ZitatGepostet von *Michaela* Selber was zu tun ist halt anstrengend - es ist z.B. bekannt, dass man sehr wohl seine Stimmungen und Schmerzen mental SELBST beeinflussen und ändern kann. Biofeedback, Meditation, Fantasiereisen, Methode nach Simonton usw. usf. Das geht aber nicht so schnell wie ne Tablette einwerfen oder sich mit Alk usw. zuzumachen - Methode Holzhammer. Es ist wie mit den Fetten: die wenigsten habens "an den Drüsen".
Guten Morgen Michaela,
das Problem an einer Diskussion über das Thema ist, daß du letztendlich nie wissen wirst, wie ich mich fühle, so wie ich nie wissen werde, wie Du Dich fühlst. Du schreibst aus Deinem Empfinden heraus, ich aus meinem. Ich könnte Dir jetzt meine Depression in den dunkelsten und meine Schmerzen durchs Rheuma in den schillernsten Farben schildern, am Ende werden es nur Worte für Dich sein.
Und wenn Du der Meinung bist, daß Schmerzen was sind, was ganz grundsätzlich mit Meditation statt mit Tabletten behandelt gehört, dann kannst Du aus meiner Sicht in Deinem Leben nicht über ne Gallenkolik und Kopfschmerzen hinausgekommen sein.
--->wegeditiert, bevor mir noch selbst schlecht wird von meinem Gejammer
Nachdem Du heute morgen so schön rumphilosophiert hast, warum Dir virtuelle Dinge so nahe gehen, obwohl Du gar nicht weiß, wer die Menschen dahinter sind, wollte ich Dir gern mal einen von diesen Menschen am anderen Ende der "Leitung" vorstellen.
Ich bin nämlich tatsächlich ein Mensch aus Fleisch und Blut, und keine Aneinanderreihung von Buchstaben, wie Greenery es vor kurzem ausdrückte. Und Dein Beitrag ist mir verdammt nahe gegangen.
LG, Kleinerfuchs (gerade eher Problembär)
PS: Alle haben überlebt und die Ausserirdischen sind von Viren hingerafft worden.
Hallo Kleiner Fuchs, das tut mir leid, wenn ich mit meinem Beitrag bei dir oder bei anderen "einen Schlag ins Gesicht" ausgelöst habe. Das wollte ich ganz bestimmt nicht. Ich komme jetzt auf mich zurück und auf das, was hinter meinen Worten steht. Denn es stimmt, ich kann nicht in andere Leute reingucken. Ich kann für mich sagen, dass ich hinter Petras letztem Beitrag stehe sowie auch über ihre Vermutung in nem vorherigen Beitrag, dass dahinter viel Angst steht. Das hab ich schon an anderer Stelle ausgeführt, nämlich dass ich Angst vor meiner eigenen Suchtstruktur habe und mir selbst nicht über den Weg traue. Und ICH habe die AD's süchtig benutzt, d.h. bei mir haben sie SOFORT und schon am ersten Tag eine seelische Veränderung ausgelöst und das fand ich meiner (süchtigen) Natur gemäß klasse, weil ich so schön abgehoben war. Ich sag das so sarkastisch, NUR: durch die Veränderung meines Hirnstoffwechsels durch die AD's und dem - andern Scheiß, den ich als Süchtige noch zusätzlich getrieben hab... hats mir fast das Licht ausgeblasen. Deshalb meine Angst.
Aber ist schon richtig, ich darf nicht von mir auf andere schließen. Ist nicht jeder so drauf wie ich und wollte sich so wegpusten. Mein Trinken ist auch nie ein Spiegeltrinken gewesen, sondern endete immer ....na, am Schluss im Koma.
Zum zweiten Teil möchte ich sagen, dass ich mir trotzdem Gedanken drüber mache, inwieweit ich mich in einem Forum emotional zu sehr berühren lasse....ich muss da schon für mich sorgen. Natürlich stecken hier Menschen aus Fleisch und Blut hinter den Worten, aber trotzdem ist es für mich ein großes Stück virtuelle Welt. Ich weiß nicht, was daran so "philosophisch" ist .
