Nicht nur Du hattest beim Lesen eine Träne im Knopfloch. Ging mir grad genauso.
Auch wenn ich seit meiner Trockenheit weder ein Amt/Dienst übernommen habe, noch eine Partnerschaft eingegangen bin, kann ich sooo mitfühlen, was Du in der Vergangenheit er- und gelebt hast.
Ich finde es wirklich bewundernswert, wie Du dich erkennst und auch den Weg zurück zu den AA gefunden hast. Gehört mE auch eine ganz gehörige Portion Mumm dazu, sich und anderen sein eigenes Scheitern einzugestehen.
Trotzdem ist da noch der Widerspruch: Komm mir nicht zu nah, doch geh nicht weg! Unlösbar und zerstörerisch.
Oh, manno
das is jetzt aber echt gefährlich für mein Co-Herz gewesen....
Meiner einer EX macht es genauso und ist eigentlich gleichzeitig so ehrlich wie ihr Lotte und Markus und all die anderen, ....immer aber eben erst hinterher, wenn er es dann endlich verstanden hat, nach einer zerstörerischen Aktion ...die natürlich auch auf meinem Rücken ausgetragen wurde...
Liebe ist das eine...Zerstörung ohne eigentlich zerstören zu wollen das andere (Zerstörung leider auch meines Selbstwertgefühls, bin ja irgendwie von seiner Art mit mir umzugehen abhängig, weil er eine sehr wichtige Person in meinem Leben ist...)
Hätte ich besser nich lesen sollen weia...
in sofern, dass ich wieder mehr Verständnis bekomme und die Mauern möglicherweise anfangen zu bröckeln
ZitatGepostet von Max mX hi Markus, "Die Rolle des genesenen Alkoholikers . . " // Schade, genesenden Alkoholikers wäre besser gewesen.
Das sehe ich genauso lieber Max. Aber das war ja eben nicht meine Rolle. Meine Rolle war der starke, fertige genesene Alki. In Wirklichkeit war und bin ich der genesende.
Was meine Beziehungen betrifft, liegt noch ein schwieriger Lernprozess vor mir und viel Geduld. Manchmal fühle ich so, dass mir eine Abhängigkeit lieber ist, als alleine sein. Und ich habe mich entschieden, nun zu lernen, dass das falsch ist.
das habe ich schon hinter mir. Meine Erfahrung damit ist: in wie weit ich in einer Beziehung Abhängigkeit empfinde bzw. zulasse, hängt immer nur von mir selber ab, von dem was ich selber mitbringe, wie ich mich selber in der Beziehung verhalte.
Der Satz "Manchmal fühle ich so, dass mir eine Abhängigkeit lieber ist, als alleine sein" hätte von mir sein können. Mein Tipp für Dich ist, den Satz nochmal zu überdenken, denn in Wahrheit setzt er zwei Dinge miteinander in bezug, die nichts mit einander zu tun haben.
Bei aller Achtsamkeit der Sucht gegenüber: Wir tun uns keinen Gefallen, das weitere Leben in diesen Kategorien zu denken.
liebe Wilma, "....immer aber eben erst hinterher," // ach nee?!!! wenn er genau sehen kann, dass das Kind gerade eben in den Brunnen zu fallen dräut, dann haben sie plötzlich "Einsicht", mir kommen glatt die Tränen. Und du bist immer noch des Wahnsinns fette Beute! " . . wenn er es dann endlich verstanden hat," // Ich bestreite, dass er es nicht verstanden hatte, und zwar egal was und auch genau genug, und in jeder Phase, "aber meine zutrauliche Wilma gucke ich dann schuldbewusst mit Rehaugen an, auf dass sie wieder schmölze"?? Grüßle Max
aber was machte er denn daraus, wenn er verstanden hat?
Also was mich anging, als mir mein tun bewußt wurde, war ich ziemlich geschockt. Rehäuglein zu machen, war ich gar nicht mehr fähig, die waren viel zu verheult und verschämt, abgesehen davon, habe ich damit bei meinem Freund auch nicht die geringste Chance. Er mußte mir gar nicht erst sagen, dass ich da aber unbedingt etwas an mir verändern müßte (auch mit seiner Hilfe), damit unsere Beziehung für die Zukunft bestand haben würde. Meinem Freund sind seine Trockenheit und sein Leben viel zu wertvoll, um auf ewig in einer zerstörerischen Beziehung zu verbleiben.
Er weiß zwar aus eigener Erfahrung, was da in mir vor sich geht, d.h. aber auch nicht, dass er den Zirkus nun auf ewig mit machen will.
Es ist nicht einfach sich aus alten eingefahrenen Verhaltensmustern zu lösen und manchmal ist man auch noch blockiert, sie allein für sich zu erkennen. Ich habe sie erahnt, wollte es nicht wahrnahmen und bin furchtbar und schmerzlich auf den Hintern gefallen.
