Das ist - wie du im Fred-Titel gut erkannt hast, das Eier-Problem. Sowas kriegt man i.d.R. mit einer Therapie in den Griff. Jedenfalls keineswegs so, wie Du es gerade tust, nämlcih hoffen, dass die Kapitulation von alleine kommt. Wenn Du dich und andere schon in SHGs belügst, wird es Zeit.
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Bei mir kam der Durchbruch nachdem ich verstanden hatte das Fortschritt oft auch ein Opfer braucht.
Hin und wieder ,speziell am Anfang, Opfert man seine gute Stimmung ,weil man eben nein sagt, dafür bekommt man dann aber auch was vom Leben zurück, in welcher Form auch immer.
Sei dir dessen bewusst das Verzicht auf Alkohol (am Anfang) gar nicht lustig sein muss, das fühlt sich streckenweise verdammt schlecht an,und ich denke das ist auch ganz normal so, wenn dus schaffst das auszuhalten dann wird dein Lohn dafür schöner sein als du ihn dir heute zu erträumen wagst.
Ich denke, solange für Dich nicht trinken einen Verzicht auf Alkohol bedeutet, solange werden immer wieder Momente kommen, wo Du nicht verzichten willst und wo Du kämpfst. Das Du aus diesen Kämpfen immer als Verlierer hervorgehst ist Dir ja bekannt.
ich bin auch eeeewig lang rumgeeiert und weiß bis heute noch nicht, ob ich nun „kapituliert“ habe oder nicht – jedenfalls hat es sich nie so angefühlt. Gestern hab ich – mit oder ohne Kapitulation – zwei Jahre trocken feiern dürfen. Der Impuls zum Trockenwerden bestand wohl darin, dass ich genau das hier
ZitatIch habe keinen Grund zum Trinken außer meiner Sucht.
endlich wirklich kapiert und verinnerlicht hatte. Es gab inzwischen mehr Gründe nicht zu saufen als zu saufen – aber ich soff trotzdem. In den drei Jahren zuvor hatte ich mich von vielem befreit, was mich belastete und lebte nun eigentlich so, wie ich es mir vorstellte – und soff trotzdem. Meine Mutter hatte alle Stationen des Alkoholikerelends durchlaufen und ich das Elend eines Kindes in einer Suchtfamilie – und ich soff
Mein persönlicher Tiefpunkt war mein erstes morgendliches Trinken. Von da an konnte ich wirklich glauben, dass ich über kurz oder lang da landen würde, wo meine Mutter zur Genüge war, und dass es nun meine Entscheidung war, ob ich das ausprobiere oder nicht.
Es war keine Läuterung, kein befreiendes Aha-Erlebnis, sondern eine Entscheidung. Mein Weg in die Trockenheit war langer Weg, nicht besonders geschickt angegangen, oft genug mit der Faust in der Tasche und – noch lange nicht zu Ende. Aber ich werde mit jedem Tag trittsicherer, entspannter und ausdauernder auf diesem Weg.
Ich wünsch dir, dass du dich auf den Weg machen kannst. Good Luck, Luke
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
Vielleicht hab ich mich mit dem "geschickt" ein bisschen blöd ausgedrückt. Damit meine ich, dass ich es mir unnötig schwer gemacht und mich sogar in Gefahr gebracht habe. Mit Schweiß auf der Oberlippe im kalten Entzug schaffen gegangen, keine Entgiftung, keine Therapie, "nur" Gruppe. Ein paar Wochen Käseglocke und ein ordentlich gepackter Notfallkoffer, ein bisschen Handwerkszeug zum Umgang mit schwierigen Situationen und Saufdruck wären sicher nicht verkehrt gewesen.
An anderer Stelle habe ich schon erwähnt, dass ich mich jetzt um eine Kur oder Reha kümmere, weil mir langsam die Puste ausgeht.
