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Saufnix  
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Dieses Thema hat 50 Antworten
und wurde 3.312 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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Pumuckeline Offline




Beiträge: 30

21.10.2007 14:04
RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hi Allerseits,

nach wochenlangen stillem Mitlesen bin ich jetzt wohl mal reif, meinen Seelenmüll hier abzuladen.
Ich bin weiblich, 38 Jahre alt und wohne seit neustem in einem winzigkleinen Kuhkaff irgendwo in der Mitte Deutschlands.

Als Alkoholikerin definiere ich mich seit knapp zwei Jahren. Gründe, den Alkohol zu missbrauchen, gibts wohl viele und ich frage mich bis heute eigentlich, warum ausgerechnet ich meinen Kummer regelrecht ertränkt habe.

Angefangen hat es damit, dass mein langjähriger Lebenspartner fremd ging und ziemlich zeitgleich unser gemeinsam aufgebautes Geschäft den Bach runter. Da mein Partner zu dem Zeitpunkt andere "Dönnekens" im Kopf hatte, als sich ums Geschäft zu kümmern, oblag diese Verantwortung bei mir....und ich war nicht stark genug, diese zu tragen. Es entwickelten sich heftigste Streitgespräche, letztendlich führte alles dazu, dass ich mit ihm diverse Geschäftsvorfälle einfach gar nicht mehr besprochen habe, sondern ihm sogar gegenteilig suggeriert habe, alles wäre in bester Ordnung. War es natürlich nicht...aber diese Lügen vermeideten Streit.

Wie auch immer - die ganze Geschichte zu erzählen, würde den Rahmen sprengen - gings letztendlich bei mir nur noch mit Alkohol. Ich hatte bislang ein "gesundes" Verhältnis zum Alkohol und gehörte zu der Sorte Frauen, die nach einem Gläschen Wein bereits ziemlich angeschickert waren, kurzum: Ich vertrug damals nicht sehr viel, da ich vorher nie grossartig Alkohol konsumiert habe, maximal auf Feiern...wenn überhaupt.

Nachdem in meinem Leben also vor ca. 2 Jahren so ziemlich alles den Bach runterging, fing ich das Trinken an. Anfänglich reichten 2 Bier oder 2 Gläschen Wein, um alle Probleme viel viel lockerer angehen zu können. Ich fühlte mich gut, war entspannt und richtig viel Kraft, das Leben (wenn auch in vielen Lügen) zu meistern.
Letztendlich steigerte sich mein Alkoholkonsum schleichend, aus zwei Gläschen Wein wurde bald eine ganze Flasche am Tag. Hinzu kam, dass ich immense Schlafstörungen hatte und bald zu einer "Rund-um-die-Uhr"-Trinkerin wurde. Immer mal wieder ein Schlückchen Wein zwischendurch, bis ich irgendwann bei zwei Flaschen täglich angelangt war.
Da ich mit Wein so meine Magenprobleme hatte, stieg ich bald auf die härteren Sachen um (weniger "Trinkmenge", viel schnellere Wirkung, weniger Katerprobleme).

Wie auch immer - die endgültige Trennung meiner Partnerschaft fand Ende August dieses Jahres statt, da war ich bereits bei einer Flasche (!!!) Wodka täglich angelangt. Tja....

Ich zog aus, weit weg von zuhause....der Alkohol zog mit.

Und letzte Woche kam dann der "Kick"....es gab nichtmal einen besonderen Grund dafür. Ich zog mich einfach an, fuhr stocktrunken zum Doc und bat um Hilfe.
Mein Doc hat sich sehr viel Zeit für mich genommen, alle Möglichkeiten, die mir zu einem trockenen Leben verhelfen können, wurden durchgekaut.
Trotz Drängen auf eine stationäre Entgiftung und Therapie habe ich abgelehnt, ich wollte es alleine schaffen.

