaftliche Mitte" einordnen, d.h. durchschnittlich, weder unten noch oben. Aber damit bin ich zufrieden und dankbar, dass ich nicht "nach unten" gerutscht bin. Ob ich "oben" besonders glücklich wäre, kann ich nicht beurteilen, wobei ich sogar bezweifel, ob es sich lohnt ganz "oben" zu sein. Dort ist oft viel Glanz auf wenig Substanz.

LG Laila

[ Editiert von Saftnase am 19.02.05 17:08 ]


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

19.02.2005 16:59
#18 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Zitat
Ich glaube Malachy du bewertest dich und andere evtl. nach Maßstäben, die tatsächlich auf einem verkehrten Klischee beruhen. Schau dir die Menschen genau an und nicht ihren Stand. Natürlich lege ich auch Wert auf Niveau, und Primitivität ist mir ein Gräuel, aber Sympathie ist nicht Intelligenz- oder bildungsabhängig.

LG Laila



Laila

liebe Grüße
ramona


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

19.02.2005 20:45
#19 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hi Malachy (McCourt?)

Nach meiner Erfahrung haben Intellektuelle vor allem recht ausgefallene Methoden sich das Leben schwer zu machen. Ich kenn ja nicht wenige und ich bin auch so ein Kandidat. Aber King Käs neigt auch zur Selbstüberschätzung und übersieht vor lauter Überlegenheit auch gern die naheliegenden Stolperstellen.

Und ansonsten konnte ich noch keinen direkten Zusammenhang zwischen Intelligenz und damit, ob jemand mit seinem Leben zufrieden ist, erkennen.

Ich glaub der Antrieb dieser Diskussion ist ob manche Leute was besseres sein können als andere, und das ist vor allem Leuten mit ausgewachsenen Minderwertgefühlen wichtig die was brauchen an dem sie sich hochziehen können.


meint

der minitiger


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

19.02.2005 21:22
#20 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hi,

ich denke weder Intelligenz noch Geld noch gutes Aussehen machen glücklich. Das ist wie mit der Gesundheit: man lernt es erst zu schätzen wenn man es nicht mehr hat.

Gruß Ralf


Malachy ( gelöscht )
Beiträge:

20.02.2005 11:58
#21 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Ich war dch nicht derjenige der hier angefangen hat über die Unterschicht abzulästern.
Alles was ich sagte war, dass sie oft nichts dafür können, weil ihre Situation oft nichts damit zu tun hat, dass sie freiwillig und wegen schlechtem Charakter so leben, sondern dass sie oft nicht die Fähigkeiten und Kompetenzen haben einen festen Job zu halten.
Als Beispiel nannte ich jetzt halt einen Analphaben oder jemand der die Grundrechenarten nicht beherrscht. Leider braucht man das in unserer Gesellschaft für fast alle Jobs, die über der Armutsgrenze bezahlt werden.

Deshalb ist das Leben wenn man normal begabt ist oder überdurchschnittlich begabt leichter. Ich habe aber nie gesagt, dass man dann ein besserer Mensch ist, bloss weil man es leichter hat.

Wenn der Vater Millionär hat hat man es auch leichter und wird dadurch auch kein besserer Mensch.

Ich finde nur, dass man halt froh sein sollte wenn man normal intelligent ist (was ich den Teilnehmern des forums mal unterstelle), weil man dann z.B, sagen kann jetzt bilde ich mich weiter, mache was aus meinem Leben, ergreife meine Traumberuf, verdiene mir das Geld dass ich mal ein Haus, ein Auto, was weiss ich haben werde, ernähre meine Familie selbst.

Viele Leute können nur davon träumen.

Ich bin sozusagen im "Ghetto" aufgewachsen und ich glaube ich weiss, wovon ich rede, dass es leider Leute gibt die keine Chance haben einfach weil sie nicht die Fähigkeiten haben die es in unserer Gesellschaft braucht.

Und ich meine, ich habe wirklich Glück, ich lerne leicht. Wahrscheinlich wird mir das von euch allen als Angeberei oder besser sein wollen ausgelegt.
Aber finde nicht, dass ich besser bin.
Andere sind vielleicht besser, fleissiger und haben den besseren Charakter.
Aber ich glaube leicht zu lernen ist das allergrößte Glück das ein Mensch im Leben haben kann. Noch eines dazu für dass man nichts getan hat.


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

20.02.2005 15:00
#22 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Glück = Traumberuf,Haus,Auto ???

