Und da es sich gerade bei dem Thema so schön anbietet Bernd…glaubst du tatsächlich, dass Selbständigkeit im Vergleich zu Hartz IV ein Zuckerschlecken ist?

Und glaubst du wirklich, ich würde mich mit der Lebenssituation in Deutschland nicht auseinandersetzen?

Wenn dem so wäre, könnte ich mit meinem Laden hier keine zwei Wochen überleben, das müsste dir doch klar sein!

Und zum Thema „Fettauge, das in der Suppe oben schwimmt“ (Ich bin Steinbock und die gelten als äußerst nachtragend…:sly

Ich zahle zur Zeit den Höchssteuersatz, trage die komplette Verantwortung dafür, dass ich jeden Monat überhaupt was zu futtern habe und lebe immerzu mit der Angst, ob das Morgen mir noch die Aufträge beschert, die ich heute habe!

Im Gegensatz zu meiner Geschäftspartnerin bin ich da allerdings noch sehr gut bedient. Die muss mit ihrem Einkommen die ganze Familie ernähren!

Natürlich ist es frustrierend, mit Hartz IV zu leben und wenn du ständig Absagen auf deine Bewerbungen bekommst, zehrt das sicherlich an den Nerven, das kann ich mir gut vorstellen.

Aber hör doch bitte auf, jeden der in einem Arbeitsverhältnis steht so darzustellen, als würde diesem immerzu der goldene Löffel in den Schnabel geschoben!

Ich kann dir gerne mal meinen Laden für ein paar Wochen übergeben…würde mich wirklich brennend interessieren, wie du mit dieser dauernden Belastung klar kommst!

Auch ich kenne Zeiten, in denen ich von meinem mageren Krankenschwestergehalt kaum leben konnte und die Pfennige zusammengekratzt habe um vielleicht noch ein paar Nudeln kaufen zu können, insbesondere in der Zeit, als ich nur eine halbe Stelle hatte und ziemlich spät noch ein Studium begonnen habe!

Und wenn ich heute dorthin zurückschaue, dann war mein Leben zu dieser Zeit weitaus entspannter als es das heute ist! Heute verdiene ich zwar ein paar Euro mehr…zumindest zurzeit…aber ich habe auch 100x mehr Verantwortung und Druck!

Ich habe oft genug Tage, an denen ich am liebsten den Kopf in den Sand stecken und alles Hinschmeißen möchte…aber ich trage heute nicht mehr nur die Verantwortung für mich!

Wir arbeiten z.B. mit einem Haufen Freiberufler zusammen, für die wir ihre größten Kunden sind. Was wird mit denen, wenn wir alles hinschmeißen?

Sich hin zu setzen und zu jammern ist relativ einfach, aber wirklich aktiv etwas an Dingen verändern, die nicht funktionieren, dass ist die Herausforderung…und nicht unbedingt der leichtere Weg!

In diesem Sinne noch einen schönen Sonntag!
PeWe

huhu michael,

.....du hast mein zitat jetzt in einen(möglichen)zusammenhang gebracht,der nicht meiner absicht entspricht.

