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Saufnix  
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Dieses Thema hat 35 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Shel Offline




Beiträge: 20

04.09.2010 21:12
RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Hallo ihr alle,

ich bin heute zum ersten Mal auf dieses Forum gestoßen und habe einige Einträge gelesen, mich daraufhin gleich angemeldet.
Meine Alkoholkarriere hat angefangen als ich etwa 16 war, da regelmäßig jedes Wochenende auf Parties mit Vortrinken und etc.
Jetzt bin ich 26 und alleinerziehende Mutter von 2 Jungs (6 und 7).
Ich habe 2 Entgiftungen hinter mir und eine Psychosomatische Therapie. Es hat mir vieles gebracht, aber leider nicht genug um von dem Alkohol weg zu kommen. Oft höre ich ganz auf zu trinken und fange dann aus den dämlichsten Gründen nach Tagen oder wochen wieder an. Ich trinke lediglich abends, wenn meine Kinder im Bett sind, ich will nicht, dass sie das Ganze auch nur ansatzweise mitbekommen. Trotzdem ist es oft so, dass ich beim Aufwachen schon darüber nachdenke wo ich die flaschen entsorge und wo ich neue, volle herbekomme. Ich fühle mich schlecht und verantwortungslos, heule manchmal über meine Dummheit und komm dann trotzdem nicht aus mir heraus um einfach zu sagen 'STOP'. In meinen Gedanken verharmlose ich dann die ganze Scheiße in der ich sitze, vorallem, wenn ich einpar Tage nichts getrunken habe, dann kommt soetwas wie 'hey, du kannst doch ohne, du bist nicht abhängig, gönn dir doch mal wieder was, sei nicht so gemein zu dir.' aber vom Kopf her weiß ich 100% das ich abhängig bin, auch körperlich. Ich beginne zu zittern und zu schwitzen, wenn ich nichts sicher hier Zuhause habe was ich konsumieren kann. Ich gehe in verschiedenen Läden im Landkreis einkaufen um keinen Verdacht zu erwecken bei irgentwem. (eine Sucht ist meiner Familie bekannt, allerdings nicht, dass ich wieder aktiv trinke..somit also nicht trocken bin).

Ich will nicht mehr trinken!

wie gesagt, den ganzen Tag über bin ich klar, ich trinke nur abends (allerdings hab ich morgens immernoch den Eindruck, dass nicht wirklich alles aus meinem Körper raus ist, ich bin wie benebelt und beim autofahren fühl ich mich wie ein Verbrecher Y_Y weil ich eben nicht wirklich klar bin.. oder denke nicht klar zu sein)

Zusatzfrage : wirkt sich Alkohol auch auf die Sehkraft auf? Ich hab das Gefühl, dass meine augen immer schlechter werden. zwar sind meine eltern auch Brillenträger, aber bei mir verschlechtert sich die Sehkraft rasend.

Ich bin jetzt umgezogen mit meinen Kindern und will neu anfangen. Wir wohnen hier auf dem Land und überall gibt es irgentwie die Versuchung zum saufen, selbst wenn Kinder dabei sind.. aber da bin ich standhaft!
Nur kann ich es meiner restlichen Familie nicht antun wieder in Therapie zu gehen, die kinder in eine Pflegefamilie zu stecken (das war leider schonmal der Fall, woanders können die Kinder nicht hin familiär).

Ich versuche mich mit Tee zu besänftigen (Melisse) und mit Hausarbeit, zudem habe ich einen Zusatzjob der einwenig mehr Geld einbringt zu Hartz 4.

Es fällt mir so unheimlich schwer..auch weil die Möglichkeit gegeben ist überall was herzuholen und mein Gehirn echt nicht wirklich schaltet. Ich bin echt verzweifelt.

Entschuldigt das rumheulen, ihr seit die ersten an die ich mich wende seitdem ich wieder rückfällig geworden bin und begriffen habe, dass 'ab und an mal was trinken' einfach der direkte Weg zurück zur abhängigkeit ist.


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

05.09.2010 01:11
#2 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Hi Shel,

Zitat
heule manchmal über meine Dummheit



Sucht hat mit Dummheit nichts zu tun.


Zitat
komm dann trotzdem nicht aus mir heraus um einfach zu sagen 'STOP'.



Halte ich nicht für einfach.

Zitat
Entschuldigt das rumheule



ich kann in deine Beitrag kein rumheulen finden.

Zitat
dass 'ab und an mal was trinken' einfach der direkte Weg zurück zur abhängigkeit ist.



Warum zurück?

