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Saufnix  
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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 1.754 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
trocken Offline



Beiträge: 7

30.06.2014 20:58
ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

guten abend allerseits

ich bin neu hier und habe mich gestern hier angemeldet. ich weiß nicht ob ich jetzt hier richtig bin um mich vorzustellen, aber ich versuche es einfach mal.
ich bin noch ziemlich jung, 32 jahre alt und alkoholiker. lange zeit konnte ich mir das selbst nicht so richtig eingestehen, obwohl ich immer gewusst habe das etwas mit mir nicht stimmt. ich wusste oder weiß schon seit vielen jahren das ich alkoholiker bin, nur dies vor anderen menschen auszusprechen und auch zuzugeben war mir lange zeit nicht möglich. warum? tja, scham, angst abgestempelt zu werden und als schwächling dazustehen haben mich dazu gebracht alles zu tun um meine sucht zu verheimlichen.
dabei hat es doch schon längst jeder gewusst. morgens auf der arbeit haben die kollegen natürlich meine fahne gerochen, oder beim feiern mit freunden habe ich nie das ende gekannt und immer so lange weiter getrunken bis ich rotzevoll war.
jeden abend alleine habe ich vor meinen pc gesessen und habe unmengen bier in mich reingeschüttet, immer mehr als ich eigentlich wollte, so das ich morgens kaum noch aus dem bett gekommen bin wenn ich zur arbeit musste.
noch schlimmer war es wenn ich frei hatte, da habe ich so viel getrunken das ich vor 2 uhr mittags nicht aus dem bett gekommen bin, und leider habe ich im suff auch so manches mal ziemlichen mist gebaut. sei es das ich mal wieder nachts eine pizza im ofen vergessen habe oder ich betrunken zur tankstelle gefahren bin um mir nachschub zu holen. ich schäme mich heute dafür das ich mich und vor allem andere damit gefährdet habe das ich mich betrunken ans steuer gesetzt habe, ich hätte mir auch ein taxi rufen können oder zu fuß gehen aber mit dem auto ging es ja schneller. es waren es zwar nur 5 minuten zur tankstelle, ändert aber nicht daran das ich besoffen gefahren bin und das über jahre immer wieder mal. ich kann eigentlich nur von glück reden das ich nie erwischt wurde oder etwas passiert ist. morgens auf dem weg zur arbeit bin ich auch immer mit genug restpromille gefahren, eigentlich habe ich meinen führerschein nicht verdient. auch wenn ich alkoholkrank bin ist dies noch lange keine entschuldigung dafür das ich andere menschen gefähredet habe. am nächsten tag habe ich das immer wieder bereut was ich getan habe, und schwor mir das ich dies nie wieder tun würde, doch jeden abend wenn ich betrunken war, hatte ich alles bereits wieder vergessen oder wollte es nicht wissen und bin trotzdem gefahren.

meine alkoholkrankheit ist eigentlich ziemlich typsich verlaufen, es fing ganz harmlos an auf partys, irgendwann jedes wochenende und dann schließlich jeden tag, irgendwann kam dann der kontrollverlust und die mengen haben sich immer weiter gesteigert. ich fing an heimlich zu trinken, versuchte kontrolliert zu trinken und habe schon x mal versucht alleine aufzuhören. das ich damals im kalten entzug gesteckt habe war mir nicht bewusst, vor allem nicht das ich hätte daran sterben können. ich denke heute manchmal das ich einfach riesenglück gehabt habe. ich hatte es sogar mal geschafft, 2 wochen lang nicht zu trinken, obwohl ich heftige entzugserscheiningen hatte. auf einer party bin ich dann schließliich wieder rückläffig geworden, obwohl ich das nicht als rückfall ansehen würde, denn ich hatte damals gar nicht vor gehabt nie wieder zu trinken. es war einfach nur eine trinkpause. ich wollte damals einen weg finden kontrolliert alkohol zu trinken, heute weiß ich das dies schon zum damaligen zeitpunkt nicht mehr möglich war und es auch nie wieder funktionieren wird.