Sicherlich fangen diejenigen, die das lesen und andere Erfahrungen gemacht haben, jetzt das Gähnen an, aber folgendes ist bei mir passiert:
Ich bekam von meinem Doc Distraneurin-Kapseln, die ich nur für 5 Tage nehmen sollte, absteigende Dosis. Im Endeffekt also nichts anderes, als eine Droge durch die andere ersetzen.

So....das war letzte Woche Montag....seitdem sind 6 Tage vergangen, KEIN Tropfen Alkohol getrunken und habe die Distraneurin nicht mal angerührt.....Entzugserscheinungen hatte ich Dienstag und Mittwoch, ich fühlte mich zittrig auf den Beinen, hatte Schwierigkeiten, mich zu artikulieren und hab geschwitzt wie Sau.
Jetzt, am Tag 6 fühle ich mich ruhig, ziemlich normal und habe null Verlangen nach Alkohol.

Ich traue dem Braten noch nicht so ganz, das alles kann doch nicht so einfach sein. Oder etwa doch? Oder ist es die relativ "kurze" Alkoholkarriere, die bewirkt, dass ich mich ohne professionellem Entzug und ohne Medikamente so gut fühle?



Wo kämen wir denn hin,wenn jeder nur sagte:
"Wo kämen wir denn hin", und keiner sich aufmachte,
um nachzuschauen,wo wir tatsächlich hinkämen,
wenn wir nur gingen.


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

21.10.2007 14:39
#2 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hallo Pumuckeline,

der körperliche Entzug ist das eine. Der muss nicht zwingend schwer aus fallen - aber vorbei ist er (falls die körperliche Abhängigkeit bestanden hat) vermutlich noch nicht. Egal.

Der körperliche Entzug ist das eine und eher der einfache Teil daran. Alkoholkrankheit ist vorrangig eine psychische Erkrankung und es funktioniert leider (meist) nicht: Entzug = trocken. Dieser Prozess ist ein langer und ständiger. Ich empfehle Dir weitere Hilfe zu holen: Suchtberatung, SHG und/oder (amublante) Psychotherapie.

Denn die Anlässe, die Dich zum Alkohol geführt haben, sind ja durch das Aufhören zu saufen nicht verschwunden. Oder falls diese Anlässe (Parnter/Geschäft) sich durch die Zeit erledigt haben, können ähnlich andere Situationen auftreten, die einen ähnlichen Effekt haben - und damit muss man lernen umzugehen. Hat ja in der Vergangenheit schon mal nicht funktioniert.

Grüße
Suse


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

21.10.2007 14:58
#3 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hi Pumuckeline,

Zitat
Sicherlich fangen diejenigen, die das lesen und andere Erfahrungen gemacht haben, jetzt das Gähnen an



sollte ich bei den Erfahrungen eines anderen das Gähnen anfangen fände ich es höchste Zeit mir Gedanken zu machen, ob noch alles bei mir geregelte Bahnen läuft.

Zitat
Ich traue dem Braten noch nicht so ganz, das alles kann doch nicht so einfach sein.



Jeder hat seinen eigenen Weg. Bei dir war der Anfang einfach. Du mußt aber keine Sorgen haben, es kommen schon noch Herausforderungen. Eine relativ häufige Variante ist: "Es war so einfach, da kann ich ja wieder ein Schlückchen probieren". Das nennt sich kontrolliertes Trinken und ist eine der größeren Herausforderungen und hat schon vielen das Leben gekostet.

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


Pumuckeline Offline




Beiträge: 30

21.10.2007 15:02
#4 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Ja, da hast du völligst Recht und ich bin mir auch darüber im Klaren, dass allein der körperliche Entzug nicht reicht.
Obwohl ich mir diesen wirklich weitaus schwieriger vorgestellt hatte, zumal ich ja nun über längeren Zeitraum hinweg nicht grad wenig konsumiert habe.

Was die psychische Abhängigkeit betrifft: Ich habe das grosse Glück gehabt, bereits für nächste Woche einen Termin bei einer Psychologin bekommen zu haben (hurra, trotz ewiger Wartezeiten bei denen) und dann wird sich entscheiden, was weiter passieren wird.

