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Saufnix  
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Dieses Thema hat 31 Antworten
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 Kuddelmuddel
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Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

27.11.2003 15:01
RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hallöle!

Ich wollte in diesem Zusammenhang- Musik und Texte ( siehe Thread Hobby) - mal weiteres anfragen- weil- wie in meinem letzten Beitrag schon angeklungen- ich mir grade sozusagen (hoffentlich lange noch) vorab Gedanken mache, wie meine Bestattung aussehen soll.
Macht ihr das auch ab und zu oder findet ihr das "spinnert" bzw. zu morbide?
Ich kann mich für meine Bestattung für folgendes "erwärmen"*grins:
Einäschung bzw. Feuerbestattung
und dananch möchte ich entweder unter einem Baum ( die Möglichkeit gibt es in einem Kassler Wald, der zu einem Beerdigungsinstut namens Pütz& Roth seit ein paar Jahren) in einer abbaubaren Urne beigesetzt werden
ODEER ich fände die Idee nett, an einer schönen Stelle in einen meiner Lieblingsflüsse / bzw. vielleicht auch ins Meer verstreut zu werden.
Musik passend hier ( Verstreuen in Fluss oder Meer) wäre eigentlich ein Song von Peter Gabriel namens "Washing of the Water".
So- ich harre mal auf Reaktionen- denn so schnell kann aus einem "Hobby" bzw. einer Leidenschaft was ganz anderes werden.

Gruss mit Zwinkern

Eure Schneefrau

PS: Eigentlich finde ich diese Fragen so interessant, dass ich dazu noch einen Thread öffnen möchte- denn im Grunde heisst es doch- WENN ich mir Gedanken mache, dass ich ein endliches Leben führe, DANN mache ich mir mehr oder minder doch auch Gedanken, was für ein Leben das sein sollte/könnte/ nicht sein sollte/ sich verändern könnte usw.
( mensch - immer dies Konjunktive- :gruebel


Seemaus Offline




Beiträge: 216

27.11.2003 15:30
#2 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hi Schneefrau,

tolles Thema!

Wenn du dir schon Gedanken machst, wie du dich bestatten lassen könntest, wenn es dann soweit ist....wie wär´s ganz nebenbei mal mit einem Organspendeausweis, oder hast du den schon?

Ich lasse mich verbrennen und was dann mit mir (bzw. meiner Asche) passiert ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Aber ich war schon immer etwas nüchtern in solchen Angelegenheiten, obwohl ich schon mal kurz tot war.

Liebe Grüße
Sabine


Fidel Offline



Beiträge: 66

08.12.2003 22:26
#3 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hallo Schneefrau,

ich denke, sich seines "endlichen" Lebes bewußt zu sein, ist ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.
Denn nur wer diese Erkenntnis erlangt hat, ist sich auch des Wertes und der Wichtigkeit der Zeit bewußt.
Zeit ist -neben Gesundheit- das wichtigste und wertvollste Gut auf Erden...da sehr begrenzt.
Und jede Sekunde...Minute...Stunde, die dahinrinnt, ist definitiv und unwiederbringlich (für diese "Runde") dahin.

Irgendwie "freue" ich mich auf`s Ableben -ich bin aber keineswegs suizitös!!!

Ich bin gespannt auf den Moment, in dem ich mir meines unabwendbaren und kurz bevorstehenden Todes bewußt werde...die letzten Sekunden und Minuten (sofern ich Gelegenheit dazu bekomme)

ALLES fällt ab...wird unwichtig...belanglos...NICHTS zählt mehr!
Ausser den Gedanken, die sich so mancher macht, der NICHT die Endlichkeit seines irdischen Daseins im Vorfeld erkannte...und sein Leben und den damit verbundenen Wandel danach ausrichtete...

wehe dem!...die Einsicht ist da-leider zu spät.

Der Körper bleibt als leb- und wertlose Hülle zurück.....
der -was mich betrifft- verbrannt werden soll...und wenn schon mit Musik, dann bitte "Stairway to ....".

Liebe Grüße,
Fidel[f1][ Editiert von Fidel am: 08.12.2003 22:27 ][/f]


Fidel Offline



Beiträge: 66

12.12.2003 22:15
#4 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

PS.: .......pffft: mit "Highway to hell" wär ich auch ganz gut zufrieden!

