wie versprochen hier eine Tageszusammenfassung meiner Therapie (6-8 Wochen) in der Saaletalklinik.
Tag 1: So gegen 11.00 Uhr bin ich angereist. Meine Frau hat mich hergefahren. Komisches Gefühl 8 Wochen ohne Familie zu sein. Der Eingangsbereich erinnert eher an ein Hotel als an eine Klinik. Sehr nett gemacht. Dann ging es ert mal zur Therapeutin. Ich finde Sie sehr sympatisch. Erstmal Paargespräch mit meiner Frau. Die Therapeutin meinte das es gut wäre wenn meine Frau so oft wie möglich kommt da es gut für den Therapieverlauf wäre. Mich fragt wieder mal keiner.
Danach ging´s zur Aufnahmeuntersuchung zur Ärztin. Alles o.k. Endlich durfte ich auch mal pusten. 0,0 promill----gutes Gefühl.
Die Ärztin hat dann noch bescheinigt das ich alles machen darf. Sehr gut.
Hab für eine Woche nen Zimmerkollegen. Die Zimmer sind etwas knapp (oder es gibt sehr viele Säufer ??). Ich komme gut klar mit Ihm. Is ja nur für eine Woche.
Abends hat mich dann noch ein "Pate" etwas herumgeführt und mir die Klinik gezeigt und alles erklärt. Von Essensmarken, Busverbindung, Nachtregeln, Ausgangsregeln u.s.w.
Bis um 10. Uhr gelabert....dann ins Bett.
Tag 2 : 6.30 Aufgewacht.....Scheisse, verpennt. 6.45 Blutuntersuchung, puh gerade noch rechtzeitig. Danach Ultraschall und EKG. Zwischendurch noch Frühstück und Chefarztvisite.
Dann bekam ich meine erste Therapiemaßnahe : Bogenschiessen. Ging wohl ziemlich schnell, normalerweise dauert es 1-2 Wochen bis man an solchen Maßnahmen teilnimmt. Ich hätte wohl den Klinikrekord gebrochen wurde mir erzählt. Ich wurde auch gefragt was ich mit meiner Therapeutin angestellt hätte damit ich so schnell so was bekomme. Ehrlich gesagt ich habe keine Ahnung.
Na ja, Bogenschießen wahr sehr interessant. Is eine sehr gute konzentrationsübung. Muss aber noch trainieren, will ja Legolas im Herr der Ringe 4 spielen.
Ansosnten hatten ich hier heute viele Leerlaufzeiten. Also rumsitzen, Leute kennenlernen, Smaltalk. Is aber o.k. So hat man Zeit sich mal zu orientieren.
Es tut mir wirklich sehr gut mal auszuspannen. Das Essen ist übrigens sehr gut. (bis jetzt).
Was mir etwas stinkt ist die Tatsache das eineige hier sind um wohl ihre Zeit abzusitzen. Nach dem Motto: zuhause ist mir noch zu kalt. Manche prahlen auch damit schon x Therapien und X Entgiftungen hinter sich zu haben. Toll. Ich nenn das eher verschwendung von Steuergeldern.
Das manche ihre Zeit dort absitzen ist überall so. Einige bekommen ja auch die Auflage Therapie oder Knast. Das sind dann die Spezialisten. Freiwillig würden sie nämlich nichts machen. So nehmen sie nur Willigen die Plätze weg und verschwenden wirklich die Steuergelder. Über sowas rege ich mich auch immer auf.
Aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben. Manch einer unter denen schnallt es wohl doch irgendwann.
Viele Grüße und noch weiterhin eine gute Zeit Adobe
So, gestern war die erste Gruppentherapie. Hab erst mal alle aus meiner Gruppe kennengelernt und dann mich kurz vorgestellt.
Was mir aufgefallen ist ist das fast alle sehr ruhig sind. Wahrscheinlich hat man mich deshalb in die Gruppe gesteckt. Werde mich erst mal ein wenig zurückhalten und mich orientieren.
Danach hatten wir einen Test. Es ging um Sprachliches wissen und um die selbsteinschätzung von bestimmten Situationen z.B. haben sie angst vor Menschenmengen ??(ja/nein).
Dann war leerlauf bis zum Nachmittag angesagt. Dann hatten wir noch eine Stunder erklärung der Hausregeln.
Abends bin ich noch in die Sauna.