ihrs...
ich hab als single ca 960-1000 euro/netto pro monat zur verfügung.
wenn ich das relativiere(halbtagsarbeit mit wechselschicht und nachtbereitschaften)steht sich dafür oder noch für ein erheblich geringeres gehalt so mancher mensch die beine in den bauch oder schuftet sich krumm.
ich bin also zufrieden und schätze mich glücklich,daß ich 26 wochen lohnfortzahlung im AU-fall und 13.monatsgehalt und zudem noch unkündbar bin,da länger als 15 jahre im job...
ich käme mit meinem geld nicht zurande,trotz billigmiete und schuldenfrei,wenn ich nicht ein paar tricks gelernt hätte,wie ich geld sparsam ausgebe....
mir liegt also nichts ferner,als mich über menschen zu mokieren,die wegen hartz 4 und den damit verbundenen zwangsmaßnahmen angepisst sind.bernd...
ich bin ein wenig anspruchsvoller,als es mir mein gehalt eigentlich erlaubt-meine schwäche,über die aber nicht ins jammern gerate oder sie mir verbiete---
ich kaufe also die ralph-lauren jeans für zwei euro,die jil-sander pumps für 20 etc etc.-und freu mich darüber und bin dankbar dafür.ich trage sehr viel second-hand.
mit dem essen ist nicht anders-
da ich das glück habe,mitten in der düsseldorfer innenstadt zu wohnen,mache ich meine touren durch die feinkostabteilungen der großen kaufhäuser und kaufe MHD-lebensmittel,gehe auch für denselben zweck in den bioladen etc.(milch und milchprodukte,brot hauptsächlich)
so kann ich mich denn hin und wieder an lebensmitteln laben,
die ich normalerweise nicht kaufen könnte.ziegenkäse mit koriander,tete de moine und ähnliches,oder mal nen leckeren wildfrischfisch...
na ja,das mit den zigaretten stimmt und fuchst mich auch(mein nächstes abstinenzprojekt...)
samstags nach sechs kaufe ich obst-und gemüsevorräte,die dann in den lebensmittelketten reduziert sind...
möglichst bio,und aus der näheren umgebung-falls möglich.
und außer bananen und hin und wieder ne mango nichts exotisches.
wichtig-sich zeit und mühe geben und das nicht als vergeudete energie betrachten.kochen macht spaß und schafft (gemeinsame) zufriedenheit...schärft die sinne macht bewußt....
allerdings ist mein fleischkonsum erheblichen einschränkungen unterlegen.4kg hackfleisch brauche ich nicht.ich schau immer sehr genau,wo es herkommt-ich möchte kein fleisch von industrietieren essen.die qualgezüchtet,gedopt,und auf eine weite reise geschickt werden,damit ich dann billig essen kann...
zudem denke ich dabei an die energiebilanz(mit dem billigfleisch ,das ich esse,bin ich indirekt mitschuldig an hunger:mit afrikanischen mais etc. gezüchtet,von dem die viecher x kilo pro kg fleisch fressen,wobei im land nur an export gedacht wird und die menschen nicht wissen,wie sie sich am nächsten tag durchbringen...
während hier viele noch an den mythos vom schicksalhaften hunger der kinder glauben und sich nicht im geringesten veranlaßt fühlen,mal über den tellerrand zu schauen,und stillschweigend und satt die schrecklichen nachrichten zum nachtisch gönnen....

soll heißen:ich esse 2-3 mal im monat fleisch,von dem ich weiß,wo es herkommt,und das darf gern etwas mehr kosten.
grundnahrungsmittel wie reis,öl etc. auch.

was will die autorin damit sagen-
jeder kann bei sich selbst anfangen,und die eingeredete ohnmacht verwandelt sich in tatsachen,bei denen meine wahl mitentscheidet...als ganz kleines gewicht.

sabine

Leistungsträger im Falle von ALHI 2 ist nicht die/der einzelne Arbeitnehmer/in, sondern Sozialamt/ Arbeitlosenversicherung - eingebunden in ein System der sozialen Sicherung (Solidargemeinschaft), wie auch Krankenkassen, Rentenversicherungen etc.

Unmut bei vielen "Hartz 4'lern" entsteht mMn deshalb, weil von den Sozialbeitragszahler/innen und Politiker/innen oft verdrängt wird, wie viele von ihnen schon Jahrzehnte ihre Beiträge abgeliefert haben und damit für volle Sozial-Kassen gesorgt haben, also mit ihrem Obulus massenweise einkommensschwache Mitbürger/innen unterstützt haben -

und nun will 'man' denen u.a. beibringen, wie es geht, von 4 Euro/pro Tag satt zu werden ....?

Für mich ist solche Vorgehensweise > Gleichmacherei demütigend -

und es geht hier mMn auch nicht darum, dass es tatsächlich möglich ist, mit diesem Betrag auszukommen.

Grüße aus der Anstalt......
Paula

Hi grüne Fee ,

Zitat

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na ja,das mit den zigaretten stimmt und fuchst mich auch(mein nächstes abstinenzprojekt...)

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Da gibt's hier schon reichlich Literatur :< Guckst du hier >
Und notfalls gibt' noch eine kasachische Kräuterhexe - da weiß der Jörg besser Bescheid. Mit deren Hilfe hat es sogar er geschafft .

