Nachdem ich in der letzten Zeit leider nicht genug Zeit hatte, um regelmässig hier reinzuschauen, werde ich heute Euch mal wieder heimsuchen. Es ist an der Zeit, eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen. Seit 10.10.2003 bin ich jetzt trocken und es geht mir - bis auf kleine Ausnahmen - saugut damit. Der Morgen alleine schon gestaltet sich freundlicher, wenn man nicht verkatert ist. Auch sonst bin ich wesentlich aktiver, viele Sachen machen mir wieder Freude, die mir im Dusel eigentlich egal waren. Auch meine Freundin fragt mich manchmal am Abend, ob ich denn eigentlich nicht müde wäre. Aber sie wird ab 22.30 schläfrig und ich bin noch putzmunter . Abgesehen davon ist sie auch mächtig stolz auf mich Ich habe aber trotzdem keine Schlafprobleme, nur machmal des Nachts, wenn man kurz aufwacht, spüre ich schon die Pumpe etwas heftig klopfen. Ich habe auch zweimal geträumt, dass ich wieder saufe. Ihr könnt gar nicht glauben wie froh ich war, dass ich wieder munter wurde. Auch eine kurze Panikattacke hatte ich einmal, kam wie der Blitz aus heiterem Himmel: Ich fahre auf der Autobahn, habe so was ähnliches wie ein Deja Vu und schon war sie da. Herzrasen, Angst, Schweissausbruch. Ich wollte schon rechts ranfahren, da war sie auch schon vorbei. Also mir ist sowas noch nie in meinem Leben passiert, sowas brauch ich nicht oft, sonst bekomme ich noch mehr weisse Haare. Das erhöhte Schwitzen hab ich noch ganz leicht, aber man hat ja eine Dusche
Aber abgesehen davon, ist alles im grünen Bereich bei mir , jetzt kommt das zweite Monat dran und dann noch eins ... Und meine 5 Bierflaschen liegen noch immer im Kühlschrank, muss mal aufs Verfalldatum sehen oder weggeben. Saufdruck hatte ich schon öfters in den letzten Wochen, aber nicht so, dass man nicht damit fertig werden kann.
Soo, jetzt wisst Ihr, dass es mich noch gibt und dass es mir gut geht. Ich wünsche Euch einen schönen Abend.
Hallo ritsch, freut mich, dass es Dir gefällt. Keine Angst, das bleibt so! Kleiner Tipp: schmeiß die Pullen Bier weg, du mußt Dich ja nicht unnötig in Versuchung führen. Kämpfe mit dem Zeug verliert man immer und beweisen mußt Du deinem Kühlschrank auch nichts. Also: ab in den Müll damit, Du wirst sie nicht vermissen. Merryl
Hi Ritsch, da kann ich Dich nur beglückwünschen und Dir weiterhin ein starkes Rückgrat wünschen. Allein der Gedanke daran, dass man leicht aufsteht und der Kopf am nächsten Tag unter einen normalen Hut passt, motiviert schon. Ich drück Dir die Daumen Grüsse Peter
Danke für die aufbauenden Antworten. Ja, die Bierflaschen werden meinen Kühlschrank bald verlassen, aber als Härtetest waren sie am Beginn recht gut. Dadurch wusste ich, dass ich die Versuchung jeden Tag ansehen konnte ohne rückfällig zu werden. Jetzt aber ist mir der Platz im Eiskasten wichtiger.
Ja, auch heute wieder munter ohne , in 20 Minuten geh ich dann arbeiten, wollte aber kurz mal vorbeischauen. Schönen Tag Euch Allen !
mein erster trockener Tag war auch der 10. 10. - ein Jahr zuvor. Da hast Du Dir einen guten Tag ausgesucht - für mich war er der erste Tag eines besseren Lebens. Glückwunsch - und das mit den Panik-Attacken aus heiterem Himmel kenne ich auch. Es wird mit der Zeit aber weniger. Ich freue mich für Dich, daß es Dir so gut geht.
Das ist aber komischer Zufall auch, dass wir beide am 10.10. aufgehört haben. Ich find´s toll . Ich vergass letztens, Euch von meiner neuen "Lieblingsdroge" zu erzählen: YO Fruchtsirup mit Waldbeergeschmack ! Ich nehme die selbe Menge Flüssigkeit zu mir und werde nicht davon. Also mir schmeckt das unheimlich gut.
ich find es immer total witzig, auf was für spezielle Getränke jeder einzelne so umsteigt und meistens auch dabei bleibt. Früher hat man solche Getränke gar nicht für vollgenommen . Ich bin ziemlich schnell bei Roibosh-Tee gelandet. Davor war Tee für mich nur was für Magenkranke. So ändern sich die Zeiten.
Laß Dir Deinen YO-Drink schmecken und Gratulation zum 43. Tag.
Danke mal für die Gratulation, kleine Streicheleinheiten tun immer gut Ja, ich habe mir grade wieder einen Halben gemacht *grins*.
