Nachdem ich nun selbst zum "Gegenstand der Begierde" wurde ...nee, mal im Ernst...
Ich finde es unglaublich spannend, wie sich hier plötzlich seit Tagen nur alles darum dreht, "wie hast Du das gemeint...Du greifst mich an...Du "Weichspüler"...".
Hat die Volkshochschule einen neuen Kurs begonnen "Wie analysiere ich mein Gegenüber in Anbetracht der Virtualität"?!
Ich denke doch, wir haben hier alle mindestens 1 Grund, daß wir uns dieses Forum ausgesucht haben?!
Da wird einerseits auf Ehrlichkeit gepocht, andererseits fühlen sich einige "angegriffen"..."niedergemacht"..."ins Lächerliche gezogen", wenn dann mal einer wirklich ehrlich ist
Wenn ich ehrlich bin, finde ich das fast unheimlich, wenn ich daran denke, da sitzt jemand an seinem PC, der sich persönlich tief getroffen fühlt durch mein geschriebenes Wort, das abänderbar per "Löschtaste" doch eben nur ein Wort bleibt auf meinem Monitor in meiner heimischen Stube/Büro/Schlafzimmer....
Ausgehend davon, daß wir alle hier mindestens vom Alter her erwachsen sind, sollte doch ein Thread nicht dazu führen, daß es zu einer Art "virtuellem Schlachtfeld" mutiert?!
In den Weiten der Virtualität verliert sich doch zwischen Routern, Modem und Bits in den meisten Fällen die Hemmschwelle, das auszusprechen,was man wirklich denkt?! Man denke da nur an die Chats (AIM, Yahoo, ICQ,...), dort ergibt sich die Möglichkeit, "zu sein, der ich immer sein wollte", mit gefakten Bildern eine 2. Claudia Schiffer, ein 2. Tom Cruise zu sein, obwohl ich in Wirklichkeit 150kg wiege und garkeinen Bock auf Arbeiten habe.
Was ich damit ausdrücken wollte: Mir ist allemal lieber, daß ein Igel, ein Minitiger oder eine CatLike (also ich) schreiben, was wir wirklich denken, als um den heißen Brei herum tanzen und mit schmeichelnden, eh nur getippten Worten unserem virtuellem Gegenüber via Internet "Honig um den Bart schmieren".
Ich kann nicht sagen, ob o.g. Personen "real" so sind, daß sie auch mal einen unbequemen Weg gehen, der einem nicht immer Anerkennung und Sympathie einbringt, aber "vom Gefühl her"...kann ich mir das bei den beiden sehr gut vorstellen.
Ich bin Realist und ich liebe Menschen, die "frei von der Leber weg" (im Übertragenen wie wörtlichen Sinne) leben, denken und fühlen. MIR ist mehr geholfen, wenn mal jemand ohne "durch dir Blume zu säuseln" Tacheles redet. Ich bin bestimmt auch erstmal angepi..., aber aus meiner Lebenserfahrung kann ich nur sagen: DIESE Leute haben mir mehr geholfen, als die, die meinen "Tanz des Todes" aus falscher Rücksichtnahme einfach vertuscht oder ignoriert haben.
Deshalb: An alle "Mutigen": Weiter so! Und an mich selbst: s.o.
Kann Dir aus meiner Sicht sagen, das ich denke es ist normal in der ersten "Trockenzeit", das man sich schnell auf den Schlips getreten fühlt. Mit der längeren Trockenzeit beginnt doch erst das sich selbst kennenlernen und auch die Kritikfähigkeit. Bestimmt gibt es auch Leute, die das nie lernen bzw. Kritik annehmen können und Aussagen ohne Rechtfertigung mal so stehen zu lassen.
Ich glaube wenn man Aussagen, bei denen man sich angegriffen fühlt, einfach mal sacken lassen würde, sähe es nachher ganz anders aus. Bisher war das bei mir noch nicht der Fall, was aber nicht heißen soll, das es jemand tut
hi CatLike, "Ich kann nicht sagen, ob o.g. Personen "real" so sind, daß sie auch mal einen unbequemen Weg gehen . . . " // Mich hatte es potitiv umgeworfen, wie "real" wir (fast) alle sind. Das wurde auf dem Saufnix_treffen so richtig klar, als ob wir uns schon 10 jahre kennen. Was lernen wir daraus? Na dass wir sehr wohl und sehr realitsisch auch unere Gefühle miteinander und füreinander rüberbringen. Super! Max
Ich als Co weiß natürlich, wie es ist, wenn man Dinge zu hören bekommt, die man garnicht hören will (da versucht man, alles "unter den Teppich zu kehren" und dann kommt einer daher und spricht aus, was man doch verbergen wollte).