tja, nun bin ich hier, um einen erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen zu führen und meine eigenen erfahrungen an andere weiter zu geben.
dies ist das erste mal das ich in einem forum schreibe, ich habe also noch keinerlei erfahrungen in dieser hinsicht.
das war es dann erst mal von meine seite aus.
liebe grüße
trocken


Boe Offline



Beiträge: 1.820

01.07.2014 09:57
#2 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

WIllkommen "trocken".
Ist der Name Programm? Aus Deinem Bericht geht nicht hervor, ob Du den Absprung schon geschafft hast. Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen guten Austausch hier.

...................................
Leichtigkeit


Galini Offline



Beiträge: 1.686

01.07.2014 13:17
#3 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

Hallo "trocken" und herzlich willkommen!

Danke für deinen ehrlichen und ausführlichen Bericht!
Boe hat schon vorweggenommen, was auch ich dich fragen wollte:

Bist du bereits trocken und wenn ja, wie hast du es geschafft? Kalt entzogen? oder volles Programm... ?

Wenn du deinen Entschluß, keinen Alk mehr zu trinken, jetzt erst gefasst hast, dann weißt du sicher, welche Schritte du unternehmen kannst/sollst.
Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Austausch hier und schreibe von deinen Erfahrungen, denn jeder Bericht ist für diejenigen, die Hilfe suchen, wichtig!

lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


trocken Offline



Beiträge: 7

01.07.2014 23:22
#4 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

hallo boe und galini

danke für eure zeilen, bitte entschuldigt ich bin ziemlich unbeholfen was foren angeht.
ich hoffe diesmal klappt es mit der antwort, habe es schon 3 mal versucht, aber ich lerne das auch noch

ja, mein name ist tatsächlich programm, ich bin bereits trocken, in ein paar tagen genau 1 jahr und 9 monate die ich vor allem zufrieden trocken bin. tja, wie habe ich das geschafft? ich hatte irgendwann meinen persönlichen tiefpunkt für mich erreicht und bin tatsächlich zum arzt gegangen und habe offen und ehrlich über mein trinkverhalten gesprochen, ohne irgendetwas auszulassen oder dazuzuerfinden. mein arzt hat sich alles angehört, mir fragen gestellt und was ich denn jetzt vor hätte. ich sagte ihm das ich hilfe brauche und es ohne fremde hilfe nicht mehr schaffe davon wegzukommen. danach ging irgendwie alles ganz schnell, er hat mich krank geschrieben und mir eine überweisung für die klinik ausgestellt. dann sagte er noch zu mir das er es unheimlich toll findet das ich mich getraut habe all dies offen auszusprechen. als ich dann raus war, habe ich mich als der größte mensch auf erden gefühlt, es hatte unglaublich gut getan mal mit jemanden zu reden. als ich zuhause war, habe ich auch gleich nägel mit köpfen gemacht und habe meine familie und meine freunde eingeweiht.
danach bin ich zu meiner arbeitsstelle gefahren, habe meinen krankenschein abgegeben und auch meinen chef eingeweiht, was er natürlich schon wusste. es dauerte nicht lange, da hatte das schon auf der arbeit die runde gemacht, alle wünschten mir viel glück und ich war froh das es nun endlich raus war.
auch danach habe ich mich immer noch nicht ausgeruht, sondern bin zur klinik gefahren und habe mich dort ebenfalls vorgestellt. ich hätte am nächten tag sofort kommen können um meine entgiftung zu beginnen, doch nur auf der geschlossenen station wo die ganz harten fälle mit heroinsüchtigen und anderen harten drogen waren, und da wollte ich auf keinen fall hin. nach einem sehr interessantem gespräch mit der ärtztin der klinik haben wir uns darauf geeinigt das ich das nächte freie bett auf der offenen suchtstation bekommen würde.
bis dahin sollte ich ganz normal weitertrinken um nicht in den kalten entzug zu kommen, was ich dann auch tat.

