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Saufnix  
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Dieses Thema hat 42 Antworten
und wurde 3.383 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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JanineXXX Offline



Beiträge: 26

13.08.2008 11:10
RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo,

ich lese hier schon seit dem letzten Jahr immer mal wieder nach. Immer mal wieder, wenn ich so richtig die Schn....von mir selbst voll habe und es mal wieder nicht so weitergehen kann.

Ich bin 28 Jahre alt, habe einen guten Job und lebe getrennt von meinem Mann, woran meine Krankheit - und ja, ich habe es längst als solches begriffen - einen wesentlichen Beitrag zu geleistet hat.

Ich trinke seit ca. 3-4 Jahren regelmäßig und immer häufiger auch heimlich. Ich habe angefangen mit Bier und bin heute bei einer Flasche Wein, wenn mehr ginge, auch mehr.

Ich trinke jetzt natürlich vornehmlich alleine und habe es zuvor vor meinem Mann auch versteckt getan. Erfolgreich, über Jahre hinweg....
Mein Wesen hat sich total verändert, ganz klar.
Letztes Jahr im November habe ich versucht trocken zu werden und es leider alleine (nur Gespräche mit meinem Arzt) nicht lange durchgehalten. Auch weil in dieser Phase die Trennung meines Mannes dazwischen kam.

Bis heute kämpfe ich mehr oder minder wieder damit aufzuhören. Ich weiß, dass ich es muss. Ich habe einen neuen Freund, der es nicht (noch nicht) weiß, dem ich es aber sagen werden muss, wenn ich für immer Trocken sein und bleiben will.

Was ist mein erster Schritt? Ich weiß ja dass ich süchtig bin, aber wohin mit mir?
Ich kann auch nicht jeden Abend unterwegs sein, um zu Hause nicht in Versuchung zu kommen.....ich wills nicht mehr. Gestern hatte ich wieder solch einen Kater.....ich kann nicht mehr.

LG
Janine


Bea60 Offline




Beiträge: 2.438

13.08.2008 11:18
#2 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo Janini,

erst mal .

Wenn Du schon seit dem letzten Jahr immer mal wieder hier liest, wirst Du die Antwort auf Deine Frage bestimmt schon wissen:

Dein erster Schritt - Termin bei der Suchtberatung.

Viel Erfolg auf Deinem Weg
Beate


zai2feh ( gelöscht )
Beiträge:

13.08.2008 11:21
#3 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo Janine,

erstmal herzlich willkommen.

Und wie Bea schon schrieb:
Ab zur Suchtberatung. Und immerhin weiß Dein Arzt ja auch schon Bescheid.

Grüße
Suse


JanineXXX Offline



Beiträge: 26

13.08.2008 11:21
#4 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo Beate,

was macht aber die Suchtberatung anders, als der Arzt, bei dem ich im letzten Jahr war?

Er hat gesagt, wenn der Entzug zu hart oder körperlich werden sollte, solle ich sofort kommen, dann müsste ich ne Woche in eine Klinik. Das kann ich mir gar nicht leisten und das bringt mich nicht weiter...ich kann auch im Urlaub abstinent sein. Sobald ich aber zu Hause bin, geht die Sch.. wieder von vorne los.

lg


Bea60 Offline




Beiträge: 2.438

13.08.2008 11:29
#5 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo Janine,

Suchtberatung macht das, was der Name schon sagt: Sie berät Dich in Bezug auf Deine Sucht. Ärzte sind hier oft mehr als überfordert, weil Ihnen die Erfahrung fehlt.

Mach Dir einen Termin. Man wird Dir dort Wege zeigen, die Du gehen kannst - auch in Bezug auf Entgiftung.

Woher weisst Du, dass Dich eine Entgiftung in einer Klinik nicht weiterbringt? Und - wenn Du Dir jetzt die Sauferei "leisten" kannst, dann bestimmt auch diese eine Woche, von der ein Arbeitgeber ausser einer Krankmeldung ohne nähere Angaben nichts erfahren würde.

