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Saufnix  
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Dieses Thema hat 17 Antworten
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 Positives
Seiten 1 | 2
Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

07.06.2007 17:51
RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Hallo und moin, moin, Ihrs,

hatte den nachstehenden Bericht heute schon mal in "Kuddelmuddel" in Verbindung mit einem anderen Text gepostet, möchte ihn aber gerne hier an dieser Stelle noch einmal bringen, da er mir wichtig ist und hier - glaube ich - einen größeren Leserkreis erreicht:

Vor wenigen Tagen hatte ich da ein ganz außergewöhnliches Erlebnis: Aus reiner Lust und Laune heraus bekam ich Geschmack auf 'n Glas Schweppes, dieses Zeug hatte ich früher zu meiner Saufzeit auch gerne, natürlich gemixt mit Wodka, getrunken. Kurz und gut, irgendwann dann wurde auch beim Einkauf wieder daran gedacht, und dann nachmittags an irgend so einem warmen Tag "genoß" ich dann ein kühles Glas dieses "Schweppes Lemon" - mmmm - würg' - denk' - und nochmal denk' - "ROTE LAMPE" und bekam das Zeug nicht mehr herunter, mir wurde fast schon übel vom dem Zeug, ne, nicht mein Ding, weg damit in den Ausguß ... und das nach 8 Jahren ohne Suff?

Von anderem Schweppes-Kram wie Tonic und so hatte ich derartiges Erleben noch nicht erfahren. Ich sprach mit meiner Frau darüber und wir kamen zum Schluß, daß sich da wohl ganz im Inneren bei mir etwas festgesetzt haben muß und durch diesen Auslöser wieder freigesetzt wurde. Ich bin da kein Fachmann, aber Ihr wißt sicher etwas darüber. Es muß wohl daran liegen, daß ich gerade dieses Schweppes Lemon immer gerne zum Mischen und zum "Überhaupt-herunter-kriegen" des Hochprozentigen gebraucht habe, obwohl mir das Zeug damals zu meiner "Hardcore-Sauferei"-Zeit auch schon häufig einfach so wieder herausgespritzte. Wenn einer mehr darüber weiß, dieses Verhalten vielleicht auch näher erklären kann, ich freue mich über entsprechende Posts, danke.

Wie denkt Ihr darüber ?

VG
Volker

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

07.06.2007 17:56
#2 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

... ach ja, ich stelle diesen vorstehenden Post deshalb unter "Positives" ein, da ich mich darüber freue, mit der hier geschilderten Situation letztlich so locker umgegangen zu sein. Ich mache mir aber so meine Geanken darüber.

VG
Volker

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

07.06.2007 18:16
#3 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Hallo Volker,
ich denke mal, da hast Du Dein Suchtgedächtnis angeknipst.
Ist oft so, daß einen Gerüche oder Geschmäcker an die "ach so tollen" Gefühle während des Saufens erinnern. Je nach Stabilität kann dies im schlimmsten Fall einen Rückfäll auslösen (zumindest vorbereiten), Dich zum Nachdenken bringen oder aber kalt lassen. Am Anfang meiner Abstinenz haben mich solche Erlebnisse immer erschrocken, haben mich aber "wach" gehalten.

Liebe Grüße, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


fitti Offline




Beiträge: 2.444

08.06.2007 05:18
#4 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Guten morgen
auch ich denke das liebe Suchtgedächtnis hat sich da zu wort gemeldet,es zeigt uns dir,es ist auch nach jahren activ und vergisst nichts
Was wäre passiert wenn es sich nicht gemeldet hätte?
schlecht zu sagen oder.
Wenn ich heute nach 3jahren kleine wodcaflaschen auf der strasse liegen sehe kommt mir auch der magen hoch und ich muß richtig würgen.