es dauerte tatsächlich nochmal 2 wochen bis ich bescheid bekommen habe, das ich in ein paar tagen kommen könnte, und ab da bekam ich es mit der angst zu tun, angst vor dem entzug und allem was sonst so auf mich zukommen würde, doch der wille mit dem trinken aufzuhören war stärker und ich habe keinen rückzieher gemacht. am letzten abend vor der aufnahme habe ich dann sozusagen abschied gefeiert, und habe mir so die kante gegeben wie schon lange nicht mehr. trotzdem bin ich am nächsten morgen zur einweisung erschienen, mit einem blutalkoholwert von 0,00 promille, obwohl ich am abend zuvor so viel getrunken hatte, es waren immerhin 10 flaschen bier. mein körper war wohl schon derart an den alkohol gewöhnt das er das locker abgebaut hat.
nach den ganzen untersuchungen die ich so alle hatte mit ekg, blutdruck messen usw. bin ich dann auf die suchtstation gekommen, gerade pünktlich zum mittagessen. ich kam auf ein 3 bett zimmer, wo schon jemand lag. ich bekam gleich nach dem mittagessen schon medikamente gegen den entzug, und diese pillen haben es wirklich in sich gehabt, die haben mich richtig ausgenockt. so ging es mir fast eine woche lang, bis die medikamente langsam ausgeschlichen wurden.
insgesamt war ich 3 wochen dort gewesen, die letzte woche nur noch tagsüber und abends zuhause.
als ich entlassen wurde, habe ich nichts weiter gemacht, keine therapie, keine selbsthilfegruppe oder sonst was, ich habe nur die entgiftung in der klinik gemacht, die bis heute meine einzigste war und seit dem bin ich durchgehend trocken, ich habe bis jetzt noch keinen rückfall gebaut, noch nicht mal einen kleinen ausrutscher. das einzigste was ich gemacht habe, ich habe mich wegen meinen depressionen behandeln lassen die ich ganz gut in den griff bekommen habe.

jetzt stellt sich noch die frage, wie habe ich es geschafft überhaupt trocken zu bleiben? tja, ganz einfach war es nicht, und das ist es auch heute noch nicht, aber es ist nicht so das ich nichts dafür getan habe. erstmal habe ich zu meinen damaligen freunden, die eher saufkumpanen waren den kontakt abgebrochen. ich halte mich bis heute von jeglicher art von veranstaltungen fern wo getrunken wird und habe auch sonst alles sein gelassen wo ich immer getrunken habe. also keine feiern mehr, kein nächtliches zocken am pc mehr und habe viel im internet gelesen, alles was es so über die alkoholkrankheit zu lesen gibt. wenn ich saufdruck hatte, habe ich literweise wasser getrunken oder mich mit essen vollgestopft oder sonst irgendwas gemacht um mich abzulenken, z.b einfach rausgehen und spazieren gehen, geld und ec-karte habe ich bewusst zuhause gelassen damit ich mir unterwegs nichts kaufen kann. zudem gehe ich heute sehr offen mit meiner krankheit um, jeder mit dem ich näher zu tun habe weiß das ich alkoholiker bin egal ob beruflich oder privat und niemand würde mir je etwas alkoholisches anbieten. auf diese weise schütze ich mich auch. ich binde es nicht jedem auf die nase, aber wenn mich jemand fragt habe ich kein problem damit die wahrheit zu sagen.