Eines funktioniert mit Sicherheit nicht: "Ein bisschen aufhören."

Lieber Gruß
Beate


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

13.08.2008 11:31
#6 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo und hier Janine

Du sagst, Du könntest Dir eine Entgiftung nicht leisten. Hab ich mich auch lange mit Händen und Füssen gegen gewehrt - obwohl mir das immer geraten wurde. Da hatte ich schon diverse Jobs verloren und mein Mann hat sich von mir getrennt. Und mir war mein gegenwärtiges Problem auch schon lange klar.

Aber nein, ich hab noch vier lange Jahre mich immer tiefer in die Sch*** getrunken - Menge größer, Angst auch, letztendlich dauernd auf Entzug und Schlaftabletten, weil nichts mehr half und ich voll verzweifelt selbst in die Klinik bin.

Das alles kannst Du Dir zumindest ersparen. Ich habe drei Wochen qualifiziert entgiftet, konnte dabei meine ambulante Therapie planen und habe wertvolle Tipps bekommen, Ratschläge erhalten.

Du bist Dir darüber im klaren, dass Du eine lebensbedrohliche Krankheit hast, die definitv schlimmer wird, wenn Du nicht hier und jetzt etwas unternimmst?

LG
Katrin

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


JanineXXX Offline



Beiträge: 26

13.08.2008 11:37
#7 RE: Hallo Zitat · Antworten

Ich kann mir diese Woche wegsein einfach nicht leisten, nicht jetzt. Ich muss es anders machen, ambulant wenn das geht. Ich muss bewusst jeden Tag zu Hause sein, sonst ist es wie "Urlaub" und ich habe Angst, dass ich dann nach ner Woche Klinik zu Hause wieder anfange.

Ein bißchen Aufhören ist genau das, was ich mir vormache.
Ein bißchen nichts trinken und hier und dort mal ne Ausnahme, weils keiner wissen soll......

Ich habe im letzten Jahr meine Familie mit ins Boot geholt, weil ich Hilfe und Unterstürtzung erwartet hatte. Mein Mann hat sich danach von mir getrennt und meine Eltern haben selber die Krankheit und wollen es weder bei mir noch erst recht bei sich selbst einsehen.

So und nun stehe ich wieder da, diesmal ganz alleine und will und muss es durchstehen. Mir fehlt das permanente, das dauerhafte in allem, was ich momentan mache.

Okay, ich mache einen Termin bei einer Suchtstelle. Punkt. Wie bekomme ich bis dahin die Tage rum?

lg


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

13.08.2008 11:43
#8 RE: Hallo Zitat · Antworten

Indem Du schonmal zu einer SHG gehst? Dich hier weiter informierst?

Was würde passieren, wenn Du zur Entgiftung gehst? Im schlimmsten Fall? Na? Ich wette, Du bekommst hier keinen überzeugt - hör' mal, es geht hier um nichts geringeres als um Dein Leben!

Meinst Du, du würdest deinen Job verlieren? Kannst Du nicht, nicht wegen Krankheit! Ich habe das auch immer vorgeschoben, letztendlich hatte ich aber nur Schiß!

Oder was für Gründe gäbe es noch? Ich hab sogar meine Blumen und die Versorgung meiner Katze vor meine Gesundheit gestellt - heute könnte ich --> wenn ich das bedenke. Durch die Entgiftung habe ich den Absprung geschafft, bin direkt im Anschluß in die ambulante Entwöhnung gegangen und nächsten Monat ein Jahr ohne Schwierigkeiten trocken. Niemand, der mir wichtig ist, hat mir deswegen die Freudnschaft gekündigt - im Gegenteil, mittlerweile bekomme ich nur Anerkennung!

Also überlge mal, wo genau Du hin möchtest und was Dich davon abhält, es anzupacken. Und glaub mir, es ist alles nicht so schwer, wie es Dir im Moment erscheint!

