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Saufnix  
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Dieses Thema hat 109 Antworten
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 Akute Hilfe
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Seemaus Offline




Beiträge: 216

30.09.2003 20:19
RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo,

seit einigen Tagen verfolge ich nun dieses Forum und fühle mich hier sehr wohl. Ich finde die Menschen und deren Beiträge (also euch!) sehr nett.
Ich bin Alkoholikerin (0,7 bis 1 Liter Wein am Abend ab 19 Uhr) und habe vor, damit aufzuhören. Der Druck ist noch nicht allzugroß, da ich mein Leben noch sehr gut im Griff habe und meine Blutwerte (z. B. Leberwerte) auch in Ordnung sind. Aber ich denke, dass es für mich keine Reduzierung sondern nur ein vollständiges Absetzen des Alkohols gibt. So war es auch mit dem Nikotin vor 14 Jahren.
Mein Vater (wohl auch mein Großeltern) haben sich totgesoffen. Es gibt wohl doch so etwas wie das vererbte "Suchtgen".

Ich werde nun noch einige Zeit eure Beiträge lesen und dann entscheiden, vielleicht mit eurer Hilfe, dem Alkohol den Rücken zu kehren.

Dazu hätte ich dann noch ein paar Fragen:

1. Sollte ich dazu Urlaub nehmen, denn mit Sicherheit werde ich nachts nicht gut schlafen können? Allerdings wären dann die Tage ohne Arbeit doch viel schwerer, oder?

2. Muss ich Angst vor körperlichen Entzugserscheinungen haben? Ich hatte bisher auch keine, wenn ich z. B. mal 14 Tage im Krankenhaus lag, ist allerdings schon 3 Jahre her.

Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass ich diesen Alkoholkonsum mit Unterbrechungen (Schwangerschaft u. diverse Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte) seit ungefähr 15 Jahre betreibe.

So, das war´s mal für´s Erste. Es ist echt ein tolles Forum mit tollen Leuten hier und vielleicht bringt mich das ein Stück vorwärts, denn im Moment hänge ich etwas ... die Notwendigkeit des Aufhörens widerspricht dem Genießen des ach so leckeren Rotweins. Ich sehe nur einen finanziellen Vorteil im Aufhören und das hat glaube ich noch keinem Alkoholiker trocken gemacht, oder?

In diesem Sinne
Die Seemaus


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

30.09.2003 20:30
#2 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Seemaus,

du hast recht, finanzielle Aspekte haben noch keinen Süchtigen geheilt.

Aber wenn du es versuchen willst, mit dem Alkohol aufzuhören, und du das Glück hast, es auch zu schaffen, ist der finanzielle Aspekt nicht zu verachten. Überlege mal, was du dir alles kaufen kannst, für das Geld, das du sonst für Wein und Schampus ausgibst!! Rechne es dir mal aus, es ist eine ganze Menge. Und du bekommst noch als Zugabe ganz andere Dinge, wie z.B. du wirst besser aussehen, du wirst dich besser, gesünder fühlen. Du hast deine Gedanken frei für ganz andere Dinge, und nicht nur immer die Frage "wie beschaffe ich mir meinen abendlichen Wein, ohne dass es auffällt?" oder " wie entsorge ich mein Leergut, ohne dass es jemand merkt?". Du wirst besser riechen......Du musst kein schlechtes Gewissen mehr haben. Du wirst immer wissen, was du am Abend zuvor getan, gesagt,mit wem du telefoniert hast...... die Liste kann fortgesetzt werden.

Lange Rede, kurzer Sinn: es lohnt sich, mit dem Trinken aufzuhören.

Wenn du es dir etwas leichter machen willst, nehme Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe auf. Greif zum Telefon, besuch ein Meeting. Mach dich schlau, wie es die anderen geschafft haben. Es gibt viele Möglichkeiten für dich.
Wenn du dran bleibst, wirst du die beste für dich finden.

Ich heiss dich sehr herzlich hier im Forum willkommen!


Viel Glück!!


