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Saufnix  
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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 1.837 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
Seiten 1 | 2
chris20035 Offline



Beiträge: 6

14.03.2004 13:55
RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

ich bin 29 und m, trinke praktsich schon immer alkohol, aber mit einer pause. mit 14 ging´s, zumindest ab und zu, nach dem fussballspielen los. mit 16 (moped und fortgehen) wurde es mehr. schon damals konnte ich nicht aufhören. betrank mich also an allen wochenenden. dann mit 18 hatte ich eine freundin mit der ich auch zusammenzog bis ich 23 war. kein, überhaupt kein alk in der zeit. nachdems aus war, bin ich in ein tiefes loch geschlittert. an wochenenden wieder immer voll. ok, soll so sein, trennungsschmerz, usw. dann lernte ich einen freund kennen mit dem ich 2 jahre ständig rumzog = auch unter der woche sturzbetrunken (nicht immer - aber oft). hatte damals viel freude, war irgendwie wirklich glücklich. trotzdem schon damals (und viel vorher): vorboten einer depression. aber egal, momentan. habe auch einige beziehungen bis zu meinem 26 lebensjahr gehabt (bis zu 1 jahr). aber auch immer mit freunden gesoffen - nicht alleine zuhause. psychisch gings aber immer weiter bergab, vor 3 jahren hab ich mir zig bücher gekauft und auch gelesen (das ist wichtig!). ging ins fitnessstudio, ging zum see (lesen+schwimmen) und das alles alleine - mir gings richtig gut! alkohol in diesen 3 monaten war wenig. doch dann kam ein neuer job (hab einen besseren gefunden, wurde nicht gekündigt) und ich hatte keine zeit mehr ins fitnessstudio zu gehen. ich begann am abend alleine zu trinken. warum? das weiss ich nicht. hatte auch damals keine lust mehr fortzugehen, wollte immer mehr alleine zu hause sein. das fing an mit gelegentlich 2 bier zuhause und steigerte sich auf die mindestens 3 bier pro tag, wie es heute ist. ok, 3 bier hört sich nicht viel an. mein alltag seit ungefähr einem jahr sieht folgendermassen aus:
ich beginne mit mittag, ich hab noch nichts gegessen und gehe auch nichts essen. ich arbeite ganz normal, meine arbeitskollegen und kolleginnen kennen mich als sehr netten, zuvorkommenden, bisschen launischen und einsatzbereiten kollegen. aber das ist alles nur gespielt. gespielt von mir! das alleine kostet so viel energie. nach der arbeit (sehr flexibel) heissts so schnell als möglich nach hause, irgendwo auf dem weg dort hin (am besten immer wo anders, ganz geht es aber nicht) die bier kaufen (schäme mich total dafür), meistens 3, wenigstens das kann ich noch fast immer kontrollieren, aber nachdem ich den ganzen tag nichts gegessen habe, spüre ich diese 3 bier natürlich (aber vertragen tu ich sowieso nicht viel), die angst "entdeckt" zu werden ist sehr gross, hoffen, dass bloss niemand an die haustür klopft. danach wird sehr viel gegessen! dadurch (glaube ich) hab ich auch 8kg in einem jahr zugenommen, hab einen richtigen bierbauch bekommen. danach schlaf ich vorm fernseher ein, wache um 3 uhr auf, gehe ins bett, wache um halb sechs auf, kann nicht weiterschlafen, hab ein sauschlechtes gewissen, verspreche mir, heute alles anders zu machen und mein leben zu ändern. das gelingt mir (natürlich) nicht und alles beginnt wieder von vorne. am wochenende ist alles viel schlimmer. wie ich schon gesagt habe, gehe ich unter der woche praktisch nicht mehr fort, will nur noch zu hause sein (alleine mit meinem 1. freund "bier" und meinem 2. freund "depression"), aber am wochenende kann ichs doch nicht verneinen, mit meinen jetzt sehr wenigen freunden zu mindest ab und zu was zu unternehmen. kurz, es endet im vollrausch (fast alle betroffenen). nur mit dem unterschied, dass ich am nächsten tag zum frühstück holen zur tankstelle fahre und mir meine 3 bier hole - so wie heute. diese 3 bier sind mir dann zu wenig und ... egal. ich verschlafe das restliche wochenende, versinke in selbstmitleid usw.
was ich nur angedeutet habe ist, dass ich mir sicher bin, dass bei mir die depression vor dem alkohol war. ich muss die depression bezwingen und dann funktioniert das auch ohne alkohol zu leben. obwohl ich mir das momentan nicht vorstellen kann. ich bin gefangen in meinem verhaltensmuster: arbeiten - bier - (viel) essen - schlafen - aufwachen -schlafen(?) - aufwachen
richtig geschlafen hab ich schon lange nicht mehr, so dass ich sagen konnte: ich bin erholt!
aber ich bin mir zumindest sicher, dass bei mir die depression vor dem alkohol war. ich kann nichts mehr erledigen, selbst alltägliche dinge wie wohnung aufräumen/geschirr abwaschen/staugsaugen/zu behörden gehen/zum arzt gehen/usw ist für mich sehr sehr schwer geworden. ich schaff es nur mehr sehr schwer. ich hab schon zig versuche hinter mir, mich an eine suchtberatungsstelle zu wenden, aber ich habs noch nie geschafft. und das, obwohl ich weiss, dass ich mein leben damit total verscheisse. ich werd auch langsam alt, werde dann 30 und hab nicht viel erreicht. im job gehts nur so lala, meine ziele vermag ich nicht mehr umzusetzen, privat tut sich seit langem nichts - denke ja nur ans alleine sein und ans bier - früher hab ich mir gedacht, wenn ich eine freundin habe, wird alles anders. nur wer würde mich nehmen bzw wie könnte ich jemals ein nettes mädl kennenlernen? das geht nicht! verschliesse mich ja nur zuhause. ich schäme mich so, ich loser.
so, das war ein auszug aus meinem leben, dazu kommen noch viele andere probleme, aber die schwerwiegensten sind nun mal depri und alkohol!
danke fürs lesen - ich hoffe, ich schaffe morgen (wie ich es mir vorgenommen habe) den weg zur suchtberatungsstelle.
hat jemand einwände/meinungen/o.ä.
vielen dank fürs lesen,
chris (04)