Fidel[f1][ Editiert von Fidel am: 12.12.2003 22:17 ][/f]


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

12.12.2003 23:19
#5 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Ich habe mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken darüber gemacht.
Aber da ich eh von dem ganzen Spektakel nichts mitbekommen werde, würde ich es zum Beispiel
einem geliebten Menschen überlassen, ein Lied auszuwählen,
das seinen Vorstellungen entspricht.
Was mit meinem Körper passieren soll - ehrlich gesagt übersteigt das momentan noch meine Vorstellungskraft, da ich ja immer noch mit meinem Körper fühle.
Ich kann ihn mir einfach nicht leblos und gefühllos vorstellen.
Von daher gruselt mich das Bild, unter der Erde liegen zu müssen oder verbrennen zu müssen.
Ich hänge wohl noch zu sehr am Leben.


Fidel Offline



Beiträge: 66

12.12.2003 23:33
#6 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

@ Helena

mußt dich nicht gruseln...und Gefühle hast du "danach" bestimmt auch nimme.
Alle Religionen (= religio, lat. "ich verbinde mich zurück", zu dt. "back to the roots") reden vom Paradies, vollkommen unabhängig von ihrer geographischen Lage.
D.h. es gibt wohl doch so etwas wie das "kollektive Unbewußte", wie es C.G.Jung formulierte.
Ich sehe dem "Danach" sehr gelassen entgegen; nach dem Film "Das Leben das Brian": "You come from nothing-you go to nothing...what do you loose?"...HA-was soll da noch schiefgehen?


Vielleicht nehmen wir alle das bissel Leben viel zu ernst...

Zumal es mit "Sicherheit" nicht das erste und nicht das letzte ist.

Liebe Grüße, Fidel


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

20.12.2003 21:43
#7 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hola Ameise/Helena!

Das sich Gedanken machen hat meiner Meinung nach rein gar nix mit dem sich "gefühllos, tot, Leichsein" vorstellen zu tun bzw. dem dann eben nicht mehr vorhandenen Körpergefühl zu tun- aber witzig, dass du das da mit hinein denkst- tu ich z.B. wirklich gar nicht. Bzw. damit, dass frau/man nicht am Leben hängt - hab ganz und gar keine suizidalen Sehnsüchte oder so !

Aber mir gefällt die Vorstellung, wie mit der Hülle, die mein Körper dann ja gewesen ist- was mit ihr geschieht und wie und mit welchem Ritual meine Lieben von mir als lebender Mensch Abschied nehmen - lieber lange davor
( hoffentlich :grins2was überlegt, als gar net und dann sagen- och- bin ja eh tot, kann mir eh egal sein- das ist n Haltung, die für mich net stimmt, weil ich sozusagen auch was nach meinem Tod in der Zeremonie meinen Lieben tröstend und grüssend vermitteln mag.
So was wie n augenzwinkerndes "Bis bald, wann immer das auch sein mag - seid net zu traurig, denn wir finden einander wie auch immer wieder "...

Statt dessen wurde vor zwei Monaten mein Vater
"konventionell" beigesetzt- also so, wie des bei uns daheim so von stattengeht- und DAS konnte ich mir für mich und meine Beerdigung wirklich und ehrlich nicht vorstellen.
Mir ist es wirklich nicht Wurscht, wie das so gehn soll *lach* - komisch irgendwie, ist aber so!

@Fidel
Kann ich auch nur unterschreiben- beide Lieder sind nett, die du da als x- und y-Achse vorstellig machst- aber in den Bezügen zu denken, muss ja net sein gell?! Kann- muss frau/man ja aber net. Dann wohl direkter ein "ich-verbinde-mich-zurück"-Lied, das irgendwie die Tatsache in Worte bringt, dass der Tod ein Teil des Lebens ist oder so und ich würde mich riesig freuen, wenn meine Lieben sozusagen als "Zeugen" aussagen könnte, dass ich das Leben auch gewagt habe und sozusagen die Bereitschaft diesem Teil des Lebens zu erfahren bereit, satt und wissend sowie liebend gewesen bin. Bisschen sentimental ja- aber das gehört auch zu mir


@Seemaus!
Spendenausweis habe ich nicht- kann ich mir auch trotz aller guten Argumente dafür auch nicht wirklich vorstellen- ist sone Bauchkiste- aber das kann sich ja auch noch ändern mit der Zeit.

