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Saufnix  
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Dieses Thema hat 74 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

07.12.2008 00:16
#16 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Hi hemingway,

Zitat
Aber diese haben immerhin dazu geführt, dass ich vor einigen Monaten die Dosierung halbiert habe und mir immer wieder Auszeiten von ein paar Tagen nehme.



ist eine Station auf der Abwärtsspirale. Wird aber erfahrungsgemäß nicht allzulange anhalten.

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


Laramie ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2008 00:27
#17 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Hi hemingway!

Mir ging´s genauso:
"Wenn's dann weg ist, kann ich mir ja wieder einen genehmigen. Suggeriert mir mein Körper. Oder mein schwacher Suchtgeist. Oder so.
Im Moment fühle ich mich körperlich nach 2 Tagen ohne Alk wieder blendend. Nix Tiefpunkt."


Vom Verstand her war mir auch klar das es Schwachsinn ist zu trinken, aber jeden Abend hatte ich einfach Lust zu trinken, was morgen war, interessierte mich in dem Moment nicht, ich wollte jetzt meinen "Spaß".

So schreibt es in etwa auch "Schlumpf37": "Bei mir fängt er während meiner Arbeit an in Form von "rosa Gedanken" an das Trinken! Es ist dann irgendwie unterschwellig immer da.....! Ich kann damit ganz schlecht umgehen, habe dem Druck schon so oft nachgegeben."

Meiner Meinung nach ist dieser Suchtdruck die Summe aller positiven Eigenschaften die unser Unterbewußtsein (fälschlicher Weise) mit dem Alkohol verbindet.

Das einzige was da gegen hilft, ist, diese falschen, positiven Eigenschaften zu entlarven, aufzulösen. Dann steht am Ende die Erkentniss das der Alk absolut nix bringt und der Suchtdruck ist weg!

"dass ich vor einigen Monaten die Dosierung halbiert habe und mir immer wieder Auszeiten von ein paar Tagen nehme. Funktioniert so irgendwie, aber ist doch auf Dauer eine ganz schöne Quälerei"

und genau diese Quälerei wollte ich auch nicht mitmachen, denn: die verbotenen Früchte sind die süßesten und: was wir nicht haben können, begehren wir um so mehr!

Das einzige was mir schnell und einfach geholfen hat (ja, ja ich sehe das Gepöbel aller "Willenskraftabstinenzler" hier schon wieder kommen) war das Buch von Allen Carr "endlich ohne Alkohol!" der dröselt alles auf, zeigt wo man in welche Falle getappt ist und am Ende war -
z u m i n d e s t b e i m i r (gibt ja genug Deppen die einfachste dinge nicht verstehen wollen) - der Saufdruck weg, habe jetzt seit 4 Wochen keinen Alk getrunken, weil er mich nicht mehr interessiert, es ist im Unterbewußtsein angekommen, ich habe auch kein Problem damit wenn andere trinken - ich brauch das nicht mehr. Vorher hab ich kaum 2 Tage ausgehalten, weil ich Lust aufs trinken bekam, nun ist die Lust weg! Dann gibts auch keinen Kampf mehr.
Und wer jetzt meint, 4 Wochen würden noch keine Aussage zulassen; Seit 8 Jahren rauche ich nicht mehr, auch ohne Willenskraft und das ist genau so eine Sucht, Nikotin macht sogar noch süchtiger, da es direkt (so wie Heroin und Kokain) auf den Dopaminhaushalt wirkt!

[ Editiert von Laramie am 07.12.08 0:29 ]


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

07.12.2008 08:34
#18 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Hallo Laramie!

Zitat
(ja, ja ich sehe das Gepöbel aller "Willenskraftabstinenzler" hier schon wieder kommen)



Es gibt auch sowas wie Einsicht ins Unvermeidliche - Kapitulation.