Sternfaenger Offline



Beiträge: 81

14.03.2004 21:09
#2 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hi Chris,
erstmal herzlich Willkommen hier.

Einwände habe ich mit Sicherheit nicht, aber vielleicht eine Meinung.
Ich finde es gut, daß du dir deiner Probleme bewußt bist und dich zumindest hier am Board, wenn das auch anonym ist hier, geoutet hast. Ich finde auch dein Vorhaben morgen eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen klasse. Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Ich wünsche dir viel Glück und Kraft für morgen.
So schwer ist das garnicht und die sind auch super nett in der Suchtberatungsstelle, ist zumindest meine Erfahrung.

Liebe Grüße


Falballa Offline




Beiträge: 3.722

14.03.2004 22:37
#3 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hallo Chris

ich habe dein Post sorgfältig gelesen und möchte dir dazu was sagen. Vielleicht hilft es dir ja etwas weiter?. Mir ist aufgefallen, dass du sehr betonst, das du dir sicher bist, das deine Depression vor dem Alkohol da war. Das ist mir sehr vertraut, ich weiß das meine Depression lange Zeit vor dem Alkohol da war . Ich bin lange Zeit mit den Depris. in stationärer Behandlung gewesen. Erst danach kam der Alkohol.
Heute weiß ich , es macht keinen Unterschied, was dich zuerst im Griff hat, Tatsache ist , ich musste zuerst den Alkohol aus meinem Leben verbannen, um ( mit fachlicher Hilfe) mich verändern zu können. Benutzt hatte ich den Alkohol als Ersatz für fehlende Psychopharmaka, zum beruhigen. Aber es macht auch keinen Unterschied warum man trinkt. Alkoholikerin bin ich trotzdem..
Ich bin jetzt trocken, seit 6 Jahren, und ich möchte das es so bleibt, bis an mein Lebens ende.
Dafür bin ich bereit alles zu tun, so wie ich früher alles mögliche getan habe um an Alkohol zu kommen. Ich weiß, das erste Glas ist der Anfang von meinem Ende.

