„Gepostet von Michael Das mit dem trocken bleiben können ist eben keine Selbstverständlichkeit sondern ein Stück weit eben auch ein Geschenk, das man auch anzunehmen können muss“ Ganz genau! Und zuvor muss man erstmal trocken werden d.h. am Suchtmechanismus verzweifeln und diesen danach in das Loch des Vergessens schmeißen.
also hätte ich eher gewusst dass ich überhaupt aufhören kann ohne unglücklich zu werden, dann hätte ich das viel früher getan. Dazu musste ich aber erst eine Gruppe gefunden haben. Max
[f1][ Editiert von Max mX am: 27.07.2004 13:44 ][/f]
"Aber ab diesem Punkt, wo es nur noch darum ging, kann ich heute meine unbestimmbare Unruhe noch wegsaufen oder schon nicht mehr (als Haupt-Tagesinhalt), kam ich dann doch zu meiner Kapitulation"
Wie wahr Max, auch ich erinnere mich da zurück. Und jedesmal, wenn mich evtl. mal mein Gollum plagt, halte ich mir genau dieses vor Augen.
ZitatGepostet von Adobe wird schon gutgehen, dann höre ich wieder auf und das alles bis zum nächsten Mal.
Hi Adobe,
über diesen Punkt war ich zumindest gegen ende schon raus. ich wußte eigentlich, daß es nicht gut gehen wird. Aber ich bin unter dem inneren Zwang gestanden, daß ich meinen Konsum doch unter Kontrolle kriegen muß.
Da war eine Phase, da wußte ich schon, daß das nicht gut geht, aber mich einfach geschlagen geben, dass konnte ich noch nicht. Ich mußte kämpfen, und das hat zu meiner ganzen Lebenssituation gepaßt, das ich eben auch grad kämpfen mußte, um meinen sonstigen Schlamasssel auf die Reihe zu kriegen. Und daß ich das da nicht nüchtern sehen konnte, hat das Loslassen nicht leichter gemacht. Naja, das ganze gut bekannte Rumgewürge eben.
Und plötzlich, plopp, war mir klar, daß das alles viel besser gehen wird, wenn ich die Brühe einfach stehen lasse, statt den Kampf immer wieder aufzunehmen.. Und daß ich ja das Aufräumen anfangen kann, wenn ich mir nicht immer selber neue Minen lege..
...das ist aber auch der Punkt, wo ich weiß daß ich sehr viel Gück gehabt hab. Ich habs begriffen, und ich konnte tatsächlich aufhören. Wenn ich manches so lese, dann kommt mir das manchmal wie ein Wunder vor. Ich weiß, daß mir kein Urteil über Leute ansteht, die dieses Glück nicht hatten.
ich hatte auch ein riesiges Glück. Hatte es doch noch gar nicht richtig begriffen und schon war ich in der Entgiftung. Weiterhin kann ich nur von Glück reden, daß ich mir danach nicht ständig beweisen mußte, daß das Trinken ja doch irgendwie geht.
Meine Ärztin sagte damals zu mir, wenn sie wieder anfangen zu trinken, sind sie bald da, wo sie jetzt sind. Das habe ich zwar damals nicht so ganz begriffen aber habe es komischerweise geglaubt.
Ich maße mir auch keine Urteile über Leute zu. Der eine braucht etwas länger, bei dem anderen geht es schneller. Habe aber miterlebt, daß doch einige nach vielen Abstürzen die Kurve doch noch gekriegt haben. Deshalb glaube ich, daß man niemanden so schnell hängen lassen sollte.
Als ich aufhörte zu saufen, war nicht die Angst vorm Rückfall mein größtes Problem oder dieses"nie wieder Alkohol". Nein, mein größtes Problem war die Angst, meinen eigenen "nassen" Ansprüchen nicht genügen zu können. Ich wollte gern der Held sein, den ich im Suff immer verkörperte, niemals der Riese meiner Ängste, der ich im Entzug immer war. Es ist weder das Eine noch das Andere eingetreten. Ich bin "normal" geworden, schwimme im Strom mit. Bin weder herausragend, noch versage ich häufiger als gemeinhin üblich.Das Ganze nennt sich wohl leben und ich lebe gern.
Du Bernd willst auch leben, nur bist du nicht bereit den Preis zu zahlen. So wie du noch nie bereit warst, jedenfalls so lange ich dich auf diesem Board erlebe, dein eigenes Versagen rückhaltlos zu akzeptieren.