heute ist es so, das ich kaum noch saufdruck habe, und wenn dann nur schwach und ich weiß wie ich damit umzugehen habe. vieles hat sich in meinem trockenen leben schon verselbstständigt, doch ich bin immer auf der hut, und mir ist immer bewusst das ich immer noch rückfällig werden kann. am anfang hat es mir sehr geholfen immer in 24 stunden zu denken, heute ist die trockenheit für mich eine lebensaufgabe an der ich mein restliches leben bis zu meinem tod arbeiten muss und möchte. ich will nie wieder trinken, tue alles dafür das dies auch so bleibt bin mir aber trotzdem bewusst das meine trockenheit morgen schon wieder vorbei sein kann. trotzdem kämpfe ich nicht gegen den alkohol, das macht keinen sinn, denn der ist stärker als ich, ich habe kapituliert und aufgegeben und seit dem bin ich frei. das ging nicht von heute auf morgen, sondern da steckt viel arbeit hinter. und der alkohol kann ja nichts dafür das ich süchtig geworden bin und er hat mir auch nichts getan, es ist nur eine flüssigkeit in einer flasche womit ich nicht umgehen kann.
alkohol ist mir heute egal geworden, und jetzt bin ich hier um anderen betroffenen meine erfahrungen weiter zu geben die vielleicht noch ganz am anfang stehen und selbst von anderen noch was zu lernen was mir auf meinem trockenen weg vielleicht hilfreich sein kann.

an alle die noch trinken, mit diesem beitrag möchte ich euch mut machen, es lohnt sich wirklich den weg in die trockenheit zu gehen, ihr müsst es nur wollen.
JEDER KANN ES SCHAFFEN WENN ER WILL!!!
liebe grüße
trocken


1 Mitglied findet das Top!
Galini Offline



Beiträge: 1.686

02.07.2014 14:03
#5 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

hallo trocken ,

du musst dich nicht entschuldigen, du machst deine Sache prima.
Ich hatte bei meiner Anmeldung keinen blassen Schimmer, wie der Austausch im Forum funktioniert , da sah es auch noch ganz anders aus und es war viel mehr los. Leider wurde alles umgestellt, mit der neuen Form konnten sich viele nicht mehr so richtig anfreunden, schade.
Also, keine Scheu, ich bin auch noch dabei, mich damit zurechtzufinden.

Deine Geschichte macht Mut! Große Klasse, wie du das durchgezogen hast!
Ich gratuliere dir zu deinen 21 Monaten, die du nun schon "im Trockenen" verbringst! Weiter so!

Ich finde es sehr gut, wie du mit deiner Krankheit umgehst, du musst es auch nicht jedem auf die Nase binden.
Du schreibst, dass du bisher ohne jegliche weitere Unterstützung - außer einer therapeutischen Behandlung deiner Depressionen - trocken geblieben bist. Das ist eine große Leistung!
Alkohol begegnet dir überall, ob in den Medien oder bei Feiern, Gasthausbesuchen usw., du hast kein Problem mehr damit, das ist gut.

Für mich ist Alkohol auch kein Thema mehr, aber ich versuche mir immer vor Augen zu halten, wie leicht ein Rückfall passieren kann, wenn man leichtsinnig und zu selbstsicher wird.

Ich bin überzeugt, dass du mit deiner Geschichte vielen Betroffenen Mut machen kannst.

Dein Spruch sagt alles aus: Jeder kann es schaffen - nur der Wille zählt.
Es ist schwer, aber machbar und die Belohnung ist die schönste, die es gibt: ein Leben, in dem man mit sich selbst zufrieden ist.

Alles Gute und viel Glück weiterhin!

LG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


trollblume Offline




Beiträge: 3.582

02.07.2014 16:01
#6 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

herzlich willkommen trocken

und einen guten austausch hier gewünscht



Gruß vera

Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche
(Seneca)


trocken Offline



Beiträge: 7

02.07.2014 22:04
#7 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

hallo galini und vera

danke euch für eure zeilen
ha, ich hab rausbekommen wie ich smilies mache

Zitat von Galini
du musst dich nicht entschuldigen, du machst deine Sache prima.
Ich hatte bei meiner Anmeldung keinen blassen Schimmer, wie der Austausch im Forum funktioniert



ha, jetzt weiß ich sogar wie man zitiert, bin wohl doch nicht ganz so blöd.
danke für das kompliment, ich gebe mein bestes.
ich habe ja schon mal in foren gelesen, nur noch nie geschrieben und ich merke das das irgendwie ganz anders ist. aber ich bin guten mutes.

