ich bin zwar einige Jahre älter als Du und hatte von daher auch etwas mehr Zeit zum Trinken.
In den letzten 8 Jahren meiner Saufkarrriere hab ich strikt drauf geachtet, jede Woche mindestens drei Tage am Stück nüchtern zu bleiben, und auch sonst tagsüber nicht zu trinken. War also kein Spiegeltrinker, sondern ehe rso ähnlich wie Du das von Dir beschreibst.
Das hat nix dran geändert, daß mein Trinkverhalten immer krankhafter wurde, daß ich am Schluss nur auf den möglichst schnellen Kick hingesoffen habe.
Die Menge, die Du trinkst, ist auf jeden Fall längst im kritischen Bereich, und wenn Dir ohne was fehlt, dann bist Du vermutlich auf einem gefährlichen Weg.
Ich würde Dir raten, es ganz aufzuhören, solange Du das noch relativ einfach kannst. Es wird nämlich mit allergrösster Wahrscheinlichkeit schlimmer werden, auch wenn Du mal Pausen für ein paar Wochen machst oder ne zeitlang weniger trinkst, und da fällt Dir das aufhören in 10 oder 20 Jahren sicher nicht leichter als heute.
Und...ich leb heute nüchtern viel leichter und besser, als ich mir das jemals vorstellen konnte solange ich noch dachte, trinken gehört dazu. Will sagen, Ängste vor dem nüchternen Leben haben sich für mich nicht bewahrheitet.
Es ist mir ja auch schon aufgefallen das ich innerhalb der letzten 3 Jahre von höchstens 5 Bier auf 6-8 aufgestockt habe. Und am Wochenende bin ich bei 8 oder 10 0,33 Bier nicht betrunken.
Werde mir kein Bier kaufen und in der Woche gar nichts mehr trinken und auch dieses Wochenende keinen Alkohol zu mir nehmen. Ob ich die nächsten Wochenden bei Partys weniger oder gar nichts trinke bleibt abzuwarten. Also erster Schritt keinen Alkohol in der Woche.
Leider ist der Anlass, warum jemand hier anfängt zu posten, meist relativ unerfreulich.
Deinem letzten Beitrag nach zu urteilen, hast du dir vorgenommen, deine Trinkerei unter Kontrolle zu bekommen. Da bist du nicht der erste, der das möchte. Als kleiner Tip, dann versuch' es 'mal richtig und informiere dich darüber, wie die 'Kontrolle' funktioniert und insbesondere, für wen kontrolliertes Trinken geeignet ist und für wen nicht.
Ich habe jemandem vor nicht allzu langer Zeit eine kleine Zusammenstellung dafür gemacht (den ersten Teil). Leider sind wir nicht mehr zum zweiten Teil gekommen, da sich die Person nicht mehr gemeldet hat. Schade.
Da ich ein unverbesserlicher Optimist bin, will ich dir die gleiche Information zukommen lassen, schau doch mal rein.
Ich habe mir überlegt, daß ich am Wochenende ein bißchen kochen werde, eines meiner Hobbys, ansonsten hast du Recht, sehr aktiv bin ich nicht, gehe eigentlich nur zum einkaufen oder für Partys/Treffen mit Freunden raus. Ich bin ca. 4 Tage die Woche nur zu Hause. Sollte am Samstag evtl. zu einem Freund Fußball schauen, werde nicht hingehen, dort wird dann auch nur getrunken.
jau, das dachte ich mir schon, als du geschrieben hast, dass du (manchmal) aus Langeweile trinkst.
Abgesehen davon, dass trinken auch krankhafte Hintergründe haben kann (vereinfacht: die sogenannten Leichen im Keller), kannst du auch 'einfach so' (wie du oder ich) reinschlittern.
Das ist eine gefährliche Sache, nichts AKTIV tun, d. h. auch keine Erfolgserlebnisse einheimsen und statt dessen trinken und hinterher ein schlechtes Gewissen haben. Das hält auch das stärkste Ego nicht für ewig aus, das ist die perfekte Selbst-Demontage des eigenen Selbstwertgefühls!
Bei dem, was du aktiv für dich (!) tun könntest, mußt du bei weitem nicht (objektiv) der beste sein! Es reicht, wenn du damit zufrieden bist und es dir Spass macht. Und sowas geht nun mal nicht durch Ferseh' schauen oder sich ähnlich berieseln lassen, da mußt du schon selber ran.
Aber täusch dich nicht, diese eigenen Aktivitäten hilft dir nicht direkt, mit dem trinken aufzuhören. Dazu mußt du schon das erste Glas stehen lassen - (in der Regel) für immer. In dem Link, den ich in meinem letzten Beitrag an dich eingefügt habe, steht an einer weiteren Stelle ein Verweis, wo von eimnem Point of no return gesprochen wird.
Das bedeutet, dass es bei einem Suchtgefährdeten einen Punkt gibt, an dem er nicht mehr zum 'Normaltrinker' werden kann, falls dieser Punkt überschritten ist. An diesem Punkt sind nicht mehr rückgängig machbare biochemische Veränderungen in deinem Hirn vonstatten gegangen, die nicht mehr zulassen, je wieder 'kontrolliert' trinken zu können (ich sag' mal Suchtgedächnis dazu, obwohl es mehr ist).
Man mag über die zugrunde liegenden Untersuchungen unterschiedlicher Meinung sein, für mich klingen die Ergebnisse dieser Untersuchungen jedoch recht plausibel. Ich brauche mich ja nur zu fragen, warum konnte ich selber damals nicht einfach aufhören zu trinken?
Spaß macht es schon, wenn man unterwegs ist und am Abend beim Fernseh schauen, das größte Problem sind die exzessiven Gelage am Wochenende, zwar nicht jedes, aber danach geht es mir schlecht, habe ja schon von Atemproblemen geschrieben, daher habe ich auch angefangen Sonntags 5-6 Bier zu trinken, mir ging es dann besser. Und wenn Freitag ist, hat es sich bei mir festgesetzt erstmal ein paar Bier zu trinken, genauso am Samstag, da wird dann von 15:00 Uhr bis abends 24 Uhr Bier getrunken, egal, ob ich noch zu einer Party gehe oder nicht. Einen "Ersatzspaß" habe ich nicht im Auge.
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