Allerdings ist meine Euphorie diesbezüglich ziemlich hoch angesetzt....ich hoffe mal, der tiefe Fall wird nicht ganz so beulig sein.

LG



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Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.064

21.10.2007 15:25
#5 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hallo Pumuckeline ,

herzlich willkommen hir bei den Saufnixen und Saufnixern und all jenen, die es noch werden wollen .

Schön, dass du schon 'mal aufgehört hast. Was beabsichtigst du denn zu tun, so außer nichts mehr zu trinken?
Hast du schon eine Idee, was dir helfen könnte, trocken zu bleiben?


Fragt der
Werner

----------------------------------------------------------------
It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer


Pumuckeline Offline




Beiträge: 30

21.10.2007 15:36
#6 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Zuallererst einmal herzlichen Dank für eure positive Resonanz.

Was da alles noch so an Herausforderungen auf mich zukommt bzgl. des Alkohols werde ich wohl noch in den nächsten Tagen/Wochen/Monaten/Jahren herausfinden.
Im Moment gehts mir gut, ich fühle mich körperlich erfrischter als die letzten zwei Jahre (seelisch leider nicht), verspüre keinerlei Lust auf irgendwelche alkoholischen Getränke und diesbezüglich gehts mir gerade eigentlich so wie zu den Zeiten, wo Alkohol höchstens mal auf einer Feier von mir getrunken wurde (und das meistens sogar nur dann, wenn mir jemand das Bierglas direkt vor die Nase gehalten hat).
Vielleicht ist es ja sogar von Vorteil, dass ich 36 Jahre meines Lebens dem Gesöff überhaupt nicht angetan war, alles was Alkohol enthalten hat, war für mich ekelig und schmeckte nicht.

Tja...und was habe ich mir noch so vorgenommen, ausser die Wodkaflaschen künftig im Supermarktregal stehen zu lassen?
Eine ganze Menge, denke ich mal....das hat aber alles mit meiner privaten und beruflichen Situation zu tun. Vorrangig werde ich daran arbeiten müssen, mein eigenes Leben wieder auf die Kette zu bekommen, denn da ist einiges aus dem Ruder.

Naja, der erste Spatenstich ist getan, mal sehen ob ich mein Traumhaus fertiggebaut bekomme.



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ela-u Offline



Beiträge: 31

21.10.2007 15:53
#7 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hallo Pumuckeline,

ich möchte meinen Senf auch dazugeben.

Auch ich habe den sog. kalten Entzug hintermir, erst seit August diesen Jahres und bin auch noch nicht so lange auf dieser Seite.

Ich muss sagen, dass Schlimmste (wie ich finde) ist der psychische Druck!!!!! Beine hochlegen, Glas ansetzen und denken ihr könnt mich alle mal..., gerade wenn alles auf einmal kommt. Gestehe ich konnte diesem Druck letzte Woche nicht standhalten, die Tage danach waren zum Kotzen.

DRÜCKE DIR GANZ FEST DIE DAUMEN UND WÜNSCHE DIR VIEL KRAFT.

Gruß ela


Pumuckeline Offline




Beiträge: 30

21.10.2007 16:14
#8 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hallo Ela,

ich bin ja erst bei Tag 6, eine Form von psychischem Druck hat sich bei mir - bis jetzt - noch nicht eingestellt.
Mag vielleicht daran liegen, dass ich mein voriges gewohntes Leben in so ziemlich allen Bereichen komplett abgebrochen habe, Trennung vom langjährigen Partner, 14jährige Tochter lebt seit April bei ihrem Vater, Geschäftsaufgabe (bin seitdem arbeitslos), Trennung vom gewohnten Umfeld (bin ca. 100 km weit weg aufs Land gezogen, hier gibts im Umkreis von 10 km nur Kühe und Eichhörnchen, nicht mal eine grössere Stadt).
Insofern habe ich so ziemlich alles abgebrochen, was ich mit meinem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht habe.....mir gehts dadurch beschissen, ich hab Heimweh, Liebeskummer, bin einsam und traurig....aber der psychische Druck (geschäftliche und private Diskrepanzen) ist weg. Oder eher gesagt: Dieser Druck verlässt mich gerade, so dass meine eigenen Gründe, zu trinken, derzeit nicht mehr da sind (hoffentlich nicht nur so lange, bis sie durch andere Gründe ersetzt werden..seufz).