Bei mir ist daraus der Wunsch und auch der Wille erwachsen, mein Leben zu verändern, trocken zu leben. Trotzdem bin ich in keinster Weise "willenskraftabstinent", sondern - und da mag so ein Checker (sorry, Begriff von der Boardnatter geklaut) wie Du schon ins Staunen kommen : zufrieden trocken.

Zitat
(gibt ja genug Deppen die einfachste dinge nicht verstehen wollen)



Eben, Laramie, eben....... Deine Akzeptanz der Möglichkeit einer zufriedenen Trockenheit auch ohne Allan Carr, scheint eines dieser einfachen Dinge zu sein.

Schönen Tag noch.

LG,

Sabine

Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:




Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

07.12.2008 08:56
#19 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von hemingway
...
Nur, gerade besoffen ist die Einsamkeit eigentlich gar nicht so schwer zu ertragen.
...



Hallo hemingway,

die Gefahr besteht, dass du dich auf diese Weise nach und nach immer mehr von der Wirklichkeit, dem vielfältigen Leben, das um dich herum stattfindet, entfernst. Also Realitätsverlust erleidest, ein Merkmal der Sucht.

In deinem Job fällst du vielleicht irgendwann mal auf, nicht unbedingt durch geistige Ausfälle, aber durch einen Geruch, der dich ständig umgibt, und wenn’s nur Fisherman’s Friend ist.

Vielleicht hilft dir, dir auszumalen, welches Leben du gerne führen würdest, dich aber durch das Trinken selbst daran hinderst?

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


Soulstorm ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2008 08:59
#20 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Hallo Hemingway,

Alkoholismus kennt kein Happy End, aber solange die positiven Gefühle des Rausches noch die anderen Gefühle des "normalen" Lebens übertreffen wird wohl kein Ende in Sicht sein.

Du hast ja schon den persönlichen Tiefpunkt angesprochen und wie Dir bereits gesagt wurde ist der bei jedem ganz verschieden, bei einem reichts das er schlagartig begreift das er am Leben eigentlich nicht mehr teilnimmt, beim Anderen sinds Unfälle, Intensivstationen , oder manchmal sogar Suizid Versuche.

Das Ende der Spirale ist fast immer die totale Verzweiflung, aus welchem Grund auch immer.

Bei mir wars so das ich am Ende angekommen war, und was mich zum Teil trockenhält ist das ich Geschichten bei dennen Alkohol ins Verderben führt einfach mal Glauben schenke, und natürlich eine vollkommene Verhaltensänderung.

Mittlerweile bin ich der Meinung das ich nicht alles selbst erleben muss was Andere fast umgebracht hat, und zieh eben daraus meine Schlüsse.

Wenn das Leben für Dich nur aus Arbeiten ,Trinken, Schlafen und dann wieder Arbeiten besteht, dann verstehe ich das Du zwar aus dem Bauch heraus merkst das etwas nicht stimmt, aber ansonsten keine größeren Nachteile feststellst. (außer das mit dem Kribbeln halt)

Wenns bei mir so gewesen wäre dann würd ich wahrscheinlich heute noch trinken, aber wie Du an vielen der Posts hier erkennen kannst geht sie doch ganz schön tief, die Spirale in den Abgrund, und vor allem ists ein Leidensweg den ich nicht mal meinem größten Feind wünschen würde.




Soul


Laramie ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2008 09:17
#21 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Juma63: das du zufrieden trocken bist bezweifel ich ja garnicht, ist ja auch schön.
Aber hier geht es um die "Neuankömmlinge" die eine schnelle Hilfe benötigen, die nicht ewig rumeiern möchten, bis es nach zig´ Rückfällen endlich "Klick" macht. Mit Allan Carr kommt der "Klick" halt sehr viel schneller. Oder wie lang hast du gebraucht, von der ersten Einsicht das du ein Problem hast, bis es "klick" gemacht hat?


