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Saufnix  
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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 2.395 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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Hasi 1410 Offline




Beiträge: 64

18.02.2010 10:31
RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Liebe Saufnixe! Ich lese jetzt schon lange Zeit bei euch mit und habe dieses Forum immer als sehr hilfreich und meistens mitfühlend erlebt. Heute brauche ich ein bisschen Zuspruch.
Zunächst kurz zu mir. Ich bin seit ca. 20 Jahren Alkoholiker, mit längeren und kürzeren trockenen Phasen dazwischen. Zur Zeit bin ich seit 9 Monaten trocken, 16 Wochen davon war ich in der Langzeittherapie im Schwarzwald. Die Therapie hat mir sehr gut getan und ich fühle mich auch sehr gefestigt in meinem Entschluss, in Zukunft ohne Alkohol durchs Leben zu gehen.
Heute morgen habe ich nun per Email erfahren, dass meine langjährige (auch etwa 20 Jahre) allerbeste Freundin gestorben ist. Ganz plötzlich!!
Sie hat nie getrunken oder geraucht, hat regelmäßig Sport getrieben, hatte viele Freunde und war eigentlich immer gut drauf. Jetzt frage ich mich "Warum sie und nicht ich!!!?"
Warum abstinent bleiben, wenn man dann trotzdem mit 47 stirbt?


obi68 Offline



Beiträge: 2.165

18.02.2010 10:37
#2 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Hasi 1410
Jetzt frage ich mich "Warum sie und nicht ich!!!?"
Warum abstinent bleiben, wenn man dann trotzdem mit 47 stirbt?[/b]



Weil das Leben in zufriedener Abstinenz einfach mehr Spaß macht, als sich von einer Sucht beherrschen zu lassen.

Und dabei ist wirklich "zufrieden" das einzig Entscheidende. Solange man das Gefühl hat, ohne Alkohol würde einem etwas fehlen, ist es völlig normal, daß Fragen nach der Sinnhaftigkeit der Abstinenz auftauchen.


Gmoastier Offline




Beiträge: 2.202

18.02.2010 10:50
#3 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von obi68
[quote]Gepostet von Hasi 1410
Jetzt frage ich mich "Warum sie und nicht ich!!!?"
Warum abstinent bleiben, wenn man dann trotzdem mit 47 stirbt?



Weil das Leben in zufriedener Abstinenz einfach mehr Spaß macht, als sich von einer Sucht beherrschen zu lassen.

Und dabei ist wirklich "zufrieden" das einzig Entscheidende. Solange man das Gefühl hat, ohne Alkohol würde einem etwas fehlen, ist es völlig normal, daß Fragen nach der Sinnhaftigkeit der Abstinenz auftauchen.[/b][/quote

Hallo Hasi 1410 und *Willkommen hier*

Es sterben auch Leute an Lungenkrebs,obwohl sie nie geraucht haben.Ansonsten kann ich mich obi nur anschließen.
Wenn Du zufrieden abstinent bist,dann würdest Du Dir diese Frage nicht stellen.

Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!


Hasi 1410 Offline




Beiträge: 64

18.02.2010 11:12
#4 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Danke für die schnellen Antworten! Ich sehe mich im Moment wirklich nicht als rückfallgefährdet, weil ich ja weiß, dass das die Situation ja auch nicht besser machen würde (im Gegenteil). Auch meine Freundin würde das nicht wollen.
Ich suche jetzt nur eine Möglichkeit, diesen Verlust zu bewältigen.
Zum Glück findet heute Nachmittag meine Nachsorgegruppe statt, so dass ich mich dort persönlich austauschen kann.
Ich denke reden, reden, reden ist jetzt angesagt.
Zufällig habe ich auch noch morgen mein Nachgespräch in der Entzugsklinik und somit auch gleich therapeutische Unterstützung.


obi68 Offline



Beiträge: 2.165

18.02.2010 11:15
#5 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Hallo Hasi,

sehr gut, daß du diese Gesprächstermine hast. Reden hilft wirklich meistens, Schreiben auch!

Das wichtigste ist, nicht mit seiner Trauer alleine zu sein.

Wünsche dir alles Gute.


swajj14 Offline




Beiträge: 793

18.02.2010 11:15
#6 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Hallo Hasi 1410,
es tut mir sehr leid für Dich und kann Deinen Schock gut verstehen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, um den Verlust irgendwann zu akzeptieren.

Ich denke, auf Deine Frage:Warum sie und ich nicht" wird es niemals eine Antwort geben. So ist "einfach" das Leben, manchmal sehr ungerecht und nicht zu verstehen.

Liebe Grüße
swajj14


alex1979 ( gelöscht )
Beiträge:

18.02.2010 11:32
#7 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Hallo Hasi,

es tut mir sehr leid mit deiner Freundin.

Auf deine Frage; warum trocken bleiben, wenn wir eh alle sterben kann ich dir folgendes sagen:

Klar müssen wir alle irgendwann früher oder später sterben.

Halte dir doch nochmals vor Augen, warum du in Therapie warst.