LG fitti

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Bakunin Offline




Beiträge: 1.596

09.06.2007 12:43
#5 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

moin friesenfolker

ich hab mir angewöhnt nach dem essen einen kurzen zu trinken. nein.. nicht was du jetzt denkst ..nur einen mocca. aber manchmal fühl ich richtig wie es in meinem hirn knackt und knistert in dem augenblick. das ist dann eindeutig mein suchtgedächtnis. ich mag das ganz gerne mit dem mocca ,ich geniesse es sogar. trotzdem erinnert es mich immer an meinen drink den ich dann gerne trank. erinnern werde ich mich wohl mein leben lang. nur woran werde ich mich erinnern ? an schöne stunden oder an das dreckige elend ?
welchen raum nimmt er in meinen erinnerungen ein ? der alk.
ich stelle für mich fest das er im laufe der zeit seine gestalt wandelt. ich bewege mich ja auch und so verändert sich auch meine perspektive. und somit auch meine erinnerung.

erik

wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

09.06.2007 16:39
#6 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Zitat
Bakunin:"ich bewege mich ja auch und so verändert sich auch meine perspektive. und somit auch meine erinnerung."



... sehe ich auch so, schön, daß Du das so auch siehst.

VG
Volker

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


gepard Offline




Beiträge: 851

10.07.2007 10:54
#7 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Hallo Friesenvolker,

ich sehe diesen Thread erst jetzt.

Ich war eigentlich auf Bier (4 Liter), aber im Nachtdienst (Portiersdienst) war ich irgendwann bei genau deinem Gesöff angekommen: Bitterlemon mit Wodka. Da hatte man (glaubte ich) keine Fahne und es trank sich sehr leicht. Damals wusste ich noch nicht, dass man auch beim geruchlosesten Alkohol dennoch "nach Alkohol" roch, wenn man Wodka getrunken hatte.

Bei meinem ersten Versuch, trocken zu werden, wurde es mir, glaube ich, zum Verhängnis, dass ich weiterhin Bitterlemon trank im Dienst (oder dann auch Tonic). Ich brauchte halt irgendwas, das mein Gaumen gewohnt war, um diese Sucht, ständig an was zu nippen, zu befriedigen. Irgendwann fing ich dann wieder an, mir Wodka hineinzukippen und sagte mir "es zählt nicht, denn jetzt ist es 3 Uhr nachts, und am Tag bin ich dann wieder normal" - so schlitterte ich schön langsam wieder in den alten Trott.

Dafür wusste ich es beim zweiten Versuch besser, dass das einfach nichts brachte. Ich habe das Schweppes dann gemieden und habe ein persönliches Lieblingsgetränk für diese Nachtdienstsituation gefunden: Grapefruitsaft. Am Anfang der Trockenheit oft noch pur, da ich da so auf Süßes abfuhr, später dann immer mehr verdünnt mit Soda. Das trinke ich jetzt immer noch oft im Dienst, daneben manchmal einen Espresso. Daheim trinke ich meist Tee oder jetzt im Sommer oft Mineral mit Zitrone und Eiswürfel.

Für mich war Bitterlemon zu sehr mit Wodka verbunden. Vor Wodka pur (ganz zu schweigen vor anderen Schnäpsen außer mal ein Aquavit) hätte es mich ja geekelt, und mit Bitterlemon war das angenehm zu schlucken und der Alkohol fuhr sofort ein. In der labilen Anfangsphase hat das Bitterlemon sicher dazu beigetragen, mich an das warme Wodkagefühl zu erinnern. Mit Hilfe von Selbstbetrug war ich dann schnell wieder im alten Trott drinnen.

LG
g.

P.S.: Ich möchte mich auch Bakunins Beitrag anschließen. Ich sehe das genau so. Und ich habe auch gerne den Kick durch Mocca.


friesenkind Offline



Beiträge: 18

13.07.2007 22:50
#8 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Aus eigener Tonic Erfahrung, ich habe das Zeug Kistenweise ohne Alkohol getrunken, kann ich sagen, es wirkt einerseits wie Ersatz und andererseits bei meinen vielen Rückfällen habe ich es zum Mischen genutzt mit Wodka.
Somit ist die Linie klar, lass Dir was anderes einfallen, nimm ne Bionade z.B. nur drück nicht die Memorytaste.

