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Saufnix  
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Dieses Thema hat 1 Antworten
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so4depaula Offline



Beiträge: 47

17.08.2011 22:11
RE: gleich um die ecke - park, musik und bier Zitat · Antworten

puh.. mein freund mit dem ich normal immer besoffen um die häuser ziehe, hat sich so eben wieder gemeldet, weil er mit einer freundin in einem park gleich um die ecke von mir sitzt, bestimmt bier trinkend.

nachdem ich gestern schon nicht abgehoben hatte, weil ich befürchtet hab, dass er sich wieder mit mir betrinken will, hab ich jetzt eben doch abgehoben um nicht zu unhöflich zu sein und natürlich - er wollte, dass ich vorbei komme "auf einen sprung". "is ja eh gleich um die ecke schatzile und lang bleib ich heut eh auch nicht" - klar.

mir is das blut in den kopf geschossen und hab höflich abgelehnt. und wieder mal bin ich froh, dass es dieses forum gibt und ich gleich all meine gefühle dabei mit euch teilen kann.

ich weiß nicht wie ich es am besten beschreiben kann, das dominanteste wort, das im moment in meinem kopf herum geistert ist: gruselig. ich fühle mich als wollte mich jemand einer erneuten gefahr aussetzen, mich überreden mich wiedermal zu vergiften und mich morgen saumies zu fühlen.

warum es besonders schlimm ist gerade ist, weil er mich zusätzlich in einem sehr einsamen, empfindlichen moment erwischt hat. ich grüble gerade über sehr viel was meine beziehung und auch die beziehungen generell zu all möglichen menschen angeht. außer meine therapeutin heute, habe ich noch niemanden gesehen und all das zusammen genommen ist die vorstellung mich mit bier und gesellschaft zu erleichtern natürlich äußerst verlockend. noch dazu habe ich ihn ja wirklich gern, ich kann sehr gut mit ihm reden, könnte also auch mit ihm besprechen, welche gedanken ich mir grad so über meine beziehung etc mache. aber er steht nun mal immer in verbindung mit trinken, weil er selbst (meiner meinung nach) ein ordentliches problem hat, auch wenn er das perfekt verleugnet, was sich darin äußert, dass er dem thema immer ausweicht, wenn ich unseren konsum anspreche und dass ich ihn für nicht ganz normal halte.

wie auch immer, es soll jetzt ja nicht um ihn gehen. ich weiß dieser park und dieser liebe mensch ist um die ecke, und ich bin einsam und nachdenklich zu hause. ich kann es nicht genau umschreiben, ich fühle mich irgendwie bedroht und auch verzweifelt. ich weiß nicht ob es mir wirklich um den alkohol geht.. und nicht viel mehr um das bewusstsein, dass ich immer wieder in diese bedrängnis kommen werde. vor seinem anruf hab ich keinen gedanken an alkohol verschwendet, im gegenteil, ich bin grad dabei in vollen zügen meine nüchternheit und mein sauberes umfeld zu genießen.

puh, das adrenalin flaut langsam wieder ab. ich weiß wie froh ich morgen sein werde nein gesagt zu haben und ich hoffe dieses erlebnis wird mich bestärken auch die nächsten male nein zu sagen. wow, gerade in diesem moment, während ich diese zeilen schreibe, strömt eine welle der erleichterung durch meinen körper. ich hab die gefahr abgewendet.

über bleibt ein leichter schmerz, ein schmerz darüber wie ich in zukunft mit ihm sein soll. er ist mein bester freund, ich mag seine gesellschaft und würde mir in diesem moment wirklich wünschen mit ihm zu reden. über alles mögliche. ich frage mich ob er sich denn garkeine gedanken über seinen konsum macht? ich weiß nicht ob ich ihn dafür beneide oder bemitleide, dass er sich keine gedanken macht. sondern einfach so weiter macht.

ich hätte nicht gedacht, dass einmal der tag kommt, an dem mich ein anruf von ihm so trifft und so erschüttert.

klar, ich könnte einfach in den park gehen, mit ihm quatschen und nichts trinken. dieses risiko gehe ich aber nicht ein. wenn es jemand anderer wäre, ja, andere trinken auch nicht bis ende nie, sondern gehen irgendwann heim. bei anderen würde es auch nicht auf irritation stoßen, wenn ich nichts oder nur ein bier konsumiere und dann wieder gehe. bei anderen ist es kein selbstverständnis nach dem "letzten" bier noch ein letztes zu trinken und dann noch ein letztes, bis die ersten vögel zwitschern.

leute. ich bin soo froh. und ich freue mich soooo auf ein unverkartertes erwachen morgen, meinen kaffee, meine zeitung (oder adorno ) und schließlich die türklingel morgen mittag, wenn endlich wieder meine freundin vor der tür steht, der ich ein nicht nach alk stinkendes begrüßungs-bussi geben kann und wir uns frisch und ausgeruht zusammen packen um ins nächste freibad zu fahren und einen ganzen nachmittag ausgiebig zu plantschen. und vielleicht ergibt sich dann das eine oder andere worüber ich heute noch so grüble ja von selbst. ich bin der klassische typ: wenn man mir zu viel zeit gibt zum phantasieren, schleichen sich bald mal irgendwelche dämonen ein, die mit der realität kaum was zu tun haben.

und jetzt mach ich mir einen schönen kakao und kuschel mich mit meinen katzen vor den fernseher.

danke fürs lesen


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

18.08.2011 11:15
#2 RE: gleich um die ecke - park, musik und bier Zitat · Antworten

moin Paula,
wünsche dir, dass du weiterhin so empfindlich für dich und deine Bedürfnisse bleibst.
Ich an deiner Stelle würde mit meiner Partnerin über genau das alles reden und ihr klar machen, welche Probleme du hast und das du das angehen willst. Sie weiß es ja sowieso und die Offenheit würde ihr bestimmt gut tun.
Wünsche dir einen schönen Tag und das die Sonne bleibt, die hier gerade scheint.
lg Ruby

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