Zitat von Galini
Deine Geschichte macht Mut! Große Klasse, wie du das durchgezogen hast!
Ich gratuliere dir zu deinen 21 Monaten, die du nun schon "im Trockenen" verbringst! Weiter so!



hey, zitieren macht spaß
auch hier sage ich herzlichen dank. genau das war auch meine absicht, anderen mut zu machen. ich kann mich noch sehr gut an die zeiten erinnern in denen ich besoffen in alkoholiker foren gelesen habe, mit dem größten wunsch auch aufhören zu können, doch ich dachte immer das ich es niemals schaffen kann. damals war ich noch nicht so weit und es hat auch noch ein paar jahre gedauert bis ich mich selbst auf den weg gemacht habe. gelohnt hat sich das allemal, auch wenn es wirklich nicht so einfach war.

Zitat von Galini
Ich finde es sehr gut, wie du mit deiner Krankheit umgehst, du musst es auch nicht jedem auf die Nase binden.
Du schreibst, dass du bisher ohne jegliche weitere Unterstützung - außer einer therapeutischen Behandlung deiner Depressionen - trocken geblieben bist. Das ist eine große Leistung!
Alkohol begegnet dir überall, ob in den Medien oder bei Feiern, Gasthausbesuchen usw., du hast kein Problem mehr damit, das ist gut.



da hätte ich auch gar keine lust drauf das jedem zu erzählen, ich möchte ja auch nicht das dies jeder weiß. ich sage dies nur wenn es nötig wird, wenn z.b näherer kontakt entsteht oder die situation es erfordert.
das ich keine unterstützung hatte stimmt nicht so ganz. ich habe zwar keine therapie gemacht oder eine selbsthilfegruppe besucht, aber ich hatte und habe immer meine familie und meine freunde gehabt. sie sind mir sehr wichtig in meinem leben, ohne sie wäre es so denke ich heute bestimmt anders gelaufen. und ich habe auch in alkoholiker foren gelesen, das hat mir auch schon geholfen, nur nie geschrieben. und jetzt möchte ich einfach mal was zurückgeben. ich denke das ich so den anderen noch trinkenden oder noch ganz am anfang stehenden betroffenen helfen könnte.
im nächten punkt gebe ich dir allerdings voll und ganz recht. alkohol begegnet einem immer und immer wieder, egal wo. sei es im fernsehen mit der werbung oder auf der kirmes oder beim einkaufen, soagr an der kasse stehen immer diese flachmänner rum. mir ist es sogar mal passiert das mir eine nette verkäuferin eine weinprobe anbieten wollte, was ich natürlich abgelehnt habe. man glaubt auch gar nicht wo überall getrunken wird, soagr im kindergarten beim elternabend mit gemeinsamen basteln wurde glühwein ausgeschenkt.

Zitat von Galini
Für mich ist Alkohol auch kein Thema mehr, aber ich versuche mir immer vor Augen zu halten, wie leicht ein Rückfall passieren kann, wenn man leichtsinnig und zu selbstsicher wird.

Ich bin überzeugt, dass du mit deiner Geschichte vielen Betroffenen Mut machen kannst.

Dein Spruch sagt alles aus: Jeder kann es schaffen - nur der Wille zählt.
Es ist schwer, aber machbar und die Belohnung ist die schönste, die es gibt: ein Leben, in dem man mit sich selbst zufrieden ist.



alkohol ist für mich nicht mehr so ein thema, aber ich beschäftige mich immer noch damit. vielleicht ist das auch ganz gut so, ich halte mir immer die schlimmsten zeiten vor augen was passieren würde wenn ich wieder trinken würde. ich denke mal das geht bestimmt nicht nur mir so, vielleicht machst du das ja auch so?
wie lange bist du denn schon trocken wenn man mal fragen darf?
ja, ich denke heute das es jeder schaffen kann, und das man einen festen willen braucht, auch wenn wille nicht das eizigste ist. es reicht ja nicht aus einfach nichts mehr zu trinken, nein ganz so einfach ist das auch nicht, sondern man muss auch sein ganzes leben verändern um dauerhaft trocken zu werden. es mag zwar ausnahmen geben das es auch jemand anders geschafft hat, doch ich finde so hat man zumindest bessere chancen dauerhaft trocken zu werden und vor allem zu bleiben.
danke dir für deine zeilen

hallo vera, ich habe dich nicht vergessen, aber danke für deine willkommensgrüße
ich denke wir lesen uns bestimmt mal
grüße
trocken


Galini Offline



Beiträge: 1.686

05.07.2014 20:01
#8 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

Hallo trocken ,

wenn du bei Tommie´s neuesten posts liest, dann kannst du noch viel mehr Smilies "machen".