Cheers,

Friesenkind


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

13.07.2007 22:59
#9 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Hallo und guten Abend gepard,

dann warst Du ja auch so ein Wodka-Spezi wie ich. Deine Geschichte erinnert mich betr. der Trinkgewohnheiten auch wieder an meine Biografie - ich werde da ganz sicher zukünftig dieses Bitter-Lemon vollständig weglassen. Stimmt schon, was hier gepostet wird, daß da mein "Tonbandgerät" im Kopf wieder anspringt - und das will ich unter allen Umständen vermeiden. Warum auch - muß ich mich prüfen?

OBACHT also, lieber Fv.

LG
Volker

[ Editiert von Friesenvolker am 13.07.07 23:01 ]

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Vollmond62 Offline




Beiträge: 75

14.07.2007 13:15
#10 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Friesenvolker
Warum auch - muß ich mich prüfen?



Hallo Volker...

... diese rhetorische Frage stimmt hier genau. Nie und nimmer muss ich mich prüfen, weil ich weiß, dass ich keinen Alk mehr trinken möchte. In meinem Kopf ist dieser Gedanke und mein Vorhaben abgespeichert. Ansonsten könnte ich ja mal wieder prüfen, ob ich nicht wieder mit Alkfreiem Bier anfangen könnte - was ja bekanntlich völliger Unsinn ist...

Mir ging es ne ganze Weile mit einem Aldi-Getränk so, ich trinke sehr gerne die Traubenschorle. Die ist, genauso wie die Apfelschorle, total lecker. Als ich vor Monaten mal das kleine Fläschen länger sinnend betrachtete, durchzuckte es mich plötzlich, weil ich an den Weintrauben "kleben" geblieben bin... und mein Suchtgedächtnis signalisiert natürlich WEIN... Aber in einem vernünftigen Selbstgespräch (was ich öfter mache) verwarf ich gleich den Gedanken und noch heute trinke ich die Traubenschorle mit Genuss, ohne dass ich Lust Alk bekommen würde...

Grüßies aus dem Sauerland...


Alles wird gut! ~ Euer Frank ~

"Ich liebe mein 2. Leben. Also BIN ich wieder." Frank Mächtlinger


wastl33 Offline



Beiträge: 6

10.08.2007 20:17
#11 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Hallo!
Wollte nur schnell mitteilen daß ich sowas auch kenne, undzwar mit Ananassaft! -> Pina Colada.. klingelts bei Euch ?
Ich hab mich mal mit selbergemachtem Pina Colada (mit sehr stark erhöhtem Rumgehalt) ausgeknipst. Der Saft war damals wohl auch nur um den Rum runterzubekommen. Seitdem ist mit Ananassaft Sense - mir wird schlecht davon wenn ich schon dran denke.
Ansonsten kann ich mich jetzt aber an nix erinnern was ähnliche Gedanken/Reaktionen auslöst.
Gruß Wastl

[ Editiert von wastl33 am 10.08.07 20:22 ]


abimopectore ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2007 10:21
#12 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten


Hallo Leutz,
habe mit Spannung, hier im Blog gelesen und muss/möchte Euch mitteilen, daß es ja eigentlich ganz schön "gefährlich" ist, wenn man sein "Saufteufel mit dem veflixt großem Gedächtniss" nicht unter Beobachtung stellt.
Nun muss ich persönlich auch auf mich aufpassen, habe Eure Erlebnisse zwar nicht mit Hochprozentigen, aber mit Bier !
Meine Angewohnheit und auch Verhängnis war es, wenn ich Durst hatte BIERund nochmals BIER, ich kam gar nicht auf Alternativen
Jetzt keimt hin und wieder das Ansinnen auf, JETZT EIN BIER ZU GEGRILLTEN, ZUM AUSKLANG DES TAGES O.Ä.
Aber jetz habe/kenne ich Alternativen und greife darauf zurück, ich bin froh gelernt zu haben auf mich aufzupassen, zu denken.......
Ich will hier keinem nach dem Maul reden, aber die Texte von FV lese ich immer aufmerksam und gern