Schämen brauchst du dich nicht. Ich habe auch bei der Suchtberatung Hilfe gesucht, ich habe sie bekommen und das hat unendlich gut getan.

Fang einfach an , es lohnt sich, immer. Auch für dich.

Ich wünsche dir den Mut anzufangen, der Rest kommt dann von selbst.

Alles Gute
Falballa


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

15.03.2004 11:08
#4 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

hallo Chris,
vielleicht kann ich dir etwas weiter helfen.
Auch ich hatte mehere Neurosen, u.a. Depression, bevor ich auch nur wusste wie man Alkohol schreibt.
„was ich nur angedeutet habe ist, dass ich mir sicher bin, dass bei mir die depression vor dem alkohol war. ich muss die depression bezwingen und dann funktioniert das auch ohne alkohol zu leben.“
Das möchte ich hier ausdrücklich bezweifeln.
Ich hatte, und zwar beginnend als Jugendlicher (wegen meiner unmöglich selbstherrlichen sowie herrschsüchtigen Adoptivmutter), außer Depressionen noch ‚kann morgens nicht aufstehen‘, stottern und niemals Hunger also vermutlich beginnende Magersucht.
Insofern habe ich mich immer gegen mein Schicksal gewehrt, niemels aufgesteckt. Irgendwann viel später, so mit 30 sagen wir mal, waren die Depressionen weg (infolge eigenes Leben ging ja so), stottern auch längst beendet wenn auch mühsam, aufstehen (also das psychische!) ohne Probleme. Bloß der Nicht-Hunger war noch geblieben. Aber !!! das alles hatte ich wohl in Alkohol rund um die Uhr eingegossen (also Spiegeltrinker nie unter 0,5 Promille und selten über 2). Und diese Trunksucht konnte ich dann irgendwann, spät doch nicht zu spät, beerdigen.
Was will Maxe dir damit sagen: Ich denke du irrst dich, weil du es nicht besser wissen kannst. Es ehrt dich auch, wenn du auf diese Weise dein Problem ändern willst (weil du es überhaupt ändern willst!). Aber MIT Alk bist du gar nicht „normal“ d.h. deine Entwicklung muss zwangsläufig schief gehen. Und dann drehst du dich doch bloß im Kreise. Bei allerbestem Willen. Daher Sprit auskoppeln, für sich behandeln d.h. aufhören zu trinken, und zwar OHNE weitere Begründung (nach innen).
In der Hoffnung dich jetzt nicht erschlagen zu haben
und mögest du weiter fragen
dann erne weiter
sei gegrüßt von Max


Christof Offline



Beiträge: 11

15.03.2004 18:59
#5 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hallo Chris:

Deine Geschichte hat mich ein wenig an meine eigene erinnert. Ich war meinem Neurologen richtig dankbar, als er bei mir eine Depression feststellte und mit Medikamenten (Zoloft, später Remergil) behandelte. Über den Psychotherapeuten war ich erstmal richtig sauer, weil er behauptete, nicht die Depression sondern der Alkohol sei mein Hauptproblem. Ein gutes halbes Jahr lang hab ich ihm das nicht geglaubt. Seit 3 Wochen trink ich nichts mehr, und musste feststellen, dass er wohl recht gehabt hat. Ich komm jetzt wesentlich früher aus dem Bett als vorher, und hab angefangen, äußerst unangenehme Behördendinge zu erledigen. Gestern hab ich's geschafft, gut 4 Stunden lang die Wohnung aufzuräumen und zu putzen, sowie das Wohnzimmer umzumöblieren. Das wollte/sollte ich schon seit sehr langer Zeit tun, hab's aber immer wieder auf den nächsten Tag, die nächste Woche, den nächsten Monat ... verschoben.