Und schön, dass du eine große Portion Humor hast!

Du schreibst, dass du nie vergessen wirst in welcher Situation du in deinen nassen Zeiten warst. Du hast dir nichts sehnlicher gewünscht, als mit der Trinkerei aufhören zu können und geglaubt, es niemals zu schaffen.
Da bist du nicht der Einzige, ich glaube, dass es (fast) allen so ergangen ist.
Umso wichtiger ist es, dass ein jeder hier lesen kann, dass das schier Unmögliche zu schaffen ist.
Nur aus diesen authentischen Geschichten kann ein Hilfesuchender lernen, dass es nie zu spät ist, dass es Hilfe gibt, dass man nicht alleine ist.

Ich bin jetzt im 4.ten Jahr trocken und jeden Tag unendlich dankbar dafür.
Ich habe wie (fast) ein jeder meine private Hölle hinter mir, diese Nächte voller Panik und bodenloser Verzweiflung vergesse ich nie, ich wollte nichts mehr trinken und musste, damit ich funktioniere. Ich hab´s geschafft, von dieser elenden Sucht loszukommen, ähnlich wie du ohne LZT, nur mit einigen sehr herzlichen, mutmachenden SHG-Kontakten und der Liebe meiner Familie.

Deine Beiträge sind wertvoll, es lesen immer sehr viele Besucher mit, ohne sich anzumelden, vielleicht fasst sich der nächste ein Herz und meldet sich.

lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


trocken Offline



Beiträge: 7

08.07.2014 03:02
#9 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

hallo galini

danke für deine antwort.
irgendwie finde ich tommie´s neuen post nicht, ich sag ja, ich kriegs irgendwie nicht auf die kette.
humor ist immer gut, ich kann auch mal über mich selbst lachen.

klar wollte ich nichts sehnlicher als trocken werden, ich konnte mir damals aber gar nicht mehr vorstellen wie mein leben ohne alkohol funktionieren soll, ich hatte schlicht und einfach vergessen wie ein leben ohne alkohol ist. ich denke auch das es jedem so ging, obwohl die krankheit bei jedem anders verlaufen ist, es gibt doch immer wieder gemeinsamkeiten.
ich hoffe doch sehr das ich irgendjemanden mut machen kann mit meiner geschichte, wenn sie nur einen dazu bewegt sich selbst auf den weg zu machen hat sich das schon gelohnt. auch möchte ich zeigen das es viele junge menschen gibt die genau das selbe problem haben und ich möchte zeigen das man sich dafür nicht schämen muss, es ist eine krankheit die jeden treffen kann, egal ob jung oder alt. leider ist sie nicht zu heilen, aber man kann sie stoppen, wichtig finde ich nur dabei das man sich unbedingt an einem arzt wendet, ich denke wir kennen ja die gefahren die so ein kalter entzug mit sich bringt.

Zitat von Galini
Ich bin jetzt im 4.ten Jahr trocken und jeden Tag unendlich dankbar dafür


