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Saufnix  
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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 693 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Carola ( gelöscht )
Beiträge:

23.03.2003 20:43
RE: bin ich alkoholabhängig oder auf dem besten Wege? Zitat · Antworten

Hallo, endlich finde ich ein Forum, wo ich vielleicht eine Antwort bekomme.

Ich bin 35 Jahre alt, Mutter von 3 Kindern, verheiratet. Ich bin berufstätig - Grafikdesignerin -
und....
ich trinke gerne meine 1-2 Achtel Wein am Abend, nicht viel, aber doch fast täglich (ausser heute, aus protest).

Auffällig ist, dass ich das nur im Zusammenhang mit der Arbeit am Computer und nur Abends mache. Wenn ich also abnds vor dem Fernseher sitzte (was eigentlich selten vorkommt) dann hab ich auch kein Bedürfnis.
Allerdings, wenn ich auf gesellschaftlichen Zusammentreffen bin, trinke ich auch - allerdings nicht bis zum abwinken

Diese Gewohnheit spielt sich jetzt so ca 3 Jahre. Und auf einmal habe ich ein schlechtes Gefühl dabei.
Ich mache mir aufeinmal Gedanken darüber!

Was ich hier suche? Ich suche nach Erklärungen, der Wahrheit und Tipps wie ich meine Situation einschätzen kann.

Vielen Dank fürs Lesen


tommie Offline




Beiträge: 10.595

23.03.2003 20:58
#2 RE: bin ich alkoholabhängig oder auf dem besten Wege? Zitat · Antworten

Hallo carola ,

Fragen, Fragen, Fragen ...

1 bis 2 "Achtele" , also ein "Viertele" abends, was soll daran für dich so ungewöhnlich sein ?

Ich kann das nicht, ich bin alkoholabhängig, es würde nicht bei 1 oder 2 Glas bleiben.

Ich frage mich aber: was stört dich, ist es die Verbindung "Arbeit am PC" und "Alkohol" ?

So ganz verstehe ich trotzdem nicht wo darin das Problem für dich liegen könnte, die eventuelle "Regelmäßigkeit" ?

Ich gebe ungerne sogenannte "Tips", für dich hätte ich trotzdem einen: wenn es dich stört, dieses "Viertele" am Abend, wenn du dabei ein schlechtes Gefühl hast, nichts einfacher als das: trink anstelle von Wein 1 bis 2 Glas leckeren Fruchtsaft, Mineralwasser, Eistee ... etc. .

tommie


Carola ( gelöscht )
Beiträge:

23.03.2003 21:23
#3 RE: bin ich alkoholabhängig oder auf dem besten Wege? Zitat · Antworten

Danke tommy

es ist die regelmäßigkeit die mich stört, und die tatsache, dass mir das verzichten so schwer fällt. die kombination arbeit und alk ist das was mich stört. einfach das sich das so eingeschlichen hat.

aber mit dem "ersatzgetränk" habe bin ich heute schon am durchziehen, aber auch nur, weil nix im haus ist

aber ich werde mir 2 wochen auch keinen wein kaufen, mal schaun ob ich das durchhalte

grüße
carola


Gobi Offline



Beiträge: 28

23.03.2003 22:29
#4 RE: bin ich alkoholabhängig oder auf dem besten Wege? Zitat · Antworten

Hallo,
hm, ja. Ich (Alkoholiker, trocken seit knapp 2 Jahren) finde es nicht ganz einfach auf Deine Frage(n) zu antworten.

Das Du Dir Gedanken über Dein Trinkverhalten machst, finde ich - so oder so - ein gutes Zeichen.
Denn in dem Moment, wo Du Dich fragt, ob der abendliche Wein nicht ein bisschen viel oder ein bisschen regelmäßig wird, setzt Du Dich damit auseinander....und gibt vielleicht schon mit den Fragen Dir selbst die Antwort.
Deine Kombination Arbeit=abendlicher Wein ist es, die mich antworten lassen, denn diese Kombination habe ich auch gepflegt.