Freu mich über weitere Gedanken zum Thema

Fröhliche Vorweihnachtszeit von einer ins Leben verliebten
Schneefrau aus Freiburg gewünscht


Peter R Offline



Beiträge: 36

20.12.2003 23:04
#8 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Morituri te salutant,
absurd ist es, sich Gedanken über Eindrücke nach dem eigenen Tod zu machen.
Ich denke, das Leben, die Eindrücke, die Empfindungen nach dem Tod sind die Gleichen, wie die, die man vor seiner Geburt hatte, nämlich gar keine.
Oder hat sich einer von euch vor seiner Geburt Gedanken gemacht, wie es nach dem Eintritt ins Leben sein wird?
Na seht ihr.
Da es völlig wurscht ist und sich auch niemand das Hirn zermartert, in welchem Zustand sich der eigene Körper vor der Geburt befand, ist es genauso unsinnig sich darüber Gedanken zu machen, ob man als Streuasche, von Würmern aufgefressen, oder gefriergetrocknet "nichtexistiert".
Ich hatte mit 22 Jahren einen Motorradunfall und meine Weiterexistenz wart sehr fraglich.
Ich habe keinerlei Erinnerung an den Zustand des halbtotseins, keine Trauer, keine Angst, keine Freude und schon gar keine Wünsche, wie sich mein Umfeld verhalten wird.
So glaube ich, wird auch der Ganztot sein.
Schade eigentlich, denn es wäre für unsereins schon eine Perspektive,neben unseren Vorfahren in Walhall Met saufend die Ewigkeit zu geniessen.
Na dann nix für unguad.
Peter


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

21.12.2003 15:37
#9 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Skol Peter R ( meine mit Met natürlich in der ungewissen Zukunft)


Ergo: es ist für dich unsinnig sich um die Art und Weise deiner Beisetzung (ich darfs nochmals betonen: der Zeremonie der Menschen, denen du verbunden warst und die weiterleben von deinen sterblichen Überresten -wie die Kirche das so schön formuliert- Abschied nehmen- Ritual, TamTam, Korsett, Konvention- AmenAmenAmen- klar? :grins2 Gedanken zu machen?
Oder findest du unsinnig sich über die Eindrücke, die dieser Zustand hervorrufen könnte, denn man via Körper aber ja net mehr wahrnehmen kann, Gedanken zu machen ( da stimme ich dir falls du das meinst zu- das ist müssig und für mich persönlich z.B. net von Interesse).
Naja- Wahalla ist dann auch schon wieder n anderes Gedankenspiel und auch nicht mein eigentlicher Referenzpunkt.

Ich blick deinen Beitrag wohl einfach nicht wirklich Peter

Aber dann mal weiter Butter bei die Fische: wusste ihr, dass im Osten/ ehemaligen Neuen Bundesländer- z.B. in Chemitz 70% aller Bestattungen anonym sind?! In den ehemaligen Alten Bundesländern ist der Wert unter 3%!
Sowas ist doch erstaunlich!
Wäre dann ein anonymes Grab z.B. nach deinem Geschmack Peter? Oder sollte dein schöner Name ( Fels) nicht auch auf´ eben einem solchen gemeisselt irgendwo erscheinen/
lesbar sein?

Gruss von Schneefrau, die absolut kein Würmerfutter sein mag und daher net sein wird


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

21.12.2003 16:15
#10 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hallo Ihr´s !

Da muß ich doch auch noch meinen Senf dazugeben.

Ich denke, es geht da um zwei unterschiedliche Dinge.
Das eine, wie von Schneefrau gut beschrieben ist dieses Tam-Tam bei der Beerdigung, das ja weniger für den Verblichenen selbst als für die Zurückbleibenden ist, denke ich.
Ein Ritual, bei dem man Abschied nehmen kann, so man es zuläßt. Ich finde, das hat auch tröstenden Charakter.
(Vergißt man mal das das auch ganz schön ins Geld gehen kann).