Im Endeffekt sollte man bei einem evtl. Rückfall wie bei dir nur eins nicht tun: Sich dadurch minderwertig oder schuldig fühlen.....denn da ist es wie bei Kleinkindern, die lernen Fahrrad zu fahren: Bloss immer wieder aufsteigen, egal, wie oft man runterfällt, irgendwann kann man es!

Wir schaffen das schon, ok?



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Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.064

21.10.2007 16:30
#9 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Huhu Pumuckeline ,

Zitat
... hier gibts im Umkreis von 10 km nur Kühe und Eichhörnchen, nicht mal eine grössere Stadt.

Hähä, das kommt mir bekannt vor. Klingel mal bei deinem nächsten Nachbarn. Der dann öffnet, das bin wahrscheinlich ich .


Schönen Sonntag noch
Werner

----------------------------------------------------------------
It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer


Pumuckeline Offline




Beiträge: 30

21.10.2007 19:08
#10 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hm....sofern du im tiefsten Sauerland lebst, sollte ich vielleicht doch mal beim nächsten Nachbarn klingeln? :-)



Wo kämen wir denn hin,wenn jeder nur sagte:
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Max mX Offline




Beiträge: 5.878

22.10.2007 10:09
#11 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

hallo Pumuckeline,
deine Geschichte erinnert mich doch heftig an meine eigene. Besonders die Schnapsmengr bzw. dann eines Tages Ende der Katastrophe, jedoch ohne besondern erkennbaren Grund.
Die Distra hattest du ja zur Not, gegen Verkrampfung. Mein dann wirklich letzter Entzug war eher harmlos (in Obhut eines Freundes!), weil ich losgelassen hatte.
Alles andere ist individuell unterschiedlich, na logo, aber ohne die echte Kapitulation ist es ein mühseliger Denkprozess, der Jahre dauern kann.
Na dann bleib mal schön 'auf Bord' und misch dich ein, Gruß Max


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

22.10.2007 11:57
#12 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hallo Pumuckeline,

"viele Wege führen nach Rom" - auch Dein Weg. Der erste Schritt ist gemacht. Nun folgen weitere, oftmals auch schwierigere kleine und große Abschnitte, die zum Straucheln und Hinfallen führen ... können, laß' Dich dann nicht geh'n, steh' auf und geh' weiter ...

Zufriedene Nüchternheit beginnt im Kopf, aber meist sträubt sich dieser anfangs: "Mein Kopf ist noch zu voll als dass ich mich darauf jetzt einlassen kann, ich suche noch ...". Ich weiß dann vielleicht auch nicht, "wo mir der Kopf steht".

Zufriedene Abstinenz wächst, ganz langsam, ich kann sie mir nicht sofort, gleich und jetzt einfordern. Ähnlich einer kleinen Pflanze, die langsam gedeiht und erst spät ihre Früchte trägt. Da muß ich aufpassen, dass mir da keiner drauftritt, ich sie immer mäßig und regelmäßig gieße, für Wärme sorge, sie bepflege und unter guten klimatischen Bedingungen halte. Sonst wird das nichts - mit der Pflanze.

Und das Tipseln hier "on board" bringt Dich auch auf neue Gedanken , ebensowie wie das regelmäßige Mitlesen.

