Hallo, das ist mein erster Tag hier, und ich habe mir vorgenommen regelmäßig, meine Entwicklung ab heute hier niederzuschreiben. Angefangen hat alles ziemlich "normal", also mit Partysaufen mit ca. 17 Jahren. Als ich mit 21 meine erste "längere Beziehung" kennelernte, hielt sich sogar das in Grenzen, und wenn, gab es natürlich Zoff, denn sie hatte mein Problem bereits erkannt und es ausgesprochen. Fünf Jahre später kam dann die Trennung (von mir, nicht direkt alkoholbedingt). Ab hier war mir bewußt, dass ich ein Alkoholproblem habe. Trotzdem war ich danach ca. 1 Jahr besoffen, bis ich die nächste Frau in mein Leben ließ. Mit ihr konnte ich wieder meiner Partysauferei frönen, da sie mich sehr liebte und meine Rechtfertigungen glaubte oder glauben wollte. Nach der Trennung nach weiteren zwei Jahren, war ich ein halbes Jahr fast komplett nüchtern, es fanden jedenfalls keine Exsesse statt und ich trank auch mal wochenlang gar keinen Alkohol. Mein Leben schien eine gute Wendung zu nehmen, da ich auch beruflich erfolgreich wurde. Nach einer kurzen Affäre mit einer sehr jungen Frau, in die ich glaubte, mich verliebt zu haben, war ich so fertig, dass ich meine finanzielle Unabhängigkeit dafür nutzte, meine Zeit mit Saufen zu verplempern. Dann lernte ich eine Frau kennen, die dies sogar halbwegs akzeptierte und komischerweise wurde ich dadurch lockerer und trank weniger. Ca. ein Jahr später versuchte ich wieder die Probleme (beruflich wurde es schwieriger) zu ertränken. Es folgte ein gutes halbes Jahr, in dem ich gar keinen Alkohol trank. Zuletzt war ich wieder vier Monate besoffen... Aber wie soll ich meine anderen Probleme lösen, wenn ich dieses nicht loswerde ! Also ist jetzt Schluß Heute werde ich bestimmt noch viel lesen und schreiben... Gruß Tulpe
Hi, habe meinen dritten Tag... Ich fühle mich langsam viel besser, aber muß mich immer noch viel ablenken. Wenn ich Montag noch trocken bin, werde ich professionelle Hilfe beanspruchen... Ich fühle mich innerlich sehr unruhig, fast "fiebrig", mußte mich aber nicht übergeben, obwohl mir irgendwie übel ist. Ich habe alles im Haus, was ich brauche : Wasser, Saft, Essen, keinen Alkohol, Zigaretten, ein Bett, eine Dusche etc. Wurde jemandem schon mal beim Zähneputzen schlecht ? Gruß Tulpe
mir wurde während meiner nassen Zeit jeden morgen beim Zähneputzen schlecht. Das ist heute total vorbei. Versuch es erstmal mit einer nichtschäumenden Zahnpasta. Blend a med schäumt glaube ich nicht, habe ich damals auch gemacht und es wurde sofort besser. Heute habe ich diese Probleme nicht mehr. Ich nehme an, das sind noch Entzugserscheinungen. Dürfte am Montag alles rum sein.
mir wurde danach bis jetzt nur einmal noch schlecht beim morgendlichen Zähneputzen, früher öfters.
@Adobe
Du wirst mir langsam unheimlich: So viele Gemeinsamkeiten...
Könnte Stoff(ähem) für noch eine Web-Romanze abgeben: Finden sich zwei Ex-Trinker aufm Saufnix-Board: "Gehen wir in deinen oder meinen ChatRoom...?" Das sollte jetzt kein Anmachversuch gewesen sein:-) Bin immer noch stocknüchtern. Und das jetzt schon seit drei Wochen. Gott, wie die Zeit verrinnt...
Danke, für die Antworten Ich bin sehr unruhig und denke noch lange nicht an Schlaf, obwohl ich auch letzte Nacht kaum geschlafen habe. Und morgen ist dann Wochenende... Wird hier eigentlich mal gechattet ? Gruß Tulpe
Hallo, ich war gestern einfach wieder bei meiner Schwester zu Besuch, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen Das hat gut geklappt. Eine besondere Euphorie kann ich jedoch nicht feststellen, dabei habe ich mich so auf den Sonntag gefreut... Gruß Tulpe
der Tag ist ja noch nicht zu Ende. Vielleicht kommts bei dir auch erst morgen, oder übermorgen... Trinker sind zwar alle gleich, aber jeder ist anders.
für einen, der letztens ein halbes Jahr abstinent war, scheinst du aber ganz schön überrascht darüber, das die Tage länger sind, wenn man nicht bedröhnt ist Wie war eigentlich deine letzte "Trockenzeit"? Gibts da guten Erinnerungen dran? Wie/warum bist du eigentlich wieder rückfällig geworden?
Hi, danke für die Antwort Meine letzte Trockenzeit war dermaßen von Arbeit geprägt, dass ich sie nicht so bewußt wahrgenommen habe. Rückfällig wurde ich, weil ich mit persönlichen Problemen nicht klar kommen konnte/wollte (Frau). Btw. ich glaube , dass ich jeden von jeder Sucht befreien kann, nur mich selbst nicht... Gruß Tulpe
das ist schon wahr. Man entdeckt da immer wieder viele Gemeinsamkeiten mit anderen.
Hallo Tulpe,
das Leben ist doch schön, wenn man was unternimmt, anstatt zugedröhnt auf der Couch zu hocken. Nachher mache ich mit einem Bekannte eine Spritztour durch den Rheingau. Habe mich gestern vom Fernseher verlocken lassen. Ich glaube im WDR haben sie den Rheingau gezeigt und der ist wirklich wunderschön.
na dann stimmt doch mein Sprüchlein auf deine Antwort für fallada wieder:
"Es kommt einzig darauf an, bei sich selbst zu beginnen, und in diesem Augenblick habe ich mich um nichts anderes, in der Welt als um diesen Beginn zu bekümmern"
hab ich eben aus dem anderem Thread hierher kopiert
Hallo, Tag 6: Langsam komme ich mir etwas lächerlich vor, wenn ich Eure Probleme so lese. Eigentlich müßte ich körperlich doch durch sein, und es war recht unauffällig. Im Moment habe ich das Problem, das ich mich wieder relativ gesund fühle, obwohl mir klar ist, dass ich schwer krank bin und den nächsten Schritt einläuten sollte. Ich fühle mich gerade zu sicher, habe das Gefühl, dass es so schlimm nicht gewesen sein kann, obwohl ich weiß, dass es schlimm war. Zur Zeit motivieren mich viele Eurer Berichte und der Gedanke, dass ich nicht allein mit dieser Bestie bin Gruß Tulpe
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tulpe,
Wie war eigentlich deine letzte "Trockenzeit"? Gibts da guten Erinnerungen dran? Wie/warum bist du eigentlich wieder rückfällig geworden?