Das andere - und ich finde das viel wesentlicher - ist doch die Tatsache, das unser Leben endlich ist.
Ich habe mich - dank meines Berufes und die dazugehörigen Psychologiestunden - durch Literatur gelesen, und ich erlebe den Tod sehr oft berufsbedingt.

Tatsache ist doch auch, das der Tod und Krankheit in unserer Gesellschaft heute verdrängt und nicht wirklich wahrgenommen wird.
Als man noch vermehrt in Großfamilien lebte, war dieses Thema allgegenwärtig, die Oma wurde in der Familie gepflegt und starb auch zuhause. Kinder und Kindeskinder waren darin eingebunden.
Auch war in ländlichen Gegenden der Verlust der Mutter im Kindbett durch fehlende ausreichende Hygiene nicht unüblich, genausowenig wenn von 8 Kindern nur 4 erwachsen wurden.
Auf was ich hinauswill ist doch, das damit sich doch keiner wirklich beschäftigt und dieser Teil unseres Lebens, die Sterbe und Krankheitszeit - und es ist ein Teil unseres Lebens, heute in Institutionen wie Altenheime und Krankenhäuser weggesperrt für andere Augen ist. Was diese Zeit auch sehr einsam machen kann.
Und das finde ich sehr schade, weil es auch etwas sehr bereicherndes für einen selbst sein kann. Ich finde, das hat auch mit "Sinn finden" und seinem eigenen Reifungsprozess zu tun.

Ich will hier mal die 5 Stufen von Elisabeth Kübler-Ross hier posten, es sind die 5 Stufen wie man sich mit dem Thema Krankheit/Tod "entwickelt".
Das ist nicht zwingend, man kann auch verschiedene Stufen wiederholen, oder zb nie aus der Depression herauskommen.
Ich fand das für mich selbst sehr überzeugend (und auch was ich so sehe beruflich).
Und ich wünsche mir, das ich am Ende meines Lebens mit mir selbst im Reinen, zufrieden mit meinem Leben, und diesen Schritt akzeptieren kann. Denn das - denke ich - ist irgendwie doch die Krönung eines gelebten Lebens.
Ich hoffe das ist nun nicht zu pathetisch.

Die Stufen:

1. Nicht-Wahrhaben-Wollen

2. Zorn

Warum-Frage

3. Verhandeln

das Unvermeidliche hinausschieben zb. "den Geburtstag des Kindes noch erleben"
Wunsch: Verlängerung des Lebens oder der Wunsch nach Schmerzfreiheit

4. Depression

Gefühl eines übermäßigen Verlustes

5. Zustimmung und Akzeptanz

kann erst eintreten, wenn alle anderen Phasen durchlaufen sind


Nun hoffe ich, euch mit meiner Meinung und diesem langen post nicht gelangweilt zu haben.
Irgendwie ist das doch auch etwas zum drüber nachdenken in der Vorweihnachtszeit, oder nicht ?

Grüßle von
Bea


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

05.01.2004 20:15
#11 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hallo Beachen und auch alle LeserInnen hier!

Wollte nur kurz mal anmerken, da du ja die Kübler-Ross-Phasen vorgestellt hast, dass sie mit noch einer Frau (?)letztes Jahr einen Film dazu gemacht hat- hab ihn leider auch noch nicht gesehen, aber die Kritiken waren immens gut!

Sind wohl teils Interviews mit Menschen, die dem Tod nahe stehen bzw. sich mit ihm unterschiedlich auseinander setzen.
Also falls jemand den zufällig schon geguckt haben sollte- immer mal her mit einer Rezension

Gruss Schneefrau


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

05.01.2004 20:45
#12 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hallo an alle,

ich weiss jetzt nicht,ob es bedingt durch die Frage Schneefraus ist,die ja nun schon länger im Raum steht,oder weil mein Sohn dieses Jahr schwer krank war,oder aber weil ich diese Woche meine 40 vollmache....keine Ahnung,aber gestern abend lag ich im Bett und bekam auf einmal eine schwere Panikattacke,als ich nachrechnete,dass ich bei der heutigen durchschnittlichen Lebenserwartung die Hälfte meines Lebens schon rum habe.....
Und wenn ich schreibe Panikattacke,dann meine ich das auch so,mit Herzrasen,Schweissausbrüchen und einem fürchterlichen Gefühl von Angst in Höhe des Bauchnabels und das ganze Brimborium...