Was etwas nervig ist ist das man alles hier sehr genau planen muss. Du kannst nicht´s spontan entscheiden. Du musst dich in Listen heute eintragen wenn Du am Dienstag in die Sauna willst. Hat wohl den Zweck wieder geregelte Strukturen in sein Leben zu bringen. Mich nervts eher.
ich bin einer von denen dies alleine nicht schaffen und verfolge gespannt Deinen Bericht. Is aber so das ich in einem Heim aufgewachsen bin (mit unterbrechung) und das ganze liest sich so wie Du das beschreibst bis jetzt. Damals gabs auch so Psychofritzen und Gesprächssitzungen "planung" ... aber damals war mir das egal. Ließ niemanden an mich ran.
Aber irgendwie dreh ich mich jetzt im Kreis mit meiner Freitag und Wochenend sauferei. Gestern früh wollte ich noch das erste Glas stehen lassen...
Ein bischen weiß ich was mit mir los ist, es ging ja auch mal trocken gut ne Zeitlang. Also sowas wie kleine Dinge schätzen lernen, zufrieden sein mit dem was man hat, sich selber belohnen und so. Bei meiner Wochenend sauferei is aber mein Hobby psycho- logiewissen am Ende.
Naja, lange rede (lang?..) kurzer Sinn: ich verfolge den Bericht.
Gestern war ein ziemlich langweiliger Tag. Nix los.
Frühstück, danach Suchtinfo: Thema Schmerzen und Schmerzmittel. Hat mich irgendwie gar nicht interessiert da ich nie Tabletten esse. Da aber auch einige Medikamentenabhängige hier sind ist es für die wohl eher interessant.
Danach bin ich in dies Stadt (wenn man das Kuhkaff so nennen kann). Dort hab ich dan meinen Haushund wieder getroffen. Das ist ein Typ, ich nenn ihn jetzt mal Hans, der mir total auf den Wecker geht, sich aber immer an mich ranhängt. Sucht wohl Anschluß. Aber bitte nicht bei mir. Na ja, mal schauen wie lange er das noch macht. Wenn´s mir zu doof wird werde ich wohl mal was zu Ihm sagen.
Hab mir ein Schachspiel und Badelatschten gekauft. Im Anschluß noch nen Kaffee getrunken und mich mit 2 netten Mädels unterhalten (mit Hans im Schlepptau)
ich befinde mich grad in der 15. Woche LZ und ich hätte nicht gedacht ,das der Zeitpunkt kommt ,wo ich nach Hause möchte.In 4 Wochen werde ich enlassen,mit gemischten Gefühlen.Bewährt es sich im Alltag,was ich bisher gelernt habe?Einfach wird es nicht.Aber immerhin hab ich einen Ansatz aufdem ich aufbauen kann.Die Erfahrung der LZ wird mir Kraft geben. Teilweise ging es bei uns zu wie im Kindergarten.Grüppchenbildung,Zickenalarm.Aber ich hab mich aus allem rausgehalten und konnte so dem eigentlichen Zweck der LZ treu bleiben. Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg lieben Gruss ,Steffi
sag mal, hast Du aus Versehen einen Antrag auf Kur gestellt? In der Stadt spazierengehen, Badelatschen, Kaffeetrinken, Kurschatten ...hört sich ja an wie Bad Wörishofen.
Das ist wahrscheinlich der erste Härtetest - kannst Du trocken bleiben, auch wenns Dich anödet? ..Wahrscheinlich geben sie den Leuten heute bewußt Gelegenheit, einen Rückfall zu bauen, um sie dann sozialverträglich zu entsorgen...ist doch billiger, wenn man die Leute, die es nicht wirklich schaffen wollen, schon nach ein paar Tagen heimschicken kann, als sie bis zum Ende durchzuziehen.
Ist zwar zynisch, aber was weiß ich denn, was die sich alles einfallen lassen
Nach dem Mittagessen war die große Langeweile angesagt. Es fällt mir total schwer nichts zu tun. Irgendwie bin ich immer unter Strom. So verging der Nachmittag dann mit Gesprächen, Bundesliga schauen, und Gesprächen und sonst nix. Nach dem Abendessen bin ich und die 2 Mädels (und mein Schoßhund) noch in die Stadt. Sind noch in ein Kaffee gegangen. Danach sind wir noch in ein Tanzkaffee . Das war ja gleich gar nix für mich. Um 23.00 Uhr sind wir heim. Ab ins Bett, da ab 23 Uhr Zimmerpflicht.
Um 23.30 kam bei einigen im haus die Nachtkontrolle...d.h. ab zum Pusten....Alkoholkontrolle. Waren aber alle clean.