Meine LG schimpfte immer: bäh Du hast ne Fahne, Du stinkst nach Alk, mittlerweile kann ich dies nachvollziehe und ich rieche bei anderen den Alk selbst und das, in Verbindung mit meinen SAUFGEDÄCHTNIS ist mir mittlerweile so wiederlich, daß ich schon aus diesem Grund heraus, für MICH, zu den alternativen Getränken greife und mir vergegenwärtige keinen Alkohol mehr zu mögen.
So ist mein ganz persönlicher Umgang mit dem Thema und soll auch keinen überzeugen oder animiern, ich wollt´s halt einfach mal zu Ausdruck gebracht haben.

LG aus Hessen Abi..


gepard Offline




Beiträge: 851

11.08.2007 19:12
#13 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Hallo Abi,

das geht mir auch so. Wenn ich bei anderen von weitem (oder gar aus der Nähe) die Alkoholfahne rieche, assoziiere ich damit meine eigene Geschichte und finds dann doppelt ekelig - das wiederum bestätigt mich immer in meiner Überzeugung, trocken bleiben zu wollen. Mittlerweile brauche ich ja längst keine Bestätigung mehr, aber am Anfang der Trockenheit wars hilfreich.


wastl33 Offline



Beiträge: 6

12.08.2007 07:38
#14 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Hallo nochmal!
Also wir müssen jetzt wohl zwischen einem - ich nenns mal: "positiven" und einem "negativen" Gedächtnis unterscheiden.
Positiv: Jemand bekommt Kontakt zu etwas daß er mit Alkkonsum verbindet und (sein Alkgedächtnis) verbindet etwas positives damit: Saufdruck entsteht.
(So wie bei gepard und Bitterlemon)
Negativ: Jemand bekommt Kontakt zu etwas daß er mit Alkkonsum verbindet und verbindet damit negative Erfahrungen (Übelkeit, Übergeben, Hangover etc..) und KEIN Saufdruck entsteht sondern Ablehnung.
(So wie bei Friesenvolker und Schweppes oder mein Ananassaft)
Könnte das so hinkommen? Was meint Ihr?
Gruß
Wastl


gepard Offline




Beiträge: 851

12.08.2007 09:39
#15 RE: Rückfallgedanken? Zitat · Antworten

Nicht wirklich. Ich hatte keinen Saufdruck, aber das Bitter Lemon war reine Gewohnheit (so wie jetzt Mineral-Zitron), und aus Gedankenlosigkeit, Leichtsinn, Übermut, Wurstigkeit, Scheißdrauf habe ich wieder Schnaps hineingemischt - der Beginn des Rückfalls (was ich gar nicht dramatisch sah). Ich habe mich dabei beobachtet, wie das Quantum wieder stieg und ich wieder im alten Trott angelangt war. Meine Reaktion: "Naja, dann muss ich bald noch mal aufhören." Ich trank dann aber noch Monate (Aufschieberitis im Sauftrott), bis ich noch mal rekapitulierte: "was hats gebracht? wo steh ich jetzt? wo wollte ich eigentlich hin? so gehts ja nun eben nicht! fühlte sich doch super an beim ersten Versuch!"

Nach dem Rückfall, beim zweiten Anlauf, klappte es aber; mit weniger Euphorie und mit ab und an mal Gedanken ans Trinken (öfter als beim ersten Versuch), zwar ohne Druck, aber mit Selbstermahnung "nein, nein, ist eh besser, nichts mehr zu trinken". Ich fühle mich jetzt sicherer - obwohl, das ist falsch ausgedrückt, denn beim ersten Mal fühlte ich mich ja sehr sicher, aber eben weil ich überhaupt nicht nachdachte bzw. die Erfahrung nicht hatte. Jetzt nach den Erfahrungen halte ich mich für viel weniger gefährdet als beim ersten Versuch, einfach weil ich die Situation kenne und besonnener bin, nachdenklicher, vernünftiger.


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