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Saufnix  
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Dieses Thema hat 226 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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gepard Offline




Beiträge: 851

21.07.2006 02:05
#31 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von polar
du musst für dich herausfinden WARUM du säufst und das dann ändern.

anders wirst du nie zufrieden, ob trocken oder nass.

LG

rolf[/b]



Ich frage mich manchmal, wie wichtig es ist, die Gründe herauszufinden. Ich muss sagen, dass ich noch kaum meine Gründe für das Trinken erforscht habe, außer mir ein paar Mechanismen bewusst zu sein, die das Trinken aufrecht erhielten bis später immer mehr die Abhängigkeit selbst der Hauptgrund für das Trinken wurde.

Ich denke mir, Hauptsache ich habe den Schritt des Trockenwerdens damals endlich getan. Auch schön zu erleben, dass ein alkoholfreies Leben möglich ist, ohne zu schmachten. (Schmachten tu ich jetzt manchmal wegen Nikotinentwöhnung - obwohl ich schon bei Tag 166 bin!)
Wenn ich daran denke, wie sehr und wie lange ich mir das gewünscht habe, ein Mensch zu sein, der keinen Alkohol trinkt - da bleibe ich echt gerne trocken, und zwar für immer!

Oder?

Ich hatte früher mal so Gedanken: Wenn ich mal in Pension bin, dann trinke ich wieder. Oder wenn ich so viel im Lotto gewinne, dass ich nicht mehr arbeiten muss. Oder sogar: in irgendwelchen Sommerferien werde ich mal wieder trinken und rechtzeitig vor Ende der Ferien wieder trocken sein.

Bei mir scheint es darum zu gehen, dass ich nur trocken etwas auf die Reihe kriege. Trinken wäre nur in Frage gekommen (nach den dummen Gedankengängen), wenn ich nichts mehr zu erledigen gehabt hätte oder keine Pläne mehr für das weitere Leben hätte. Ganz schön blöd! Wo es doch trocken so gut geht, dann wäre ja sogar das Nichtstun auch trocken gut. Aber zum Glück habe ich sowieso noch viel vor.


Randolf Offline




Beiträge: 1.177

21.07.2006 11:52
#32 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Hallo,

jeder wie er's braucht.Ich habe mich auch nicht um Analyse geschert als ich den Alk aufgegeben habe.
Erst nach zwei Jahren Trockenheit bin ich zu einer Psychologin und habe meine Vergangenheit aufgerollt.Ging dabei nicht ums Trinken, aber natürlich kam es auf den Tisch, da es ja zusammen mit anderen Drogen doch ein Vierteljahrundert Teil meines Lebens war.
Kurzum: ich sehe meine Vergangenheit nun klarer und kann sehen, wie die Dinge zusammenhängen.
Aber meiner Abstinenz hat es weder genutzt noch geschadet, im Sinne von freier oder zufriedener sein.

Das war ich schon vorher.

So long

Randolf


Matthias53 Offline



Beiträge: 318

21.07.2006 19:05
#33 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Ein Suchtmittel ist stets ein Ersatz für etwas, was ich wirklich brauche. Ein Süchtiger weiss aber garnicht, was er wirklich braucht, sonst wäre er ja in der Lage, es sich zu besorgen.
Wer meint, er müßte erstmal die Gründe kennen, um trocken zu werden, der wird niemals aufhören ... Denn diese Dinge liegen ja im Verborgenen.

Somit ist die Voraussetzung der Genesung, Trockenheit. Also die Entgiftung. Erst dann besteht die Chance, die Zusammenhänge zu erkennen. Wer aber meint, er brauche bloss aufhören mit dem Suchtstoff und ändert nicht sein Verhalten, der wird über kurz oder lang wieder rückfällig oder er wechselt einfach das Suchtmittel.

Beispiel rauchen: wer statt zu rauchen Süßigkeiten ißt, ändert nichts am Verhalten sondern nur das Mittel, statt Nikotin und Teer, Zucker pur und Verfettung. Statt also sein Leben so zu verändern, dass es Spass macht, rauchfrei zu leben, wird das Suchtloch einfach mit anderen Sachen vollgeschmissen. Man bleibt weiterhin im Defizit, bleibt Opfer, übt Verzicht, zumindest fühlt man sich als "Verzichtler". Aber wer sich bewegt, wer sich auf gesunde Weise belohnt, wird weder Übergewicht bekommen, noch Zuckerfutterer werden und trotzdem Rauchfrei bleiben.