Wolltest du nicht trocken leben ?
Welche Vorteile bringt dir deine Trockenheit ?
Welche Vorteile hätte es, wenn du wieder trinken würdest ?
Würde dir deine Freundin nicht sagen wollen, bitte fang nicht wieder zu saufen an !

So hart es klingt, aber das Leben ist ab und an beschissen, aber der Alkohol ist keine Lösung ! Denk mal darüber nach.

Ich bin mir sicher, dass du es schaffst dem Alk zu widerstehen


Hasi 1410 Offline




Beiträge: 64

18.02.2010 11:35
#8 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Danke schön für den Zuspruch!
Im Moment sitzte ich noch im Büro und bin zumindest körperlich anwesend. Ich muss aber bald nach Hause und es meinen Kindern (24,20 + 15 Jahre) beibringen. Maike war auch eine Freundin der Familie und die Patentante meines Sohnes.
Eigentlich waren unsere beiden Familien miteinander befreundet, denn sie hat Kinder im selben Alter.2 Jungs, 24 und 21 Jahre alt. Sie sind jetzt ziemlich allein, denn ihr Vater befindet sich schon seit 4 Jahren auf Abwegen und kann sich nicht entscheiden mit wem er zusmmen sein will.
Neue Familie (1 Sohn, 3 Jahre) oder alte Familie. Uff, alles sehr kompliziert!


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

18.02.2010 11:42
#9 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Hasi 1410
Warum abstinent bleiben, wenn man dann trotzdem mit 47 stirbt?[/b]




die frage aller fragen. was ist mit den säuglingen, den kindern und jugendlichen die auch täglich sterben?
deine frage ist absurd. die angst vorm tod ist ne urangst, aber deswegen saufen? dann müßten es alle tun.
überlege mal!

lg uwe


Gmoastier Offline




Beiträge: 2.202

18.02.2010 11:45
#10 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

@Hasi

Und Deine drei *Großen* sind bestimmt auf eine nüchterne,klar denkende Mama stolzer als andersrum??

Alle glaubten es geht nicht,bis einer kam und es einfach tat!


Hasi 1410 Offline




Beiträge: 64

18.02.2010 11:54
#11 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Ganz bestimmt!!!


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

18.02.2010 12:45
#12 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Hallo Hasi,

auch ein "Willkommen hier" von mir.


Bei der/meiner Abstinenz gehts ja (eigentlich) nicht um Lebens-Quantität,sondern Qualität.

Von daher kommts ja auch immer darauf an,in wie weit Deine Sucht dein Leben bis dahin beeinträchtigt hatte.

Selbst wenn ich morgen sterben sollte,bin ich froh,den Mist beizeiten hinter mich gelassen zu haben.

LG,Roswitha

Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!


Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.064

18.02.2010 12:59
#13 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Hallo Hasi ,

der Verlust eines geliebten Menschen tut immer weh und im Schmerz ist der Mensch dazu geneigt, jemanden bzw. ein warum zu suchen, der für diesen Schmerz verantwortlich ist. Eine solche, verantwortliche "Person" gibt es aber nicht.
Dir bleibt nichts anderes übrig, als den Verlust hinzunehmen (zu verarbeiten).

"Gott gebe mir die Gelassenheit die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Mein Beileid
Werner

----------------------------------------------------------------
It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer


Hasi 1410 Offline




Beiträge: 64

22.02.2010 12:32
#14 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Danke für eure Antworten. Habe übers Wochenende viel nachgedacht und am Freitag auch mit meiner Therapeutin gesprochen. Ich wede natürlich nicht trinken. Das würde nichts ändern am Verlust und wäre sicher das letzte, was meine Freundin gewollt hätte.
Ich kann meiner und ihrer Familie nur im nüchternen Zustand eine Hilfe sein. Habe meine Gefühle lange genug weggespült.
Außerdem habe ich an meinen Leitspruch gedacht:
Keine Situation ist so schlimm, als dass man sie durch Alkohol nicht noch schlimmer machen könnte!


TheWidth Offline




Beiträge: 580

03.03.2010 01:50
#15 RE: Schock am Morgen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Hasi 1410(...)
Warum abstinent bleiben, wenn man dann trotzdem mit 47 stirbt?[/b]



Gerade weil man schon früh sterben kann!!!

Ganz einfach: Kurzer Rausch, langer Kater und insgesamt Lebenszeitverkürzung.

Hinter deiner Frage steckt natürlich auch der Gedanke, dass das Nichttrinken ein Verzicht sei, der sich nicht lohne, weil man dorch stirbt. Du musst das andersum sehen: Trinken bedeutet Verzicht auf Lebensqualität. Ich weiß, dass das schwer ist. Zurzeit habe ich auch viel Stress und würde manchmal gerne mal wieder "innehalten"... aber ich weiß, das es doch nix bringt, und am nächsten Morgen sieht die Welt doch wieder anders aus.

The piano keys are black and white
But they sound like a million colours in my mind (Katie Melua)


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