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Saufnix  
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Dieses Thema hat 47 Antworten
und wurde 4.122 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 14:22
RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Ich bin 31, Kaufmann und in absehbarer Zeit Jurist, ich habe drei Sprachen gelernt und komme aus gut bürgerlicher Familie. Trotzdem versuche ich seit 7 Jahren total erfolglos mir diesern regelmäßig zwischen zwei und zehn Wochen auftauchenden und zwischen 3 und 5 Tagen dauernden Suffanfälle zu bekämpfen.

Bei meinem Hausarzt war ich schon, der weiß Bescheid. Hatte dann regelmäßig Termine bei ihm und einem Psychotherapeuten. Nachdem es eine Weile ganz gut mir lief kam wieder der Effekt der ja wohl große Teile der Alkis betrifft: Ich doch nnicht, ist doch alles völlig übertrieben. Ach was, in Wirklichkeit habe ich doch alles unter Kontrolle.

Jetzt muss ich es aber loswerden, da ich ja demnächst arbeiten werde und das ist ja keinesfalls in dieser Form miteinander vereinbar.

HILFE!!!!


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

15.09.2006 14:45
#2 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

moin BernW,

willkommen hier im Forum.
Du scheinst dir ja deiner Suchtproblematik bewusst zu sein........Ich war Spiegeltrinkerin, immer einen gewissen Pegel)ich kann nur abstinent leben, um nicht mehr in die Suchtfalle zu tappen. Für mich hieß das, Suchtberatung, Therapie, Selbsthilfegruppe.
Kenne diese Gedanken auch, "wie, es ist doch alles nicht so schlimm." Aber wenn du schon 7 Jahre kämpfst solltest du vor dem Alk kapitulieren oder?
Wünsche dir viel Kraft

Gruß
Bärbel


Faust Offline




Beiträge: 5.519

15.09.2006 15:00
#3 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Hallo, BernW,

auch von mir ein Willkommen hier.

Diese Trinkweise kenne ich nur zu gut.
Hausarzt und Psychotherapeut - gut und schön.

Die professionellen Helfer sind Suchtberatung,
Therapieeinrichtungen und Selbsthilfegruppen.

Die fast 20 Jahre, die bei mir dazwischen lagen,
bis ich es akzeptiert habe und das Richtige tat,
kannst Du Dir sparen - wenn Du willst.

LG
Bernd


BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 15:00
#4 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Das hätte ich schon vor Jahren tun sollen. Aber die "hätte's" sind ja alles bloß Schall- und Rauch. Entscheidend ist ja nicht was ich tun könnte sondern tun werde.

Und das frage ich mich jetzt gerade: Natürlich muss jeder für sich selbst herausarbeiten was für ihn die geeignete SHG ist, aber ich kann mir leider so gar nichts drunter vorstellen. Die Internetpräsenzen der AA, Guttempler und des blauen Kreuzes (das sind die drei, die in der Nähe von mir sind)sind so nichtssagend finde ich. Welche hast Du denn genutzt? Alleine schaffe ich es jedenfalls nicht mehr, denn nach jedem Suff-Exzess (man sollte die Dinge beim Namen nennen) schwört man sich ja "nie wieder". Hat nicht funktioniert, als muss was anderes her. Aber das MUSS jetzt vorbei sein.


BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 15:01
#5 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Danke für die schnellen Antworten. Mir geht es grad beschissen, Tag 2 eben.


Faust Offline




Beiträge: 5.519

15.09.2006 15:03
#6 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Und gleich noch einmal:

Ein paar Gruppenbesuche wirst Du wohl investieren müssen,
probieren geht über studieren.

LG
Bernd


BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 15:17
#7 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Das werde ich auch tun. Einer unser Bibliothekare ist auch dazu verdonnert worden, von der Uni. Das weiß ich, weil ich mich regelmäßig mit ihm unterhalte. Da lernt man sich mal unter ganz anderem Aspekt kennen. Wenn ich mich richtig erinnere ist der zum blauen kreuz und auch erfolgreich. Vielleicht sollte ich den Mal ins Vertrauen ziehen und fragen, was er so von den einzelnen Beratumgsstellen hält.


BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 15:19
#8 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Weitere 20 Jahre würde ich mir echt gern sparen.....


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

15.09.2006 15:19
#9 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Hallo und auch ein willkommen von mir.

Selbsthilfegruppen würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen. Probiere es einfach aus.

Wie sie heißen, ist meiner Erfahrung nach völlig egal. Entscheidend ist die Zusammensetzung der Gruppe. Gehe einfach hin. So habe ich es gemacht. Egal, ob es Dir schlecht oder gut geht. Egal ob Dir die Leute gleich auf Anhieb gefallen, ob Du verstehst wovon sie reden.

Hab Geduld. Alles dauert seine Zeit.

Ärzte und Therapeuten sind das eine. Die Menschen, die Dir in SHG's begegnen, ihre Geschichten, ihre Erfahrungen, sind das andere. Dort haben alle die gleiche Erkrankung wie Du. Nur selbst Betroffene können Dich wirklich verstehen.