Ein Beispiel von mir: ich war 3 Jahre trocken, als ich in einer Therapiestunde erkannte, warum ich zu Hause trank und nicht in der Kneipe. Das war etwas, was mir immer ein Rätsel war. Was erreichte ich mit dem Alkohol zu Hause? Ich erreichte, dass meine Familie mir die Wohnung überliess und "flüchtete". Das bedeutet, sie gingen einkaufen, zu ihren Freundinnen etc. und mir "gehörte" die Wohnung. Ich verschaffte mir ein eigenes Revier mit Hilfe des Alkohols, weil ich niemals gelernt hatte, es mir nüchtern zu besorgen. Ich hatte immer gelernt, dass mir nichts gehört und zusteht und dass es edel und gut sei, selbstlos zu sein. Der Alkohol verschaffte mir aber den Platz, den ich mir wünschte, den ich mir nüchtern nicht besorgen konnte.

Als ich das dem Therapeut sagte, meinte dieser, das ist ja wunderbar, dass Du das erkannt hast. Du bist nun 3 Jahre ohne Alkohol und wie machst Du es jetzt, dass Du Dein Revier hast? Ich dachte nach und sagte: Scheisse. ---- Ich mecker. Ich komme nach Hause und mecker, dass meine Tochter das Fahrrad nicht in den Keller gebracht hat, dass die Schuhe nicht da stehen, wo sie hingehören usw. Die Folge: sie verpieseln sich, wenn ich nach Hause komme.

Oh Mann, trocken, aber ein Stinkstiefel, genausowenig beliebt wie nass. Und ich erkenne, ich besorge mir etwas, was ich eigentlich brauche. Das geht auch in netter Form. Ich brauche heute nur merken, dass ich mich zurückziehen möchte und die Familie darum bitten, mich eine Zeit in Ruhe zu lassen.

Das ist nur ein Beispiel aus meiner Geschichte. Aber es macht deutlich, dass ohne therapeutische Arbeit wohl eine gewisse Art von Trockenheit erreicht werden kann, allerdings könnte man sagen, eine egozentrische, staubtrockene, stinkige Art der Trockenheit ist daher nicht so selten unter den Suchtis.

Und wenn ich hier im Forum so die Tonart untereinander mitbekomme, kann ich nur sagen, kommt mir bekannt vor. Hauptsache trocken.



Und noch etwas: mit grübeln werden diese Dinge nicht zugänglich. Erst mit der Zeit durch Gruppen- und Therapiearbeit und der Beobachtung, wann sich der Alkoholgedanke meldet bzw. wann ich Trauer, Wut, Ärger empfinde, lerne ich die Zusammenhänge kennen, wenn ich den Mut zur Ehrlichkeit habe und nicht dem Zwang zur Selbstrechtfertigung und Beschuldigung anderer unterliege.

Deshalb: lange Fragen ist eine Form der alkoholischen Knotenbildung im Gehirn und in der Seele.

Matthias

[ Editiert von Matthias53 am 21.07.06 19:13 ]


Heizer Offline




Beiträge: 1.025

21.07.2006 19:38
#34 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Hallo Matthias,

deine Ausführung hat mich sehr berührt.... und zum Hinschauen animiert...

Gruß

Heizer


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

21.07.2006 22:50
#35 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Hallo Matthias,

ich finde deinen Beitrag sehr gelungen.

Über einen Satz bin ich trotzdem "gestolpert":

Zitat
Und wenn ich hier im Forum so die Tonart untereinander mitbekomme, kann ich nur sagen, kommt mir bekannt vor. Hauptsache trocken.



Hast du hierfür auch Beispiele? Ich kenne genügend andere Foren in denen die Tonart bedeutend schlechter ist. Wenn jemand schlecht drauf ist darf er dies seiner Umwelt durchaus zeigen. Es ist nicht gesund alles "hinunterzuschlucken" wie früher. Erst wenn dies gehäuft auftritt wird ist es Zeit einmal genauer hinzusehen.

