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Saufnix  
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Dieses Thema hat 19 Antworten
und wurde 3.365 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Seiten 1 | 2
EmilyBeagle Offline



Beiträge: 3

03.02.2014 18:01
RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

hallo zusammen,
ich habe dieses wunderbare forum heute bei der suche nach einer shg ohne gott oder höhere mächte gefunden und bin gleich bei den beiträgen hängen geblieben. in vielem habe ich mich wieder gefunden.

ich trinke eigentlich schon immer. in meinem elternhaus war alkohol ein riesenthema (beide eltern sind funktionierende alkoholikerInnen). alkohol gabs bei uns immer in rauen mengen. ich habe so mit 15, 16 angefangen und gleich viel getrunken. ich bin so. wenn ich etwas mache, dann ordentlich . ich kann - auch heute noch - gar nicht trinken. wenn ich aber trinke, dann trinke ich so viel, bis ich betrunken bin. wobei - ich kann mich wahnsinnig gut verstellen. sogar mein eigener mann sagt, er würde oft nur daran merken, dass ich betrunken bin, wenn ich sage - ich geh jetzt schlafen.
ich randaliere nicht, wenn ich betrunken bin, ich stelle (fast nie) doofe sachen an. ich trinke einfach so viel, bis ich müde genug bin, um schlafen zu gehen.
da der alkoholismus in meiner herkunftsfamilie viel tradition hat, habe ich mir schon vor einigen jahren sorgen wegen meines alkoholkonsums gemacht. bin zur suchtberatung, habe therapie gemacht, die - nicht besonders tolle - familiengeschichte aufgearbeitet, ebenso wie ein posttraumatisches stressyndrom, das dann auch noch aufgetreten ist. wegen depressionen nehme ich seit vielen jahren antidepressiva.
alkohol hat für mich mehrere funktionen:
er macht mich locker
er schaltet das ewig vor sich hinlabernde hirn aus und
er macht mich müde.
ich bin recht energiegeladener mensch - das ist mir manchmal zu anstrengend.
ja, noch was zu mir: ich lebe seit langer zeit in wien, bin glücklich verheiratet und habe einen hund.
das wars erstmal. danke fürs zuhören - äh, lesen.
sabine


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

03.02.2014 18:20
#2 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

hallo Sabine,
willkommen im Forum. Schön dass du hierher gefunden hast.
Musst du denn augenblicklich trinken? Ist das ein Problem für dich? Das habe ich nicht so ganz lesen können aus deinem Bericht oder habe ich etwas falsch verstanden?
Wünsche dir einen guten Austausch hier.
lg Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


Galini Offline



Beiträge: 1.686

03.02.2014 19:34
#3 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hallo Sabine, herzlich

Schön, dass du dich gemeldet hast und den Austausch hier suchst.

Diese angenehmen Seiten des Alkohols kenne ich auch, aber auch die Kehrseite.

Wie willst du weiterhin vorgehen?

herzliche Grüße nach Wien!


lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


Hüftl Offline




Beiträge: 3.765

03.02.2014 20:05
#4 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hallo Sabine



ich hoffe du fühlst dich wohl bei uns

Bei uns gibt es auch noch einen Chat ( werbung mach :grins2
wird Zeit das da wieder mal was los ist .

LG Frank

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

03.02.2014 20:45
#5 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hey Sabine.
Wenn Du Dich also selbst beschreiben solltest, als was würdest Du Dich denn sehen:

Alkohlgefährdet oder alkoholabhängig?
Du kannst aber Du musst nicht unbedingt trinken.

So wie Du Dich beschreibst, könnte ich doch sagen:
Warum trinkst Du also?

Wenn Du Dich sorgst, lass den Alk einfach weg, für länger.
Kannst Du das?

Und das PTS (posttraum....) ??
Spielt keine Rolle in Deinem Leben?

Schreib ein wenig mehr von Dir, wenn Du magst.Sonst kann ich immer nur spekulieren.

