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Saufnix  
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Dieses Thema hat 111 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

21.08.2008 22:13
#16 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Hi Desperate,

Zitat
sonst verlier ich mein Ehrenamt



heißt das du dürftest nicht mehr umsonst arbeiten?

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


Jess 72 ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2008 22:23
#17 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Halte durch .... ich wünsche
dir alles Gute ..!!!

Lg, Jess


desperate Offline



Beiträge: 44

22.08.2008 12:02
#18 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Tag 4 ohne Alkohol

ja Ralf, Ehrenamt bedeutet arbeiten ohne Bezahlung.
Aber deswegen ist es nicht weniger wertvoll für mich!!!!!!

Gestern ist alles gut gegangen.
Ich bin weiter stark.
Der Elternabend war ne gute Ablenkung und einmal auch recht lustig. Es ging um die Wahl des Schulpflegschaftsvorsitzenden. Ich wurde gefragt ob ich mich zur Wahl stellen lassen würde. Ich habe nein gesagt mit der Begründung, das ich zur Zeit so viel um die Ohren hätte...
In Gedanken hab ich geantwortet: Oh. Das geht leider im Moment nicht so gut! Bin grad Tag 3 der ambulanten Entgiftung...
Ich schaute so in die Runde der "tollen" Eltern und sah im Geiste ihre geschockten Gesichter...

Zuhause war ich nur noch müde und bin gleich ins Bett. Einschlafen konnt ich lange nicht, hab aber dann durchgeschlafen.

Heute geht es mir soweit gut. Doch langsam schleicht sich wieder die Angst ein...
Ich weiß, die eigentliche Arbeit beginnt ja erst.

Angst ist immer ein Thema im Moment. Angst vor jedem Tag und jetzt besonders vor dem Wochenende.

Heute abend geh ich aus mit einer Freundin die eingeweiht ist. Darauf freu ich mich.

Desperate

Es ist egal,
von wo aus ich starte,
wichtig ist,
wohin ich will...

... und los zu gehen!!!


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

22.08.2008 12:27
#19 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Angst.... desperate,
das war für mich auch immer ein ganz großes Thema. Ist es bis heute...
Als ich noch getrunken habe, hatte ich immer Angst, andere könnten es bemerken. Könnten bemerken wie ich immer wieder Alkohol eingekauft habe, hatte Angst sie könnten meine Fahne riechen. Ich hatte furchtbare Angst, meinen Kindern könnte irgendetwas passieren und ich wäre nicht fähig zu reagieren weil ich bei der zweiten Flasche Wein war.
Seid ich nüchtern, trocken, abstinent bin ist meine Angst weniger geworden. Ich kann mich wieder auf mich verlassen und bin stark, selbst in Augenblicken wo ich Angst vor dem Leben habe. Fühle mich wirklich frei...
Alles Gute für dich Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


grufti Offline




Beiträge: 3.764

22.08.2008 16:58
#20 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Hallo,

"Angst ist immer ein Thema im Moment. Angst vor jedem Tag und jetzt besonders vor dem Wochenende."

Ich nehme an, du meinst die Angst, dass du zur Flasche greifen könntest...

Die Angst kenne ich gut, im Grunde habe ich die immer noch, wenn auch nur noch ganz latent.

- Am Anfang natürlich die Angst: Schaffe ich diesen Tag, ohne zu trinken???

- Dann das erste Wochenende. Schaffe ich ein ganzes langes Wochenende nix zu trinken???

- Dann die ersten Tage nach der Entgiftung wieder daheim:
Schaffe ich es, in den Supermarkt zu gehen und keinen Alk zu kaufen???

- Dann die erste Zeit nach der Therapie: Schaffe ich es nach einem ganzen langen Jahr mit Therapiebegegleitung (und dem Abstinenzzwang, schon weil man bei jedem Besuch pusten muss) trocken zu bleiben???



Und heute die (etwas theroetische) Frage, die bei mir immer noch im Kopf rumgeistert:
Würde ich es schaffen, dauerhaft trocken zu bleiben, wenn ich meine Familie nicht hätte, niemand mich beobachten und kontrollieren würde, wenn ich mir alleine daheim die Birne volldröhnen könnte???