Ich war zu meiner intensiv-aktiven Co-Zeit immer und überall für jeden da, habe zugehört, Ratschläge erteilt, bedauert und getröstet. Irgendwann hat das so Überhand genommen, daß ich krank wurde (körperlich und seelisch), aber da war immer der Gedanke "aber ich kann die doch nicht enttäuschen, wenn die doch zu mir kommen und mir vertrauen".
Im Grunde habe ich den "seelischen Mülleimer" gespielt, die haben ihr Päckchen, das sie zu tragen hatten, auf meinem Tisch entleert, wir haben analysiert und getrauert und letzten Endes haben sie dann alles wieder fein säuberlich im Päckchen verstaut, mitgenommen, um dann ein paar Tage später wieder alles auszupacken.
Irgendwann ist mir dann der Kragen geplatzt und ich bin unsensibel, ohne vorher meine Wortwahl zu überdenken mit dem Hammer auf meine beste Freundin losgegangen (natürlich nur im übertragenen Sinne). Ich wurde laut, unfreundlich, verletzend und gemein. Ich habe dann allerdings mehrere Wochen nichts mehr von ihr gehört, was mir im Grunde gut tat,denn so hatte ich Zeit, mein Handeln zu überdenken.
Ich bin immer noch für jeden da, der meine Hilfe braucht, so er/sie um diese bittet und auch die Wahrheit meiner Gedanken dazu zu hören bereit ist.
Mein Motto bei Hilfe: Hilfe zur Selbsthilfe!
Ich "kümmere" mich nicht mehr um Menschen in dem Sinne, als das ich ihre Verantwortung übernehme oder mich Tag und Nacht nur noch mit ihren Sorgen befasse und dabei mich selbst und meine Kinder vergesse.
Für mich ist dies der beste Weg...für jemand anderes mag es ein anderer sein...aber dies ist MEIN Weg!
ich denke mal, dass der Hauptunterschied darin besteht, dass es verschiedene Gruppen auf dem Board gibt.
Es gibt die, die schon lange dabei sind und sich teilweise persönlich kennen, die, die auch schon lang dabei sind, aber immer noch anonym und die, die erst kurz und anonym dabei sind.
Davon lebt dieses Board. Die Unterschiedlichkeit der Meinungen über- und untereinander.
Teilweise kontrovers, teilweise sinnleer. Meist aber doch für den einen oder anderen mit Ansätzen, etwas für sich rausziehen zu können.
Wie real nun jemand ist und ob er auch immer die Wahrheit sagt...who knows? Wenn Du mit dessen Aussagen nicht einverstanden bist, kannst Du Deine Kritik doch äußern und brauchst für Dich auch nichts daraus ziehen - außer dem Schluss, dies zu ignorieren.
Mein Reden: Ich ziehe mir aus allen Beiträgen, die mich interessieren,das Beste heraus und lasse mich nicht dadurch beirren, daß jemand sich "auf den Schlips getreten" fühlt durch meine geschriebenen Worte, oder ob ich nun seine/ihre "beste Freundin" bin.
Hier geht es doch wohl weniger um den "Beleibtheitsgrad", sondern mehr darum, daß hier jeder von uns eine Problematik in seinem Leben hat, die es auf eigene Weise zu lösen gibt, da bleibt mir einfach keine Zeit, mich angepi... zu fühlen, nur weil mir jemand eine Antwort erteilt, die ich so nicht "hören" wollte
Und wie gesagt: MIR hat die Wahrheit bisher immer mehr geholfen, als jedes "lieb gemeinte", aber doch sinn-lose Wort.
Mit Wahrheit meine ich auch nicht, ob hier jemand Lügen erzählt, sondern mit Wahrheit meine ich : Antworten auf ein Thread, die offen und ehrlich gemeint sind und nicht das berühmt-berüchtigte "virtuelle Köpfchen-Streicheln". Heuchlern begegnen wir im realen Leben zuhauf, da sind soziale Bindungen, Verpflichtungen als "lieb Kind" usw., die uns daran hindern, mal "mit der Faust auf den Tisch zu hauen".
Die besagte Freundin, von der ich erzählt habe, ist im Übrigen nun wirklich meine beste Freundin, da wir aufgehört haben, uns gegenseitig "zuzumüllen" und die Sachen nicht nur auf dem Tisch auspacken, sondern wenn, dann auch in den Müll zu entsorgen
Das ist schon richtig, aber bedenke, dass Du jemand, der meinetwegen gerade erst aufgeschlagen ist, überhaupt nicht kennst und für den Deine Erkenntnisse (also Deine erkannte Wahrheit) wie ein Schlag mit der Pomfe wirken können.