Gruß Ralf


apfelsaft Offline



Beiträge: 256

22.07.2006 11:23
#36 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

moin leuts,
vielen dank für alle kommentare! es waren bzw. sind sehr sehr viele denkanstösse dringewesen die ich wohl des häufigen noch mals nachlesen werde. rückblickend auf diese erste woche der abstinesz, trockenheit oder gar trinkpause (ich kann mich da nicht festlegen) war es gar nicht so schlimm, was wohl an der sogenannten anfangseuphorie liegen mag. ist aber nicht weiter schlimm.ich nutze diese eben so lange sie anhält und stelle mich den dann noch kommenden situationen eben auf andere weise. ich hatte natürlich häufig den drang zu trinken. (saufdruck) oder wie man das was bezeichnet. festzustellen war das dieser primär in den momenten auftrat, als ich mich belohnen wollte, heisst die positiven gefühle durch die droge alkohol zu verstärken. auch das war es was mich vor einem jahr wieder in den strudel des trinkens brachte. ich habs halt ausgesessen....lob, belohnung, anerkennung, gemocht werden oder geliebt werden vielleicht liegen da so die ein oder anderen defizite. da war der "nette" freund alk allzeit bereit und ich war für mich der tolle erfolgreiche typ.

schönes we und gute 24h
markus


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

22.07.2006 11:37
#37 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Hallo Matthias,
ich habe selten eine so treffende und ehrliche Beschreibung gelesen. Da kann ich auch nix mehr zu schreiben EINFACH STEHEN- und SACKENLASSEN. Toll
Liebe Grüße
Tina


felidaela Offline




Beiträge: 796

22.07.2006 12:28
#38 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Hi Matthias,

auch mir kommen deine Gedankengänge bekannt vor. Will auch immer wissen, warum.


Zitat
Das geht auch in netter Form. Ich brauche heute nur merken, dass ich mich zurückziehen möchte und die Familie darum bitten, mich eine Zeit in Ruhe zu lassen.




Das ist dann der eindimensionale Weg. Schön, wenn da dann schon die Lösung vorlugt.

Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Was, wenn du - dann allein - das Gefühl hast, durchzudrehen? Oder es kommt nicht an, dieses Abschalten, weil es zeitlich begrenzt ist und deswegen jetzt schnell her muss?

War eher rhetorisch gefragt, weil man dann eben an der Stelle weiter machen sollte - klar


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2006 12:35
#39 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

@Markus,

ich weiss nicht ob mich hätte trocken denken können. Ich hab so lange getrunken, bis ich die Erfahrung, daß es mir immer schlechter davon ging, nicht mehr vor mir selbst verleugnen konnte. Und ich hab mir diese Erfahrung lange verleugnet, denn ich war ein überzeugter Trinker, Trinken und Drogen waren für mich unabdingbare Bestandteile meiner Identität.

Ich konnte das Gute durchs trinken am Ende nicht mehr toppen - das Gefühl ging bei den ersten Schlucken hoch, aber die Gier nahm mit dem Saufen weiter zu - immer weiter toppen - bis es zwangsläugfig zur Enttäuschung wurde, weil da war einfach nix mehr ausser besoffen sein. Naja, und ein Scheisstag wurde durchs Trinken dann natürlich auch nicht mehr besser

Dann gabs noch die Tage, da hörte ich nach wenigen Bieren auf, die waren eigentlich toll, den Zustand hätte ich eigentlich öfter haben wollen, aber da hätte ich immer aufhören müssen wenns grade am schönsten war...hätte ja was verpassen können, wer weiss denn schon obs nicht noch schöner geht, ausgerechnet heute...die Sehnsucht es krachen zu lassen war jedenfalls weiterhin dadurch genährt.

Und es gab noch die drei Tage in der Woche an denen ich mit schöner Regelmässigkeit gar nix getrunken habe...

Jedenfalls, je länger ich gesoffen habe, desto häufiger endete das Trinken damit, daß ich mich darüber geärgert habe, ich hab mich nur lange standhaft geweigert, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Aber irgendwann war der Gegensatz zwischen meinen nüchternen Tagen und meinen Sauftagen gross genug, daß ich mich für eines von beidem entscheiden konnte.