wow, herzlichen glückwunsch dazu, 4 jahre ist schon eine lange zeit, da kannst du echt stolz auf dich sein
hhmmm, wo kommen jetzt auf einmal die neuen smilies her???
ich kann das so nachvollziehen, ich bin auch für jeden tag dankbar den ich trocken erleben darf. ich hatte mir auch meine eigene hölle geschaffen, da will ich nie wieder hin. hab ich getrunken ging es mir für den moment gut, doch es folgt ja auch immer ein tag danach wo es mir wieder mal schlecht ging weil ich mal wieder irgendeinen mist gebaut habe. habe ich nicht getrunken ging es mir auch schlecht und ich habe mich wieder betäubt, ein richtiger teufelskreis.
zum schluss ging es mir nur noch schlecht, egal ob ich getrunken hatte oder nicht, bin auch ziemlich in selbstmitleid verfallen, wie du auch.
das schlimmste war einfach diese ewige lügerei, diese heimlichkeiten und bloß nach außen nicht auffallen, dabei wusste es doch eh schon fast jeder was mit mir los war. zuhause konnte ich niemanen mehr bei mir rein lassen, du hättest mal meine wohnung sehen sollen, ein einziger müllhaufen war das, man bin ich froh das dies vorbei ist.
du hast auch keine langzeittherapie gemacht, eine richtige selbsthilfegruppe habe ich noch nie besucht. in meiner entgiftung kamen ein mal die woche selbsthilfegruppen zu uns auf die station und haben sozusagen "werbung" für sich gemacht, wo wir dran teinehmen mussten. ich weiß bis heute nicht warum, irgendwie ging mir das auf die nerven, vielleicht weil die alle so von sich überzeugt waren und alle anderen schlecht geredet haben. sowas kann ich gar nicht leiden. ich denke mal das ich deswegen wohl die lust auf sowas verloren hatte. aber ich habe ja meine familie, sie haben mich immer unterstützt und ich möchte gar nicht wissen was passiert wäre wenn ich sie nicht gehabt hätte. sie war und ist mir bis heute ein großer halt, ohne hilfe war ich ja gott sei dank nicht.

anscheinend habe ich ein problem damit mit mich kurz zu fassen, wenn ich einmal am tippen bin kann ich nicht mehr aufhören
ich hoffe doch sehr das sich jemand ein herz fasst und sich anmeldet.
so, reichlich spät, habe zwar morgen frei, aber ich muss jetzt dringend ins bett.
liebe grüße
trocken


1 Mitglied findet das Top!
atze 15 ( gelöscht )
Beiträge:

08.07.2014 10:28
#10 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

Hi,auch von mir ein herzliches Willkommen.Bin zwar einige "Monde" älter als Du,aber du musst ja nicht den ganzen Sche..mitmachen wie ich.Bin knapp 60
Seit der Lehrzeit gesoffen.Von 1991-2002 war ich Trocken und auch Zufrieden.In dieser Zeit, 3Kids,ein Haus gebaut und einigermasen zufrieden gelebt.Im Haus lebe ich heute noch mit meiner Jüngsten(24).Mein Untergang 2002 heist wie das bekannte Bier mit Claus....Alle in der Gruppe haben mich gewarnt,aber Atze ist doch Schlauer.Jetzt bin ich seit Ende 11/2013 wieder Trocken,mit einen Rückfall im März.Zur Zeit kümmere ich mich um eine Langzeittherapie.Aber die Rentenkassee blockt noch.Ich kann dir nur Raten,mach weiter so.Es gibt nichts besseres als mit klarer Birne durchs Leben zu gehen.
ATZE


Galini Offline



Beiträge: 1.686

08.07.2014 22:22
#11 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

hallo trocken ,

guck, ich hab dir den betreffenden post kopiert:

Neuer Tarif für das Board ... CHAT und mehr

viel Spaß beim suchen, du kannst jeden Smilie, der dir gefällt wählen.

und jetzt weißt du auch, wo die vielen neuen Smilies herkommen.