Miss_Rossi Offline




Beiträge: 3.901

07.12.2008 09:27
#22 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Hallo Laramie,

ich freue mich ja sehr über die "Leichtigkeit deiner Abstinenz" und hoffe, dass es dabei bleiben möge.
Für mich muss ich sagen, dass ich nicht wirklich an das "Wunder" glaube, dass alleiniges Lesen eines Buches zur glücklichen und langanhaltenden Abstinenz beizutragen genüge. Ich glaube, damit macht man es sich zu einfach.
Und das scheinbar Einfache war das, was zumindest bei mir immer wieder zum Rückfall und zum Verdrängen meiner Krankheit geführt hat ...

Rossinchen


Next Offline




Beiträge: 875

07.12.2008 09:34
#23 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Hallo,

Laramie, ich finde du solltest dir deine Posts nochmal genau durchlesen!
Du gehst ständig auf die los die deine "Methode" anzweifeln und eben anders aufgehört haben.
Bist du nun was besseres weil du dir n Buch gekauft und gelesen hast?
Wenn du jetzt so fit bist was den Alkohol betrifft, denn geh doch in eine Suchtberatung und biete da deine Fachliche Kompetenz an!
Oder geh doch mal zu einem Obdachlosem Alkoholiker und sag ihn das du genau weisst wie er sofort aufhören kann zu trinken, nämlich durch den erwerb eines Buches!

Hemingway, ich stand vor 6 Monaten vor einer ähnlichen Situation.
Mir ging es nicht gut, aber auch nicht schlecht genug um mir ein Leben ohne Alkohol vorstellen zu können.
Bei der Suuchtberatung sagte ich sogar noch " Ja eigentlich will ich ja aufhören, aber muss das grade jetzt sein ? Ich find den schlusspunkt irgendwie nicht!"
Im nachhinein wirkten ihre worte dadrauf noch recht lange nach " Ich will ihnen den Alkohol doch garnicht wegnehmen!"

Gefühlstechnisch hatte das ein wenig was von Gollum aus Herr der Ringe!
Mein schaaaaaaaaahaaaatz!

Ich überlegte mir das ich vielleicht doch garnicht erst komplett unten ankommen muss um aufzuhören und setzte mir ein festes datum.
Seit dem bin ich trocken.
Wann genau bei mir dieser " Klick" kam, kann ich so garnicht sagen, aber es war in der Zeit wo ich schon trocken war.
Jetzt möchte ich den Alk auf keinen fall zurück!

Finde deinen weg

LG Next

Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab.
(Marquis de Sade)


Laramie ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2008 09:46
#24 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Hier mal ein "echter" Hemingway:

"Ein intelligenter Mann ist manchmal gezwungen, sich zu betrinken, um Zeit mit Narren zu verbringen."
Ernest Hemingway


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

07.12.2008 09:51
#25 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Zitat
Oder wie lang hast du gebraucht, von der ersten Einsicht das du ein Problem hast, bis es "klick" gemacht hat?



Ich wusste schon mit 20, dass ich ein anderes Trinkverhalten hab als meine Freunde.

Wirklich ernst war es mir zum ersten Mal mit dem Aufhören, als ich mich hier angemeldet hab. An diesem Tag habe ich auch mit dem Trinken aufgehört. Hatte dann 8 Monate später einen Rückfall, der mir klargemacht hat, dass meine Einstellung immernoch die Falsche war. Ich hatte nur eine Trinkpause. Danach hat es "Klick" gemacht - auch ohne Buch.

Trocken bin ich jetzt seit Oktober 2007.

Bist Du tatsächlich der Meinung, ich hätte mit 20 Jahren "Endlich ohne Alkohol" lesen sollen und hätte mir dann 24 Jahre trinken erspart?

Soviel zur Erkenntnis, dass ein Problem vorliegt.

Es ist der Wille (oh jeh, da ist es wieder, das Wort :huch zur Veränderung, der zählt. Zumindest für mich. Und als ich den hatte, ging es recht flott mit dem Trocknen.

Also, damit hier kein Missverständnis entsteht: Wenn Du mit dem Buch trocken werden konntest (....und es auch bleiben kannst ), dann finde ich das toll und freue mich für Dich.