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

30.09.2003 21:50
#3 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Seemaus,

auch ich war so eine Rotwein-Tante. Selbst zum Schluß meinte ich, den leckeren Rotwein zu genießen.
Weißt Du, was Genußtrinken ist?
Wenn man ein Glas Wein wegen seines Geschmacks trinkt und aufhört, sobald die Wirkung des Alkohols einsetzt.
Wahre Genußtrinker sind wohl eher die Seltenheit.
Bevor ich endgültig mit dem Süppeln aufhörte startete ich einen ersten Versuch für ganze sechs Wochen.
Und weißt Du, was ich feststellte, als ich nach den sechs Wochen das erste Glas Rotwein trank?
Es schmeckte mir nicht.
Der samtige, trockene Geschmack, den ich so gemocht hatte, stellte sich erst wieder ein, nachdem ich wieder ein paar Tage im Trinken drin war.
Das erste Glas schmeckte einfach nur säuerlich.
Aber ich trank trotzdem - wegen der Wirkung.

Manchmal, wenn mir mein Suchtgedächtnis einen Streich spielt und der Saufdruck kommt, dann erinnere ich mich auch zu gern an den guten Geschmack.
An das säuerliche Glas erinnere ich mich komischerweise gar nicht so intensiv.
Gott sei Dank vergeht so ein Anfall so schnell, wie er kommt - und wenn es dann mal wieder soweit ist,
dann weiß ich ja schon, was in meinem Kopf abgeht.
Ist schon krass.

Übrigens war ich vor fast genau einem Jahr genauso weit wie Du jetzt.
Der 10. Oktober war mein erster trockener Tag.
Ich habe es noch keinen Tag bereut, den Absprung gefunden zu haben.

Stell Dir mal vor, daß Du vielleicht nächstes Jahr um diese Zeit das Gleiche postest wie ich jetzt.
Wäre doch toll, oder?

Ich bin mal gespannt - und drücke Dir die Daumen!


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

01.10.2003 10:04
#4 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Miezekatz und auch die anderen

Deinen Beitrag werde ich mir einrahmen.
Warum hab ich das so viele Jahre nicht begriffen ?
An der Intelligenz kann's nicht liegen, da muß noch was anderes sein.


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

01.10.2003 10:30
#5 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Bernd,

tröste dich, auch ich habe jahrelang ÜBERHAUPT nichts begriffen.....

Keine Ahnung, an was das liegt... ich glaube, es ist die Krankheit. Die legt irgendeinen Schleier auf das Bewusstsein, modelt vernünftige Gedanken in unvernünftige und unlogische um.

Ich seh das so: Hauptsache IRGENDWANN fällt der Groschen. Besser spät als nie.


Dir gute 24 Stunden für den neuen, trockenen Tag!


Seemaus Offline




Beiträge: 216

01.10.2003 13:44
#6 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo euch Dreien!

Erst mal vielen Dank, dass ich gelesen werde, tut ganz gut. Allerdings muss ich jetzt schon ein bisschen mit euch schimpfen, keiner hat mir auf meine Fragen geantwortet.:-))

Zur Ameise: Also ich weiss ja nicht, welchen Wein du getrunken hast, aber es gibt Weine, da schmeckt das erste Glas nicht säuerlich, da muss man sich den Wein nicht erst "schöntrinken". Es gibt fantastische Weine.
Trotzdem bezweifle ich auch, dass ich keine Genusstrinkerin bin, denn ich brauche abends meinen Wein. Würdest du mir jetzt ein Glas hinstellen, würde ich es nicht anrühren wollen. Ich lebe meinen Tag und will den auch nüchtern erleben!

Zur Miezekatz: Ich seh eigentlich auch jetzt ganz gut aus :-))), riechen tu ich auch sehr gut (naja, habe grad Sport gemacht...eher wohl im Moment nicht :-)), ich weiss fast immer, was ich abends gemacht habe, was ich gesagt habe. Nur wenn ich ganz ganz müde bin und zu spät schlafen gehe, dann fehlen mir manchmal am nächsten Morgen Erinnerungen, die dann aber wiederkommen, was aber doch eher auf meine Müdigkeit zurückzuführen ist. Wenn ich länger aufbleibe und meinen Weinkonsum erreicht habe, steige ich auf Wasser um.
Aber ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen und die Anschaffung des Weines tut mir manchmal im Herzen weh, weil ich doch sehr viel Geld dafür ausgebe. Aber dann denke ich wieder manchmal, dass alle Menschen für etwas Geld ausgeben, oder?
Übrigens, gesundheitlich geht es mir besser denn je. Ich hatte vor vielen Jahren eine sehr schwere Krankheit, die ich Gott sei Dank überstanden habe.

Ich will das hier nicht schönreden. Ich bin mir darüber bewusst, dass ich ein Alkoholproblem habe. Ich würde viel lieber nur am Wochenende trinken, aber dazu bin ich wohl schon zu süchtig, ich kann mir keinen Abend mehr ohne meine Droge vorstellen.