Ich freue mich auf Dich, wir lesen uns.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Pumuckeline Offline




Beiträge: 30

22.10.2007 14:44
#13 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Stimmt, der Weg ist das Ziel.
Noch schreite ich unbeirrt voran, allerdings mit der ständigen Gewissheit, den Abgrund im Nacken zu haben. Ein falscher Tritt und ich segel den Berg wieder runter.
Also hoffe ich einfach mal darauf, mir die richtigen Wanderschuhe angezogen zu haben und nicht irgendein Billig-Imitat, was mich geblendet hat und in denen ich mir nach einigen Kilometern Blasen laufe.

Das mit dem "Loslassen" hat mich beschäftigt, zumal ich dieses Thema schon mit meiner Ärztin diskutiert habe. Wobei "Loslassen" ein Wort ist, welches Definitionen in alle mögliche Richtungen offenlässt. Wann beginnt ein "Loslassen" wirklich? Wenn ich mir vornehme, heute mit dem Rauchen aufzuhören und mich mental bereits von den Zigaretten verabschiede? Nee, das kann nicht sein, denn dann wär ich bereits mehrfacher Nichtraucher ;-)
Bedeutet Loslassen Verzicht üben? Nein, auch nicht, denn Verzicht üben ist mit einem gewissen Zwang (wenn auch nur sich selbst gegenüber) verbunden.
Also muss Loslassen wohl doch der kleine geheime Schalter im Gehirn sein, der sich ab und zu von alleine betätigt. Manchmal finden wir diesen Schalter sogar, aber wir können ihn nicht betätigen. Das können nur die kleinen fleissigen Männchen im Keller (auch Unterbewusstsein genannt), zu denen unser rationales Denken keinen Zutritt hat.

Tja, was den Alkohol betrifft, waren meine kleinen Männchen wirklich sehr sehr fleissig. Denn selbst am 7. Tag ohne Alk arbeiten sie weiter und sorgen dafür, dass ich nicht mal ansatzweise den Drang verspüre, mir dieses eklige Gesöff nochmals einzuverleiben.
Ich hoffe, sie sind weiterhin sehr arbeitswütig und feiern nie krank oder reichen irgendwann mal Urlaub ein.
Denn es gibt noch weitere "Loslass"-Schalter, die bei mir betätigt werden müssen...diese haben aber nix mit Alk zu tun.



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Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

22.10.2007 15:00
#14 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Hallo Pumuckeline,

Zitat
Pumuckeline:"Denn es gibt noch weitere "Loslass"-Schalter, die bei mir betätigt werden müssen...diese haben aber nix mit Alk zu tun."



und von diesen Schalter finde ich immer wieder einige versteckt oder auch ganz nah vor Augen, die ich bislang übersah.

Loslassen. Gut gesagt, aber wie. Das habe ich mich auch gefragt. Ich fand dann das Modell mit dem "erst mal Platz schaffen im Kopf" durch Weglassen des Alks und seiner ganzen Begleiterscheinungen und den dann erforderlichen Auffüllen dieser Leere durch Neues wie beispielsweise neue Hobbys (z.B. Sport), neue Freundschaften (z.B. SHG), neue Interessen (z. B. Vereinsengagement), neues Umfeld (z. B. neue Wohnung) usw., denn die geschaffene Leere wollte ich wieder neu besetzen, um nicht wieder Gefahr zu laufen, dass sich hier ein Vakuumeffekt einstellt, der den Alk wieder anzieht.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Pumuckeline Offline




Beiträge: 30

22.10.2007 15:34
#15 RE: Who's that girl? Zitat · Antworten

Zitat

und von diesen Schalter finde ich immer wieder einige versteckt oder auch ganz nah vor Augen, die ich bislang übersah.




Das ist wie mit Schlüsselbunden, einzelnen Socken in der Waschmaschine oder Ohrringen: Sucht man danach, findet man gar nix....vergisst man es (lässt den Gedanken daran also los), laufen sie einem von alleine über den Weg.

Ich hab den berühmt berüchtigten Knopf leider persönlich nie gefunden....aber ich glaube an meine Leute im Keller, die diesen Job für mich erledigen :-)



Wo kämen wir denn hin,wenn jeder nur sagte:
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