Ich persönlich habe doch hier an dieser Stelle wieder mal die Wahl. Entweder ich mache genauso weiter, wie ich es mein ganzes Leben lang schon gemacht habe oder werde auch hier mein Denken und Verhalten grundlegend verändern müssen. Dass das auf Anhieb nicht sofort klappt, ist meinem Freund, meiner Therapeutin und mir ganz klar.
Weil ich weiterhin ohne Alkohol zufrieden mit meinem Freund leben will, muss ich gar nicht lange nachdenken, was ich zu tun habe.
Hallo Lotte, meiner einer reagiert so wie du es beschreibst und ich glaub ihm das auch (und finde nicht Max, dass ich dabei auf irgendwas "reinfalle"...) Wir sind dann beide sehr betroffen und ratlos. Es läuft so ab: Ich versuche mich nach einer für mich verletzenden Aktion in Sicherheit zu bringen (hat meist mit Mißachtung zu tun) und er merkt erst durch meine Konsequenz, die mich leider dann schon viel (eigentlich zuviel:rolleyes Energie gekostet hat...man trennt sich ja nicht öfter mal einfach so dass etwas nicht richtig gelaufen sein muß... Er sagt, er ist in seinem Leben selbst so behandelt worden und auch nicht beachtet...es war völlig egal was er machte, auch schon als Kind..interessierte niemanden.
Es ist auf jeden Fall danach immer irgendwie besser geworden, was die vorgefallene Sache betraf...
bis dann wieder eine neue Aktion von ihm kommt...eben GERADE wenn es sehr schön ist..
Und ich hänge ständig dazwischen... zwischen verstehen und ihn eigentlich lieben (wir passen eigentlich recht gut zusammen) und mich in Sicherheit bringen, mich aus seinem "Experimentierfeld" herausnehmen...aus Selbstschutz..
Im Moment ist mal wieder "Schluß" (mit lustich ) und habe die Befürchtung es geht für mich diesmal nicht mehr zurück, gefühlsmäßig...
liebe Wilma, " . . glaub ihm das auch (und finde nicht Max, dass ich dabei auf irgendwas "reinfalle"...)" // Ich würde ihm das ebenfalls glauben, und nicht reingefallen sein, des Lebens Formen sollen ja recht bunt sein. Allerdings würde ich nach dem 13. - 23.-sten Mal stutzig werden. Dann käme eine Rückfrage ob er das immer so weiter so selbstbezogen macht, ohne mich zu berücksichtigen. Dann käme die Antwort, 'aber nicht doch es war ja ganz anders'. Dann meine Frage na wie denn anders?!! Und wenn dann eine Antwort käme von wegen verkorkster Kindheit und Jugend usw., dann würde ich ihn darauf hinweisen dass er inzwischen längere Jahre Zeit hatte sich zu überlegen dass außer ihm selber auch noch eine gewisse Wilma auf der Welt wäre. Und je nach Erheblichkeitsgrad meiner Liebe wäre dieselbe dann nach 13 - 23 Mal Pleite eine solche gewesen. Das hat mit reingefallen eigentlich nichts zu tun, was ich hiermit versachlichend geändert sehen möchte, Gruß Max
dein Werdegang bei den AA ist ja beängstigend. Hat dir bei den AA nie jemand gesagt du sollst einen Gang zurückschalten?
Hat dir deine Freundin nie gesagt das du ihr mehr Freiräume lassen sollst?
Du fällst von einem Extrem in das nächste. Besteht die Gefahr das sich das selbe in grün wiederholt?
Ich habe festgestellt, daß es viele Vorteile hat sein Leben auf mehrere Standbeine zu stellen und sich nicht auf eine Sache zu versteifen. Wenn ein Standbein wegbricht habe ich immer noch die anderen Standbeine.
ZitatGepostet von Merryl das habe ich schon hinter mir. Meine Erfahrung damit ist: in wie weit ich in einer Beziehung Abhängigkeit empfinde bzw. zulasse, hängt immer nur von mir selber ab, von dem was ich selber mitbringe, wie ich mich selber in der Beziehung verhalte.