So, wie ich jetzt den Fruchtsaft trinke, war´s halt früher Bier - leider habe ich Zeug eben gegen den Durst getrunken, und später wurde es einfach zur Gewohnheit. Und noch später wurden aus 3 dann 6 oder noch mehr. Nur eines hab ich bis jetzt nicht abgelegt: Wenn ich nach der Arbeit heimkomme, brauch ich was zu trinken - in meinem Fall jetzt den Fruchtsaft. Das kann aber daran liegen, dass ich mir im Job meist nicht die Zeit nehme, um genug zu trinken.
Egal, diese Woche habe ich mich mal selber belohnt und mir eine Maus mit BLAU leuchtendem Mausrad gekauft . Noch dazu hat die viel weniger gekostet als der ganze Alk, den ich früher runtergeschüttet hätte.
Ich muss mir im Zuge der Weihnachtszeit ein paar Ratschläge von Euch holen. Mein Problem ist die Firmenweihnachtsfeier am Freitag, den 12.12. Diese Feier ist traditionell ein mächtiges Besäufnis. Wenn es in den letzten Jahren nicht mehr ganz so schlimm ist, wird das Ganze doch als eine Alkoholvernichtungsaktion angesehen. Ich selber WILL nichts trinken, bin ja schon fast 2 Monate trocken und mag mir das nicht verderben. Der Feier fernbleiben kann ich auch nicht, als Betriebsrat dieser Firma muss ich dort wohl anwesend sein. Doch die 120 Leute - von denen sich mind. 100 etwas hinter die Binde giessen - sind es gewohnt, dass ich mit ihnen trinke. Ich habe einige von denen zwar schon aufgeklärt, dass ich nichts mehr saufe, aber es wird sehr mühsam werden, die Anstoss-Orgien abzuwehren. Meine einzige Taktik ist die Ausrede auf Auto und Führerschein, hoffentlich kann ich damit die meisten Saufangebote abwehren. Aber egal wie, ich will diese Feier trocken hinter mich bringen, auch wenn es sehr anstrengend wird, immer wieder zu erklären, dass ich nichts mehr trinke ... vielleicht sollte ich mir einige Standardsätze auf ein Diktiergeät aufnehmen. Oder ich drucke mir Formulare, die etwa so aussehen:
Liebe(r) ___________: Da ich beschlossen habe, nichts mehr zu saufen, ist es mir nicht möglich, an der Bar mit Dir einen zu heben, ausser es ist Dir egal, dass ich Mineralwasser saufe. Danke für Dein Verständnis.
So, genug gescherzt. Solltet ihr einen Tip für mich haben, wie ich diese Feier überstehe, schreibt mir einfach.
Du bist niemanden Rechenschaft schuldig. Laß die anderen denken, was sie wollen, - trink einfach nichts. Nein heißt nein. Wenn es Dir trotzdem schwerfallen sollte, dann sag doch, daß Du momentan Medikamente einnimmst und nichts trinken darfst.
Ich persönlich bin dieses Jahr zwei Weihnachtsfeiern fern geblieben. Ich verpasse dort nichts und habe keine Lust, ständig genötigt zu werden, nun doch ein Glas Sekt oder Glühwein mitzutrinken, bis man sich schließlich resigniert ganz von mir abwendet.
Stattdessen gehe ich mit meiner besten Freundin essen - ganz in Ruhe - da habe ich mehr von, kann mich auf ein gutes Essen freuen und muß niemanden etwas erklären.
Weihnachtsfeiern mit den Kollegen halte ich sowieso für höchst überflüssig - bei uns mußten die Mitarbeiter sogar ihr Essen selbst bezahlen - schönen Dank auch Chef für die Anerkennung. Da kann ich gern drauf verzichten.
Ritsch - Augen zu und durch. Laß Dich bloß nicht überreden, ein Schlückchen zu trinken.
der tipp von ameise ist wirklich gut. sag ich auch immer, wenn die leute ein einfaches NEIN, DANKE! nicht akzeptieren können. es gibt z.b. einige antibiotika (cephalosporine, metronidazol), die in kombination mit alkohol denselben effekt wie disulfiram (antabus) haben. damit hat sich`s.
ich hab auch noch meine erste weihnachtsfeier im trockenen vor mir. möchte aber bewusst trotzdem hingehen, weil sich solche situationen nicht immer vermeiden lassen werden. und vielleicht wirds ja auch ganz lustig, das alles mal aus einer anderen perspektive mitzuerleben.