LG Peter

_______________________________________________
Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich....
C.Adenauer


EmilyBeagle Offline



Beiträge: 3

03.02.2014 21:50
#6 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

danke für die vielen lieben antworten. also: ich habe mittlerweile das gefühl, trinken zu müssen. saufdruck, das kennt ihr sicher. ja, ich kann auch nichts trinken. aber das fällt mir zunehmend schwer. ich denke sehr viel über meinen alkoholmissbrauch nach - ob ich abhängig bin? keine ahnung. es ist schwierig, in solchen kategorien zu denken. es ist auf jeden fall problematisch.

eine frage war zum posttraumatischen stressyndrom: das wurzelte in einem missbrauch durch meinen vater - ich habe das verarbeitet - mit der konsequenz, das meine familie nichts mehr mit mir zu tun haben will. das ist okay. ich habe inzwischen meine eigene familie.

das trinken ist geblieben. ich mache mir große sorgen und ich habe furchtbare angst davor, es zu lassen. alkohol ist seit so langer zeit ein teil meines lebens. ich werde ganz panisch bei dem gedanken, nicht mehr zu trinken. ich habe einfach angst. gleichzeitig ist mir bewusst, wie falsch ich mich verhalte. super situation. kann irgendjemand hier etwas damit anfangen?


Hüftl Offline




Beiträge: 3.765

03.02.2014 22:30
#7 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hallo Sabine ,

warst du schon mal bei einer Suchtberatung ? die können dir sagen wie du dich verhalten sollst, und wenn du willst die nächsten Schritte einleiten.
Aber wollen mußt du ganz alleine.

LG Frank

LG Frank

Die Kraft des Geistes ist grenzenlos,
die Kraft der Muskeln ist begrenzt.


Koichi Tohai


Jetzisabergut Offline




Beiträge: 2.538

04.02.2014 02:41
#8 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von EmilyBeagle
danke für die vielen lieben antworten. also: ich habe mittlerweile das gefühl, trinken zu müssen. saufdruck, das kennt ihr sicher. ja, ich kann auch nichts trinken. aber das fällt mir zunehmend schwer. ich denke sehr viel über meinen alkoholmissbrauch nach - ob ich abhängig bin? keine ahnung. es ist schwierig, in solchen kategorien zu denken. es ist auf jeden fall problematisch.

eine frage war zum posttraumatischen stressyndrom: das wurzelte in einem missbrauch durch meinen vater - ich habe das verarbeitet - mit der konsequenz, das meine familie nichts mehr mit mir zu tun haben will. das ist okay. ich habe inzwischen meine eigene familie.

das trinken ist geblieben. ich mache mir große sorgen und ich habe furchtbare angst davor, es zu lassen. alkohol ist seit so langer zeit ein teil meines lebens. ich werde ganz panisch bei dem gedanken, nicht mehr zu trinken. ich habe einfach angst. gleichzeitig ist mir bewusst, wie falsch ich mich verhalte. super situation. kann irgendjemand hier etwas damit anfangen?



Ich denke schon, dass Du abhängig bist.
Der Tag wird kommen, wo Du nicht mehr wählen kannst, ob Du trinken möchtest oder nicht, dann wirst Du es müssen.

Und..ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber der Mißbrauch Deines Vaters und die Abkehr Deiner Familie (ich schätze, Du hast ihn angezeigt oder es Jemandem gesagt...)

Und natürlich kannst Du diesen Mißbrauch so "locker" wegstecken....."alkohol ist seit so langer zeit ein teil meines lebens."

Aber Du wärest eine grosse Ausnahme, wenn der Mißbrauch , die Folgen daraus(Familie) und Dein Alkoholkonsum, nicht im Zusammenhang stehen...

"..ich werde ganz panisch bei dem gedanken, nicht mehr zu trinken"

Ich denke auch, Du solltest Dich einer Suchtberatung anvertrauen und Dein posttraumatisches "Problem" -mit den Folgen- unbedingt angeben.
Oft sind/waren es die Dinge, die ich glaubte verarbeitet zu haben, die ich verschwieg, weil sie so banal waren,dass sie wohl kaum Jemanden interessieren dürfte.

Heute weiss ich, dass es gerade diese Dinge waren, die ich glaubte überwunden zu haben, die mich immer irgendwann wieder gesammelt trafen und zu einem riesigen Berg von Banalitäten angewachsen waren,den ich glaubte niemals überwinden zu können.