Welch armes Denken


IngeJohanna Offline




Beiträge: 349

20.02.2005 15:25
#23 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hallo Adebar,
ich glaube schon, dass ein Traumberuf zum Glück beiträgt. Oder willst du lieber 8 und mehr Stunden pro Tag in einem ungeliebten Beruf schuften. Andererseits empfindest du es bei deinem "Traumberuf" gar nicht so als Arbeit, sondern du hast gleichzeitig und überwiegend Spaß und Freude daran.
IngeJohanna


tommie Offline




Beiträge: 10.595

20.02.2005 15:28
#24 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Mein Haus



Mein Auto



Mein Boot




Was will man(n) mehr?



tommie


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

20.02.2005 15:33
#25 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hallo Malachy,

Zitat

Als Beispiel nannte ich jetzt halt einen Analphaben oder jemand der die Grundrechenarten nicht beherrscht.



Es muß da noch ganz andere Faktoren geben, die entscheiden, wie erfolgreich jemand ist.

Ich bin auf einem Dorf augewachsen.
Als ich sechs war, sind wir von der Stadt zugezogen.

Meine Spiel-Kumpel vom Dorf waren alle auf der "höheren Schule".
Die hieß im Volksmund so, weil unser Dorf in einem Tal lag und die höhere Schule - eine Sonderschule für Lernbehinderte- war in einem Dorf das oben auf der Höhe lag.

Sechs von diesen Kindern kamen aus einer FAmilie, da war der Vater Analphabet.
Das hab ich aber erst erfahren, als ich schon lange von zu Hause ausgezogen war.
Seine Frau hat es meiner Mutter erzählt, da haben wir schon ca 20 Jahre dort gewohnt.
Ich war bei der Familie halb zu Hause, weil eines der vielen Kinder immer grad mein bester Kumpel war.
Der Vater saß jeden Abend mit der Zeitung auf dem Sofa und hat offensichtlich die Bilder angeschaut.

Er hatte einen Job als Waldarbeiter und die Landwirtschaft.
Damit konnte er ein neues Haus für seine große Kinderschar hinstellen.
Er hatte keinen richtigen Führerschein, nur den Trekkerführerschein.
Mit dem durfte er Gogo fahren.
Den Gogo-Motor hat er später in einen Fiat 500 gebaut.
Damit ist die sechsköpfige Familie aufs Volksfest gefahren.

In späteren Jahren liefen die Freundschaften zwischen mir und den Dorfkindern etwas auseinander, das lag aber nicht daran, daß die mir zu dumm waren, sondern die Interessen gingen einfach in unterschiedliche Richtungen.

Ich hatte nicht so das traditionelle Familienbild im Fokus.

Über all die Jahre war ich aber immer auf dem Laufenden, wie es den Kindern ergangen ist.
Sie alle haben Familie, Beruf und eigenes Haus und vermutlich mehr Geld auf dem Konto als ich.
Es ist auch -soweit ich auf dem Laufenden bin- keines geschieden oder sonst in größeren Schwierigkeiten.

Wenn ich das vergleiche, was ich mit meinem 1.-Abi aus meinem Leben gemacht habe, dann könnte man mich als Versager schimpfen.
Jahrelang habe ich am Existenzminimum rumgekrebst, bis ich vor einigen Jahren mit 35 dann doch noch die berufliche Kurve gekriegt habe.

Was war also das Entscheidende, warum diese Dorf-Kinder trotz geringer Bildung nach bürgerlichem Ermessen höchst erfolgreich waren?

Offensichtlich sind ihnen recht positive Werte vermittelt worden.
Sie hatten einerseits frühzeitig Verantwortung zu tragen für Feld, Tiere und jüngere Geschwister.
Auf der anderen Seite hatten sie alle Freiheiten und konnten spielen gehen, wann und wo und mit wem sie wollten.
(Darum habe ich sie oft beneidet aus meinem behüteten Elternhaus heraus!)

Ich denke, wenn diese Kinder in einem Getto wie München-Hasenbergel aufgewachsen wären, wäre es ihnen vermutlich schlechter ergangen.

Aber es kann nicht die fehlende Bildung oder IQ sein, der die Probleme macht.

Gruß, Lissy


Bakunin Offline




Beiträge: 1.596

20.02.2005 15:45
#26 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

lieber malachy

ich würde dir empfehlen mal in einer behindertenwekstatt oder ähnlichem zu arbeiten oder nur mal so zu besuchen.vielleicht ergibt sich dir ein neues bild vom glücklichsein fernab teoretischer entwürfe.
was ist eigendlich das thema?
oder besser dein thema?
werd aus deinen beiträgen nicht schlau.liegts an meiner bildung?

gruß erik


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

20.02.2005 15:59
#27 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hallo Inge Johanna!

Lt.Malachy gehöre ich in die "Kategorie" Mittelstand.

Abgeschlossene Berusausbildung mit Staatsexamen,eigenes Haus,eigenes Auto,eigenen Mann (Seit 20 Jahren verh.),zwei gesunde Kinder.
Hab trotzdem angefangen zu trinken.
Sicherlich macht eine gute Arbeitstelle zufrieden und es ist auch schön,wenn es materiell gut geht,aber Wohlstand ist eben auch nicht alles.
Wenn ich Tommie´s Reichtümer sehe,könnte man glatt neidisch werden

Lb.Gr.Inge AdeBar


IngeJohanna Offline




Beiträge: 349

20.02.2005 16:24
#28 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hallo Adebar,
ich sprach auch nicht von Wohlstand, nur vom Beruf. Mein Mann und ich hatten einen größeren Betrieb, mussten aber Insolvenz anmelden und einige Monate von Sozialhilfe leben. Trotzdem bezeichne ich mich heute als glücklich. Aber ich kann auch immer noch das arbeiten, was wir Spaß macht. Geld ist für mich nicht das wichtigste - war es auch nicht, als wir noch viel davon hatten. Schön war für mich immer, frei arbeiten zu können und damit etwas zu schaffen.
IngeJohanna


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

20.02.2005 16:59
#29 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hallo Inge Johanna!

Ich hab Dich schon richtig verstanden.Ich gebe Dir recht,dass ein befriedigender Beruf ganz wichtig ist.

Das mit dem Wohlstand hatte ich auch mehr auf Malachy bezogen.Ich meine Geld (mein Haus,mein Auto...) ist eben nicht alles.

Ich kenne einige Leute,dazu zählen z.B. auch meine Eltern,die mit ihrer Bescheidenheit ein glückliches,zufriedenes Leben führen,obwohl mein Vater "nur" Malocher war.Eben mit wenig zufrieden und immer freudig zu geben denjenigen,die noch weniger haben als sie selbst.

Auch mit dem IQ möchte ich das nicht so hingestellt lassen.Ich denke Menschen mit geringerem IQ laufen nicht so schnell Gefahr,überheblich zu werden und vom Boden abzuheben.

LG,Inge


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

20.02.2005 17:09
#30 RE: Klischee-Bild eines Alkoholikers Zitat · Antworten

Hi Malachy,

Zitat
Ich denke bei einem IQ von 70 kann man von einem Leben in der "gesellschaftlichen Mitte" nur träumen auch wenn man sich noch so bemüht, man kann höchstens versuchen seinen Platz am Rand der Gesellschaft zu finden und damit glücklich zu werden.



Kommt drauf an, nach welchem Wertesystem man es betrachtet - und es gibt nicht nur eines! - auch wenn Medien dies gerne weismachen wollen.

Meiner Meinung nach, hat der IQ gar nichts damit zu tun, wie erfüllt und zufrieden ein Leben ist.

z.B. kenne ich Down Syndrom behinderte Menschen, die ein sehr erfülltes Leben führen. Sie leben ihre Träume, sind ganz dabei, wenn sie was tun...

z.B. kenne ich den hochintelliegenten Dr. Dr. Prof., aber leider geschieden, beziehungsunfähig und am saufen

Es gibt den IQ und es gibt die EQ (emotionale Intelligenz) - und wenn es mit der zweiten nicht weit her ist, dann wird´s schwer mit dem glücklich werden.

EQ kann man aber noch aufholen, wenn man mit dem Saufen aufgehört hat z.B. Gespräche, Auseinandersetzung mit Mitmenschen, Therapie und vieles mehr.

Klar wird die Welt in "Schichten" und "Klischees" eingeteilt und man versucht sich irgendwo wiederzufinden. Wenn man das dann hinter sich hat, merkt man meist, dass es überhaupt nicht wichtig ist, da ganz anderes glücklich macht, wie z.B. das man sich darüber freut, dass Glück zu haben, lernen zu dürfen.

Sinniere mal ruhig weiter, denn es hilft sehr herauszufinden, wo man selbst steht oder stehen möchte, finde ich.

Liebe Grüße
Gaby


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