ZitatGepostet von funkelsternchen fürchte ich auch pewe. mein nervenarzt will mich gar nicht mehr sehen. er ist zufrieden, wenn ich mein rezept abhole und gut ist. ich dachte wirklich eine zeitlang er hätte interesse an einem zwischenstand oder sowas. nö. er will praktisch nur, dass ich zu ihm komme, wenn sich was verschlechtert. als ich ihn gefragt hab, ob ich die medis absetzen könnte, meinte er. versuchen sies halt. so. da sitzte dann da und kommst dir saublöd vor. jetzt bin ich ja gerade beim ausschleichen mit einer heilpraktikerin an der seite. und die interessiert sich tatsächlich für mein befinden.
funkelsternchen
Ja, das ist es genau was ich meine...und das bei einem Facharzt!
Hier im Board sind ja nun auch die unterschiedlichsten Informationen über ADs unterwegs und die resultieren meiner Meinung nach einfach aus mangelnder Aufklärung.
Nicht jeder ist so interessiert oder ambitioniert Fachzeitschriften zu lesen, Wirkmechanismen zu erforschen etc..
Übrig bleiben dann diverse Halbwarheiten aus der Laienpresse oder Informationen Seitens der Ärzte, die z.T. selber nur die Hälfte von dem wissen, was sie eigentlich dem Patienten vermitteln müßten!
Für mich läuftes immer wieder auf die selbe Schiene hinaus...der Patient selber ist immer mehr in der Pflicht sich aus verschiedenen Quellen Informationen zu beschaffen und dann ein Urteil zu fällen.
Wie ich schon mal geschrieben habe...wenn ich mir einen Sachgegenstand kaufe wie z.B. ein Auto informiere ich mich doch auch über den Preis, Alternativen, Pros und Contas etc..
Warum nur ist mir mein Körper so wenig wert, dass ich ihm einfach Stoffe reinpfeiffe, von dem ich noch nicht mal weiß wie sie genau wirken???
Ich hatte vor kurzem eine Migräne-Studie mit Patienten und ich bin bald umgefallen, als ich gehört habe, wie sorglos sich da Tonnen von freiverkäuflichen Schmerzmitteln reingezogen werden!
Nun ja...wahrscheinlich regt mich das nur so auf, weil ich bei mir selber nicht begreifen kann wie ich mir jahrzehntelang so sorglos Substanzen wie Benzos und Alkohol zuführen konnte!
Das im Spiegel zu sehen macht ich immer wieder aufs Neue total kirre!
Sehe ich es als rein physische Unterstützung muss zwangsläufig klar werden, dass eine ganzheitliche Heilung nicht ohne zusätzliche Psychotherapie funktionieren wird!
Viele schlucken die Medikamente in dem Glauben das alleine würde helfen um „heil“ zu werden. Und viele Ärzte verschreiben es auch genau aus dem besagten Grund relativ freizügig.[/b]
Durchdacht. Hier möchte ich dennoch nicht unerwähnt lassen, dass sich einfach nicht alle "psychischen" Erkrankungen restlos "ausheilen" lassen.
Es gibt sie einfach, die Veränderungen im Hinstoffwechsel, die eine langfristige Medikation notwendig machen. z.B. das "Restless Legs Syndrom", was aus einer Veränderung im Dopaminhaushalt resultiert. Das betrifft auch bestimmte Arten von Depressionen. Oder bipolare Störungen (früher "manisch/depressiv), da kann man ein ganzes Leben lang therapieren, auf die Medis kann man dennoch nicht verzichten. Insulin heilt ja auch niemals Diabetes. Aber es hilft, das Leben zu verlängern bzw. die Lebensqualität zu erhalten.
