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Saufnix  
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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 1.796 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Seiten 1 | 2
Felsenfrau Offline



Beiträge: 7

14.10.2010 10:41
RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo,

wie fang ich an? im Januar 2011 - 13 Jahre ohne Alkohol.....
begonnen überhaupt Alk zu trinken hab ich 1992 , vor allem Wein.
Probleme mit Übergewicht hatte ich und hab 1995 in 3 Monaten 25 kg abgenommen.....viel Alk und nix gegessen. Mein Körper hat das natürlich nicht lange mitgemacht. Wurde krank und hörte mit dem Abnehmen auf, hatte sowieso mein Wunschgewicht erreicht.Das war das Jahr in dem ich 30 wurde und ich fragte mich was denn jetzt noch kommt im Leben.....war verheiratet hab 2 Kinder, genug Geld war da, also keine großen Sorgen. Und doch war ich unzufrieden, mit mir mit meinem Leben. Mir wurde immer mehr bewusst,dass ich lesbisch bin.Der ganze Prozess hat dann noch gut 3 Jahre gedauert. Januar 1998 wurde ich wieder krank, hatte große Schlafprobleme und mein Konsum belief sich zu der Zeit bei 2-4 Flaschen Wein. Harte Sachen hab ich kaum getrunken. Ich wusste ich muss was tun, mich da rausziehen. Bin zum Arzt, sagte ihm dass meine Probleme vielleicht vom trinken kommen. Er untersuchte mich und meinte noch ich hätte Glück gehabt ,es wäre kurz vor 12.Er riet mir zu einer Therapie,schickt mich in die Diakonie. Dort sollte ich dem Herrn,der mir sehr unsymphatisch war, meine Lebensgeschichte aufschreiben........Ich gin nach Hause und dachte mir,das schaff ich auch ohne, ich brauch keine Therapie. 1 Jahr lang quälte ich mich mit dem Entzug, schlaflose Nächte und meinem Coming Out. 1999 dann bin ich von meinem Mann weg und lebe seit dem so wie ich fühle, frauenliebend.
Damals hab ich angefangen zu trinken, denke ich, um meinem Umfeld zu zeigen,damit zu sagen,dass etwas nicht stimmt und mir jemand helfen soll,bitte. Aber das ist natürlich nicht passiert. Mein Ex fand das toll,wenn ich getrunken hatte war ich williger......Ich musste mir selbst helfen und das tat ich......für mich und für meine Kinder.
Viel ist passiert in der Zeit wo man denken könnte, ich brauchte was zu trinken .....Eine Partnerin die täglich Wein und Whisky getrunken hat, mein Vater ist gestorben und das Rauchen hatte ich in der Zeit auch fast 7 Jahre aufgegeben....aber ich hab es geschafft.
Viele sagen mir,dass ich ja garnicht abhängig war/bin und kein richtiger Alk wäre...warum? weil ich keine Therapie gemacht habe nicht in einer Klinik war?
Die Zeit in der ich weder geraucht noch getrunken habe war sehr schwer.....die ständigen dummen Sprüche sich anhören zu müßen......naja, das rauchen hab ich wieder angefangen vor 2 Jahren.....irgenwie hat man, habe ich das Gefühl ,wenn man nicht raucht - trinkt , gehört man nicht wirklich zur Gesellschaft...geht es mir da alleine so?
Die Entwicklung mit den Jugendlichen und dem Kampftrinken bzw. Komasaufen find ich ganz schlimm.......egal wo man hingeht.....welche Feier man besucht, das Trinken ist ein riesen Thema......Erzählungen von Partys handeln nur davon wieviel ,wer getrunken hat und wie toll es doch war.....im besoffenen Kopf dieses oder jenes gemacht zu haben......Als Nüchterne hat man fast keine Chance.....ich glaube mein Problem ist,dass ich gerne getrunken habe und sooo gerne mal wieder ein Glas Wein geniessen möchte......aber ich weiss nicht ob ich das schaffen könnte,bei einem zu bleiben.

das war es erst mal,

Felsenfrau

[ Editiert von Felsenfrau am 14.10.10 10:42 ]

[ Editiert von Felsenfrau am 14.10.10 10:45 ]

"Intelligente Menschen reden über Ideen,
durchschnittlich denkende Menschen über Ereignisse
und dumme Menschen über andere...."