Ich finde es erfreulich, dass du dich so rege beteiligst und schreib bitte soviel du willst, tu dir keinen Zwang an!
Das Schlimme am Lügen war, dass es nicht nur die Lügen gegenüber anderen waren, sondern dass Alkoholkranke sich selber belügen und das macht es sehr schwer, den Ausstieg zu finden.
Das muß eine merkwürdige SHG-Abordnung gewesen sein, die dir die Aufwartung gemacht hat. Es ist nicht üblich, über andere zu urteilen, bzw. schlecht zu reden, ich hätte davon auch Abstand genommen.
Ich war nur kurze Zeit in meiner SHG und habe die besten Erfahrungen gemacht. Mich haben damals die überwältigende Herzlichkeit, die Ehrlichkeit und der Zuspruch aus meiner seelischen Qual, meiner Scham, meiner Unsicherheit geholt und mir gezeigt, dass ich den Kopf nicht hängen lassen soll, sondern stolz darauf sein kann, den Schritt aus der Sucht getan zu haben.

Uff, Deutschland führt 1:0...

lG Galini

Wer ein WOFÜR im Leben hat
der kann fast jedes WIE ertragen....

Friedrich Nietzsche


trocken Offline



Beiträge: 7

13.07.2014 17:34
#12 RE: ich stelle mich mal vor Zitat · Antworten

hallo atze und galini

sorry das ich erst jetzt antworte, schaffe es nicht jeden tag zu schreiben, momentan ist in unserer firma sehr viel los und falle dementsprechend abends ins bett.

hallo atze
ich habe leider auch ziemlichen scheiß erlebt, aber das ist ja auch nicht so wichtig, wichtig ist ja nur das wir trocken sind.
es tut mir leid das du rückfällig geworden bist, aber da sieht man ja wieder was das sogenannte "alkoholfreie" alles anrichten kann. dabei ist es ja noch nicht mal zu 100% alkoholfrei, ich glaube bis zu 0,5% alkohol darf da drin sein um es als alkoholfrei zu verkaufen
aber nicht nur das, die flasche, der geschmack und die art wie es getrunken wird, das alles reicht aus um in einen rückfall zu enden, tja das saufgedächtnis vergisst nie. ich lasse von sowas lieber die finger, ich brauche es nicht mehr, warum sollte ich dann alkoholfreies trinken wenn es doch genug andere alternativen gibt?
ich finde es jedenfalls gut das du den abspung wieder geschafft hast, wenn auch erst ziemlich spät, aber wenigstens bist du wieder trocken. ich wünsche dir viel glück das es mit deiner langzeittherapie schnell klappt.
und ja, es gibt nix besseres als morgens klar, frisch und ausgeruht aufzustehen um den tag zu beginnen.

hallo galini
danke dir für den link den du mir gegeben hast
ich fands ehrlich gesagt gar nicht so schlimm das ich mich selber belogen habe, oder ich habe es nicht so richtig gemerkt, für mich war es schlimmer andere zu belügen, irgendwie ein merkwürdiges gefühl. wie auch immer, heute bin ich froh das ich das nicht mehr muss, keine heimlichkeiten mehr, keine ausreden warum ich mich abends nicht mit freunden treffen konnte oder morgens nicht mehr zur arbeit kam, alles vorbei. heute kann ich alles machen was ich will, zu jeder tages und nachtzeit, wenn ich will kann ich mich nachts um 3 ins auto setzen und rumfahren, ganz legal und ohne schlechtes gewissen.
ich weiß auch nicht was das für selbthilfegruppen waren, die kamen mir sowieso irgendwie komisch vor, alle die sich vorgestellt haben, wollten wohl nur irgendwie neue mitglieder zu sich holen, so kam es mir jedenfalls vor. ich war ja mitten im entzug, ich hatte dafür sowieso nicht den kopf gehabt mich auch noch damit auseinander zu setzen, im endeffekt sage ich mir heute, das ich mich in einer gruppe wohlfühlen sollte, sonst bringt das ja eh nichts. die waren mir irgendwie nicht so vertrauenswürdig, aber naja, was solls.
ich freue mich jedenfalls für dich das du damit gute erfahrungen gemacht hast, manchmal tut es ja schon unheimlich gut einfach mal zu reden, mit menschen die genau wissen was du gerade durchmachst.
ich muss jetzt leider schluss machen, wir wollen heute abend ein bisschen grillen und dann fußball gucken.
WIR WERDEN HEUTE ABEND WELTMEISTER!!!
grüße
trocken


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