Trauern kann ich gar nicht, vielleicht später einmal...
Ich vermisse die Gespräche mit meinem Freund Gerd, die vielen kleinen Gesten, unsere gemeinsamen Leidenschaften, die Musik, die Fotografie, unsere wenigen Umarmungen.
Ich weiß, daß Gerd oben auf der Wolke sitzt, mich beoabachtet, sehr kritisch, wie er immer war. Und ich höre sein Wort: "Ändere dein Leben, mach was daraus, unsere Zeit ist knapp!"
Ja das Trauern wichtig ist, weiß ich durchaus. Doch ich finde es irgendwie aufgesetzt einen ort dafür zu haben. Wenn ich jemanden vermisse, auch wenn er nicht gestorben ist tue ich das doch auch nicht an einem ort sondern es passiert einfach. Ich vermisse keinen ort zum Trauern, da ich die vorstellung des weiten Meeres einfach schön finde und mich das eher Freut. Ich vermisse meinen Vater nach 21 Jahren immernoch schmerzlich und er fehlt mir jeden tag aufs neue, doch ist er in gedanken immer bei mir und wenn ich am Meer bin, noch extremer. Natürlich sind menschen verschieden und menschen empfinden auch verschieden, doch sollte die wahl der letzten Ruhestätte jedem persönlich gehören und akzepiert werden.
LG Next
[ Editiert von Next am 06.08.08 19:33 ]
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
ich denke auch, Friedhöfe, Trauerfeiern was auch immer sind nur für die Überlebenden.
Ich brauche auch keinen Platz zum Trauern; wenn ich alle Jubeljahre mal am Grab meines Vaters stehe,fühle ich nix, ratzekahl nix. Für meine Mutter ist der Ort auch nach 24 Jahren äußerst wichtig. Naja so kommt sie wenigstens einmal am Tag zu ihrem Ratsch.
Wie heißt es so schön in der Bibel: laßt die Toten die Toten begraben - oder so.
Gruß Viktor, der jedenfalls weiß, daß die Energie, die ihn momentan ausmacht, nicht verlorengeht, sie geht über in Wärmeenergie oder nährt Würmer
Ich habe am WE auf der Priwallfähre gerade eine Werbung für Seebestattung gesehen. Bis dahin dachte ich immer, dass die sauteuer sei. Jetzt habe ich gelesen, dass die wohl fast am Günstigsten ist. Nu' ist klar, ich will seebestattet werden. Ich empfinde es als etwas tröstliches so in die ewigen Seegründe einzugehen.
Und die Familie muss nicht noch ein teuer Grab bezahlen, sich um irgendeinen Krams dadrauf kümmern und trauern kann, wer will, überall. Ich bin auch fast nie am Grab meines Vaters. Ich weiß auch überhaupt nicht, was ich dort soll. Er ist in meiner Erinnerung und nicht da 1,80 unter der Erde. *schüttel*
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
(Rainer Maria Rilke)
Ein sehr religiöser Text, der mich sehr bewegt, auch ohne an einen Gott zu glauben. Dieser Text ist immer bei mir, wo immer ich bin, wohin auch immer ich gehe, ich sage diesen Text sehr oft, dieser Text ist mir sehr wichtig.
Meines Vaters Asche ist vor kurzem in Holland auf einem Friedhof anonym bestattet worden. Endlich!!! Es war ein schönes Eckchen, unter einem Walnussbaum, hätte ihm gefallen!
Mein Bruder hat die Asche verstreut und meine Mutter hat alles ins Gesicht gekriegt! Gruselig!!!
Im Nachhinein kommt´s mir vor wie Comedy ...
Trauern kann ich nicht, aber das hat seine Gründe.
Obwohl mir bei der Aktion einfach die Tränen runter liefen, aber ich habe absolut nichts gefühlt!
Irgendwie kann ich es auch noch immer nicht realisieren!
Schön war der Zusammenhalt mit meinen 3 Geschwistern, die ich alle sehr lange nicht gesehen hatte!
Gruß Su
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
Mein herzliches Beileid zum Verlust Deines Freundes Was genau ist denn jetzt das Tabuthema, um das es geht? Bestattungen, Trauer, Religion oder Gott?
---------------------------------------------- Next: Deine Meinung finde ich interessant. Wenn Du Dich entscheiden müsstest, würdest Du Satan wählen, weil der ehrlicher ist als Gott... an den Du ja gar nicht glaubst.
Wäre das auch Deine Meinung, wenn Du an Gott glauben würdest?
Ich meine, wenn Du an den einen nicht glaubst, glaubst Du ja anzunehmenderweise an den anderen auch nicht, und dann stellt sich die Frage nach der Entscheidung zwischen ihnen ja gar nicht. Aber angenommen, es gäbe beide doch, wüsstest Du genau, worauf Du Dich bei Satan einlässt? Und worauf genau begründest Du, daß Satan ehrlicher ist als Gott? Was denkst Du, was Dich bei Gott erwartet, und was denkst Du, was Dich bei Satan erwartet?
Edit: Gerade hab ich nochmal nachgelesen, Du schreibst die ganze Zeit von Kirche und nicht von Gott...meinst Du jetzt mit Kirche Gott, und wenn nicht, wo kommt Gott dann in dem Ganzen, was Du da schreibst vor?
Der Gott an den ich glaube- der übrigens der der Bibel ist- macht nicht abhängig, und er macht auch nicht blöd und willenlos, er macht einen nicht zu ner Marionette, was man z.B. von manch einer bewusstseinstrübenden Substanz ja nicht unbedingt behaupten kann
Jedenfalls bilde ich mir ein, des eigenständigen Denkens trotz Glaubens durchaus noch mächtig zu sein, und Angst vorm Tod hab ich trotzdem
Keine Angst, ich möchte Dich nicht missionieren, ist nur meine Meinung, und das war explizit meine Meinung zum Gott der Bibel, und nicht zur Landeskirche (äh also falls Du die jetzt meintest, das kam irgendwie auch nicht so richtig raus) ...mit der hab ich auch nichts zu tun, weder mit der noch mit einer anderen
es gibt die liebe, und an die "glaube" ich, weil ich das gefühl kenne, und weil ich auch weiß, was dazu gehört, zum lieben: lieben kann kein mensch einfach so, es eine kunst, die erlernt und täglich geübt sein will:
achtung für den anderen, verantwortungsgefühl für den anderen, fürsorgegefühl für den anderen und wissendes verstehen (für mich die fähigkeit, die welt mit den augen und dem herzen des anderen zu sehen)
nachzulesen auch bei erich fromm: die kunst des liebens.
doch jeder so, wienner mog. genaro[/b]
Worum gehts denn gerade Gü?
Um die geschlechtliche Liebe "Eros", die Nächstenliebe/ Gottesliebe "Agape" oder um die Freundesliebe "Philia"?
Irgendwie hatte das mit dem beleidigten Intellekt jetzt meinen Intellekt beleidigt
Füchsin ist wieder da! Du hast noch die "Liebe" zum Hobby, zu den Tieren, zu der Natur, zur Umwelt, zum Auto vergessen, Britta.
Ich fühlte mich über die gedanken zum vaterunser-beten eingeladen nachzudenken.... und kam dann ins off-topic. zugegeben, mein Beitrag hat mit dem Eingangspost sehr wenig zu tun,
doch schön isser doch, gell? günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
meine Frage war, warum wir als wirklich gute Freunde, niemals über das Thema Religion miteinander gesprochen haben.
So gesehen war das zwischen Gerd und mir doch ein Tabuthema, und ich hatte nicht mit einer christlichen Trauerfeier gerechnet.
Unser Freund wird eingeäschert, auf eigenen Wunsch, an der Beisetzung werde ich teilnehmen, sein Bruder Norbert hat mich ausdrücklich dazu eingeladen. Es wird ein schwerer letzter Abschied werden, aber ich bin das meinem Freund schuldig.
hallo ammerländer, vll. wars euch einfach nicht wichtig. wichtig ist es für den bruder oder die anderen hinterbliebenen. vll. weil "man das halt so macht"? keine ahnung.
@next: satan ist ehrlicher?? was ein käse. entschuldigung. ist mir so rausgerutscht. aber erklärs mir doch bitte mal. und erzähl nix von kirche. gott und der glaube an sich muss nicht zwangsläufig was mit kirche zu tun haben.
Ich gehe mal davon aus, egal ob es Gott/Satan, Gut/Böse oder so auch immer gibt es dennnoch einfach kein Leben nach dem Tode gibt. Zumindest nicht so wie man es sich vorstellt mit Himmel und superlieben Engeln oder Hölle und kleinen feuerspuckenden sadistischen Dämonen , ebenso erwarten muslimische Märtyrer keine 99 Junfgrauen und wir werden wohl auch nicht von Kaste zu Kaste weiter hoch neu geboren. Für mich ist da entweder ein riesen nichts oder die vorstellung die mir am besten gefiele wäre einfach irgendwo wiedergeboren zu werden. Nicht je nachdem wie man sich grad verhält sondern einfach ne art ...Format C und neu aufgesetzt, ob als Tier oder anderes Lebenwesen wäre völlig egal. Das einfache nichts wäre im grunde auch nicht schlimm, aber wie wir menschen sind kann man es sich nicht vorstellen. Für mich ist es immer wie an unendlichen weltraum zu denken ...da wird mir immer ganz gruselig im kopf . Natürlich hat jeder seine eigne empfindung von dem was er am liebsten nach dem Tod hätte und ich denke das ist auch hin und wieder einfach nötig um keine panik zu bekommen.
Also geht es mir bei dem von mir geschriebenen einfach um das jetzt und hier. Da ich nicht wirklich an Gott glaube, kommt er bei mir auch nicht wirklich im zusammenhang mit der Kirche vor. Meine Meinung der Kirche ist wie folgt: Sie setzt sich den großen "Gott" als sagen wir mal Marketingstrategie vor den Bug und begründet alles damit. Gott war für die Hexenverbrennung, Gott wollte das wir Christen losziehen um die Menschen zu Missionieren und deshalb mit ihnen Krieg anfangen, Gott sagt, Gott macht, Gott Gott Gott. Gott sagt tu dies, Gott sagt du sollst nicht ehebrechen usw. Ich glaub im namen der Kirche wurde schon mehr gemordet als je ein krieg bisher Opfer gefordert hat. Wenn wir alles genau auseinander fusseln kommen wir zu dem schluss Got steht für das Gute der Welt, der satan steht für das Böse der Welt. Richtig? Wenn jemand loszieht und von sich selbst sagt er sei so gut und macht dann aber böses ist er ein lügner oder sehe ich das falsch? Der satan ist böse, macht er böses was will man dagegen sagen? Ist doch klar das er böses tut, er sagt doch von sich aus schon "Hey vertrau mir nicht ich bin n Ar***!" wer sich auf ihn einlässt, ja mensch pech es ist der böse, der ist doch kein wohltäter. Das wäre wie ...zu einer prostituierten gehn und sie hinterher zu verklagen weil sie mit einem geschlafen hat.
Ich gehe jetzt strickt danach wie die Kirche das hinstellt! Die Kirche sagt und propagiert " Wir stehen für Gott wir stehen für das Gute!" Also müssten grade sie sich sehr genau an z.b. die zehn gebote halten oder? Wenn nicht die kirche wer dann? Und die Kirche hat sehr oft das gebot " Du sollst nicht Töten" gebrochen. Das alles ist meine sicht der dinge!
Das sind mitunter gründe wieso ich die Kirche für verlogen und selbstgefällig halte. Ich habe nichts gegen Kirchgänger und ich habe auch nichts gegen leute die an Gott oder wen auch immer glauben. Also soll sich hier niemand angegriffen fühlen. Jeder so wie er meint damit glücklich zu sein.
LG Next
P.S. @Funkelsternchen Ich schrieb ich würde mich für die seite (nicht für eine Person) entscheiden da ICH sie ehrlicher finde. Wenn du es nicht so empfindest ist es ja Okay, aber du kannst schwerlich sagen ob ich etwas so empfinde oder nicht ^^
[ Editiert von Next am 07.08.08 16:58 ]
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
Ich könnt ja jetzt sagen den Sänger hab ich extra für Next ausgesucht, aber das wäre *äh* unehrlich, ist einfach eine Band, die ich mag
Hallo Michel,
daß Du das Vaterunser nicht mitgesprochen hast, kann ich gut nachvollziehen, wenn Du nicht gläubig bist, finde ich das einfach nur ehrlich. Dein Freund wird vielleicht die Form der Trauerfeier abgesprochen haben zuvor, wenn er von seiner Erkrankung wusste und auch mit Dir schon über den Tod sprach. Ansonsten könntest Du die, die die Trauerfeier geplant haben, vielleicht einfach später mal fragen, musst es ja nicht unbedingt als Vorwurf formulieren sondern vielleicht einfach als Frage, ob er die selbst geplant hat oder so...
Mir selbst wäre es z.b. vollkommen egal, was nach meinem Tod mit mir passiert, wobei ich verbrannt werden persönlich auch für eine gute Idee halte. Andererseits denke ich, die Trauerfeier ist dann für die Lebenden, damit die Abschied nehmen können. Nicht für mich, ich bin dann nicht mehr da.
Hm...Religion bzw. Glauben. Ja das ist tatsächlich ungewöhnlich, daß er nie darüber sprach, das ist ja im Zusammmenhang mit dem Tod ein Thema, das "oft aufkommt". Wobei ich selbst die Einstellung habe, der Glauben ist erstlinig für die Lebenden und für das Leben Gerade der christliche Glauben gibt da ja leider oft ein anderes Bild nach Aussen ab, ich denke nicht, daß er als kleiner Trösterchen für den Falle eines Todes "gedacht" war.
Ich würde Dir auf jeden Fall raten, geh irgendwohin, wo du antworten findest auf Deine Fragen, vielleicht nicht sofort sondern später, oder vielleicht auch schon jetzt, kann nicht beurteilen, in wie weit die anderen Hinterbliebenen jetzt gesprächsbereit wären.
Ich selbst habe den Leichenschmaus (frag nicht was ich bei dem Wort für Assoziazionen habe:rolleyes nutzen können, als im Januar ein Onkel starb, zu dem ich zuletzt keinen Kontakt hatte, mit dem ich aber wie mit einem Bruder aufgewchsen war. Ich hatte dort die Gelegenheit, den Menschen, die ihn die letzten Jahre seines Lebens begleitet haben, Fragen zu stellen, und sie waren sogar froh, über ihn sprechen zu können. Für mich war das ein sehr bereicherndes und tröstendes Erlebnis, und ich wünsche Dir, daß Du auch die Gelegenheit dazu bekommst, Deine Fragen zu stellen.
Ich achte jeden Glauben, jede Religion, ohne Unterschied.
Viele Menschen finden sich im Glauben aufgehoben, das ist ihr gutes Recht, und ich respektiere das.
Meine Uroma Swantje ließ sich noch auf dem Totenbett taufen, im Alter von 97 Jahren.
Das spricht für sich, wie ich mich eines Tages entscheiden werde, wenn es denn soweit sein sollte, das weiß ich heute noch nicht, ich bin da ganz offen.
Meine "Religion" ist die Natur, vielleicht auch die Liebe, mehr darf ich nicht erwarten.
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Füchsin ist wieder da!
isser doch, gell?
, ebenso erwarten muslimische Märtyrer keine 99 Junfgrauen und wir werden wohl auch nicht von Kaste zu Kaste weiter hoch neu geboren.
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