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Bea60 Offline




Beiträge: 2.438

13.08.2008 11:51
#9 RE: Hallo Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von JanineXXX
Ich muss bewusst jeden Tag zu Hause sein, sonst ist es wie "Urlaub" und ich habe Angst, dass ich dann nach ner Woche Klinik zu Hause wieder anfange.
lg



Nach der Entgiftung in einer Suchtklinik sieht alles schon ein bisschen anders aus. Man legt Dich dort nämlich nicht nur erst mal trocken, man bietet Dir auch weitergehende Hilfe an. Entgiftung ist der Anfang des Weges.

Und dann solltest Du auch den Rat von Callysta befolgen. Adressen von Selbsthilfegruppen findest Du in jedem Telefonbuch oder auch im Internet.

Beate

[ Editiert von Bea60 am 13.08.08 11:51 ]


funkelsternchen Offline



Beiträge: 3.824

13.08.2008 11:54
#10 RE: Hallo Zitat · Antworten

hallo und herzlich willkommen,

es ist doch aber auch noch gar nicht gesagt, dass sie zwingend eine stationäre entgiftung machen muss. das kann doch wirklich nur ein fachmann beantworten. ich z. b. musste nicht entgiften. ich finds nicht gut sich jetzt in irgendwelche spekulationen zu vertiefen. step by step.

liebe grüße
funkelsternchen


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

13.08.2008 11:58
#11 RE: Hallo Zitat · Antworten

Und wenn Du eine qualifizierte Entgiftung (3 Wochen) in Anspruch nimmst, geht die Hilfe noch deutlich weiter. Du bekommst Ergotherapie und Akupunktur wenn Du möchtest, Du wirst über die verschiedenen Möglichkeiten der Therapie ausführlich beraten, Einrichtungen stellen sich vor.

Auc ganz wichtig, Du bist mit Menschen zusammen, die Dein Schicksal teilen, manche schlimmer, manche vielleicht nicht so schlimm - sicherlich einige, die schon mehrfach dort waren, andere, die noch genauso verunsichert sind wie du. Auch wenn's sich komisch anhört - aber das gibt sehr viel Mut!

Und die Schwestern und Ärzte sind natürlich auch vertraut mit den Umständen - ich habe mich nach 15 Jahren dort zum ersten Mal richtig wohl gefühlt. Ja, ist wirklich so. Ich musste mich nicht verstellen, mir wurde geholfen - und gelacht wurde auch sehr viel. Du sammelst unglaublich viel Kraft für den weiteren Weg, für die Zeit danach. So wie Du jetzt rumeierst, kannst Du gar keine Kraft tanken - Trinkpausen sind nur anstrengend und vor allem frustrierend - und das liest man bei dir ganz deutlich! Ich erkenne mich da wieder!

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Bea60 Offline




Beiträge: 2.438

13.08.2008 12:07
#12 RE: Hallo Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von funkelsternchen
es ist doch aber auch noch gar nicht gesagt, dass sie zwingend eine stationäre entgiftung machen muss. das kann doch wirklich nur ein fachmann beantworten. ich z. b. musste nicht entgiften. ich finds nicht gut sich jetzt in irgendwelche spekulationen zu vertiefen. step by step.



Klar, stationäre Entgiftung ist nicht zwingend notwendig.
Ich denke das hat sich jetzt auch hier so gefestigt, weil Janine gleich geschrieben hat, sie könnte das nicht.

Das Positive an einem Klinikaufenthalt ist in meinen Augen auf jeden Fall, dass man hier bewusst einen Schnitt machen kann.
Dass man in der Gemeinschaft mit einigen anderen Patienten auch sieht, wie tief es noch gehen kann. Und man hat viel Zeit, sich einmal nur mit sich und der Krankheit zu beschäftigen.

Beate

[ Editiert von Bea60 am 13.08.08 12:08 ]


Metalwoman Offline




Beiträge: 209

13.08.2008 12:12
#13 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo JanineXXX,

hatte vor einigen Tagen von mir selbst und der Sauferei auch die Schnauze voll. Einfach nur so Aufhören - ganz alleine - geht nach hinten los, glaub mir. Wir alle haben das hier wohl durch.