Und es letztlich auch nur mit Hilfe schaffte, indem ich lernte,das zu akzeptieren, was ich nicht mehr ändern konnte und Nichts mehr als banal hinzunehmen, nur weil es meins war!

Aber das war ein langer Prozess-heute vor 4 Jahren habe ich beschlossen, nicht mehr zu trinken.

Und es bis heute durchgehalten.

Warum ich die ca 35 Jahre davor nicht aufhören konnte....heute weiss ich es.

Und es wird mit jedem trockenen Jahr einfacher ...äh...einfach nur zu Leben.

LG Peter

Suchtberatung ist eine gute Idee!

[ Editiert von Jetzisabergut am 04.02.14 2:47 ]

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C.Adenauer


Ilo132 Offline




Beiträge: 1.649

04.02.2014 08:33
#9 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hallo Sabine,

herzlich willkommen

Meine erste Anlaufstelle war auch hier,
da wußte ich auch schon das ich alkoholabhängig bin,
da ich bei Nichtkonsum auch schon körperliche Entzugserscheinungen bekam,vom Suchtdruck ganz zu schweigen.

Irgendwann hab ich es geschafft zur Suchtberatung zu gehen.
Für mich die beste Entscheidung........alleine hätte ich das wohl nicht geschafft.

Ich wollte dich noch gerne fragen welche Wege du gegangen bist/wie du es geschafft hast die Sache mit deinem Vater zu verarbeiten?Wie kam es dazu das deine Familie nichts mehr mit dir zu tun haben möchte?

LG Ilo

Der Tag strahlt
in den schönsten Farben,
es duftet nach Leben,
und die Luft
schmeckt nach Glück.

Lieblingsspruch von der kleinen Ilo


Ilo132 Offline




Beiträge: 1.649

04.02.2014 08:41
#10 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Ich nochmal

Wenn du mir auf meine beiden letzten Fragen antworten magst und dies nicht öffentlich schreiben magst ,kannst du mir auch gerne eine PN schreiben.
Es interessiet mich persönlich da ich auch Erfahrungen in der Art erleben mußte.

LG Ilo

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EmilyBeagle Offline



Beiträge: 3

04.02.2014 08:48
#11 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

guten morgen!
ich bin ganz geplättet von euren antworten. danke. zum thema suchtberatung: ich habe nächste woche einen termin mit meinem hausarzt, dem ich sehr vertraue und werde erst einmal ausführlich mit ihm sprechen - ich denke, er ahnt schon etwas, weil ich das thema schon vor monaten mal angesprochen habe: damals hatte ich von baclofen erfahren und ihn gebeten, es mir zu verordnen. hat leider nicht geklappt. das medi hat bei mir einfach gar nicht funktioniert, abgesehen davon, dass ich nur noch müde war. diesmal will ich mit ihm über die möglichkeiten reden, die ich habe. das ist mein nächster schritt.
ja, ich glaube auch, dass ich abhängig bin - so jetzt habe ich es hingeschrieben - aber die angst, diesen teil meines lebens hinter mir zu lassen, ist eben sehr, sehr groß.
heute ist ein ganz normaler "morgen danach". gestern kam mein mann nach hause und brachte mir eine flasche prosecco mit. wir haben gerade den mietvertrag für eine tolle neue wohnung unterschrieben, und das wollte er feiern. er hat - glaub ich - drei gläser getrunken - ich den rest und dann noch eine halbe flasche wein drauf. dann ins bett. heute geht es mir gut. ich hatte nachdurst, aber sonst fühle ich mich wohl. gute gene - haha. heute will ich nichts trinken. drückt mir die daumen, bitte. danke. ich wünsche euch allen einen schönen tag und melde mich vielleicht später nochmal. alles liebe, sabine ps: es tut wahnsinnig gut, mal so offen sein zu können. DANKE!


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

04.02.2014 09:00
#12 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

herzlich hier EmilyBeagle


ich wünsch Dir, das Du bald den Weg weg von der Flasche gehen kannst.