Und das passiert ausgerechnet mir....Ich beschäftige mich nun schon seit meiner Kindheit familienbedingt mit dem Tod,ausser meiner Mutter existiert niemand mehr aus der Führungsriege.
Ich lese nun schon seit Jahren alle möglichen Bücher über Tod,Spiritualität,Religion(Ohne Bindung an irgendeine Intitution) und ich dachte wirklich,dass ich mich mit dem Thema ausgesöhnt hätte...

Nix war's.

Bei dem Gedanken,dass MEIN Leben nicht unendlich ist,kommt mir das kalte Grausen.
Oder stecke ich womöglich in einer Midlife-Crisis und hab's noch gar nicht gemerkt?
Ich glaube ja an ein Leben nach dem Tod,um ganz konkret zu sein,glaube ich sogar an Wiedergeburt.
Das Dumme ist nur,ich habe verdammt noch mal keine Lust DIESES Leben zu verlassen.

Villeicht wird mir aber auch gerade erst bewusst,wie wertvoll meine Existenz für mich ist UND das ist noch ein Grund mehr,von der Pulle zu lassen....

Sogar jetzt beim Schreiben und beim Nachdenken grauselts mir schon wieder.


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

05.01.2004 21:15
#13 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

hi ihr

ich schließe mich Bea's Meinung vom 21.12. an. Meine Mutter ist nämlich an mangelnder Hygiene gestorben, und ich wurde 10 Tage später über ihrem Sarg getauft.
Und angesichts meiner recht beschissenen Kindheit in Heim & Adoption und nie nichts gedurft etc. befasse ich mich ganz tief innen, und ohne jeden Zwang, und eigentlich ganz natürlich, mit meinen Vorfahren (die alle aus Pommern vom Lande kamen). Und die sind mit vertraut, wie innere Bilder, und sie behüten mich wahrscheinlich. Jedenfall rede ich gelegentlich mit ihnen und frage ob ich noch für sie o.k. bin. Ich klann doch nicht die Sippschaft blamieren.
Ich weiß überhaupt nicht ob das Unfug ist, oder ob ich die alle doch noch sehen kann, und es ist auch gar nicht so erheblich für mich.

Falls ich vor euch sterbe, und rein zufällig oder mit Absicht nimmt jemand an mir teil, dann soll er die Wahrheit sagen oder denken. Als Musik möchte ich von Janis Joplin den "Cosmic Blues", der trifft's wohl. Oder aber mein eigenes Liedchen vom Ungetüm.

So wie wir miteinander vertraut sind, könnten wir doch auch mit unserem jenseits vertraut sein?

Max


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

05.01.2004 21:19
#14 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hi Biene,

ich kann das gut verstehen.
Zwar arten solche Gedanken bei mir nicht in heftige Panik-Attacken aus, aber gruseln tut es mich schon,
wenn ich daran denke, daß irgendwann alles vorbei ist.

Zumal ich schon vier Ops mit Vollnarkose hinter mir habe. Danach habe ich mich immer gefragt, wo ich denn während der Narkose war. Denn da war ja nichts.
Man ist einfach weg. Da fehlen Stunden in Deinem Leben. Es gibt noch nicht einmal Schwärze, an die man sich erinnern kann. Es ist einfach nichts. Man selbst ist nicht da.
Wenn der Tod genauso ist, dann finde ich das so absolut nicht vorstellbar. Das übersteigt meinen Horizont.
Dabei war es ja gar nicht schlimm, so ausgeschaltet zu sein. Das Einschlafen ist war immer erlösend schön.
Die totale Müdigkeit bis hin ins Nichts.
Aber dieses Nichts sprengt meine Vorstellungskraft.
Ich weiß nicht, ob ich vor diesem Garnichts Angst habe, oder einfach davor, nicht mehr im Leben sein zu können.
Nicht mehr bei meiner Tochter sein zu können.
Das ist das eigentliche, das mich wirklich gruselt.
Das "Sich-Trennen-Müssen". Vielleicht sogar, ohne sich verabschieden zu können.
Man hofft, daß es nach dem Tod irgendwie weitergeht.
Manchmal denke ich aber, daß das wirklich nichts als Hoffnung ist.
Denn alle anderen Lebewesen, z. B. Insekten, Katzen, Hunde, Pferde, usw.... leben deren Seelen auch weiter? Haben sie welche?
Bilden wir Menschen uns nur ein, daß es weitergeht,
weil wir meinen, über allen Dingen zu stehen?
Warum sollten wir nicht genauso mausetot sein, wie die Fliege, die wir an der Wand erschlagen?
Es ist wirklich sehr gruselig.
Ich möchte da jetzt auch nicht näher drüber nachdenken.