Obwohl ich erst seit 3 Wochen trocken bin, fühl ich mich recht sicher, dass ich durchhalten werde.

Ich wünsch dir alles Gute, Christof


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

15.03.2004 22:19
#6 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hallo Christof,

aus deinem Posting spricht "neue Energie".

Ich war auch so ein "auf Morgen Verschieber", und es hat gar nichts gebracht. Das viele "verschieben" häufte sich dermaßen an, dass ich immer weiter "verschoben" habe, um mich mit Alkohol über das "verschieben" zu trösten. Ich denke du verstehst, wie ich das meine.

Wir Alki`s haben immer einen Grund zum Saufen gehabt und letztendlich nur unsere "Faulheit" und Unzulänglichkeit"
ertränkt. Die Umstände, mit denen wir das Trinken vor uns gerechtfertigt haben, blieben jedoch erhalten und niemand hat uns irgend etwas "weggeräumt", gelle?

Erst als ich den Alkohol aus meinen Leben verbannt habe, kamen ungeahnte Energien zum Vorschein, wo ich gar nicht wusste, dass ich die habe.
Genauso geht es dir auch. Bleib auf dem Weg, den du eingeschlagen hast und du wirst dich wundern, was du ohne Alkohol alles schaffen und fertigbringen kannst.

Liebe Grüße

Laila


Christof Offline



Beiträge: 11

16.03.2004 20:07
#7 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hallo Laila:

Heut hab ich den vorletzten Stapel Altpapier entsorgt. Dabei kam mir eine Schlagzeile zwischen die Finger, die mich etwas irritiert hat (Kriegsgefahr im Irak). Die Zeitung war über ein Jahr alt! Die Wohnung ist jetzt in einem Zustand, dass ich nach Einbruch der Dunkelheit ohne Weiteres Gäste reinlassen könnte. Wenn tagsüber die Sonne reinknallt, sieht man die vielen Spinnweben noch zu gut (noch!).

Was mich immer mehr ärgert, ist, dass ich so alt werden musste, bis ich kapiert hab, dass der Alkohol mir gar nix nützt sondern nur schadet. Wenn mich allerdings irgendjemand gewarnt oder beraten hätte, als ich 14, 17, 30 oder auch 50 Jahre alt war, hätte das wohl überhaupt nichts bewirkt, weil ich ihr/ihm nicht geglaubt hätte. Aus diesem Grund halt ich es auch für relativ nutzlos, auf einen "Anfänger" wie patrick einzureden. Man kann ihm nur wünschen, dass er rechtzeitig selber merkt, worauf er sich eingelassen hat.

Freundliche Grüße, Christof


chris20035 Offline



Beiträge: 6

18.03.2004 19:25
#8 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

hallo an alle,
danke für eure netten worte/zeilen´.
war am montag wirklich (kaum vorstellbar, dass ich es wirklich schaffte) bei der suchtberatung. alle waren sehr nett, hätte ich nie (!!!) erwartet, weil ich ja selber schuld bin und mein leben total zerstöre. also der montag war der erste tag seit *überleg* 1,5 jahren (oder mehr) ohne alk. der dienstag auch. leider bin ich beruflich jetzt seit mittwoch für 1.5 wochen weg und gestern fings schon langsam wieder an, heut ist alles wie gehabt. der nächste termin ist erst übernächste woche, dazwischen liegen 2 geburtstagsfeiern, ich schaffs einfach nicht ohne hilfe. wieder werd ich alles verschieben ... :-( ... und wieder werd ich mich überwinden müssen, um zum (jetzt) nächsten termin zu kommen.
lg chris


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

18.03.2004 20:26
#9 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hallo Chis,

super dass du bei der Suchtberatung warst.