Ich hab mir am Zimmer noch Ludwig Hirsch angehört und bin dann so gegen 0.00 sanft entschlummert.
Ich finde ein bißchen Vertrauen das einem entgegengebracht wird ist nicht falsch. Wer dieses Vetrauen gleich "ausnützt" ist wohl bei der Therapie falsch
Es fällt mir total schwer nichts zu tun. Irgendwie bin ich immer unter Strom.
Gerade die Zeit des Nichtstuns und der Stille ist für Suchtkranke, und wahrscheinlich auch für andere, sehr schwer zu ertragen. Ich merke in der SHG immer wie es knistert wenn mal 2 Minuten niemand was sagt. Zwei Minuten können sooooo lang sein. Ich bin auch immer unter Strom. Hängt mit meiner Schilddrüse zusammen. Da habe ich zeitweise eine Überfunktion und dann schaffen alle Zellen auf hochtouren
Finde es schön das du von deiner Therapie erzählst Ob das allerdings gut für deinen Therapieerfolg ist weiß ich nicht. Du solltest ja deine Erkenntnisse selber ziehen und nicht die anderen im Board.
Müßtest vielleicht mal mit den Therapeuten besprechen was die dazu meinen. Vielleicht finden die es ja Prima
Von mir alles gute und viel Erfolg. Kann dir leider keine schönen Tage wünschen denn du sollst ja was fürs trockene Leben lernen und das kann man leider nur wenn es manchmal Weh tut.
Gestern hab ich versucht den Tag irgendwie rumzubringen. Ich hab mich in alle möglichen Freizeitaktivitäten eingeschreiben. Tischtennis, Ergometertrining, Sauna u.s.w.
Ich stelle immer mehr fest das ich wohl wirklich ein Problem habe nichts zu tun. Mittlerweile konnte ich mich auch etwas bei den Mitpatienten orientieren. So einige sind echt gut drauf und mit denen kan man auch sehr gute Gespräche führen.
Was mich etwas nervt ist dieses Geläster und Getratsche verschiedener Leute hier. Aber wahrscheinlich ist das normal wenn man so lange weg von zuhause ist und froh über jedes Gesprächsthema ist.
Abends sind wir dann noch in ein Kaffee. Ich glaub ich hab mich in eine neues Getränk verliebt : Kirschsaft....könnt mich hineinlegen
Nochmal zu dem Thema reinlegen. Ich werde hier nichts trinken und auch die sehr offenen Regeln beachten. Auch wenn Sie für mich manchmal sinnlos sind, für viele hier sind sie sehr wohl sinnvoll.
Und an meiner inneren Ruhe werde ich arbeiten.
Wünsch Euch was.
Gruss Solgar
[f1][ Editiert von Solgar am: 05.04.2004 11:05 ][/f]
Hi Solgar, ich war vor ca. 6 Jahren in der Saaletalklinik, damals noch der alte Bunker. Mein Therapeut war der Dieter Groetschel. Die Therapie war meine Rettung da ich während der Therapiezeit von 16Wochen mich erst entschlossen habe endgültig wirklich aufzuhören. Irgendwie mußte dieser Entschluß dort erst noch reifen und ausdiskutiert werden, sonst wäre es wieder nur eine Trinkpause geworden. Ich fand Neustadt ganz nett und mit dem Nichtstun hatte ich keine Probleme, leider. Manchmal wäre ich lieber auch so ein aktiver Mensch, ich muß mich aber echt immer dazu zwingen. Wir hatten damals nur einen Aufenthaltsraum pro Gruppe in dem geraucht werden durfte, das war ein Qualm!!! Ich hatte dort auch Anhängsel, die aber alle früher gingen als ich und sich so automatisch erledigt haben. Alles Gute weiterhin dort. Bobby
ha! und weg war er Kann mir denken das eine Therapie auch davon "lebt" von alten Bekannten, und das sind auch wir, mal "loszulassen". Auf sich selber konzentrieren und rauszufinden was man wirklich will. Und wo man steht u.s.w. ...
nur keine Panik, hab Euch schon nicht vergessen. Ich würde nur gerne vorher ein paar Dinge mit meiner Therapeutin klären bevor ich hier meinen Frust ablasse.
Und da die im Urlaub war konnte ich das bis dto. noch nicht.
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Solgar,
...hört sich ja an wie Bad Wörishofen.
. Das war ja gleich gar nix für mich. Um 23.00 Uhr sind wir heim. Ab ins Bett, da ab 23 Uhr Zimmerpflicht. 