Diese letzte Frage habe ich bis heute nicht beantworten können, weil sich die Gelegenheit dazu nicht (oder nicht längere Zeit) ergeben hat. Ich bin aber recht zuversichtlich, dass es klappen würde und mein Kopfkino nur daher rührt, dass es eben eine Situation ist, in der ich nicht bin.

Und das will ich damit sagen: Es ist immer das Unbekannte, vor dem wir Angst haben. In fast allen Fällen aber unbegründet.

Glaub an dich und vorerst würde ich es immer mit dem Spruch der AA halten:

"Heute trinke ich nicht"

Das kommende Wochenende besteht auch nur aus zwei "heute"

[ Editiert von grufti am 22.08.08 16:59 ]

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


desperate Offline



Beiträge: 44

23.08.2008 09:04
#21 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Tag 5 ohne Alkohol

Ich schmeiße den PC an weil es mir total Scheiße geht.
Und als erstes stoße ich auf Deine Antwort, Grufti.

Hast Du vorher gewußt, was ich heute schreiben werde???

Alles was Du beschreibst über Ängste ist so und trifft besonders heute zu 100% meine Situation.
Ich weiß nicht ob ich es schaffe heute nicht zu trinken.
So eine Scheißangst hab ich. Finde meine Stärke grad nicht wieder...
Und ich verfluche, das ich nicht stationär bin.
Mir fehlt sooo dringend eine SHG. Aber die kann ich mir heute auch nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln.

Ich habe so viele schwerwiegende Probleme in meinem Umfeld. Der Drang mich zu betäuben...

Ach Scheiße

Desperate

Es ist egal,
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wichtig ist,
wohin ich will...

... und los zu gehen!!!


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

23.08.2008 09:17
#22 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von desperate
[b]
Mir fehlt sooo dringend eine SHG. Aber die kann ich mir heute auch nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln.

Ich habe so viele schwerwiegende Probleme in meinem Umfeld. Der Drang mich zu betäuben...

/b]




Ja Desperate,

SHG solltest Du jetzt bald suchen....

Aber für heute reicht es vielleicht auch, wenn Du Deine Probleme hier unter die Leute schmeisst.

Ich weiss ja nicht welcherlei Probleme in Deinem Umfeld Dich umtreiben, aber es ist - bei der Vielfalt der Saufnixe - unwahrscheinlich, dass nicht jemand an board ist, der sich mit ähnlichem auseinandersetzen musste und Dir gerne antworten wird. Nur Mut!

Ansonsten: Allerlei alk-freie Lieblingsgetränke fürs Wochenende bereithalten, mal mit Wauzi rausgehen, bischen wohlfühlen ( gutes Buch , guter Film ). Durchhalten!
Du weisst doch, wofür.....!


LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


grufti Offline




Beiträge: 3.764

23.08.2008 10:27
#23 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Guten Morgen,

du bist grad nicht online, ich hoffe, dir geht es gut.

Wenn der Vorsatz "24 Stunden" zu lang ist, dann eben mal nur die nächsten 12 Stunden oder so...

Und hier schreiben ist bestimmr auch nicht schlecht, wie elefantino schreibt.

Zum Thema SHG:

Wenn du in einer Großstadt wohnst, versuch doch mal ein Gruppe der AA zu finden, die machen (zumindest bei uns) jeden Tag was. Und ab Montag hast du die Chance, dich für das nächste Wochenende vorzubereiten (das erfahrungsgemäß schon leichter sein wird, wenn du dieses Wochenende durchhältst! Also, es lohnt sich...:gut

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


grufti Offline




Beiträge: 3.764

23.08.2008 10:29
#24 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Hab ich vergessen:

Die eingeweihte Freundin: kann die dir helfen? Wenn du fragst, ob ihr nicht was gemeinsam machen könntest, weil du so eine Saufdruck hast?

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

23.08.2008 10:34
#25 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Gute Idee, Grufti!

Wo Du die Freundin schon eingeweiht hast, wäre das doch eine gute Möglichkeit, desperate!

LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


desperate Offline



Beiträge: 44

23.08.2008 10:48
#26 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

DANKE

Ich komm mit meinen Gefühlen nicht klar.