Lauralisja Offline




Beiträge: 1.674

14.10.2010 11:02
#2 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo und herzlich Willkommen Felsenfrau

Puh, die Frage ob Du abhängig bist oder nicht mußt u Dir leider selbst beantworten.

Ich weiß für mich, so lange ich getrunken habe war ich abhängig vom Alk. Seit die Entzugserscheinungen vorbei sind, bin ich nicht mehr abhängig, aber immernoch Alkoholikerin. Heißt für mich - wenn ich wieder Alkohol in meinen Körper lasse bin ich auch schwuppdiwupp wieder abhängig.

Bist Du Alkoholikerin?

Das Gefühl, nicht richtig dazuzugehören habe ich auch manchmal - aber das hat meiner Meinung nach mit Alk oder Nikotin nix zu tun sondern nur mit mir. Es gibt Veranstaltungen auf denen bin ich die einzige die weder raucht noch trinkt und ich fühle mich pudelwohl und es gibt Partys auf denen wenig getrunken wird und ich will eigentlich nur weg. Ist doch nicht schlimm, wenn ich mich nicht so wohl fühle, dann gehe ich eben eher.

Ist die täglich trinkende Liebste noch an Deiner Seite? Ich kann mir vorstellen das das für mich schwierig sein könnte. So jeden Tag Alk um mich herum bei mir zu hause...

Schön jedenfalls das Du hier bist.
Liebe Grüße
Uta

"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!" Selma Lagerlöf


Agua Offline



Beiträge: 543

14.10.2010 11:07
#3 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo Felsenfrau, so wie Du schreibst, zähle Dich ruhig zu den Alkoholikern, da Du Alkohol als Mittel einsetztest.

Das Du keine Therapie gemacht hast ist nicht relevant.

Da Du mit Dir ringst wähne Dich in gefahr, denn so einfach kommst Du von einem einmal eingeschlagenen Rückfall nicht mehr zurück.

Suche Dir eine Gruppe, in der Du anonym reden und zuhören kannst und Du wirst merken, mit deinem Problem bist Du nicht allein.

Jetzt wieder ein Glas Wein wäre der Anfang eines Rückfalls, eines Falls in etwas ungewisses.

Ich habe vor zwölf Jahren aus Lust und Übermut auch wieder ganz klein angefangen und habe zehn Jahre gebraucht um wieder herauszukommen.

Wie gesagt Gruppe kann helfen, Du bist dann nicht mehr allein. Ich gehe zum Kreuzbund. Heute wieder.

Alles Gute, Agua


Felsenfrau Offline



Beiträge: 7

14.10.2010 11:18
#4 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo Uta,

lieben Dank für dein Willkommen heißen.
Nein, diese Partnerin ist nicht mehr an meiner Seite. Aber es ist für mich kein Problem, die Flaschen im Kühlschrank/ Bar oder den Geruch wahrzunehmen.
Für mich ist klar ,dass ich damals aus einem Grund getrunken habe....Aufmerksamkeit.....ich habe das Trinken benutzt. Ich glaube schon dass ich trinken könnte,ein Glas , jetzt. Aber ich weiss nicht was ist,wenn ich wieder in eine solche Lage komme wo ich es benutzen könnte.....
Mache mir Gedanken warum ich mich jetzt nach fast 13 Jahren in einem solchen Forum wie diesem hier angemeldet habe? Mir ist seit fast 10 Jahren bewusst,dass ich getrunken habe wegen der Aufmerksamkeit ,ist also nichts neues.....Die Konfrontation mit dem Alk ist weniger geworden,seit ich nicht mehr mit dieser Frau zusammen bin....
Sehne mich die ganzen Jahre schon danach wieder mal ausgelassener zu sein,das war so mit Alk.....ist auch nix neues.....
Du hast Recht,wenn du sagst es ist ein eigenes Problem ,wenn man das Empfinden hat, nicht dazuzugehören......auf Partys etc.
Bin Unzufrieden mit meiner jetzigen Lebenssituation, vielleicht ist es das was mich wieder in die Nähe brinkt und denken lässt: ich könnt doch mal n Glas Wein trinken.....
Ich sehe es als weitere Prüfung und ich weiss,dass sich alles regeln lässt, auch ohne Alk.....