Danke für die Glückwünsche! sole
----------------------------------------------- when in doubt: go to the water and swim
ich bin kein toller Autor so wie F10 2 oder die Ingmarie. Mir fällt es unheimlich schwer Sachen so auszudrücken wie z.B. diese Beiden die schwierige Sachverhalte genau auf den Punkt bringen. Deshalb habe ich auch in diesem Forum mehr gelesen als geschrieben. Manchmal denke ich auch daß Schreiben sowieso nix nützt. Vielleicht sollte ich mich mehr öffnen. Aber dann habe ich das Gefühl ich bin angreifbar und verletzlich. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht daß ich eigentlich keine "richtigen" Freunde habe. Also im Freundeskreis wollte ich mich nicht outen aber genau das könnte auch schüzten. Es ist nur so daß ich im Moment noch zu verwirrt bin um klar zu überlegen was ich tun soll.
Schreiben kann aber doch schon ungemein helfen..auch wenn man sich nicht so ausdrücken kann. Ich finde das garnicht schlimm.
Sicherlich ist es schwer sich im Freundeskreis zu outen und ich habe bestimmt 10 mal Anlauf genommen. Komischer Weise wussten sie es allen schon oder hatten es geahnt was im nachhinein nicht verwunderlich ist. Für mich hat sich aber nach dem Outing (mag dieses Wort eigentlich nicht) gezeigt wo und wer meine richtigen Freunde sind. Diese Erkenntnis war für mich und für meine weitere Zukunft sehr wichtig.
ZitatEs ist nur so daß ich im Moment noch zu verwirrt bin um klar zu überlegen was ich tun soll.
Stimmt was funkelsternchen sagt...nach 3 tagen komasasufen nicht verwunderlich. komm erst mal wieder richtig zu Dir und packe es dann richtig an.
Alles Gute für Dich !
LG UTA
Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.
hi luke, ich denke es gibt keinen platz an dem du dich leichter öffnen kannst wie hier im forum. kannst allerdings aber auch den wenigsten was vormachen. schriftstellerische fähigkeiten brauchst du dafür nicht.
Ich hab auch ständig rumgeeiert. Trinken, nicht trinken, trinken, nicht trinken, grosses katzengejammer und trotzdem wieder getrunken. Ich kenne dein vorhaben auch sehr sehr gut, ich dachte auch irgendwie muss es doch gehn wieder "normal" sein zu können! Aber man kann nicht mehr kontrolliert trinken und wird es niewieder können. Ich bin heute den ( noch mit fingern nachzähl) 11ten Tag trocken und hey, stell dir vor, es geht doch,ich bin wieder "normal"! Denn normal ist es nicht seinen körper zu vergiften, der Körper will garkeinen Alkohol, ganz im gegenteil. Also ist sämtliches kontrolliertes Trinken selbst für n Allerwertesten!
Meine Freunde sind recht angepieselt, weil ich ständig absage, momentan ist hier ein Stadtfest welches noch ne ganze zeit geht und da kommen denn so bemerkungen wie " Da kommst du ja sicher auch nicht mit oder?" Nö, komm ich auch nicht, ich werde solange mich fern halten wie ich der meinung bin ich brauche das für mich und mein leben. Was verpasse ich denn schon? N paar die sich betrinken, vielleicht ein paar witze oder n lustigen abend. Was aber kann ich im gegenzug alles gewinnen? Ich gewinne selbstwertgefühl, klare gedanken, die chance auf einen gesunden körper und die chance meinen Sohn iregendwann Heiraten zu sehn und vielleicht irgendwann Enkelkinder zu haben. Sollen sie doch zickig sein, sollen sie doch meinen " Mit der is ja garnix mehr los, das kann nicht gut sein, Die hat sich nur irgendwas in Kopf gesetzt!", ich weiss was ich tue und ich tue es gerne.
Sicher ist es nicht so leicht als hätte man n schnupfen und nimmt n paar tage tropfen dagegen. Nein es ist schwer, weil die gedanken an den Alkohol da sind und man denkt man verpasst etwas, aber all das kann man auch für sich verwenden.
Setz dich zurück, denk über dich und dein leben nach und schau was du möchtest!
Drück dir die Daumen
LG Next
Ich freue mich über Verleumdungen, denn sie lenken von der Wahrheit ab. (Marquis de Sade)
Hi Next bei uns ist auch Stadtfest wir sind mit dem Fahrrad hingefahren war sehr schön vor der Eisdiele gesessen Musik gehört und Eis geschleckt. Ich weiß natürlich nicht wie bei dir das Stadtfest ist bei uns sind hauptsächlich Rausch-und Fressbuden um die paar Saufbuden kann ich leicht einen Bogen machen.
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