Hallo Ritsch, der Hinweis auf den Führerschein sollte für jeden ausreichend Grund sein, Dich nicht zum Trinken zu drängen. Ich glaube - aber nimm' mir das nicht übel - dass Du ein bißchen Angst vor Dir selber hast, wäre das möglich? Ein Nichtraucher sagt ja auch "nein, danke", wenn ihm eine Zigarette angeboten wird. Persönlich habe ich das Problem gelöst, indem ich kein Geheimnis daraus gemacht habe, dass ich Alkoholikerin bin. Da ich 10 Wochen zur Therapie weg war, hat sich das ohnehin rumgesprochen (Firmenklatsch ist das Schnellste Medium, das ich kenne *grins*), und dem Rest habe ich es bei passender Gelegenheit vor den Latz geknallt. Das hatte den Vorteil, dass ich seit nun 12 Jahren auf Feiern nicht zum Trinken gedrängt werde, und es hat außerdem den Vorteil, dass ein offenes Geheimnis keins mehr ist und der Tratsch einfach aufhört, weil uninteressant.
ich habe deinen thread verfolgt und wünsche dir blos eines: bleibe trocken!!! so schwer ist's nicht, wenn man ansonsten relativ gesund ist. ich selber bin mit alkohol aufgewachsen - hab mit ca 10 jahren begonnen alkohol zu trinken - und ich hab dann kurz vor dem totalen aus, mit 32, einen entzug gemacht. nun war ich fünf jahre trocken, dachte ich hätte mein leben wieder fest im griff - wohlgemerkt ohne alkohol. aber (leider!!!!) trinke ich seit etwa neun monaten wieder alkohol. nach dem entzug war ich so motiviert, glücklich über das "trockene leben", und dennoch konnte ich dem druck, wahrscheinlich dem auslöser meiner alkoholsucht, nicht mehr standhalten. wahrscheinlich kamen noch andere auslöser dazu...... icht möchte dir und anderen lesern dazu noch sagen, dass sich - bedingt durch den sehr frühen alkoholmissbrauch - mein körper in der pubertät nicht weiter entwickelt hat, zumindest im genitalbereich nicht. und mit genau dem problem werd ich einfach nicht mehr fertig. zur zeit stelle ich noch keine (zurück gekehrte) körperliche abhängigkeit fest. ich glaub aber, dass es blos eine frage der zeit ist, bis man wieder anfängt zu zittern usw.... bleibt noch zu sagen, dass nach dem entzug bei mir folgendes krankheitsbild festgestellt wurde: leberzirrhose, massive osteoporose, herzrhytmusstörungen und die weiter oben erwähnte "kleinigkeit". und nun sehe ich mich am ende, denn einen willen zum trockenwerden hab ich nicht mehr - es ist der schleichende selbstmord.
ich weiß nicht, ob mein beitrag hier in diese rubrik passt, ich wollt's halt nur noch mal loswerden. und mit alkoholiker-karriere hat's ja auch zu tun. ich wünsch dir ein trockenes leben, mein's geht jetzt zu ende. und noch was - glaub es mir oder nicht. wenn du den ersten schluck nach dem entzug machst, dann folgen weitere. ich hätt's auch nicht geglaubt, habs aber erfahren!!
ZitatGepostet von josef ...denn einen willen zum trockenwerden hab ich nicht mehr...
Hallo josef ,
dein Wille in allen Ehren, aber: so ganz glaube ich dir das nicht. Wieso nicht ? Nun, sonst hättest du nicht dieses Board gefunden und würdest erst recht nichts schreiben. Und die nun kommende Antwort von dir ..."ich möchte warnen..." lasse ich persönlich da nicht gelten.
Danke für eure Antworten, ich werde diese Feier heute abend gut hinter mich bringen - wer nicht damit klar kommt, dass ich nix trinke, soll mich mal ... Sorry jetzt für´s kurze posting, aber ich muss los in die Bude - ich schreibe bald, wie es gelaufen ist. THX
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. Abgesehen davon ist sie auch mächtig stolz auf mich 
Ich habe aber trotzdem keine Schlafprobleme, nur machmal des Nachts, wenn man kurz aufwacht, spüre ich schon die Pumpe etwas heftig klopfen. Ich habe auch zweimal geträumt, dass ich wieder saufe. Ihr könnt gar nicht glauben wie froh ich war, dass ich wieder munter wurde. Auch eine kurze Panikattacke hatte ich einmal, kam wie der Blitz aus heiterem Himmel: Ich fahre auf der Autobahn, habe so was ähnliches wie ein Deja Vu und schon war sie da. Herzrasen, Angst, Schweissausbruch. Ich wollte schon rechts ranfahren, da war sie auch schon vorbei. Also mir ist sowas noch nie in meinem Leben passiert, sowas brauch ich nicht oft, sonst bekomme ich noch mehr weisse Haare. Das erhöhte Schwitzen hab ich noch ganz leicht, aber man hat ja eine Dusche 
, jetzt kommt das zweite Monat dran und dann noch eins ... Und meine 5 Bierflaschen liegen noch immer im Kühlschrank, muss mal aufs Verfalldatum sehen oder weggeben. 
, in 20 Minuten geh ich dann arbeiten, wollte aber kurz mal vorbeischauen. Schönen Tag Euch Allen !
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