Jeder nüchterne Tag ist ein Gewinn.
Einen Kater hatte ich in den letzten Jahren auch so gut wie garnicht mehr nach ein bis anderthalb flaschen Wein plus ein bis ...Betthupferln
Gene
wohl leider der traurige Beweis meiner mir angezüchteten Alkoholtoleranz.......und drunter war ich auch meist nicht "zufrieden" in der letzten Phase.
Abschießen war "Pflicht"


deshalb war mir auch irgendwann klar
das meine Lösung nur noch
gar nicht mehr !!!!
lauten kann


Dir einen guten Austausch gewünscht
Vera

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


Rollemann Offline



Beiträge: 40

04.02.2014 09:36
#13 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hallo Sabine, auch ein herzliches Willkommen von mir.

Wenn ich dich so lese erkenne ich dich ein bisschen wieder weil die Gründe warum ich zu trinken begann waren ähnlich:

1. Ich wollte anfangs den Stress/die Sorgen (bei mir beruflicher und finanzieller Natur) wegtrinken was auch gut klappte.

2. Alkohol half mir abends schön abzuschalten und einzuschlafen.

Irgendwann kam das Problem was wir alle kennen: um die gleiche Wirkung zu erzielen wurden die Mengen immer größer - auch ohne jedes mal schlimm abzustürzen. Trotzdem war/bin ich ein typischer Alkoholiker.

Was ich allerdings jetzt festgestellt habe (bin seit Oktober trocken): die Gedanken werden tagsüber und auch nachts viel geordneter und ich bin viel ausgeglichener und ruhiger. Wo ich mich früher noch über das falsch geparkte Auto vom Nachbarn, über den Krieg in Syrien, über eine Erinnerung aus meiner Jugend stundenlang aufgeregt bzw. mich damit im Kopf beschäftigt habe, kann ich solches Kopfkino heute ohne Alk einfach abschalten.

UND!! Meine Schlafqualität ist so megageil geworden!! Ich schlafe durch, kann mich an meine Träume erinnern und bin morgens fit für den Tag.

Versuche, wenn du das kannst, doch einfach mal 2 Wochen nichts zu trinken und beobachte dich wie du dich veränderst.

Wenn du die ersten 3-4 Nächte hinter dir hast, sieht die Welt schon anders aus. Da ich deine Trinkmengen nicht kenne macht es allerdings Sinn einen Arzt hinzuziehen der beurteilen muss ob du stationär entgiften solltest.

[ Editiert von Rollemann am 04.02.14 9:37 ]


sole Offline




Beiträge: 2.382

04.02.2014 09:46
#14 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hallo Emily,

Saufnix war vor ca. acht Jahren nicht meine erste, aber die effektivste Auseinandersetzung mit der Sucht. Ich bin dann ein paar wichtige Schritte gegangen und seit sieben Jahren trocken – und mir geht’s gut damit.
Eine kleine Anmerkung aus meiner Erfahrung:

Zitat
wegen depressionen nehme ich seit vielen jahren antidepressiva.


Da kannst du auch getrost Zuckerpillen lutschen. Antidepressiva plus Alkohol bewirkt, dass nur noch der Alkohol wirkt. Die AD’s waren bei mir für die Füße, und alles, was an depressiven Symptomen in Erscheinung trat, habe ich einzig und allein mit Alk therapiert. Erst als ich trocken war, haben die Medikamente zu wirken angefangen – und ich habe von vielen Alkis gehört und gelesen, dass es bei diesen ebenso war.

Viel Erfolg und guten Erfahrungsaustausch gewünscht
sole

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when in doubt: go to the water and swim


Maja82 Offline




Beiträge: 5.095

04.02.2014 10:21
#15 RE: Alkohol - meine Karriere als Trinkerin Zitat · Antworten

Hi Emily,

herzlich Willkommen.

Für mich liest es sich so, als wenn du noch nicht ganz soweit bist, wirklich den trockenen Weg einzuschlagen. Ich kann mich aber auch täuschen. Ich hatte auch angst nie wieder etwas trinken zu dürfen, dann habe ich das aus meinem Wortschatz gestrichen und gesagt heute trinke ich nichts!
Druck wurde abgebaut und es hat geklappt.

Wünsche dir das du den Alk stehen lassen kannst

Liebe Grüße Maja


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