Mutze die Erfahrungen anderer. Vorausgesetzt Du akzeptierst Deine Erkrankung und die Tatsache, dass Du mit Deiner Erkrankung nichts besonderes bist und bei Dir nicht alles ganz anders als bei anderen.

Zitat
Entscheidend ist ja nicht was ich tun könnte sondern tun werde.



Richtig. Mein Vorschlag, nutze die Erfahrungen anderer und erspare Dir damit eine weitere Leidenszeit.

[ Editiert von Lotte01 am 15.09.06 15:20 ]

[ Editiert von Lotte01 am 15.09.06 15:34 ]


BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 15:36
#10 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Hi Lotte,

Es scheint absolute Übereinstimmung hier darüber zu bestehen, dass die SHG's das sind was am meisten hilft. Und ich glaube, Du hast Recht: Nur ein Suchtkranker kann wirklich verstehen wie man sich fühlt.... Ich glaube nicht, dass nicht- kranke das kapieren. Du hast mit nochwas Recht: Man sollte die Krankheit ernstnehmen aber nicht hochstilisieren und sich selbst für nicht was Besonderes nehmen: Geschätzte Anzahl Alkoholkranker in der BRD: 1,6 Mio. wenn ich das richtig in Erinnerung haben. Andere haben den Ausstieg ja schließlich auch geschafft: Es gibt also Hoffnung!


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

15.09.2006 15:48
#11 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Zitat
Es scheint absolute Übereinstimmung hier darüber zu bestehen, dass die SHG's das sind was am meisten hilft



Oh nein, Die SHG's helfen dir nicht, trocken zu werden oder zu bleiben. Sie können dich nur unterstützen.Das Einzige, das wirklich hilft, ist deine Bereitschaft, dem Alkohol keinen Raum mehr zu geben.
Hier spricht man gerne von der bedingungslosen Kapitulation.
Das ist der Moment, in dem dir klar wird, dass du im Grunde keine Chance gegenüber dem Alkohol hast und diese deshalb auch nicht nutzen mußt
Wann dieser Moment kommt, das kann dir auch keiner sagen.
Bei einigen sicherlich erst, wenn alles weg ist. Familie, Freunde,Job, Zukunft.
Bei vielen anderen schon früher. Hängt von dir ab.
Das wird nicht leicht, weil es zwar nicht schwer ist, mit dem Trinken aufzuhören, aber verdammt schwer, nicht wieder anzufangen.

Jörg


BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 16:07
#12 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Hattet ihr auch diese extreme Sozialphobie nach einem Suff? Tagelanges Verstecken in der Wohnung wenn man nicht gerade dringendes zu tun hat?


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

15.09.2006 16:07
#13 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Was Spieler geschrieben hat, kann ich nur voll unterstützen.

Bedingungslose Kapitulation nicht nur vor dem Alkohol (denn gegen ihn zu kämpfen hat keinen Sinn), sondern auch vor der Tatsache, dass man zwar nicht wieder anfangen will zu trinken, doch bei all seiner Intelligenz und bisherigen Lebenserfahrung nicht die geringste Ahnung hat, wie man das machen soll.

Ich selbst konnte mir die Alternative ohne meinen Stoff zu leben gar nicht mehr vorstellen, obwohl ich mir doch nichts auf der Welt wünschte, als ohne Alkohol leben zu können.

Als ich vor genau 13 Monaten beschloß nicht mehr zu trinken und mir ein Leben aufzubauen, in dem Alkohol keinen Platz mehr hat, war ich sehr verzweifelt. Hatte nicht die geringste Ahnung, was jetzt zu tun ist.

Ich für mich habe dann einfach gemacht was andere mir sagten, was ich tun sollte. Die anderen waren Ärzte, Therapeuten und vor allem die, die schon wußten wie es geht, weil sie es selbst durchlebt hatten und schon trocken und zufrieden lebten.

Ich war so am Ende, wäre sogar zum Nordpool gelaufen und hätte Kopfstand gemacht, wenn man mir gesagt hätte, dadurch würde ich trocken werden. Nichts hätte ich infrage gestellt, Hauptsache ich muß nicht mehr trinken.


Faust Offline




Beiträge: 5.519

15.09.2006 16:13
#14 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von BernW
Hattet ihr auch diese extreme Sozialphobie nach einem Suff? Tagelanges Verstecken in der Wohnung wenn man nicht gerade dringendes zu tun hat?



Ja, aber auch das wird wieder anders - ohne den Stoff.

LG
Bernd


BernW ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2006 16:15
#15 RE: Tag 2 Zitat · Antworten

Hi Lotte,

genau das Problem haben wir wohl alle. Der Trinker dürfte wohl derjenige sein, der es am meisten haßt. Man hat nur echt keine Vorstellung davon, wie das funktionieren soll. Insbesondere da der Alkohol ja einer der maßgebenden Faktoren und Zeitvertreib in den letzten Jahren war. Da muss man wohl was anderes an die Stelle des Alkhol setzen. Mir ist das in längeren Trockenphasen (dmit meine ich mehr als 6 Wochen) schon mit Sport gelungen. Vielleicht sollte ich da wieder anknüpfen.... Bin Mitglied im Fitness-Studio... Hast Du Dir irgend ein neues Hobby gesucht oder ähnliches?


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