Klar kann man dann sagen: 'Warum erst Honig ums Maul schmieren und erst später mit den harten Fakten kommen?'
Nun ja, vielleicht führt das dazu, dass manche nicht so schnell wieder das Weite suchen, weil sie am Anfang die nackte Wahrheit noch nicht vertragen.
ZitatIrgendwann ist mir dann der Kragen geplatzt und ich bin unsensibel, ohne vorher meine Wortwahl zu überdenken mit dem Hammer auf meine beste Freundin losgegangen (natürlich nur im übertragenen Sinne). Ich wurde laut, unfreundlich, verletzend und gemein. Ich habe dann allerdings mehrere Wochen nichts mehr von ihr gehört, was mir im Grunde gut tat,denn so hatte ich Zeit, mein Handeln zu überdenken.
Hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Geht mir genauso. Ich platze dann auch irgendwann und dann ist von ruhig und sachlich nicht mehr die Rede. Nun ja, ich bin ja auch erst am Anfang meines neuen Weges und bin für solche Beiträge sehr dankbar
Ich habe über Deine Antwort nachgedacht, bin ja schließlich hier, um zu lernen und arbeite hart an mir.
Weißt Du, ich denke, wenn ich wirklich erst "Honig um den Bart schmiere und dann mit dem Holzhammer komme", ist das viel mieser, als gleich die Wahrheit zu sagen.
Ich sehe das so: Wenn ich versuche, mit Geschmeichel, Gerede und vermeintlichem Mitleid jemanden dazu zu bringen, sich mir gegenüber zu öffnen, sich preiszugeben und nehme dann den Hammer und hau ihm einen über die Rübe, ist das schändlich, Hochverrat und vor allen Dingen (und das aus meiner Co - Erfahrung) bittere, hinterlistige Manipulation!
Wir Co`s müssen ja auch erst einmal lernen, UNSERE Bedürfnisse als wichtig zu erachten, heraus zu finden, was unsere Bedürfnisse eigentlich sind..
Ich denke, das es weitaus mehr weibliche Co`s als männliche gibt, liegt teilweise an der immer noch gültigen, unterschiedlichen Erziehung von Mädchen und Jungs!
Mädchen: lieb sein, nicht widersprechen, artig sein, höflich sein, erstmal kommen alle anderen, dann DU (ist sonst egoistisch und das ziehmt sich nicht für ein Mädchen)..
Bei Jungen ist es eher so, daß die ruhig mal ihre Meinung rausdonnern können, denn das zeichnet sie dann ja als "männlich" aus...
Och nö CatLike, als hinterlistige Manipulation würde ich es nicht bezeichnen....
Eher als rücksichtsvolles Herantasten an das Problem. Stell Dir mal vor, man würde seinen Kindern von Anfang an erzählen, wie beschissen die Zukunft aussieht, wenn nicht alles rund läuft und man dem Wohlwollen diverser Leute ausgesetzt ist. Sie hätten schon genug, bevor sie überhaupt ins Leben draußen entlassen werden.
Was ich meine ist, dass Du in Unkenntnis der Situation des Anderen erstmal vorsichtig versuchst, in ihn reinzuhören. Wie geht es ihm/ihr? Braucht er/sie einen gewissen Anlauf, muss Vertrauen fassen - zu sich selbst und Dir auch, so dass Du auch rüberkommst mit Deiner Botschaft.
Klar meine ich nicht Herunterspielen, Verharmlosen und so tun, als wenn das ja alles nicht so schlimm wäre - nein, sondern behutsam auf den Anderen eingehen und ihm/ihr aufzeigen, dass es schwer, aber nicht unmöglich ist.