Du wirst auch weiterhin saufen, weil niemand dir garantieren kann und wird, dass dein Leben nach der Trockenlegung für dich schöner wird. Du suhlst dich in deinen Ängsten und den vermeintlichen Ungerechtigkeiten dieser Welt.Nicht, weil du das musst, sondern weil du das selbst so willst. Du wirst über kurz oder lang das letzte bißchen Respekt, dass du bei Anderen genießt, hinweggespült haben.
Und weißt du was mich unglaublich ankotzt? Deine latenten Selbstmordabsichten. Hast du denn kein bißchen Selbstachtung, dass du auf so perverse Art mit denen spielen mußt, die hier immer ein offenes Ohr für dich hatten?
Ich war,bin und bleibe Alkoholiker!Seitdem ich 2001 aufgehört habe mir ständig was vor zumachen,anderen die Schuld für mein beschiessenes Leben zugeben und in Selbstmitleid zu verfliessen ist mein Leben wieder Lebebswert für Michgeworden. Von mir aus können alle anderen saufen,,hauptsache ich nicht,..klingt.. zugegeben hart,aber ich habe gelernt in meiner Situation egoistisch zu sein,d.h. ich muss in erster Linie an mich selber denken und mein Ding ins "Trockene" bringen...und ich werde den Deubel tun mich hier als Therapeut aufzuspielen,dafür gibt es auf den Board schon genug Leute!Das einzige was ich berichten kann,sind meine eigenen Erfahrungen,sie sollten aber kein Maßstab sein,sondern anderen Mut machen und aufzeigen das es sich lohnt, Trocken zu werden und ..ganz wichtig zu bleiben,im Umgang mit Betroffenen in der SHG habe ich es lernen müssen,das ich niemanden Trocken legen kann und wenn Bernd mit all seinen Erfahrungen einen anderen Weg einschlagen möchte,..habe ich das zu respektieren ..ohne wenn und aber,doch einst möchte ich noch loswerden..Bernd mach kein scheiss,es lohnt sich zu kämpfen und "das Leben kann so schön sein"-aber man muss es selber gestalten!liebe Grüße Detlef
"das Leben kann so schön sein"-aber man muss es selber gestalten
LEBEN - auch wenn das bischen Leben das wir haben manchmal verdammt Scheisse ist! Jeder Tag hat mindestens eine Minute die das Leben lebenswert macht.
Hoffentlich bergreift der Mensch Bernd das irgendwann. Jeder Tag im Suff ist ein verlorener Tag.
@Biene2 "es kann ja im Grunde genommen jedem hier egal sein,wann und wo Bernie die Kurve kratzt.." Nein, denn dazu sind wir alle (oder zumindest die meisten) viel zu sehr Mensch.
Lieben Gruß Ina (die manchmal explodieren könnte vor lauter wut)
am Samstag hat er getrunken und was passiert wenn er das 1. Glas, die erste Flasche nicht stehen lässt wissen wir nur zu gut. Wütend bin ich, weil er einfach ALLES was ihm Gutes geraten wird, ignoriert und dann unverschämt um sich tritt.
Egal ist mir das bestimmt nicht - ändern kann ich das allerdings auch nicht.
Gruß Ina
Biene, ich bin eine von sehr wenigen Freundinnen/den von Bernd. Ich lese hier um ein wenig zu verstehen was es heißt abhängig vom Alkohol zu sein (versuchen zu verstehen ist richtiger).
ZitatIch bin "normal" geworden, schwimme im Strom mit.
... vielleicht ist es genau das ? Die Angst, einfach nur "normal" zu sein ? Hielten wir uns nass nicht auch für so etwas besonderes ? Nonkonform, denkend nur wir wissen Bescheid - besonders über den Staat , anders als die anderen - und dachten, ja, so ist eben meine Art zu leben ( trinkend ) ? Dieses anders-sein-wollen, ist doch genau das, was wir uns auch wünschten, also machen Gedanken wie mit-dem-Strom-zu-schwimmen auch Angst. Jedenfalls ging mir das nass so. Das ist auch diese Arroganz, oder nicht ?
danke für Deine Antwort. Jetzt verstehe ich auch, warum Du so wütend bist. Er hat nämlich nicht geschrieben, daß er getrunken hat und da dachte ich im ersten Moment "was hat sie den, warum ist sie so sauer auf ihn"?
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, anders als die anderen - und dachten, ja, so ist eben meine Art zu leben ( trinkend ) ?