Nun kommen Tage da heist es durchhalten und das erste Glas stehen lassen.
Ich bin nun auch seit einem Jahr nun 6 Wochen trocken und es wird nun immer leichter, glaube mir.
Anfangs war ich ganz verwirrt auch heute noch, ein Teil von mir möchte trinken und der andere der kämpft und sagt nein.
Doch wie gesagt es wird nun immer besser, sind nur ein paar Stunden oder ein paar Tage und dann ist dieser Saufdruck wieder weg.
meine Hilfe in diesen Situationen sind hier gleich schreiben.
Ich mache auch eine ambulante Therapie und besuche eine SHG.
Doch ich weis wenn dieser Druck da ist, dann ist leider niemand da es ist ganz verflixt.
Doch hier ist immer jemand da.

Chris schreibe hier - egal wie es dir geht - schreiben hilft.

Zu deinen Geburtstagsfeiern kann ich dich nur fragen:
"Kannst du es ertragen, dass andere Menschen ein Glas Wein trinken und du bist mit Saufdruck dabei?"

Dies habe ich mir die letzten Tage zu meiner eigenen Geburtstagsfeier gefragt und meine Antwort war "nein"
So stark bin ich nun doch noch nicht.

Doch vielleicht gibts nur Kaffe und Kuchen und kannst dann gehen wenn die Flasche aufgemacht wird?

Chris alles gute, halt durch, wird immer besser glaube mir.
Wirst ganz stolz auf dich sein und brauchst nicht mehr zurückzählen sondern gehst nach vorn


Ritsch Offline




Beiträge: 182

23.03.2004 08:28
#10 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hi Chris!

Gratulation zum Entschluss, trocken zu werden. Ich weiss selber, wie hart diese Zeit ist - vor allem was Feiern betrifft. Ich habe mir so viele Gedanken gemacht, wie ich allen Menschen verständlich machen kann, dass ich diesmal NIX trinke ... aber das ist vielleicht gar nicht so wichtig. Deine Mitmenschen wollen vielleicht aus Gewohnheit mit Dir saufen, vielleicht aus Unverständnis. Und dann diese Fragen: "Hey, was ist los mit Dir? Bist Du krank? ..."
Wenn Du Dich nicht outen magst, dann tu´s auch nicht, denn Du fragst ja auch nicht jeden bei einer Feier, warum er sich grade die Birne zuknallt

Und zu Depressionen und Alkohol: Vielleicht sind die Depris ja weniger arg, wenn sie nicht mit Alkohol getränkt sind ... es gibt viele Menschen, wo sich diese beiden Dinge gegenseitig verstärken.

Auch von mir viel Glück und viel Kraft

LG --- Ritsch


chris20035 Offline



Beiträge: 6

24.03.2004 19:52
#11 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

hallo,
danke für die antworten. kurz, jetzt ist wirklich alles wieder beim alten. bin leider diese woche nicht zuhause und habe den nächsten termin bei der drogenberatung erst nächste woche. ich hab zwar einen grossen wunsch (trocken zu werden und nicht zu rauchen und das zu bleiben), aber überhaupt keine willensstärke. zumindest weiss ich, dass ich das ohne hilfe nicht mehr schaffe
jetzt sitze ich in meinem hotelzimmer vorm notebook, habe nichts besseres zu tun, als (wie immer) dumm im internet rumzusurfen, in selbstmitleid zu versinken und 4 bier zu trinken und zig zigaretten zu rauchen. könnte mit arbeitskollegen fortgehen, mich mit freunden, die auch in dieser stadt arbeiten, treffen, mit einer arbeitskollegin schön essen gehn, aber ich ziehe es vor, alleine zu saufen.
komisch, sofort nach der arbeit möcht ich wieder alleine sein und (siehe oben).
und so wirds nächste woche wieder viel überwindung kosten, zu den netten menschen bei der drogenberatung zu gehen.
habt ihr vielleicht tipps für mich? ich möcht und will es endlich schaffen, mein leben in ordnung zu bringen.

