ich habe jetzt nach langen Jahren des Selbsbetrugs den ersten Schritt gewagt - mir endlich einzugestehen das ich Alkoholikerin bin. Mein Name ist Dagmar, ich bin 51 Jahre alt und trinke zuviel Alkohol seit ich 16 bin. Angefangen hat alles mit mal ein - zwei Bier oder Whiskey Cola - um auf Partys meine Schüchternheit abzulegen und einfach lockerer und fröhlicher zu werden. Es ging auch ohne größere Exzesse über Jahre gut bis ich dann als ich 24 Jahre alt war in Schichtarbeit ging. Dort wurde in der Spät - und Nachtschicht regelmäßig auf der Arbeit Bier getrunken. Der Konsum stieg auf 3-4 Bier pro Abend. Ein Jahr später war ich soweit das ich tagsüber nach der Nachtschicht eine Flasche Wein getrunken habe um schlafen zu können. Ich fing auch an am Wochenende zu trinken = Freitag abend bis Sonntag abend - 1-2 Flaschen Wein täglich. Das ging immer so weiter, aufgefallen bin ich nach außen selten, daheim haben meine Lebensgefährten mehr oder weniger weggeschaut - manchmal kamen ein paar Kommentare oder Ermahnungen aber mehr nicht. In der Arbeit bin ich ein paar mal aufgefallen - aber bisher ohne Konsequenz - es war halt bekannt das ich gerne mal einen zwitschere. Seit letztem Sommer aber wurde es immer schlimmer, ich habe neben dem Wein angefangen auch Schnaps zu trinken was ich sonst fast nie gemacht habe. Ich habe auch durch den Alkoholkonsum Probleme mit dem Kreislauf bekommen so das ich manchmal wenn ich es nicht rechtzeitig bemerkt habe und mich hingelegt habe auch schon mal zusammengesackt bin. Ich jetzt habe eingesehen das es so nicht weitergehen kann, ich zerstöre mein Leben, meine Beziehung und werde alles verlieren was ich mir die letzten 30 Jahre aufgebaut habe. Vor zwei Wochen war ich bei der Suchtberatung des Blauen Kreuzes und letzte Woche Mittwoch das erste mal bei einer Selbsthilfegruppe. Zudem habe ich mich mich hier angemeldet und bedanke mich dafür das ich bei Euch aufgenommen wurde. Das ist ein wichtiger Schritt für mich, da ich bisher immer wieder der Meinung war es ist ja alles nicht so schlimm, ich kannst es kontrollieren, ich bin gar kein typischer Alkoholiker, bin nur ein Entlastungstrinker ......
So das war es für heute abend, ich freue mich schon an diesem Forum aktiv teilzunehmen, lesen tue ich hier schon seit einem halben Jahr :-)
Die moderne Medizin kümmert sich um Ihre Krankheiten. Von diesen lebt sie. Um Ihre Gesundheit müssen Sie sich selber kümmern. Von dieser leben Sie.
willkomen an board kleine schritte und immer wieder 24 stunden ohne alk auskommen,am ball bleiben,auch wenns am anfang nicht so klappen will das "neue leben ohne" wartet schon auf dich
das erste jahr war das hibbelichteste,jetzt nach 3einhalb jahren hab ich immer noch "leichen" im keller aber sie erschrecken mich nicht mehr so wie am anfang
das eingestehen der krankheit ist der wichtigste schritt. erst dann ist man bereit hilfe anzunehmen. ein langer und schmerzhafter prozess. aber danach kommt entlastung und erlösung. und es gibt menschen, die sich deiner annehmen. gerade in dieser "kapitulationsphase" ist man klein, ängstlich und sehr zerbrechlich. umso schöner ist es, dass man genau in dieser situation menschen findet, die einen "abholen". endlich mal fallen lassen und aufgefangen werden.
Bin selbst erst zwei Wochen hier und grabtuliere dir ganz herzlich zu den ersten wichtigen Schritten.
In deiner Geschichte habe ich mich selbst wieder gefunden.
Für mich war nach dem Eingeständnis mir selbst und meinem Mann gegenüber das Forum der erste wichtige Schritt nach aussen. Und ich kann dir nur sagen dass ich hier in den ersten Tagen echt viel Resonanz, Zuspruch aber auch tolle praktische Tipps bekommen habe.
Mein Termin zur Suchtambulanz ist erst in zwei Wochen, aber ich bin mir sicher dass ich diese Zeit auch noch gut und trocken überstehen werde.
In diesem Sinne wünsche ich uns beiden gutes Gelingen mit allen Höhen und Tiefen aber hauptsache trocken
Danke an Euch alle für die moralische Unterstützung. Ich bin zuversichtlich das ich es schaffe aus dem (teilweise) Dauersoff rauszukommen. Heute sind es 17 Tage ohne Alkoholabsturz. Meine bessere Hälfte unterstützt mich sehr liebevoll beim nüchtern bleiben und die zwei mal wo ich bisher echten Frust hatte und wo ich sonst garantiert nach der Flasche gegriffen hätte, habe ich mit Schokolade überbrückt. Nach einer Tafel war der Frust weg - süsses macht also auch glücklich :-). Das ich ohne Alkohol über den Frust gekommen bin, liegt sicherlich auch daran das ich daheim gar keinen Alkohol mehr habe - wir haben alles was da war (war übrigens nur noch Schnaps) weggeschüttet und um was zu kaufen müsste ich nach der Arbeit nochmal aus dem Haus - das ist für mich schon mal eine gute Barriere.
lG Dagmar
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Hi Dacki,auch von mir herzlich willkommen.Ich bin auch erst seit Anfang Nov. clean und es lohnt.Hier und möglichst noch eine reale Gruppe sind die ersten Bausteine für ein nüchternes Leben.Gut das du deine Wohnung alkfrei gemacht hast.War bei mir auch,nur noch Leergut finde ich manchmal an den unmöglichsten Stellen noch. Ich wünsch dir eine schöne und trockene Woche.
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