Schönen Tag noch
Werner

Beim Rauchen kommt es nur auf den Willen an. Punkt. Ich habe 1990, als meine Frau zum ersten Mal schwanger war, einfach von einem Tag auf den andern aufgehört. Dass es dann noch zu einem spontanen Abort kam und erst 1992 meine erste (eigentlich zweite) Tochter geboren wurde, hat daran nichts mehr geändert. Jedem sollte klar sein, dass die Lunge ein viel übelnehmerischeres Organ als die Leber ist...

Zitat

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Gepostet von paula(...)damit für volle Sozial-Kassen gesorgt haben, also mit ihrem Obulus massenweise einkommensschwache Mitbürger/innen unterstützt haben (...)]

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Nicht nur schwache, auch und vor allem solche, die -- theoretisch bis zur Rente -- 60% (?, man berichtige mich) ihres letzten Ingenieurgehaltes als ALH bekamen und sich ihre Villa, ihren fetten BMW, Urlaub und den ganzen sonstigen Standard retten konnten. Eine kaum zu vermittelnde Ungerechtigkeit damals, der man, zugegeben, jetzt den sozialunfriedensschwangeren Hartz-IV-Hammer entgegengeworfen hat. Vieleicht wäre die Abschaffung jeglicher Sozialleistungen, die über die Grundkrankenversorgung, Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf hinausgehen, am gerechtesten.

Zitat

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Gepostet von TheWidth
Jedem sollte klar sein, dass die Lunge ein viel übelnehmerischeres Organ als die Leber ist...[/b]

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Originalton eines Lungenspezialisten, nachdem er meine Lunge gecheckt hat.
" Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, sie haben nicht geraucht."

Originaton meines Hausarztes, nach dem er meine Leber gecheckt hatte.

" Sie haben eine Fettleber."

Mir ist also nicht klar, dass meine Lunge viel übelnehmerischer ist als meine Leber.

Jörg
33 Jahre Kettenraucher

Zitat

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Gepostet von TheWidth

Beim Rauchen kommt es nur auf den Willen an. Punkt. ...

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Zitat

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Gepostet von Spieler(...)
" Sie haben eine Fettleber."

Mir ist also nicht klar, dass meine Lunge viel übelnehmerischer ist als meine Leber.

Jörg
33 Jahre Kettenraucher[/b]

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Naja. Du weißt aber schon, dass sich die Fettleber zurückbilden kann, wenn du dich entsprechend verhältst.

Mehr sag ich jetzt dazu nicht.

"willen"
dem widerspreche ich nicht.
daß ich süchtlerin bin ist kein grund.
nur muß ich mental auf die richtige schiene kommen,damit ich mir keinen verzicht einrede,sondern den " mehrwert" erkenne-
im sinne von gewinn für mein leben.
hab ich mit alk auch so gemacht,und das funktioniert gut...
weil ich mir gegeben habe,zu erkennen,daß ich damit nicht umgehen kann.da war mein:punkt.
der berühmt-berüchtigte klick im kopf.
saufdruck hatte ich bisher keinen.
hab nur leider die entzugserscheinungen mit einem drogenflashback schöngeredet und brauchte noch einige monate,um das zu erkennen(in denen ich noch getrunken habe)
manchmal "wehmut" daß ich mit alk nicht umgehen kann (im sinne von genußvoll kontrolliert trinken können-stark gewöhnungsbedürtig ist die apfelschorle zu den muscheln,die auch nicht mehr im wein schwimmen dürfen...)
aber:ich sehe deutlich,was mir die abstinenz für vorteile beschert-ich bin so froh,daß ich nicht verzichten muß,sondern freiheit gewonnen habe,mich besser pflege(im sinn von krankheitsadäquatem verhalten-)
da spielt es auch keine rolle mehr,wie ich mich definiere-
bin ich alkoholikerin oder nicht,oder was etc.-das war von großer bedeutung für mich und der anlaß,mich hier anzumelden,viel zu lesen und zu posten,nachdem ich mein problem klar erkennt habe und mich wochenlang trockengelesen habe...(ich hätte nie den "mut" gehabt,mit dem weinglas neben mir nur ein wort zu posten-)
es ist mir ab einem bestimmten punkt "pusteblume" geworden,ich trinke nicht mehr.basta.punkt.
und ich weiß genau,warum.