Was mir am meisten zu schaffen macht, ist der Gedanke, dass mal irgendwas abends sein wird und ich z. B. nicht fähig bin, Auto zu fahren, denn das mache ich nur nüchtern! Ausserdem wird meine Tochter bald anfangen in Diskotheken zu gehen und da sollte ich dann doch mitten in der Nacht fahren können, um sie z.B. abzuholen. Das sind die Gründe, warum ich aufhören möchte.

Also seid mal so lieb, und beantwortet mir aufgrund euer Erfahrungen meine Fragen. Wenn ihr könnt.

Liebe Grüße
Das Seemäuschen


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

01.10.2003 18:40
#7 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Seemaus,

glaube mir - ich habe wirklich gute Weine getrunken. Mein Favorit war ein kalifornischer Rotwein "Paul Masson", der wirklich super toll geschmeckt hat.
Aber nach sechs Wochen Abstinenz hat das erste Glas eben nicht so geschmeckt, wie ich es gewohnt war.

Wenn ich es es nun also richtig verstehe, hast Du ein Problem mit Alkohol, aber irgendwie hast Du doch keins damit.
Hmmm...

Du siehst noch gut aus, Du riechst gut (trotz Fahne),
Du bist sportlich und fit, fühlst Dich in keinster Weise beeinträchtigt, Erinnerungslücken kommen von der Müdigkeit (da hätte ich ja damals auch mal drauf kommen können) und möchtest aus rein praktischen Gründen mit dem Trinken aufhören.
Dann hör doch einfach auf!

Ob Du Entzugserscheinungen zu erwarten hast, wie diese aussehen - das vermag niemand aus der Distanz vorherzusagen.
Ein paar Tage Urlaub wären aber nicht schlecht, wenn es denn so kommen sollte. Ferner würde ich ein Gespräch mit dem Hausarzt oder der Suchtberatung vorher führen -
aber so richtig süchtig bist Du ja nicht - oder doch?

Das ist jetzt nicht böse gemeint -
ich habe mal genauso dahergeredet.
Ich habe auch immer gut ausgesehen und gut gerochen.
Das war aber nichts gegen jetzt !

Meine Tochter findet jedenfalls, daß ich jetzt bedeutend besser rieche. Die eigene Alkoholausdünstung nimmt man ja auch gar nicht mehr wahr.
Man denkt, man duscht morgens, cremt und sprüht und alles ist weg. Von wegen!

Naja - das nur am Rande.

Es ist schwer, Deine Fragen zu beantworten.
Ich denke, Du selbst müßtest Dir erstmal ein paar Fragen ehrlich beantworten.
Du mußt für Dich selbst mit dem Trinken aufhören wollen. Nicht für die Nachtfahrten mit Deiner Tochter, nicht wegen des Geldes ....
das sind halt nur die positiven Nebeneffekte.

Für Dich selbst aufhören - kannst Du das schon?
Ich lese so heraus, daß Dich mit dem Rotwein noch eine große Liebe verbindet.
Ich habe ihn auch geliebt - über alles. Nichts anderes getrunken - nur Rotwein.
Aber nun ist unsere Beziehung beendet.
Ich habe Schluß gemacht.
Sie war mir zu eng - meine Freiheit und mein Wahrnehmungsvermögen haben zu sehr darunter gelitten.