Daß mit der Hälfte, die vom Leben rum ist, das kann ich gut nachvollziehen. Es wird einem bewußter, je älter man wird, und je mehr man noch will.
Meistens weiß man ja erst sehr spät, daß man noch sehr viel will.
Und wenn man auf die vierzig zugeht, so wie ich -
dann merkt man, wie wenig Zeit man noch hat.
Und wenn ich daran denke, daß meine Eltern schon 60 sind, dann graut es mich richtig, wenn ich meine
Grübel-Phasen habe.

Es ist schwer, sich vorzustellen, daß man selbst endlich ist.
Und wenn man sich dann noch fragt, wo wir eigentlich waren, bevor wir geboren wurden, dann ist der Wahnsinn perfekt.

Ich höre jetzt auf, sonst kriege ich auch noch eine Panik-Attacke.

Gruß


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.580

06.01.2004 08:41
#15 RE: Ableben und Beisetzung- macht ihr Euch Gedanken? Zitat · Antworten

Hallo Ihr,

ich versuche jeden Tag bewußt zu leben, jede Minute zu schätzen, des Gefühl auszukosten, gesund zu sein.
Meine MS-Diagnose vor 17 Jahren hat mir dieses Gefühl aufgezwungen, habe seit nun mehr 10 Jahren keinen Schub menhr gehabt und es Gott sei Dank nichts, bis auf Kleinstigkeiten, die mich nicht weiter beeinträchtigen
Wir können nicht sagen, wir haben die durchschnittliche Lebenserwartung von ....Jahren und haben noch diese verbleibende Zeit, um dies und das zu tun.
Ich weiß nicht ob, und was da noch kommt, aber ich bin zuversichtlich und genieße - nun trocken allemal - meine Gesundheit.
So wie Helena schreibt, wird auch für mich die Trennung meiner Liebsten das Schwierigste werden, und ich hoffe, in keiner Agonie gehen zu müssen.
Im November vor 2 Jahren habe ich meine Mutter am Sterbebett begleitet, es war meine erste intensive Erfahrung mit dem Tod und es war unsagbar schlimm für mich.
Mein Mann hat ihr liebevoll die Hand gehalten, sie war schon die ganze Nacht abwesend gewesen, man wußte dann, jetzt kommen die letzten Atemzüge. Ich war nicht fähig, ihre Hand zu nehemen und mache mir deshalb heute noch Vorwürfe. Irgendwann war sie dann Tod und ich fragte mich während der vielen, schweren Atemzüge, war das dann Alles für Sie?
Wo war ihr Leben, wo war das ganz Große?
Auf was warte ich eigentlich?
Ihr Leben war ihr Glaube, ihre Kinder, später ihre Enkel und ganz viel Liebe, die sie ausstrahlte, aber spektakulär war eben nix.
So, weiß ich, jeder Tag ist Leben, vor Allem jeder gesunde der Kinder , meines Mannes. meines Vaters und Bruders.
Viel mehr kommt da nicht und ich versuche nicht hinter einem großen Glück herzulaufen, sonder Zufriedenheit durch die täglichen Kleinigkeiten zu erreichen.
Tja, und wenn ich nicht versuchen würde, meine Mom war davon überzeut, daran zu glauben, dass wir uns wiedersehen, wäre ich um Einiges ärmer.
Unsere 2 Großen kommen bald zur Erstkommunion und wir setzten uns gemeinsam mit dem Glauben auseinander, ich muß sagen, es ist tröstlich und gibt dem Leben einen gwissen Rahmen.
So, nun muß ich sinnigerweise mit meinem Sohn in die Kirche, es ist die Verabscgiedung der Sternsinge, da ist meine Tochter bei und wir finden es schön

LG

Patricia


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