Mir hat eine SHG total geholfen. Und, wenn Du hier die Beiträge im Forum zum Thema "erstes Mal SHG oder Suchthilfe" in Verbindung mit der persönlichen Überwindung liest, ist es wohl normal, Angst vor diesem Schritt zu haben. Hatte ich am Montag genauso. Aber zum Erstenmal hat mich da jemand verstanden. In der SHG habe ich erkannt,dass ich mit dieser verdammten Sucht nicht alleine bin!

Allein schon, wenn der Saufdruck kommt, kommen mir die geführten gespräche in der SHG oder der erste Termin bei der Suchtberatung in den Sinn. Das hilft ein wenig.

Wenn Du wirklich bereit bist, mit der Selbstzerstörung aufzuhören, dann lass Dir helfen.

Ich wünsche Dir alles Gute dabei!

Ach, bevor ich es vergesse: Herzlich willkommen im Forum!!! Auch dieses Forum hilft ungemein - im Notfall wie auch "einfach so".

[ Editiert von Metalwoman am 13.08.08 12:13 ]

[ Editiert von Metalwoman am 13.08.08 12:13 ]

Viele Grüße

Metalwoman

Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Lucius Annaeus Seneca


JanineXXX Offline



Beiträge: 26

13.08.2008 13:30
#14 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hi,

zunächst danke für Eure Meinungen.

Ich versuche nun einiges abzutelefonieren, so gut es im Büro geht. So einfach scheint das gar nicht zu sein...

Ein Aufenthalt im KH - das mir mein Arzt empfohlen hat, geht hier unter drei Wochen nicht.
Mir Verlaub, aber ich denke da gibt es andere Leute, denen das eher zusteht als mir. Ich müsste das auch anders schaffen, wenn ich mich endlich mal durchringe und wirklich zu einer SHG gehe und vlt. einen dauerhaften Gesprächspartner habe. Der Arzt hat mir das m.E. gar nicht so abgenommen, was er auch sagte.

Normalerweise müsste ich meinen Freund direkt einweisen, damit er mich dabei vlt. begleitet und unterstützt. Er hat mich noch nie etwas trinken sehen und ich ihn ebenfalls nicht, weil er sich aus Alk nichts macht. Aber nach so kurzer Zeit der Beziehung bin ich hin- und hergerissen. Wenn ich es diesmal nicht durchstehe, habe ich direkt das nächste Problem.

Ich habe mich nun für heute Abend mit i hm verabredet, damit das mal der 2. Abend ohne Alk sein kann, morgen bin ich schwimmen. Dann bräuchte ich fürs WOE vorher Beratung....

Ich bin ohne Ende frustriert, weil mir das alles hier bewußt ist, aber ich es alleine nicht ändern kann. Der letzte Tritt in den Arsch fehlt mir einfach. Klar, heute geht es mir auch wesentlich besser als gestern noch....

lg
Janine


Metalwoman Offline




Beiträge: 209

13.08.2008 14:10
#15 RE: Hallo Zitat · Antworten

Hallo,

such doch mal im Internet nach SHGs und beratungen in Deiner Nähe. Ich habe auf den Beratungstermin 3 Wochen gewartet, aber in die SHG konnte ich noch in der gleichen Woche. Und das hilft unheimlich viel!

Übrigens, das mit dem Krankenhaus oder ambulant: bei der beratung kannst Du Dir Infos holen. Ambulant könntest Du regelmäßige Termine bekommen, wo mit Dir zusammen Deine "Karriere" aufgearbeitet und Deine Konsistent (das Durchhaltevermögen ;-) ) gestärkt wird.

Im Büro könntest Du ja mal "googeln"...

Drücke die Daumen (sitze auch im Büro )!

Viele Grüße

Metalwoman

Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Lucius Annaeus Seneca


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