Viele Grüße


Ganznette Offline



Beiträge: 180

01.10.2003 19:15
#8 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

die seemaus erinnert mich ein bischen an mich
sei nicht so eitel, fühle dich nicht als was besseres, sei nicht so überheblich. ich finde ja auch, ich sehe toll aus, hehehe!
und heute morgen, ohne make up vor dem spiegel.... da sieht dann doch die welt ein wenig anders aus, blass, ringe unter den augen, das himmelblau der iris ist nicht mehr sooo toll, weil es von einer dezenten bindehautentzüdung umgeben ist, und graue haare kommen auch durch, ohne die tönung. brauche ich jetzt doch eine färbung???? tse tse, dinge, die wichtig sind für die welt. natüüüüüüüürlich rieche ich auch gut, glaube ich zumindest. z.b. gucci envy machts ja. ich denke, man veräppelt sich selbst, weil man es eben will! helena hat einen anderen blick der dinge, den vorher und! nachher blick. der nachher blick machts aber. und es ist scheiss egal, welchen wein du trinkst, wie teuer die schönen fläschen sind, alk ist alk. du bist kein besserer alk, weil du dir morgens keine pulle doornkaat kaufst, noch keine aufgequollene nase hast, sondern nur sancierre süppelst, auf galas gehst und ein schickes auto fährst. ich bin mit sicherheit derzeit nicht grade das riesenvorbild und sollte eigentlich als "nasse" nicht posten, aber deine eitelkeit, deine sicht der dinge, die habe ich dann doch mittlerweile ein bischen abgelegt. und da muss ich den leuten hier wirklich ein kompliment machen. die sind absolut verständnisvoll bei so leuten wie uns, liebe seemaus, und wir sind bestimmt nicht die ersten hier, die ja "andere säufer" sind, als die, die vorm kiosk stehen. jeder hat seine geschichte, nicht jeder wurde mit einem goldenen löffelchen im mund geboren, nicht jeder kann sich seinen weg aussuchen, aber wenn du es kannst, dann tue es einfach, denk nicht drüber nach, und mach!
super ratschlag! ich kann ihn auch noch nicht befolgen, im ratschläge geben war ich immer gut, aber das umsetzten ist so ein thema. seemaus, ich meine das nicht böse, aber ich schaue mit die "anderen trinker" wenn ich aus dem supermarkt komme, jetzt doch genauer an. die "anderen" sind vielleicht weiter, riechen "gar nicht mehr gut", schaun z.t. knüsselig und "gar nicht mehr gut aus". ich überlege, welche geschichte sie hinter sich haben. vielleicht, liebe seemaus, haben auch wir irgendwann eine knollennase mit geplatzten adern und sagen uns: "ja daaaaaamals, da war alles anders" . lies einfach die postings der menschen, die es geschafft haben. und auch zwischen den zeilen, auch wenn es manchmal unangenehm bzw. lästig ist.
viele liebe grüsse
sabine


Seemaus Offline




Beiträge: 216

01.10.2003 19:40
#9 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo,

ich denke, das wird vorerst meine letzte Reaktion hier sein, ich melde mich vielleicht die vorletzte Oktoberwoche wieder, da habe ich Urlaub und vielleicht beende ich da meine Beziehung zum Wein.

Liebe Ameise, danke für deine Worte. Sie sind hart, aber ok. An meinen Hausarzt möchte ich mich dennoch nicht wenden, da es mein Arbeitgeber ist. Suchtberatungsstellen sind 30 km entfernt und ich fahre, auch wenn die Ganznette das denkt, kein tolles Auto...eigentlich gar keines. Mein Freund braucht es zur Arbeit.

Liebe Ganznette, ich bin weder eitel noch sonst was. Ich fühle mich trotzdem anders als der Alkoholikder, der sich am Kiosk (oder zuhause) morgens 2 Schnäpse reinzieht. Ich kenne den Unterschied, ich bin damit großgeworden. Also auch keine behütete, tolle Kindheit. Bitte stemple mich nicht ab, nur weil ich noch Schwierigkeiten habe, mich von meinem Wein zu lösen. Das ging mir vor vielen Jahren so mit den Zigaretten und auch mit dem Kiffen. Doch jedesmal habe ich rechtzeitig aufgehört, und das werde ich dieses Mal auch. Aber ich bin weder eitel noch überheblich, genau das sind nicht meine Eigenschaften!

Vielleicht solltet auch ihr aufhören, Menschen in irgendwelche Schubladen zu stecken, ich passe nämlich in keine davon rein.

Und noch etwas, ich stinke wirklich nicht, ausser abends, wenn ich Wein trinke. Ich habe mich mehrfach durch unterschiedliche Personen (mein Freund, meine Tochter, meine Arbeitskollegin u.v.m.) abgesichert. Auch ohne Parfum, ich benutze nur Deo und natürlich Zahnpasta...also, bitte urteilt nicht so schnell.