Felsenfrau

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und dumme Menschen über andere...."


Felsenfrau Offline



Beiträge: 7

14.10.2010 11:25
#5 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo Agua,

ich zähle mich dazu aber die Frage stellt sich mir trotzdem immer wieder.....aber es ist ja auch eigentlich nicht wichtig....wichtig ist für mich dass ich seit fast 13 Jahren nicht trinke und den Grund kenne nur ich. Ich erkenne die Gefahr und mache mir ja deshalb die Gedanken.Meine Zukunft ist ungewiss im Moment und sie soll nicht noch ungewisser werden in dem ich wieder trinke und nicht weiss was dann noch alles auf mich zukommt.
Gruppe? muss ich mir durch den Kopf gehen lassen.....im Moment finde ich noch zu viele Gründe nicht hinzugehen.

Felsenfrau

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u1953we Offline




Beiträge: 4.223

14.10.2010 11:33
#6 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

hallo felsenfrau und herzlich willkommen,

es ist für mich immer wieder komisch zu lesen, ich habe ja nur wein oder bier getrunken. das gift für den abhängigen bleibt das gleiche. alkis neigen gern mal dazu ihre trinkmengen zu verniedlichen, das muß wohl in der natur der sache liegen. wenn man dann ne weile abstinent lebt, vergißt man diese abhängigkeit und kommt dann auf den trichter, es war ja nicht so schlimm.
mensch felsenfrau, komm wieder zurück in das boot, da ist es sicherer.

lg uwe


Agua Offline



Beiträge: 543

14.10.2010 11:37
#7 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo Felsenfrau,

die Bedenken mit der Gruppe kenne ich, hatte ich genau so. Was sollen die schon sagen, wissen, greifen die mich an...

Habe die Gruppe vor 5 Jahren besucht, nach drei Monaten abgebrochen. Bin dann vor zwei Jahren genau da wieder hin, weil ich gern das zu Ende bringe, bei dem ich gescheitert bin. Die Gruppenarebit werde ich nicht zu Ende bringen, die hört nie auf. Gerade dann, wenn ich meine alles läuft Bestens....

Eine gute Gruppe wird Dich nie überzeugen,überreden. Du must Dich von Ihr überzeugen.

LG Agua


Felsenfrau Offline



Beiträge: 7

14.10.2010 11:42
#8 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo Uwe,

da hast du sicher Recht mit dem was du da sagst, ich versuche es zu verniedlichen.....bin ja nur ein kleiner ALk.....aber das hat mich sicher nicht so lange davon abgehalten nix zu trinken.....Alk ist Alk egal in welcher Dosis.......
In meinem Fall, hab immer nur für mich getrunken, zu Hause,die male die ich in Gesellschaft getrunken hab kannst du an einer Hand abzählen.....es hat keiner mitbekommen.....das große Staunen dann als es mal rauskam,das ich getrunken hab....keiner kann es so recht glauben und deshalb auch die Sprüche: du bist bestimmt kein Alk......ich versuch es mir vielleicht auch selbst einzureden? keine Ahnung...Ich bin noch im Boot, keine Sorge, ich schau raus das merk ich und muss es zugeben aber ich hab mich im Griff.....

Felsenfrau

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newlife ( gelöscht )
Beiträge:

14.10.2010 11:43
#9 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo Felsenfrau

du musst schon selbst drauf kommen, ob du abhängig bist oder nicht.

Wenn du mal bei 2 - 4 Flaschen Wein warst, ist das schon heavy und Entzug kennst du auch. Es spricht schon einiges dafür.

Meine Trinkmengen waren immer unterschiedlich. Ich konnte durchaus auch mal 3 - 4 Halbe Bier trinken. Ein anderes Mal warens wieder 14 und noch Kurze dabei. Ich kann es nicht kontrollieren. Derbe Entzüge nach fetten Abstürzen hatte ich auch. So im letzten Vierteljahr kämpfte ich dann täglich gegen den Entzug, wenn ich zuwenig hatte. Ein typischer Verlauf, ich glaubte aber auch lange Zeit nicht dazuzugehören. Ich musste es richtig spüren um zu begreifen.

