Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 1.112 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Tanja Offline



Beiträge: 294

21.02.2017 13:14
Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

also, ich habe da einen Kumpel, der sich heute in einen geschlossenen Entzug hat einweisen lassen. Er hat das getan weil er vom Alk wegmöchte aber das im Alltag nicht schafft. Außerdem kann seine Frau nicht mehr. Sie haben ein Kleinkind und sie will ihn nicht in seiner Nähe wissen. Somit kann er nicht nach hause bis er einigermaßen selbstsicher nüchtern ist.

In der Klinik haben sie ihm gesagt, dass er nach etwa einer Woche wieder entlassen wird. Er hat dort, außer den Schwestern, keinen Ansprechpartner. Er meinte, dass es dort nicht einmal einen Psychologen als Ansprechpartner gibt.
Er selbst glaubt nicht, dass er draußen nüchtern bleiben kann.
Kann mir hier jemand sagen was er nun für Möglichkeiten hat ohne einen Umweg über sein Zuhause an eine Therapie anknüpfen zu können?

Es wäre super wenn mir hier jemand einen Tip geben könnte. Vielleicht weiß jemand um seine Rechte. Was er tuen kann um die langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz zu umgehen?

Liebe Grüße


Clavis Offline



Beiträge: 1.115

21.02.2017 14:08
#2 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Soviel ich weiß, gibt es auf jeder Suchtstation Sozialpädagogen, die sich in einem Gespräch mit dem Patienten um die weiteren Angebote und Möglichkeiten kümmern.

Lg. Clavis

Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"

Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden

Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig

Ratschläge sind auch Schläge








Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen -
Frei eben.


newlife ( gelöscht )
Beiträge:

21.02.2017 16:05
#3 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Liebe Anja,

so, habe gerade mal ein wenig Zeit gefunden dir zu antworten.

Ich konnte ja nach meinem letzten Entzug direkt im Anschluss in eine LZT gehen. Ehrlich gesagt, hatte ich pures Glück. Während der Entgiftung war es schon so, dass ich mich frug ob ich überhaupt nochmal alleine wohnen kann bzw. nochmal arbeiten gehen kann. Ich war in ziemlich desolatem Zustand und mir ging es dann nur darum, dass ich es wenigstens schaffe nach der Engiftung, die eine Nacht sauber zu bleiben, so dass ich den nächsten Morgen in die Einrichtung fahren kann.
Das Problem war einfach, dass ich auch noch nicht richtig entgiftet war nach den 6 Wochen. Die Entzugskinik hatte in der Reha-Klinik noch angerufen, ob ich überhaupt kommen kann. Die haben dann ja gesagt, zur Not hätte ich dort in einer nahegelegenen Klinik noch fertig entgiften können und dann in die Reha.

So irgendwie lief das dann. War zwar schon gelegentlich noch zittrig und schwitzend unterwegs, aber es waren nur noch leichtere Schübe so dass ich zwar immer genau beobachtet wurde, aber nach ner geschlagenen Woche dort, war ich dann tatsächlich clean, was die Werte anging. Alleine daheim hätte ich das alles nicht ausgehalten, davon gehe ich schon aus, zumal ich nach ner Entgiftung zuvor mal gerade 3 Wochen sauber blieb mit Hängen und Würgen.

Zuerst hieß es bei mir auch, ich kann in zwei Monaten die LZT antreten. Ich hab dann allerdings immer wieder dort angerufen, meine Situation geschildert und als die dann mal begriffen haben, wie prekär die Lage mit meiner Mehrfachabhängigkeit ist, konnte ich auf einmal sofort kommen.

Er soll immer wieder Gespräche mit dem Sozialdienst dort führen und Druck machen. Ne andere Möglichkeit hatte man mir damals nicht aufgezeigt.


Tanja Offline



Beiträge: 294

21.02.2017 16:25
#4 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Danke euch beiden für die Antworten.

Clavis, wahrscheinlich weiß er einfach noch garnicht was er dort an Ansprechpartnern hat.

Dirk, ich hoffe dass er auch soviel Glück habe wird wie Du es hattest. Bei ihm ist das Problem, dass er äußerlich ganz gesund rüberkommt. Minimale Entzugserscheinungen und "nur" Alkohol.


atze-16 Offline



Beiträge: 180

21.02.2017 19:30
#5 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Hi,
ein Problem wird die Kostenzusage der RV sein,die die LZT ja genemigen muss.Entgiftung geht ja normalerweise über die KV.
atze


septembersonne Offline




Beiträge: 5.747

22.02.2017 12:12
#6 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Hallo, liebe Anja

Nun, entgiftet werden kann auf einer normalen inneren Station, dauert in der Regel 7-10 Tage, oder, was natürlich das Optimalere ist, auf einer Suchtstation, diese dauert dann etwa 3 Wochen .

Ich selbst habe auf einer Suchtstation entgiftet, war dort gut 3 Wochen und wurde auch von Psychologen betreut.

Wir hatten tägliche Gesprächstherapien im Gruppenverband, hatten die Suchtfibel zu lesen und abends stellten sich SHG vor, so nahm ich noch in der Klinik Kontakt zu einer SHG auf.

Sozialarbeiter des KHSes berieten mich bezüglich der Entwöhnungstherapie, Antrag wurde gestellt und 8 Wochen nach Entlassung trat ich diese an. In der Zwischenzeit, also nach der Entgiftung bis zur Entwöhnungstherapie trank ich keinen Alkohol, ich brauchte auch diese Zeit, um wieder bei mir selbst anzukommen, neu regelmäßig Essen zu lernen, das Kleinhirn brauchte auch Regenerationszeit....alle Sinne kamen langsam in der Realität an und so nutze ich diese 2 Monate um mich auf die Therapie vorzubereiten. Meine SHG besuchte ich einmal wöchentlich, das reichte mir.

Hätte ich zwischenzeitlich konsumiert, wäre das auch kein Problem für die Aufnahme in der LZT-Klinik, denn dort sind Neuankömmlinge mindesten 1 Woche auf einer Aufnahmestation, sollten Entzugserscheinungen auftreten, kann entgegengewirkt werden.

Viele Grüße!

Manuela

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.


Bea60 Offline




Beiträge: 2.438

22.02.2017 12:43
#7 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Hallo Anja,

für mich hört es sich so an, als würde er in einem normalen KKH entgiften.
Dort hat man wirklich keine Ansprechpartner - so habe ich es auf jeden Fall vor vielen Jahren kennengelernt.
Ich bekam Distra, ohne dass man mir großartig Informationen gab und der Arzt meinte nur: "Wie soll es denn
jetzt weitergehen?"

Später hatte ich noch einen Entzug in einer Suchtklinik. Dort gab es Gruppen, Psychologen etc.
Auch wurden die Medikamente sehr sparsam und je nach Patient individuell eingesetzt.

Liebe Grüße
Beate


Tanja Offline



Beiträge: 294

22.02.2017 23:59
#8 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

Danke euch für die Antworten.

Es hat sich herausgestellt dass er dort doch kompetente Ansprechpartner hat. Nach dem einwöchigen Entzug hat er nun erst einmal die Wahl für 3 Wochen entweder ein stationären oder einen ambulanten Aufenthalt anzuhängen


2 Mitglieder finden das Top!
newlife ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2017 15:36
#9 RE: Vom Entzug in Therapie? Zitat · Antworten

sehr schön.

Sieht doch ganz gut aus. Zunächst stationär, dann ggf. Tagesklinik. Da machen die KK dann normalerweise schon mit, ggf. auch Suchtambulanz. Kann er ja alles dort ansprechen.


Lilo Spigu »»
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz