ich finde, du machst das sehr gut mit deinen Freunden und den Festen. Sich abgrenzen, "nein" sagen und für sich selbst zu sorgen ist eine ganz wichtige Voraussetzung für zufriedene Abstinenz. Dass die anderen da nicht vor Begeisterung platzen, ist eine Nebenwirkung des Neinsagens. Aber - was sind das für "Freunde", die anfangen zu nöhlen, wenn du nicht mehr mit ihnen saufen gehen willst? Die haben sicher nicht dein Wohl im Sinn, sondern den Fortbestand der Saufkumpanin.
Ich habe die Lust an Weinfesten und ähnlichen Events nie wiedergefunden. Anfangs wollte ich mich fernhalten, bis ich stabil trocken bin, inzwischen habe ich gemerkt, dass mir an solchen Festivitäten außer Trinken nicht viel gelegen hat. Menschenmassen und Gedrängel, überteuertes Essen, Besoffene, sehen und gesehen werden. Nö. Es fehlt mir nicht im Geringsten. Ein lustiger Abend sieht für mich inzwischen ganz anders aus als zu Saufzeiten.
Gruß sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
... der Körper will garkeinen Alkohol, ganz im gegenteil.
Next, entschuldige das ich dein post auf dieses fragment minimiert habe, aber in diesem punkt möchte ich entschieden widersprechen. Der körper schreit ab einem gewissen punkt, sprich abhängigkeit, sehr wohl nach dem gewohnten gift, wenn es im gewohnten maß an der weiteren zufuhr hapert, setzt ja wohl der entzug ein, ich denke mal, das ist so.
Naja Luke nicht ganz (11ten Finger meinem Liebsten zurück geb )
Rodine, naja unser Stadtfest is schon etwas grösser und bietet ne menge (Musikbands, Futterbuden, Ramschbuden) aber vor allem Saufbuden und ich würde mal sagen das 80% da auch nur zum Saufen hingehn, schliesslich darf man das da schon morgens .... Ich werd auch einen tag hingehn aber auch nur mit meinem Liebsten allein a. weil da Ingo Appelt kommt und b. weil ich weiss mein Liebster kommt sofort mit nach hause wenn ich merke es geht nicht und wird mir zuviel.
Naja sole, eigentlich sind meine Freunde ganz Okay und trinken auch nicht ständig. Aber momentan haben sie eben ein problem damit das ich Nein sage, was sie bei mir garnicht so gewohnt sind. Aber sie werden es eben lernen müssen.
Ob ich irgendwann mal wieder mit geh wennich Stabilgenug bin weiss ich nicht, denn Betrunkene können so ...Ih sein .
Ja kranliner, ich meinte aber den eigentlichen Körper an sich. Natürlich will der körper ab einem bestimmten moment auch das Gift, aber er würde es nie so von sich aus fordern wenn man es ihm nie zugeführt hätte. Wie bei allen anderen Drogen eben auch ...
LG Next
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
mich würde interessieren, wie lange Du mal am Stück nüchtern warst, also wirklich nichts getrunken hast in - na, sagen wir mal in den letzten zwei Jahren.
vielleicht solltest Du bei Dir selber anfangen und aufhören Dich an zu lügen? Sei ehrlich zu Dir selber und gesteh Dir ein, Alkoholiker zu sein!Dann hört vielleicht auch des geeiere auf.
zunächst einmal bin ich "längere" Zeit ohne Alkohol gebliebe. Das waren dann so 3-4Wochen. Inzwischen bin ich wieder bei 1-2mal wöchentlich. Hallo Joy,
ich weiß daß ich Alkoholiker bin. Vielleicht will ich das aber nicht akzeptieren. Also auf jeden Fall habe das noch nicht verinnerlicht. Das könnte mein Problem sein.
Zitatich weiß daß ich Alkoholiker bin. Vielleicht will ich das aber nicht akzeptieren. Also auf jeden Fall habe das noch nicht verinnerlicht. Das könnte mein Problem sein.
Schön das Du es weißt. Aber was heisst vielleicht Luke ! Am 13.01.2006 hast Du geschrieben das Du in eine Gruppe gehst. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, das Du es (hoffentlich) heute immer noch tust. Und nach 2 Jahren hast Du es nicht verinnerlicht das Du Alkoholiker bist? Hat das Wort "Alkoholiker" bei dir etwas mit einem gewissen Status zu tun !?
ZitatDas könnte mein Problem sein.
Das stimmt wohl. Denn allem Anschein nach, und ich weiß garnicht wie oft es hier im Forum schon geschrieben wurde, bist Du noch nicht weit genug unten angekommen.
Viel Glück auf deinem Weg. ich hoffe Du entscheidest Dich für den richtigen.
LG UTA
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
ZitatGepostet von Luke ich weiß daß ich Alkoholiker bin. Vielleicht will ich das aber nicht akzeptieren. Also auf jeden Fall habe das noch nicht verinnerlicht. Das könnte mein Problem sein.
moin luke,
das kann ich nachvollziehen. ich habe mich z.b. in keiner gruppe in der ich war und eigentlich auch sonst nie mit den worten vorgestellt "hallo, mein name ist mihu und ich bin alkoholiker", sondern ich habe immer davon gesprochen, daß ich ein alkoholproblem habe. ich wollte mir einfach nicht den lebenslangen stempel vom alkohol aufdrücken lassen, auch wenn er mich ein leben lang weiter begleitet. vielleicht macht das die kapitulation aus?
ich für mich habe nicht kapituliert, ich habe den kampf gegen alk aufgenommen. ich habe hier im forum vor ein paar wochen geschrieben, daß ich stärker als alk sein werde und er mich nicht mehr kontrolliert, sondern ich ihn. das klappt jetzt seit 14 wochen sehr gut, ganz ohne große zwischenkämpfe. aber ich werde noch oft situationen haben, in denen mich der alk aus der reserve locken oder mir einfach mal ein bein stellen will. das muß ich erkennen und dann auch kampfbereit sein.
für den einen ist es kapitulation, für manche aussitzen und für andere kämpfen. im endeffekt egal, da die herangehensweise, die wege und die innere einstellung völlig unterschiedlich sein können. was wichtig ist, ist das ziel vor augen. trockenheit. und jeder, der dies ziel erreicht, hat gewonnen.
ZitatGepostet von sole Aber ich werde mit jedem Tag trittsicherer, entspannter und ausdauernder auf diesem Weg.
ZitatGepostet von sole An anderer Stelle habe ich schon erwähnt, dass ich mich jetzt um eine Kur oder Reha kümmere, weil mir langsam die Puste ausgeht.
moin sole,
bin gerade ein wenig verwundert. einerseits wirst du von tag zu tag entspannter und ausdauernder, andererseits geht dir dir puste aus und du willst eine kur machen? wie kommt das?
Erstmal für deine bisherige Trockenheit, das einen Menschen, die vorher mit einem getrunken haben daran hindern wollen nüchtern zu werden hab ich am eigenen Leib erfahren.
Menschen die selbst stehen bleiben im Leben, wollen andere einfach nicht an sich vorbeiziehn sehn.
Während meiner nassen Zeit hatte ich auch das Gefühl mich persönlich nicht weiterzuentwickeln, ich war Beziehungsunfähig,egozentrisch,und natürlich habe ich für meinen Stoff alles geopfert was man opfern kann nur um weiter Trinken zu können, ganz genau wie meine Saufkumpane.
Letztlich waren diese gemeinsamen Abende die ich mit ihnen verbrachte,aus heutiger Sicht, nichts als hohle Gespräche um die immer wieder gleichen Themen.
Mit ein paar Bier intus konnte man auf einmal die ganze Welt retten,jede Frau haben, jede politische Lage lösen usw usf.
Würde ich als der Mensch der ich heute bin, an Treffen von damals teilnehmen ,ich denke ich würde nach ein paar Minuten eiligst das Weite suchen.
In letzter Zeit habe ich auch hin und wieder das Gefühl der Ungeduld und Rastlosigkeit,da kommen mir manchmal Gedanken wie, so jetzt bin ich nüchtern und hätte so gerne einen neuen Freundeskreis in dem ich mich austauschen kann aber der wächst halt nur sehr sehr langsam.
Die Leute,als Freunde würde ich sie noch nicht bezeichnen, die ich aber kennen lerne sind sowas von echt und bereichernd das ich hier mal Qualität über Quantität stelle, ich denke da hab ich noch ein bisschen ein Problem das ich mich auf Dinge konzentriere die ich nicht habe, anstatt Dankbar zu sein für Dinge die ich habe, ist mir gerade jetzt wieder mal bewusst geworden.
Neue Freunde und Bekannte kommen mit einer neuen Lebenseinstellung fast automatisch "zufällig" auf einen zu, die kann man auf Seminaren, bei Schulungen, in Fitness Clubs usw kennenlernen, oder auch übers Internet.
Wenn die Zeit reif dafür ist wirds auch passieren,ums Aushalten dieser Zwischenzeit gehts, die Zeit in der man von einem alten in ein neues Leben wechselt, und da muss ich durch,aber was ich bisher durch meine Nüchternheit erlebt habe hat mir sooo gut gefallen, ....ich will einfach mehr davon.
ich sehs grade andersrum als mihu (jedem das seine).
ich habe mir eingestanden, alkoholiker zu sein und festgestellt, dass ich, wenn ich alkohol trinke ihm bereiche meines geistes überlasse, mit denen er mich steuern kann bzw. steuert, ohne dass ich dann noch einfluss AUF MICH habe.
ich habe also kapituliert und trinke keinen alkohol. ich kann keinen alkohol trinken - das habe ich verstanden. also lasse ich es bleiben.
mit dieser einstellung lebe ich klasse neben leuten, die eben alkohol trinken können.
loglisch in der anfangsphase (bin seit januar 2007 trocken) war ich in vielen situationen, die für mich fremd/neu waren.
rituale ließ ich nicht mehr stattfinden (beispiele: die weinschorle nach dem sport, sonntags nachmittags ne flasche wein aufmachen, gemütlich beim griechen zwei weizen und zwei ouzo etc.), denn ich weiss, wohin mich das am schluss brachte (wein zum früchstück, unfall und fast tot).
diese situationen/rituale habe ich nicht gesucht, die kamen von alleine, denn sie waren zur nassen zeit ja fester bestandteil meines lebens.
nun, trocken, halte ich sie entweder aus (wenn ich will) oder ich gehe (wenn ich will). das heisst, ich entscheide eigenverantwortlich.
und das ist für mich das ergebnis der kapitulation vor dem alkohol: eigenverantwortliches leben, selbstbestimmt, ohne kampf und ohne andauernde kampfbereitschaft.
deswegen halt ich mich für zufrieden trocken.
grüsse, ulli
p.s. warum ich dann hier schreibe, in die shg gehe und mich sonst mit meiner sucht beschäftige?? weil sie zu mir gehört und ich nie vergessen möchte, wo ich schon war und ich bereit bin, für meine trockenheit etwas zu tun. ich habe hier an anderer stelle schon geschrieben: ich gehe mit meiner sucht um, wie mit einem hobby, denn durch sie habe ich vieles kennengelernt von mir, was unentdeckt geblieben wäre. es macht mir spass, trocken mit meiner sucht zu leben (klingt vielleicht ein bischen seltsam, kanns nicht besser erklären).
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
@mihu: Ich habe die grosse Befürchtung, dass Kampf irgendwann zu einer Niederlage, vulgo saufen führt. Was hindert dich daran zu sagen, dass du Alkoholiker bist? Warum schämst du dich für deine Krankheit? Ich habe leider schon viele erlebt, die den Kapf aufgenommen haben, 6 Monate erfolgreich waren, tja und dann? Dann haben sie versucht kontrolliert zu trinken...
Ich stelle für mich fest: Seit ich kapituliert habe, geht es mir gut.
Mit ersterem meinte ich die Nüchternheit. Die wird entspannter, weil seltener mit Faust in der Tasche, nicht mehr mit Angst vor bestimmten Situationen - dass da Saufdruck aufkommen könnte, den ich nicht handeln kann. Trittsicherer und ausdauernder, weil ich mir inzwischen zutraue, auch kritische Situationen nüchtern und rauchfrei zu überstehen.
Mit "Puste aus" meine ich meine allgemeine Situation. In vivo, ohne die geringste Auszeit, aus zwei Süchten auszusteigen und dann zeitnah auch noch die damit entstanden Baustellen anzugehen, hat mich einfach viel Kraft gekostet. Ich fühle mich in letzter Zeit oft erschlagen, erschöpft, weniger belastbar. Die berufliche und private Beanspruchung ist hoch, und ich LERNE ja immer noch, zu sortieren, für mich zu sorgen, gelassen zu bleiben.
Im Übrigen: Wenn kapitulieren bedeutet, ich versuch erst gar nicht mehr, kontrolliert zu trinken, dann hab ich auch kapituliert.
Gruß sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
Ich hab so den Eindruck, dass einige Kapitulieren mit 'versagen' gleichsetzen.
Ich habe gegenüber dem Alkohol durchaus kapituliert, sprich, den Kampf aufgegeben, weil ich weiß, dass ich als Suchtkranke den Kampf nicht gewinnen kann.
Vielmehr lerne ich, meine Krankheit anzuerkennen, auch sagen zu können "Ich bin Alkoholikerin" - den sozialen Stempel drücken mir nur andere, unwissende auf.
Ich kann gegen Alkohol keinen Kampf gewinnen, aber ich kann sehr wohl lernen, zufrieden und entspannt neben ihm zu leben. Und das empfinde ich als große Freiheit! Ich muss allerdings ein Leben lang achtsam sein, dass die Grenze 'neben' mir gewahrt wird, denn mit ihm konfrontiert werde ich auch immer sein.
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
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(11ten Finger meinem Liebsten zurück geb 
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! Am 13.01.2006 hast Du geschrieben das Du in eine Gruppe gehst. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, das Du es (hoffentlich) heute immer noch tust. Und nach 2 Jahren hast Du es nicht verinnerlicht das Du Alkoholiker bist?
für deine bisherige Trockenheit, das einen Menschen, die vorher mit einem getrunken haben daran hindern wollen nüchtern zu werden hab ich am eigenen Leib erfahren.