Ungefiltert und völlig ungebremst prallen Emotionen aufeinander. Früher gabs da einen "wunderbaren" Puffer...
Nun muß ich diese Gefühle aushalten.

Völlig neue Erfahrung für mich.

Der Drang nach betäuben ist so unendlich groß.

meine Freundin die eingeweiht ist kann ich nicht erreichen.
aber es ist ja auch mein ganz eigener persönlicher Kampf.
Den kann nur ich allein mit meiner Kraft gewinnen.

Desperate

Es ist egal,
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wichtig ist,
wohin ich will...

... und los zu gehen!!!


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

23.08.2008 10:54
#27 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

guten morgen desperate,
hast du denn alk im haus?
es gibt im übrigen keinen einzigen grund auf dieser welt, der saufen rechtfertigen würde. bastel dir bitte nix zurecht. auch wenns dir momentan schlecht geht, mit alk wird alles noch schlimmer werden.

grüße
funkelsternchen

[ Editiert von funkelsternchen am 23.08.08 10:54 ]


desperate Offline



Beiträge: 44

23.08.2008 11:13
#28 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

funkelsternchen,
ich habe keinen Alk im Haus.

Und Du hast natürlich Recht: Es gibt keinen Grund auf der Welt, der saufen rechtfertigen würde!!!!

Doch soweit bin ich nicht. Ich lerne mich doch grad erst wieder oder besser ÜBERHAUPT kennen. Da muß ich erstmal mit klarkommen bevor ich das aus tiefster Überzeugung sagen kann!

Desperate

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funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

23.08.2008 11:56
#29 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

natürlich, versteh ich doch. aber mach jetzt bloß nicht den fehler, weils weh tut, nachzugeben. nichts wird dadurch leichter, aber alles schwerer. ich weiß, wie weh es tut, alle gefühle auszuhalten. aber es geht. es bringt dich nicht um. jeder trockene tag macht dich stärker und freier, glaub mir. es ist gut, dass du nichts zuhause hast. denn dich auf den weg zu machen, um dir was zu kaufen, ist zumindest eine hürde, die du hoffentlich nicht nehmen wirst. ich wünsch dir alle gute

funkelsternchen


Adda Offline




Beiträge: 850

23.08.2008 12:07
#30 RE: Tagebuch einer ambulanten Entgiftung Zitat · Antworten

Zitat
Nun muß ich diese Gefühle aushalten.

...nicht nur müssen, auch dürfen und können. – Das bist DU.

Als ich aufhörte, war mir klar, daß da was kommt, all das, was ich zuvor in den nassen, dunklen Keller getrunken hab, weil ich’s nicht (wahr-)haben wollte.

...nur... das ging nicht weg, das blieb, gärte vor sich hin und schickte mir regelmäßig äußerst unangenehme Zeichen, daß es Da ist, daß es sein Recht hat, da zu sein, daß es zu mir gehört.

Nichts, aber auch gar nichts wird besser mit Alk. Mir gelingt auch nichts besser, ich bin kein Stück besser oder anders, solange ich trinke, es wird auch nix leichter. Die Tage danach haben´s mir oft genug gezeigt...

Vielleicht kannst Du Dir Deinen Tag – jeden befüchteteten – in Zeit-Scheiben schneiden. Eine fürs Erledigen, eine fürs Entspannen, für gutes Kochen, usw. So wird’s überschaubar und je mehr Scheiben Du gelebt hast, desto näher kommst Du Deinem Ziel für heute: ein „runder“, nüchtern erlebter, ausgefüllter Tag.

Wenn mir der Druck zu groß wurde bin ich raus, ins Grüne. Hab solange „Power-Walking“ betrieben, bis mein Atem ruhiger wurde. Genau bei so was wurde mir klar: auch dieser Druck, das bin ICH. Was soll ich mich dagegen wehren, gehört doch zu mir.

Das anzunehmen zu lernen fand ich sehr erleichternd und befreiend.

Ich hab mir so lange aktiv Schlechtes getan. Diese unangenehm geballten Gefühle haben mir genau den Weg dahin gewiesen, anzufangen, mir Gutes zu tun.

Gruß von Adda

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Lass Dich nicht gehen - geh selbst. (M. Bentrup)


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