Das hört sich klug an, ist aber in der Praxis nicht immer so einfach umzusetzen. Zur Veranschaulichung ein Dialog aus der Anfangszeit der Beziehung:
Sie ruft von der Arbeit an: „…schade, dass Du heute wieder zu Deinem AA-Meeting gehst. Es ist so schönes Wetter und ich wäre so gerne mit Dir zum See gefahren.“
Ich: „Ach weißt du, so schlimm ist es nicht, wenn ich da einmal fehle. Was Neues werde ich heute eh nicht erfahren, lass uns also zum See fahren. Du bist mir doch zehnmal wichtiger, als die alten Knacker aus dem Meeting.“
Oder
Sie: „Ach, ihr geht also nach der Therapie mit der Gruppe noch ein Eis essen? Anderenfalls hätten wir uns das Deutschlandspiel beim Public-Viewing anschauen können.“
Ich: „Wenn ich gewusst hätte, dass dir das Spaß macht, hätte ich gar nicht erst zugesagt, für die Eisdiele. Ich werde es absagen.“
Wie man sieht, habe ich da Prioritäten gesetzt, die man durchaus in Frage stellen kann. Im Moment der Entscheidung schienen sie mir richtig. In der Nachbetrachtung könnte man auch sagen, dass ich mich in eine Abhängigkeit begeben habe und meine eigenen Interessen hinter ihre gestellt habe. Am Folgetag hätte man auch zum See fahren können und trotz Eisessen mit der Therapiegruppe hätten wir es noch locker zur zweiten Halbzeit geschafft.
ZitatGepostet von Merryl Der Satz "Manchmal fühle ich so, dass mir eine Abhängigkeit lieber ist, als alleine sein" hätte von mir sein können. Mein Tipp für Dich ist, den Satz nochmal zu überdenken, denn in Wahrheit setzt er zwei Dinge miteinander in bezug, die nichts mit einander zu tun haben.
Mir ist klar, dass diese Denkweise nicht hilfreich für mich ist. Deinen Tipp habe ich allerdings nicht verstanden. Wie meinst Du das, dass die beiden Dinge nichts miteinander zu tun haben?
ZitatGepostet von Merryl Bei aller Achtsamkeit der Sucht gegenüber: Wir tun uns keinen Gefallen, das weitere Leben in diesen Kategorien zu denken.
Da gehe ich absolut konform mit Dir. Und ich werde zukünftig einen anderen Weg wählen. Es fehlt mir schlicht und ergreifend auch an Erfahrung. Dieses war meine erste Beziehung, die ich von Anfang bis Ende nüchtern erlebte. Beziehungserfahrungstechnisch bin ich quasi noch ein Teenager. ;-)
ZitatGepostet von Ralfi dein Werdegang bei den AA ist ja beängstigend. Hat dir bei den AA nie jemand gesagt du sollst einen Gang zurückschalten?
Nein, dafür habe ich meine Rolle wohl zu gut gespielt. Die Freunde am Tisch empfanden mich wohl als freundlichen, bescheidenen und bodenständigen Genesenden, der sich sehr engagiert für die Gruppe.
ZitatGepostet von Ralfi Hat dir deine Freundin nie gesagt das du ihr mehr Freiräume lassen sollst?
Das gab es schon, wurde aber von mir falsch verstanden. Ich empfand es als Ablehnung und reagierte mit Klammern…
ZitatGepostet von Ralfi Du fällst von einem Extrem in das nächste. Besteht die Gefahr das sich das selbe in grün wiederholt?
Das hoffe ich nicht, will es aber nicht ausschließen. Es kommt wohl sehr darauf an, wie viel ich wirklich aus der letzten Erfahrung gelernt habe und wie mir die Umsetzung dieser Erfahrung gelingt.
ZitatGepostet von Ralfi Ich habe festgestellt, daß es viele Vorteile hat sein Leben auf mehrere Standbeine zu stellen und sich nicht auf eine Sache zu versteifen. Wenn ein Standbein wegbricht habe ich immer noch die anderen Standbeine.
Diese Theorie hatte ich auch für mich aufgestellt und war auch gewillt, mich daran zu halten. Manchmal läuft das Leben aber anders. Als Beispiel dafür möchte ich noch mal auf die Dialoge verweisen, die ich unter Merryls Zitat gestellt habe. Sicher werde ich das in meinem nächsten Leben besser machen.
Vielen Dank an alle, die mir auf meinen Beitrag geantwortet haben. Ich habe gestern den ganzen Tag am Rechner verbracht und habe regelrechte Gefühlsgebirge erlebt. Mit soviel und vor allem soviel positiver Resonanz hätte ich nie gerechnet. Ihr habt mir viel Mut und Lebensenergie gegeben. Obwohl ich auch schon daran zweifelte zeigt mir das, dass auch diese Gemeinschaft hier funktioniert.
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Saufnix-Chat
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macht es genauso und ist eigentlich gleichzeitig so ehrlich wie ihr Lotte und Markus
und all die anderen, 
weia...
wenn er genau sehen kann, dass das Kind gerade eben in den Brunnen zu fallen dräut, dann haben sie plötzlich "Einsicht",
mir kommen glatt die Tränen.
Energie gekostet hat...man trennt sich ja nicht öfter mal einfach so
!