Die Erfahrung, daß im Saufen eigentlich gar keine Hoffnung für mich steckt, sonderen es immer erst mit dem Nüchternwerden für mich besser wird, die musste ich dennoch erst machen und FÜHLEN...und dazu musste ich vermutlich so lange saufen bis es mir wirklich vom saufen immer schlechter ging, sprich ich musste lange genug trinken, um überhaupt ganz aufhören zu wollen.

Das hat mich dann allerdings auch von jeder Versuchung, noch mal damit anzufangen gründlich geheilt. Für mich wäre es nicht "natürlich", das Trinken nochmal zu versuchen, ich müsste mich überwinden. Und, es ist meine Erfahrung, ich musste sie selbst machen und niemand hätte mir diese Erfahrung vermitteln können.

In diesem Sinne - ich kann Dir meine Erfahrung auch nicht vermitteln, wünsche Dir jedoch daß es bald "schnackelt".

der minitiger

[ Editiert von minitiger2 am 22.07.06 12:50 ]


felidaela Offline




Beiträge: 796

22.07.2006 12:52
#40 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Zitat
da hätte ich immer aufhören müssen wenns grade am schönsten war...hätte ja was verpassen können, wer weiss denn schon obs nicht noch schöner geht, ausgerechnet heute




Genau das isses! Bei allem!!!! Ein Ende finden, loslassen! Ob im Glück oder im Elend. Jede Gefühlsregung geht vorbei, alles Schöne geht zu Ende aber eben auch aller Mist.

Und da Markus, fehlt dir die Geduld. Ich kann so gut verstehen, was du schreibst, das mit dem Fahrrad....

Es scheint schier zum Verrücktwerden. Aber wie kommt man da raus?

Wie Mini schon sagte, man kann es sich nicht herdenken und eigentlich auch nicht vermitteln. Es ist sauschwer und deshalb muss man ganz dringend da raus wollen, sonst reicht die Kraft nicht (die Leere zu ertragen, bis sie gaaaanz langsam volltröpfelt).

So habe ich es jedenfalls erlebt und bin längst noch nicht durch.


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

22.07.2006 14:02
#41 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Zitat
festzustellen war das dieser primär in den momenten auftrat, als ich mich belohnen wollte, heisst die positiven gefühle durch die droge alkohol zu verstärken. auch das war es was mich vor einem jahr wieder in den strudel des trinkens brachte. ich habs halt ausgesessen....lob, belohnung, anerkennung, gemocht werden oder geliebt werden vielleicht liegen da so die ein oder anderen defizite.



Hi Markus !

Ich glaube, es geht beim Trinken primär darum, seine Gefühlswelt verändern zu wollen.
Irgendetwas, was man denkt im Moment so nicht aushalten zu können. Und zurückzugreifen auf die früher bewährte Methode
"trinken".
Nur ... irgendwann taugts halt nicht mehr.
Und man hängt drin in der Spirale.

Mich hat es anfänglich bei meiner Abstinenz nicht wirklich interessiert, aus welchen Gründen ich denn getrunken haben könnte, denn Gründe hab ich mir ja auch zusammengebastelt.
Erst später nach einiger Zeit Trockenheit machte ich mich an die "Leichen im Keller".

Für mich war erstmal wichtig, nicht mehr trinken.
Und das konnte ich, weil ich merkte, es geht mir damit nicht mehr gut.
Das da ein generelles Defizit da ist, irgendwelche Spannung nicht aushalten zu können/wollen, mit der schnellen Lösung Alk, das ist klar.
Das haben wir Alkis wohl nicht gelernt, das auch mal was auszuhalten.
Aber ich kann sagen für mich, das ich seit ich nicht mehr trinke, solche tiefen Tiefs, Selbstmitleidsbadend gar nicht mehr kenne.
Das ich Möglichkeiten habe, Entscheidungen treffen kann.
Und nicht rumhänge und mich selbst bedauere, und darauf erst mal einen trinken muß.
Verantwortung übernehmen kann für mich.