Gruß
Dirk


Felsenfrau Offline



Beiträge: 7

14.10.2010 11:48
#10 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Agua

die Bedenken mit der Gruppe kenne ich, hatte ich genau so. Was sollen die schon sagen, wissen, greifen die mich an...

LG Agua



Nein das ist es nicht...ich hab kein Problem in eine Gruppe zu gehen weil sie mich angreifen könnten oder ich mich vielleicht schäme,das tue ich nicht und da hab ich keine Angst vor. Ich stelle mir vor ,wenn ich heute dort hingehen würde, würde ich meine kleine Geschichte erzählen und das ich fast 13 Jahre trocken bin und dann.....es ist langweilig, hab sonst nix dazu zu erzählen, keine Ausbrüche, keine Familie verloren, keinen Job verloren......es steht nur die Frage im Raum,warum vermisse ich es? Vielleicht sollte ich eher zu einem Psychologen gehen,da wäre ich sicher besser aufgehoben....

Felsenfrau

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acqua Offline




Beiträge: 897

14.10.2010 11:49
#11 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo und
Felsenfrau,

du bist unzufrieden und meinst, dass dir Alkohol etwas mehr Zufriedenheit geben könnte ?

Hab ich dich so richtig verstanden?

Du trinkst seit über 11 Jahren nicht mehr und meinst jetzt, dass deine Lebensfreude durch den 'Genuss' von Alkohol größer wird, dass du dein Glück im Alkohol findest?

Ich an deiner Stelle würde es nicht ausprobieren!
War zwar nie 11 Jahre (super:gut trocken, nur höchstens 2 Jahre und hab dann immer wieder angefangen das Glück im Alkohol zu suchen.
Hab's übrigens nicht nicht gefunden und ...

... das Trinken wurde jedes Mal mehr (Toleranzentwicklung)

kleine, wohlgemeinte Denkanstösse von mir


Ich an deiner Stelle würde lieber schreiben. Hier im Forum kannst du dich auch auskotzen; das hilft m.E. besser als runterschlucken!

Liebe Grüße

- sprudeln statt plätschern -
Nichts existiert, das von Dauer ist.
Das einzig Dauerhafte ist die Veränderung.

(Buddha)


Felsenfrau Offline



Beiträge: 7

14.10.2010 11:53
#12 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo acqua ,
lieben Dank für dein Willkommen.

Auch du hast Recht, Alk kann mir nicht das ersetzen was ich suche oder vermisse......
Naja, Angemeldet hab ich mich ja jetzt hier und auskotzen......kommt sicher auch noch

Felsenfrau

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Max mX Offline




Beiträge: 5.878

14.10.2010 12:49
#13 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

hallo Felsenfrau,
willkommen im Club der länger als 10 Jahre trockenen. Mir fällt auf, dass es bei (fast) allen Beiträgen um die Vermeidung von Alk bzw. Gefährdungen geht.
Etwa nach 10 Jahren Abstinenz trat bei mir eine Erkenntnis ein, auf die ich sonst nie gekommen wäre: ich war dernaßen konstant und ruhig in Bauch und Seele, wie ich es zuvor hie auch nur geahnt hätte, dass jemand so sehr ruhig und heiter sein kann (sicherlich gibt es noch viel ruhigere und auf ihrer eigenen Persönlichkeit abgesetztere als mich).
Und genau dieses ist für mich seit dem (mit) ein hauptgrund nichts Alkoholisches zu trinken. Max


Agua Offline



Beiträge: 543

14.10.2010 16:22
#14 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

Hallo Felsenfrau,

ja die besten Antworten weiss man für sich immer besser.

Mit dem Suchttherapeuten würde ich auf jeden Fall mal sprechen. In unserer Gruppe gubt es Teilnehmer, die sind seit über 20 Jahren trocken, die Gruppenarbeit hilft dabei, keiner muss sich da seelisch entblössen.

Tu das, was gefühlt das Beste ist.

LG Agua


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

14.10.2010 17:00
#15 RE: nicht wirklich abhängig? Zitat · Antworten

herzlich willkommen felsenfrau erstmal


gruß vera

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


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