Ich bin dafür, nichts zu pauschalisieren, sondern beide Indikationsstellungen/Seiten wertfrei nebeneinander stehen zu lassen. Die Entscheidung muss letztendlich jeder für sich tragen. Ich persönlich kenne mehr Leute, die sich lange gequält haben, weil sie keine Medikamente einnehmen wollten, die "auf die Psyche gehen". Was noch an Lebensqualität da war, das wurde mit sonstigen (selbst)zerstörischen Tätigkeiten kaputtgemacht, Lebensqualität schon lange ein Fremdwort geworden. Ich bin auch für umfassende Aufklärung. Aber bezüglich aller Seiten. "Die Psyche" wird m.E. oft mythisiert.
Was deine Vorsicht anbelangt nach deiner Benzoerfahrung, das ist ein Einwand, der mir einleuchtet. Risiko/Nutzen Abwägung ist vllt. das Stichwort?
ZitatIch persönlich kenne mehr Leute, die sich lange gequält haben, weil sie keine Medikamente einnehmen wollten, die "auf die Psyche gehen". Was noch an Lebensqualität da war, das wurde mit sonstigen (selbst)zerstörischen Tätigkeiten kaputtgemacht, Lebensqualität schon lange ein Fremdwort geworden. Ich bin auch für umfassende Aufklärung. Aber bezüglich aller Seiten. "Die Psyche" wird m.E. oft mythisiert.
Da gebe ich dir recht. Ich selber habe ja auch jahrelang kein Problem darin gesehen, mir jeden Abend meinen Rotwein zu geben und habe um Tabletten, egal um welche es ging, einen großen Bogen gemacht...fast so als wäre Alkohol eine homöopathische Medizin und kein Nervengift...meine Güte, was ich mir doch da für einen Blödsinn zurecht gestrickt habe...
Das ging bei mir sogar soweit, dass ich mein L-Thyroxin abgesetzt habe, weil ich der Meinung war es müsse auch so gehen! Erst als ich drastisch in die Unterfunktion gerauscht bin, durfte ich erleben, dass eben nicht alles nur "psychische Ursachen" hat!
ZitatWas deine Vorsicht anbelangt nach deiner Benzoerfahrung, das ist Ein Einwand, der mir einleuchtet. Risiko/Nutzen Abwägung ist vllt. das Stichwort?
Meinst du das jetzt generell bei der Tabletteneinnahme oder in Bezug auf Benzos? Weil...bei denen sehe ich nur einen wirklichen Nutzen in der Akut-Psychiatrie...
ZitatGepostet von PeWe Das ging bei mir sogar soweit, dass ich mein L-Thyroxin abgesetzt habe, weil ich der Meinung war es müsse auch so gehen! Erst als ich drastisch in die Unterfunktion gerauscht bin, durfte ich erleben, dass eben nicht alles nur "psychische Ursachen" hat! ...[/b]
Vermutlich auch eine Folge unserer "Therapie- und Selbsterfahrungsgesellschaft" (wie du es an anderer Stelle nennst). Alles ist machbar. Ich kenne Leute, die sind stolz darauf, "noch nie eine Tablette genommen" zu haben. Wenn die mal welche benötigen würden, würde wohl ihr Selbstbild zusammenklappen. Ich würde auch gerne ein Medikament absetzen, das ich allerdings wirklich brauche (keins für die "Psyche"), einfach, um meinen Organismus nicht damit zu belasten.
ZitatMeinst du das jetzt generell bei der Tabletteneinnahme oder in Bezug auf Benzos? Weil...bei denen sehe ich nur einen wirklichen Nutzen in der Akut-Psychiatrie...[/b]
War bezogen auf alle Medikamente, speziell auf neuere AD's.
Na ja, angesichts der Tatsache, dass die Heilwirkung von Psychotherapie bislang in keinem einzigen Fall wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte ist das doch eindeutig die preisgünstigere Variante...
Und als Steuerzahlerin ist mir das alles andere als egal
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
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