Liebe Grüße
Seemaus


Ganznette Offline



Beiträge: 180

01.10.2003 20:03
#10 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

liebe seemaus, mein posting war nicht fies oder bös gemeint und bestimmt kein angriff gegen dich, deine person, deine ansichten, deine glaubwürdigkeit. heute bin ich vielleicht ein wenig ungerecht, weil ich einen wirklich sch.... tag hatte. aber trotzdem erinnert mich vieles deiner aussagen an mich. vor allem deine reaktion: "ich bin nicht so, ich bin anders" .bist du auch. noch. und hoffentlich bleibt es bei dem "noch". ich wünsche dir von herzen alles liebe, hör auf mit dem wein. ich versuche es auch. ich bin keinen schritt weiter oder als du, vielleicht noch einen zurück. ich habe mir aber hilfe gesucht, mit dieser hilfe habe ich morgen einen termin. vielleicht höre ich dann auf, vielleicht auch nicht? jetzt kann ich es noch nicht sagen, ich muss den termin erst einmal hinter mir haben, keine shg, dahin traue ich mich bestimmt nicht:-) aber einer, der sich bestens auskennt. ich hoffe, ich bin ehrlich zu ihm, kann ehrlich sagen, was mit mir los ist. und das ist ganz schön schwierig. also nochmals, liebe seemaus, schreibe weiter, fühle dich bitte nicht angegriffen ( ich hatte margot, das härte ab von mir, wie gesagt, ich bin keinen deut weiter als du. aber einiges muss im eigenen köpfchen passieren, immer und immer wieder. bis es "klick" macht. wohl in unserer beiden?! deswegen mag ich dieses forum so gern. und mittlerweile auch diese deutlichkeit. seemaus, alle sind weiter als wir. die wollen uns nur helfen. und dafür mag ich nochmals danken. für die menschlichkeit. schreib bitte weiter, seemaus, mache mir wegen meiner zu deutlichen und vielleicht auch unpassenden worte kein schlechtes gewissen!!!!
viele liebe grüsse!
sabine


Petel ( gelöscht )
Beiträge:

01.10.2003 20:10
#11 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Seemaus, oh, wie ich das kenne. Ich meine, ich schaue in den Spiegel und erzähle mir was (Schon lange her). Gott sei Dank konnte ich selber in langer schmerzhafter Zeit erkennen, dass ich "rieche", in einer sauberen Umgebung, wie in einer Arztpraxis "duftet" es dennoch, mach dir da mal nichts vor. Dass bei mir gar nichts anders ist (was die Sucht betrifft), lernte ich auch, je öfter ich mich mit anderen "nichtriechenden" trockenen Alkoholikern unterhielt, die nicht am Kiosk standen. Und noch was, eine rote Nase mit geplatzten Aderchen kann man auch noch 2 Jahre Nüchternsein bekommen, ich musste diese Erfahrung machen, nach einem sehr langen Aufenthalt in einem kalten Winter. Ich glaube, wenn mal erst ein Körperteil, dazu gehört ja die Haut auch, geschädigt ist, lässt sich da nicht mehr viel gut machen. Außer nüchtern sein und dazu stehen. Ganz liebe Grüße Petra


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

01.10.2003 21:03
#12 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Seemaus,

ich wollte Dich wirklich in keine Schublade stecken.
Dafür ist jeder Mensch ja irgendwie sein eigener Mensch .
Aber Deine Reaktion ist geradezu klassisch.
In jedem Alkohol-Ratgeber nachzulesen.
Du unterscheidest Dich da leider von niemanden von uns. Denn der Verlauf ist bei jedem Alkohol-Abhängigen gleich - ob Akademiker, Hausfrau, Student, Arbeitnehmer oder Arbeitsloser.
Die Krankheit macht keine Unterschiede.
Leider betrifft das auch das Ausreden erfinden.
Jeder denkt im Laufe seiner Abhängigkeit, bei ihm wäre das so ganz anders.
Er wäre der Einzelfall, auf den all die typischen Symptome nicht zutreffen.
Aber gerade eben das ist auch ein Symptom.
Das erkennt man aber leider erst,
wenn man den Absprung gefunden hat.
Übrigens: Die Suchtberatung ist auch telefonisch zu erreichen! Und Du bleibst anonym.

Liebe Grüße


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

01.10.2003 21:34
#13 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo Seemaus !

Erstmal ein willkommen hier von mir.