Ich danke Dir recht herzlich für Deine Antworten (und das meine ich EHRLICH:grins2. Weißt Du, ich setze mich schon seit geraumer Zeit mit diesem Thema auseinander, intensiv seit dem Zwischenfall mit meiner Freundin. Ich bin Realist, keine Frage und ich bin sehr mitfühlend, sensibel usw., auch keine Frage. Wenn ich einer Freundin von einem Problem berichte, bin ich so, daß ich entweder sage "so, und jetzt möchte ich ohne Pi,Pa,Po Deine ehrliche Meinung dazu hören", oder ich sage "nimm mich einfach mal in den Arm". Ich gehöre eher zu den Menschen, die alles mit sich selbst ausmachen, wenn es denn geht. Hier gelandet bin ich, nachdem mir endlich so richtig bewußt wurde, daß ich Co bin und der Mensch, den ich so sehr liebe, Alkoholiker. Nachdem ich dann immer und immer wieder versucht habe, mit ihm darüber zu sprechen,ALLES versucht habe (heulen, erpressen,demütigen,...) hat er gesagt, er habe "die Schn...voll von dem Sch..., von wegen Alki...er liebe mich nicht und ich solle ihn endlich in Ruhe lassen". Ich habe vorher nicht geliebt, ich habe das alles erst durch ihn gelernt, vorher war ich 18 Jahre mit einem kranken Mann zusammen, für den ich die perfekte Co war, das hatte lange,lange Jahre nichts mehr mit Liebe zu tun. Das mein Freund mich verlassen hat, nachdem ich eigentlich ihn verlassen wollte, damit er "aufwacht", hat mich total aus der Bahn geworfen. So gut es mir auf meinem Weg geht, jetzt, wo ich an mir arbeite und so viele neue Erkenntnisse gewinne, leide ich unendlich... Ich leide unter allgemeinhin genanntem "Liebeskummer" und mir geht es richtig schlecht dabei, auch, weil ich kaum noch etwas von ihm höre und keine Ahnung habe, wie es ihm geht und auch die Erkenntnis gewonnen habe, daß ich nicht abhängig von ihm bin, sondern ihn wirklich liebe! Worauf ich hinaus wollte, ist Folgendes: Ich habe 18 Jahre für meinen Mann alles getan, damit er Vertrauen fasst, sich helfen lässt usw. , letztlich vollkommen umsonst, denn er ist unheilbar psychisch krank. Ich war immer und überall für jeden da, habe mir die schlimmsten Dinge angehört und geholfen bis zur Selbstaufgabe. Ich bin als Kind selbst durch die Hölle gegangen und lebe immer noch... Verbittert bin ich nicht, ich sage auch nicht "warum gerade ich?" oder "das ist so ungerecht", nein, ich habe vor knapp 5 Jahren den Schritt in mein eigenes Leben gewagt und das ist das allerbeste, das ich tun konnte. Manchmal allerdings ertappe ich mich dabei, daß, wenn mir jemand ein Problem anvertraut, ich denke "och, nö...nicht schon wieder...den Sch...haste jetzt schon 100 Mal gehört". Ich habe auch keine Kraft und Geduld mehr, mir manches "Gejammere" anzuhören, wenn ich sehe, da ist eh keine echte Einsicht in das Problem, sprich: die Leute haben eine gewisse Erwartungshaltung mir gegenüber(z.B. streichel mir armes Hascherl übers Köpfchen). Manchmal denke ich auch "meine Güte, DAS soll ein Problem sein, dann sei froh, daß Du nicht mein Leben gelebt hast, dann hättest Du keine Woche überlebt". Ist das ungerecht? Bin ich oberflächlich? Bin ich egoistisch? Ich denke:NEIN! Ich denke NEIN, weil ich das Recht habe, jetzt mit 37 Jahren mich endlich um das allerwichtigste in meinem Leben zu "kümmern", nämlich mich selbst und meinen Jungs. Ich helfe gern, wenn ich kann, aber ich investiere nicht MICH in die Lösung eines Problemes. Da gute am Erwachsensein ist doch, daß wir die nötigen Mittel, wie Verstand usw. zur Verfügung haben (sollten), uns selbst, so gut es geht, zu helfen. Wenn ich aber nur ein Problem benenne, was ansich garkeines ist, weil mir vielleicht langweilig ist, ich sonst nichts zu tun habe, oder ich einfach mal mehr Aufmerksamkeit brauche, dann stimmt etwas in dieser Welt nicht und dann ist bei mir der Punkt erreicht, wo ich dann "realistisch antworte". Und wie gesagt, wo meine Schmerzgrenze erreicht ist, ist da, wo die Leute "jammern und zähneknirschen", nur um sich zu profilieren oder sonstwas, wo aber aus meiner Sicht kein Problem ist (aber es gibt sicherlich viele, die es schon noch als Riesenproblem ansehen, wenn der Fingernagel abgebrochen ist?!). So, das war ich...das war ehrlich...das war ein Stück Offenbarung meiner selbst... Was sagt ihr dazu? (ohne Pi,Pa,Po...aber vielleicht nimmt mich danach ja einer in den Arm?!:love3
ZitatMädchen: lieb sein, nicht widersprechen, artig sein, höflich sein, erstmal kommen alle anderen, dann DU (ist sonst egoistisch und das ziehmt sich nicht für ein Mädchen).. Bei Jungen ist es eher so, daß die ruhig mal ihre Meinung rausdonnern können, denn das zeichnet sie dann ja als "männlich" aus...
Tja, ist leider in unserer Gesellschaft noch viel zu oft so.
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Saufnix-Chat
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Offline
...nee, mal im Ernst...