ich möchte mit dem nikotin einen ähnlichen weg gehen,da ich keine lust habe,ständig getriggert zu werden(seufz,wie lecker wär jetzt eine kippe...)-und das noch nach jahren.
wenn ich das glauben darf,was mir in der reha erzählt wurde,
hat nikotin eine sehr lange suchtkurve,und da ich mich selbst immer retten konnte,möchte ich die austricksen.
ja ja,manchmal neige ich auch dazu,das rad neu erfinden zu wollen.....
warum nicht einfach aufhören,wenn es auch kompliziert geht?
liebe grüße sabine

[ Editiert von grüne fee am 10.02.08 15:19 ]

....und nun rück mal raus mit deiner kasachischen kräuterhexe,jörg,das interessiert mich.
zumal ich gestern beinah ein auto von einem turkmenen gekauft habe,es aber lieber gelassen habe...
aufgrund unüberwindlicher preisdifferenzen.
es waren angenehme,nette leute und ein angenehmes nettes auto.

sabine

Zitat

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Gepostet von PeWe
Und da es sich gerade bei dem Thema so schön anbietet Bernd…glaubst du tatsächlich, dass Selbständigkeit im Vergleich zu Hartz IV ein Zuckerschlecken ist?...

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Ich weiß gar nicht, warum Du Dich so sehr ereiferst?

^{(Ein bißchen muss ich aufpassen,
hinter mir auf dem Sofa schläft ein Steinböckchen den Schlaf der Gerechten...)}

Verantwortung?

Hattest Du schon mal eine für 20 Millionen Produktion im Monat?

Oder dafür, dass die bunten Drähte in einer Eröldestillationsanlage an die richtigen Kontakte kamen?
Oder dass der Messumformer im Kernkraftwerk die richtigen Signale auf den Bildschirm zaubert?

Ich mache darum nicht so ein Gewese,
denn es war einfach mein Job.

Ich war auch jahrelang als Freiberufler unterwegs.
Mehrere Erdumrundungen kommen da zusammen, ohne Bezahlung - selbst am Lenkrad.

Und nun soll ich es bedauerlich finden dass Du den Höchststeuersatz zahlen musst?

Der gilt ab 52.151 € / a.
Da sind die Betriebsausgaben bereits abgezogen.

Richtig traurig - das.

Meinetwegen kann jede/r verdienen, was sie/er will.
Aber den Regelsatz des SGB II für ausreichend erklären
- insbesondere noch für gesunde Ernährung -
finden selbst die Leser der "Welt",
wo der verlinkte Artikel aus Beitrag #1 erschienen ist,
zu 71 % als reinen Zynismus.

Auf keines der Argumente aus den von mir verlinkten Artikeln hat hier jemand ansatzweise geantwortet.
War wohl zu mühsam, die 44 Seiten zu lesen und zu verstehen.

In diesem Sinne:
Gehirn einschalten und - gute Besserung.

LG
Bernd

Zitat

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Gepostet von paula
... und nun will 'man' denen u.a. beibringen, wie es geht, von 4 Euro/pro Tag satt zu werden ....?

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Nein - sich
gesund ernährt und voller Lebensenergie,
topfit und hochmotiviert
um die ca. 5 Millionen fehlenden - also gar nicht vorhandenen - Arbeitsplätze zu streiten.

LG
Bernd

Zitat

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Gepostet von Faust


Ich mache darum nicht so ein Gewese,

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Nee, überhaupt nicht

Zitat

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Gepostet von Faust


Auf keines der Argumente aus den von mir verlinkten Artikeln hat hier jemand ansatzweise geantwortet.
War wohl zu mühsam, die 44 Seiten zu lesen und zu verstehen.

In diesem Sinne:
Gehirn einschalten und - gute Besserung.

LG
Bernd

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So weit kommts noch, daß ich mir hier 44 Seiten durchlese, damit Du Dir nicht die Mühe machen musst, selbst zu argumentieren.

Zitat

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Gepostet von Kleinerfuchs
...So weit kommts noch, daß ich mir hier 44 Seiten durchlese, damit Du Dir nicht die Mühe machen musst, selbst zu argumentieren.

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Schnitzt Du Dir auch ein Fahrrad aus dem Vollen,
wenn Du fahren willst?

LG
Bernd