Auch ich dachte viele Jahre der Alkohol ist kein Problem für mich, hab ich mich doch nicht ins soziale Aus getrunken oder am Arbeitsplatz auffällig. Außerdem trank ich nicht jeden Tag.
Aber irgendwann merkte ich schon, das mich die jahrelange Trinkerei sehr beeinflußt hat. Wie ich mich freute auf die Abende an denen ich arbeitszeittechnisch trinken kann. Das ich so gut wie keine anderen Hobbies habe.
Das ich eigendlich so gut wie keine Verantwortung für mein Leben übernommen habe, sondern lieber im alkoholnebligem Jammertal saß. Das ich nicht trank weil ich Probleme hatte, sondern Probleme habe weil ich trinke.
Heute ist es mir eigendlich schnurz inwieweit ich nun vom Alkohol abhängig war, ob ein "Tankstellenalkoholiker" oder wie ich 3-4 tägig am Trinken, Tatsache ist ich bin alkoholabhängig, wenn nicht physisch dann psychisch.
Und ich mußte etwas ändern, weil ich nicht mehr damit zurecht kam.
Das ist der Punkt, wenn du mit deinem Trinkverhalten nicht mehr klar kommst, egal wie du oder dein soziales Umfeld nun geartet sind, hast du ein Problem.
Und es liegt allein an dir, daran etwas zu ändern.
Am Anfang steht sicher erstmal die Einsicht.
Dann kann man darüber reden, inwieweit du dir Hilfe suchen kannst, und sei es erstmal nur hier zu schreiben (so machte ich das ).
Und glaub mir, nicht nur am Kiosk trifft man auf Alkoholiker oder Menschen mit einem Alkoholmißbrauch.
Noch zur Schublade, ist etwa die der "Kiosktrinker" keine ?

Grüßle und alles Gute
Bea[f1][ Editiert von Beachen am: 01.10.2003 22:03 ][/f]


Seemaus Offline




Beiträge: 216

01.10.2003 22:07
#14 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Hallo!

Eigentlich wollte ich ja nicht mehr reagieren, und nun tu ich es doch und weiss schon ganz genau:
Egal was ich schreibe..es ist typisch für Alkoholabhängige...nein, sagen wir doch prinzipiell suchtgefährdete Menschen.
Werde ich meine Alkoholabhängigkeit los, kommt bestimmt die nächste....
Ich war nikotinabhängig, internetabhängig..bin alkoholabhängig. Habt ihr euch eigentlich schon mal überlegt, ob ihr von der Alkoholabhängigkeit in die Internetabhängigkeit gerutscht seid? Ihr seid immer präsent hier. Schaltet mal für einige Wochen den Internetanschluss ab!

Ok, ich will nicht gemein sein, aber in meinem Fall helft ihr mir weiter. Das bedeutet noch lange nicht, dass ich nicht zu meiner Alkoholabhängigkeit stehe und etwas dagegen machen will. Aber das scheint ihr leider nicht so richtig zu verstehen, deshalb werde ich auch dieses Problem, wie alle anderen zu vor ganz alleine lösen.

Kurz zu Ganznette (meine Namenskollegin). Wenn du Lust hast, könnten wir vielleicht per Mail Kontakt aufnehmen, würde mich sehr freuen.

Zu Ameise:
Ich widerspreche dir. Ich finde keine Ausreden. Ich stehe zu meinem Problem und gerade das "Riechen" am nächsten Morgen hat mich lange Zeit so beschäftigt, dass ich die Menschen in meinem Umfeld schon damit genervt hatte. Ich habe allen ehrlich meine Situation und meinen Alkoholkonsum am Abend erklärt und wollte eine absolut ehrliche Meinung hören. Gerade meine Arbeitskollegin, die eine echt empfindliche Nase für alles hat (und übrigens selbst keinen Alkohol trinkt) meinte, dass sie noch niemals was gerochen hätte.
Also bitte akzeptiert es einfach mal.
Das allerdings bedeutet noch lange nicht, dass ich nicht aufhören will zu trinken.

Zu Petra:
Was ich nicht ganz verstehe, was haben aufgeplatzte Äderchen durch Kälte mit Alkohol zu tun?
Und ja stimmt, in einer Arztpraxis duftet es nach Alkohol, aber bestimmt nicht nach meinem am Vorabend konsumierten. Aber wie geschrieben, das ist ein Thema, was mich lange beschäftigt hat und mit ein Grund, warum ich das Trinken aufgeben möchte, warum ich meine Sucht bekämpfen möchte und auch werde.

Grüße
Seemaus


Seemaus Offline




Beiträge: 216

01.10.2003 22:19
#15 RE: Ich bin noch nicht so weit...noch nicht. Zitat · Antworten

Noch kurz an Bea:

Ich freue mich sehr über deine Antwort. Sehr sogar!
Kiosktrinker ist definitiv eine Schublade, aber dieser Begriff stammte nicht von mir in diesen Beiträgen, er wurde nur von mir übernommen, das war dumm von mir.

Heute geh ich erst mal schlafen, ich muss morgen um 6 Uhr raus. Ich wünsche dir und allen anderen eine gute Nacht!

Seemaus


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