vielen dank,
lg chris


1Aldebaran ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2004 21:49
#12 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hi Chris,

ich denke, ich kann dich ganz gut verstehen.
Ich habe viele Jahre lang "tüchtig" gesoffen...und ich saß die gleiche Zeit abends allein zu Hause.
Zu Hause sitzen und Angst haben, dass jemand an die Tür klopft....
Warum?
Ist/war es die Angst, dass unter Leuten jemand Dein/mein "kleines Geheimnis" entdeckt? Ist/war es die Scham, vor dem "entlarvt" werden?,
Du hattest geschrieben, du hast Angst zur Suchtberatung zu gehen, weil du "ja selber Schuld" an deiner Sucht (?), "Misere" (?), Krankheit (!) hast?
...und wurdest einen besseren belehrt.

Gaub mir, ich bin selber erst seit kurzem auf trockenen Beinen unterwegs;
leite etwas ein, das dich vom Sprit wegbringt -und die anderen Probleme werden sich relativieren.
Wichtig ist, dass DU die Veränderung willst und etwas dafür tust -und zwar rigoros und konsequent bis in die letzte Instanz.

Viel Kraft wünscht dir
Aldebaran


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

24.03.2004 22:08
#13 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

hallo Cris,

ich habe mal deinen Spruch kopiert

"Es ist gut, ein Ziel zu haben auf das man zustrebt. Aber am Ende zählt der Weg, den man dorthin gemacht hat."

die Suchtberatung reist Dir nicht den Kopf ab wenn du wieder getrunken hast
viele Wege führen nach Rom


nur eins weis ich, die reist Dir den Kopf ab, wenn du nicht wieder hingehst


ich wünsche Dir alles gute
gute Nacht


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

25.03.2004 08:55
#14 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Hallo Chris

Warum willst du denn mit aller Macht zwei Süchte auf einmal bekämpfen?
Ich würde vorschlagen, erst einmal den Freund Alkohol nicht mehr an dich ran zu lassen, dann hast du, wenn du ihn besiegt hast, auch genügend Energie, um alles andere in den Griff zu bekommen.
Du machst es dir sonst zu schwer.
Das ist etwas, was schon von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, weil das kaum jemand schafft. Dafür muss man sehr stark sein!

Ich rauche seit meiner Jugend, heute ist es mehr als eine Schachtel pro Tag, ich weiß, dass es total ungesund ist, meine Mitmenschen aufregt, viel Geld kostet und dass ich mir manchmal schon unbewusst eine anstecke, es noch nicht mal genieße, zu rauchen.

Aber: Den Alkohol los zu lassen sollte Vorrang haben.
Geh kleine Schritte, dann fällt dir der lange Weg zum Ziel nicht zu schwer.

Ich wünsche dir alles Gute!

Jutta


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

25.03.2004 10:12
#15 RE: meine geschichte (1) Zitat · Antworten

Guten morgen Chris,

ich möchte mich Jutta anschliessen

Geh kleine Schritte, dann fällt dir der lange Weg zum Ziel nicht zu schwer.
Es ist oft sehr schwer, doch es ist zu schaffen, den ersten kleinen Schritt hast du ja schon getan, indem du in die Beratungsstelle gegangen bist.

Vorgestern am Abend als ich meinem Mann von meinem Saufdruck - Tag erzählt hatte, der Gott sei Dank trocken ausgegangen ist - sagte er zu mir:

"Das Leben ist in solchen Tagen ein Kampf
und du kämpfst wie eine Löwin
doch selbst wenn die Löwin einen Kampf verliert,
bleibt sie immer noch die Löwin"

Dieser Satz bedeutet für mich und auch für ihn "ZUVERSICHT"

Wenn eine Löwin die Beute verfehlt, dann geht sie so lange wieder zur Jagd bis sie die Beute gefangen hatt.
Nur so kann sie und auch ihre Kinder überleben.
Nur so.
Immer, immer wieder neu losgehen bis es funktioniert.

Geh auf und gewinne den Kampf und mit der Zeit ist es gar kein Kampf mehr - doch dieser Kampf macht unheimlich Stark

Alles gute


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