Was mich stört, ist Deine Mutmaßung, dass die, die anders trocken werden, sich vor lauter Willenskraftaufbringung den Spaß am Leben vermiesen. Bei Dir habe ich den Eindruck, als ob Du nur schwarz oder weiß siehst. Das stört mich. Sonst nichts.

In diesem Sinne,

Sabine

Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:




Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick


Laramie ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2008 09:52
#26 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Next:
"Du gehst ständig auf die los die deine "Methode" anzweifeln und eben anders aufgehört haben"

das mache ich doch garnicht, ich gehe nur auf die los, die meinen sich den Alkohol zu verkneifen um aufzuhören, statt zu "erkennen" was das für ein Schwachsinn ist.

(Übrigens hat (der echte) Hemingway vom Saufen Depressionen bekommen und sich dann die Kugel gegeben)

man muß sich halt nur mal was durch den Kopf gehen lassen - seitdem ist er aber auch sowas von abstinent!


Miss_Rossi Offline




Beiträge: 3.901

07.12.2008 09:54
#27 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Na dann mal P R O S T!

95 % der Mitpatienten auf der P40, die während ihres Aufenthaltes positiv über ihr Erleben während Saufzeiten gesprochen haben, sind nach der Entlassung binnen kürzester Zeit wieder rückfällig geworden ...

Miss_Rossi


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

07.12.2008 09:59
#28 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Laramie

Aber hier geht es um die "Neuankömmlinge" die eine schnelle Hilfe benötigen, die nicht ewig rumeiern möchten, bis es nach zig´ Rückfällen endlich "Klick" macht. Mit Allan Carr kommt der "Klick" halt sehr viel schneller. Oder wie lang hast du gebraucht, von der ersten Einsicht das du ein Problem hast, bis es "klick" gemacht hat?



Du trinkst 4 Wochen nix und willst die "Neuankömmlinge" mit Hilfe eines Buches missionieren?
Was planst Du als nächstes, willst Du sie im Namen vom grossen Allan, dem Allaeinseeligmachenden im Jordan taufen?


Next Offline




Beiträge: 875

07.12.2008 10:00
#29 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Laramie
Next:
"Du gehst ständig auf die los die deine "Methode" anzweifeln und eben anders aufgehört haben"

das mache ich doch garnicht, ich gehe nur auf die los, die meinen sich den Alkohol zu verkneifen um aufzuhören, statt zu "erkennen" was das für ein Schwachsinn ist.




Und das kannst du bitte woran erkennen ?
Wer gibt dir denn das recht andere methoden anzuzweifeln?
Du regst dich dadrüber auf, das der eine oder andere hier etwas gegen dein Buch sagt, aber du nimmst dir das recht auszusieben?
Wodran erkennt man denn das sich jemand den Alkohol "nur verkneift" ?
Und "schwachsinn" ist es wohl kaum wenn jemand mit dem trinken aufhört oder?
Was du damit grade propagierst ist " Les das Buch, sonst wirst du nie so Furztrocken wie ich und kannst eigentlich eh gleich weitersaufen!"

LG Next

Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab.
(Marquis de Sade)


Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.064

07.12.2008 10:04
#30 RE: Aufhören ohne Totalabsturz? Zitat · Antworten

Moin Laramie ,

Zitat
Aber hier geht es um die "Neuankömmlinge" die eine schnelle Hilfe benötigen, die nicht ewig rumeiern möchten, bis es nach zig´ Rückfällen endlich "Klick" macht. Mit Allan Carr kommt der "Klick" halt sehr viel schneller.


Also diese Aussage, die war jetzt richtig gut

Freu' dich, dass es bei dir so funktioniert hat und wünsch' dir, dass es anhält (ein Leben lang).

Aber für allgemeingültig halte ich diese Art der Therapie, nämlich ein Buch zu lesen, ganz bestimmt nicht .


Schönen Sonntag noch
Werner

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It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer


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