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

05.09.2010 07:20
#3 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

hallo shel

willkommen bei saufnix!

bei mir ging die trinkerei auch auf die augen..zumindest beim rotwein war es ganz schlimm....

warum kannst du es deiner familie nicht antun in therapie zu gehen? kannst du es denn deinen jungs antun, weiter zu saufen?

es gibt mittlerweile einige kliniken, die mutter kind bereiche haben. das wäre doch eine tolle lösung für euch!

hier in hamburg entsteht gerade so eine einrichtung.
es ist das "stz" der martha stiftung. guugel mal.

guten austausch hier.

kb


Shel Offline




Beiträge: 20

05.09.2010 15:33
#4 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

hallo ihr,

Habe mich blöd ausgedrückt, in der Abhängigkeit stecke ich natürlich schon lange drinne. Ich meinte eher, dass ab-und-zu-Trinken bei mir irgentwann wieder dazu führen würde wieder täglich zu trinken.

Meine Familie besteht nur aus meinen beiden Kindern und meinen Großeltern die mitlerweile über 70 sind. Sie haben selbst gesagt, dass sie sowas nochmal nicht durchhalten würden, wenn ich wieder so abstürze. Darum habe ich Angst da offen zu ihnen zu sein.
Keiner bekam direkt mit die letzten Wochen, wenn ich getrunken habe.
Wie gesagt, ich trinke nur alleine Zuhause wenn die Kinder im Bett sind, gehe ab dann auch nicht mehr ans Telefon, es könnte ja jemand hören bzw mitbekommen, dass ich Alkohol getrunken habe.

Momentan geht es mir recht gut, aber wenn Entzugserscheinungen auftreten dann vermutlich heute abend.
Mein Plan ist es mir mit Tee und einem Buch auf dem Sofa gemütlich zu machen und zu hoffen, dass ich einigermaßen gut einschlafen kann.
Alles an restlichem Alkohol was ich im Hause hatte habe ich in die Toilette gekippt und die leeren Flaschen alle entsorgt.

lg,
Ellen


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

05.09.2010 16:51
#5 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Hallo Ellen und hier

Wenn Du schon zwei Entgiftungen hinter Dir hast, dann weißt Du auch sicher, wie gefährlich es ist, was Du gerade tust?

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Shel Offline




Beiträge: 20

05.09.2010 16:56
#6 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Hallo Callysta,

danke ersteinmal für die Willkommensgrüße.

Bei den beiden Entgiftungen die ich hatte war ich körperlich nicht so angeschlagen, ich hab mich da schon fast schlecht gefühlt, weil es sovielen anderen die mit mir Mitentgiften hatten so dreckig ging und diese im Gegensatz zu mir Medikamente bekamen.
Meine Beschwerden haben sich auf Schwitzen, Händezittern und innere Unruhe beschränkt. Und der Gedanke an Alkohol war halt allgegenwärtig, natürlich auch durch die Gespräche mit den anderen.

lg,
Shel

[ Editiert von Shel am 05.09.10 16:56 ]


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

05.09.2010 17:10
#7 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Ja, Ellen, aber das heisst nicht, dass Du auch jetzt nicht in Gefahr läufst, einen Entzugskrampf zu bekommen. Ich hatte einen ziemlich schweren - da war ich schon jenseits der 24 Stunden auf Null. Ich wäre vorsichtig

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Shel Offline




Beiträge: 20

05.09.2010 17:16
#8 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Vorsichtig auf jeden Fall.
Ich habe so einen Krampf noch nie miterlebt, weder bei mir selbst noch bei anderen, zum Glück. Aber gehört habe ich schon einiges darüber.
Ich war vor 2 Monaten einmal beim Arzt und habe meine Blutwerte speziell wegen Alkohol testen lassen. Obwohl ich am Abend zuvor was getrunken hatte meinte der arzt, dass keine anzeichen von Schäden vorliegen... ist das überhaupt möglich? Ich meine, ich trink immerhin schon mehr oder weniger seit knapp 10 Jahren.

lg,
Shel


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

05.09.2010 17:22
#9 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Ich habe auch über 10 Jahre getrunken und hatte keine Schäden, nur erhöhte Leberwerte. Sei froh, aber nimm das nicht als Einladung, weiterzutrinken ("Ist ja noch nicht so schlimm!")

Achja, und die Tatsache, dass Du schon so lange trinkst spricht für starke Gewöhnung - was wiederum auch die Krampfgefahr erhöht. Deine Synapsen könnten nachh einiger Zeit außerordentlich empfindlich reagieren, wenn kein Stoff mehr folgt - und reagieren kannst du dann nicht mehr.

Aber bevor es wieder "Panikmache" heisst, höre ich jetzt auf, davor zu warnen. Ich kann nur von mir sprechen und ich hatte immenses Glück, zu dem Zeitpunkt bereits auf Station gewesen zu sein.

Was hindert dich, erneut eine Entgiftung unter Aufsicht zu machen?

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

05.09.2010 17:47
#10 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Hi Ellen,

was hältst Du von der Idee, eine Entgiftung zu machen (eine Woche) und für die Kinder in der Zeit eine Haushaltshilfe in Anspruch zu nehmen.
Bei der Diakonie, Caritas, AWO etc. nachfragen.
Du bräuchtest ja auch jemanden, wenn Du Dir das Bein brechen würdest.