Gruß
Bea


apfelsaft Offline



Beiträge: 256

25.07.2006 21:36
#42 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

moin leuts,

ich hatte mich gestern abend kurzfristig entschlossen in ein meeting zu gehen, was bei uns in köln recht einfach ist da sich jeden tag irgendwo eine gruppe zusammenfindet. es war provilaktisch angedacht, so das ich nicht auf dumme gedanken komme.

ein teilnehmer erzählte von seinen vermeintlichen saufdruck anfällen. (er war bier und wein trinker)jetzt ein bier usw. ihr kennt das ja... nun seine druck attacken basierten in erster linie auf dem durst-gefühl (sicher war die wirkung der droge auch im spiel). er war eben programmiert wenn er durst hatte bier zu trinken. und das geht mir ähnlich. heute abend war wieder so ein moment: ein kühles leckeres bier, das wärs jetzt. nun ich habe eine kühle leckere apfelschorle aufgemacht und die flaschen 0,5 in 2 zügen leer gekippt. und der gedanke ans bier war rasch wie weggeblasen. der drang zu trinken, aus dem durstgefühl heraus ist wohl nur ein kleiner aspekt in einer trinker-karriere aber das resultat daraus heisst für mich nun immer ne flasche wasser dabei zu haben.

markus


Matthias53 Offline



Beiträge: 318

31.07.2006 11:20
#43 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Hallo Apfelsaft,

das "Saufen aus der Flasche" habe ich mir abgewöhnt, auch wenn es kein Alkohol ist. Saufen ist was für Tiere. Ich lasse mir ein Glas geben (möglichst kein Bierglas ...) und ich schütte es auch nicht mehr runter. Mehr als 0,2 l Flüssigkeit pro 15 Minuten kann der Körper nicht aufnehmen. Der Rest läuft durch.

Es ist auch der gepflegte Umgang mit sich selbst, der mich von meinem Saufprogramm genesen lässt.

Und was die anderen Fragen, Kommentare usw. betrifft zu meinen vorherigen Stellungnahmen. Es war einfach nur ein praktisches Beispiel aus meinem Leben. Wie gesagt, nur eins, und es soll halt helfen, dass jeder seine Schularbeiten selbst machen muss.

Gruss
Matthias


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

31.07.2006 22:58
#44 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Hallo Matthias,

wenn ich bei dieser brütenden Hitze mit dem Fahrrad unterwegs bin, habe ich eine Flasche Mineralwasser dabei und niemanden in der Nähe, der mir ein Glas geben könnte. Wenn ich Durst habe, trinke (nicht: saufe) ich das Wasser aus der Flasche und zwar soviel wie ich brauche, um meinen Durst zu stillen. Darin sehe ich keinesfalls eine Vernachlässigung des gepflegten Umgangs mit mir selbst. Zu Hause benutze ich Gläser, habe ich aber seit jeher getan.

Auch finde ich, dass du die Ex-Raucher, die jetzt Süßigkeiten essen (ich zähle auch dazu) zu hart oder pauschal beurteilst. Ich habe mit der Jahrzehnte dauernden Gewohnheit des Rauchens freiwillig aufgehört, habe mein Leben schon länger so verändert, dass es Spaß macht, bewege mich jetzt mehr als zuvor und esse zusätzlich zu meiner vorher ausschließlich gesunden Ernährung nun viele, viele Süßigkeiten. Trotzdem finde ich nicht, dass ich damit ein Suchtloch voll schmeiße, im Defizit und Opfer bleibe sowie Verzicht übe. Meine Einstellung zum Nichtrauchen ist vollkommen positiv, und dass ich mir nach dem abrupten Aufhören mit einer langjährigen Gewohnheit für eine Übergangszeit einen süßen Ausgleich für das Fehlende genehmige, das ist halt so. Ich könnte natürlich auch mit Staudenselleriestangen, Möhren und Kohlrabistiften mein orales Defizit decken, aber ich habe mehr Lust auf süß. Die zusätzlichen Kilos werde ich, wenn es soweit ist, wieder abnehmen. So bin ich ohne Qualen, eher genussvoll, zur Nichtmehr-Raucherin geworden und empfinde das als Bereicherung meines Lebens.

Gruß

Friedi


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

01.08.2006 00:59
#45 RE: 1 Jahr trocken 1 Jahr nass Zitat · Antworten

Huhu Friedi,
schön zu lesen!
Entspricht auch mehr meiner umgehensweise was du beschreibst.
Lieben gruss
Hermine


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