So könntest Du die Kinder versorgt wissen und trotzdem eine Entgiftung im Krankenhaus machen - oder Hosen runter vor den Großeltern.
Ich kenne die Enttäuschung der Angehörigen, "wenn es mal wieder soweit ist". Aber wenn Du in die Entgiftung gehst aus eigenem Antrieb ist denen das mit Sicherheit 100000mal lieber, als wenn sie irgendwie mal durch Zufall mitbekommen.

Gruß
Suse


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

05.09.2010 21:05
#11 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

hallo ellen

ist schon ein paar jährchen her als ich entgiftet hab.
damals hatte ich 4 minderjährige töchter, die jüngste 4 jahre dann 12, 14 und 16.
und ich war alleinerziehend.
erst dacht ich das ich das nicht auf die reihe bekomm.
ging dann aber besser und leichter als gedacht.

ok, das fiel in die sommerferien
so konnte die die beiden großen in einem sommerlager unterbringen
aber auch die beiden hätte ich genau wie die jüngeren
bei familie, freunden oder sogar schulfreunden lassen können.

geht alles wenn man nur will

das deine blutwerte gut sind ist eine trügerische sicherheit.
nicht alle gesundheitlichen beeinträchtigungen kann man so ohne weiteres im blut erkennen
und es gibt leider auch spätfolgen.

ich hatte in nassen zeiten ärger mit der bauchspeicheldrüse, hat man im blut zuerst auch nicht gesehen und als ich schon länger trocken war
zum glück auch nur einmal, eine art von gichtanfall in den händen.
beides kommt vom trinken sagte mir mein arzt.

aber das tolle ist,
schon jahre lang kerngesund, der körper verzeit tatsächlich
wenn man dauerhaft trocken ist

wie immer du dich auch entscheidest,
ich wünsch dir viel erfolg

nur bitte, entgifte nicht ohne ärztliche aufsicht.

das ist wie mit verbundenen augen eine stark befahrene straße zu kreuzen.
kann gut gehen, endet aber oft ganz böse

lg, mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


Shel Offline




Beiträge: 20

25.09.2010 10:09
#12 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mich mal wieder melden... war in letzter Zeit soviel eingespannt, dass ich es kaum geschafft habe on zu kommen. Das ist allerdings auch bewusst so, da ich möglichst viel um die Ohren haben muss um mich abzulenken.
Das gröbste Zittern ist überstanden, meistens bekomme ich es jetzt noch am Wochenende abends wenn die Kids im Bett sind, aber da hilft selbstgepflückter Tee ganz gut. Ich bin soviel wie möglich draußen an der frischen Luft.
Körperlich bin ich wesentlich besser drauf und der Blick in den Spiegel gefällt mir von Tag zu Tag besser.
Meine Unternehmungslust gefällt auch den Kids total gut. Ich bin so froh, dass ich so viele positive Aspekte am Nichtsaufen finde. Aber dennoch weiß ich ja aus früheren Tagen, dass ich lange noch nicht stabil trocken bin. Zwar habe ich bis jetzt keinen Tropfen angerührt und habe es auch nicht vor, aber mir geht es auch gut. Schwierig wird es wohl erst, wenn ich in kritische Situationen komme. Aber mit denen rechne ich und deck mich gut ein mit Tee, Schoki und positiven Gedanken.

ich wünsche euch einen wunderschönen Samstag

lg,
Shel


Nath69 Offline




Beiträge: 27

25.09.2010 10:28
#13 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Toll wie du jetzt die Situation angeht!
Glaube mir auch, ich bin ebenfalls Mutter: Dein Kindern wissen um Dich Bescheid!
Und das ist auch klar das sie sich jetzt freuen!
Und wenn mal ein Kritische Situation kommt: Packt dein Schoki mit und mal mal hier vorbei:Sauf Drück ist oder dauert nur ein paar Minuten , 20 in etwa und die können wir mit dir verbringen! Oder!?


Shel Offline




Beiträge: 20

25.09.2010 10:33
#14 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Hallo Nath =)

Das Problem beim Saufdruck ist, dass ich dann am Besten nicht still sitzen sollte, dann werde ich hippeliger. Was mich dann sehr, sehr gut ablenkt ist der Haushalt, Putzen wirkt da wahre Wunder *g* Noch ein positiver Aspekt. Vorher hab ich den Haushalt immer sehr lustlos und schleppend gemacht, jetzt macht es fast schon richtig Spaß alles blitzesauber zu machen und am Ende sieht man dann auch was man geschafft hat

lg,
Shel


Nath69 Offline




Beiträge: 27

25.09.2010 11:10
#15 RE: Bin auf dem Weg Zitat · Antworten

Schade das du nicht bei mir vorbei kommen kann! Mein Haushalt hat wegen mein Rückfall sehr gelitten!


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