Leider ist es nicht so, dass Menge oder Regelmäßigkeit allein Auskunft geben. Es gibt Menschen, die allabendlich ihre zwei halbe Liter Bier trinken, aber ohne Probleme auch ein halbes Jahr darauf verzichten. Andere trinken pro Tag vielleicht einen Viertelliter Wein, aber sie werden nervös, unruhig und unausstehlich, wenn sie diesen Viertelliter nicht bekommen.

Vielleicht kann Dir bei der Suche nach einer Antwort einer der verschiedenen Tests helfen, die es zur Erkennung des Suchtverhaltens gibt. Einen davon hänge ich - frisch aus dem Internet gefischt - hier an.

>>>>Der Cage-Test ist ein einfacher und kurz gefasster Fragebogen, mit dem jedermann seine Beziehung zum Alkohol beurteilen kann.
Er eignet sich auch für Tests in Arztpraxen und sozialmedizinischen Diensten im Hinblick auf die Vorbeugung und frühzeitige Behandlung von Alkoholproblemen. Der Fragebogen CAGE hat sich für den Allgemeinpraktiker als zweckmässig und nützlich erwiesen, was zahlreiche Auswertungen bestätigen. Er hat sich als relativ valider Indikator für Alkoholgefährdung erwiesen.
Der Test beschränkt sich auf folgende vier Fragen:
1) Hatten Sie schon das Gefühl, dass Sie Ihren Alkoholkonsum reduzieren sollten?
2) Hat es Sie auch schon aufgeregt, wenn andere Leute Ihr Trinkverhalten kritisierten?
3) Hatten Sie wegen Ihres Alkoholkonsums auch schon Gewissensbisse?
4) Haben Sie morgens nach dem Erwachen auch schon als erstes Alkohol getrunken, um Ihre Nerven zu beruhigen oder den Kater loszuwerden?

Resultat
Mindestens zwei positive Antworten bezeugen das wahrscheinliche Vorhandensein von Problemen, die im Zusammenhang mit übermässigem Alkoholkonsum stehen. Die Wahrscheinlichkeit eines Alkoholmissbrauchs beträgt 62 Prozent bei einer positiven Antwort und 89 Prozent bei 2 positiven Antworten. Bei drei und vier positiven Antworten beträgt die Wahrscheinlichkeit 99 Prozent.<<<<<<

Natürlich sind solche Tests - wie alle Tests - hinterfragbar. Aber sie können meiner Meinung nach zumindest im Ansatz hilfreich sein.

Schöne trockene Fruchtsaft- und Tee-Abende von hier aus wünscht...

Vielleicht lie


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

23.03.2003 23:16
#5 RE: bin ich alkoholabhängig oder auf dem besten Wege? Zitat · Antworten

Hallo Carola !

Dazu fällt mir eigendlich nur ein, daß es immer dann bedenklich wird wenn man/frau den Alkohol trinkt um der Wirkung willen und es nichts mehr mit Genuß zu tun hat.

So bei mir, ich kann nicht genüßlich 2 Gläser Wein trinken, da wäre dann schon die ganze Flasche leer und es gibt kein Halten mehr. Das ist glaub ich der grundlegende Unterschied zwischen deinem und meinem Trinkverhalten.

Es grüßt dich
Bea


Carola ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2003 10:38
#6 RE: bin ich alkoholabhängig oder auf dem besten Wege? Zitat · Antworten

Ich danke für Eure Postings, ich denke ich weiß was ich zu tun habe, um mir die Antwort zu geben:
ich werde 2 Wochen auf Alkohol verzichten! Auf der Einkaufsliste ist er durchgestrichen!
Wenn ich das ohne Probleme durchstehe, wenn ich dann nicht das Bedürfniss habe, diesen Trott wieder aufkommen zu lassen, kann ich mit guten Gewissen behaupten, keine Probleme mit dem Wein zu haben .

Gestern habe ich bewusst keinen Tropfen getrunken, und es hat sich nichts getan .... aber ich denke daran, und das finde ich wieder bedenklich

Vielen Dank noch mal für Eure Ratschläge!

Tolles Forum, mit tollen Menschen!

Gruß aus Tirol
Carola


Zitrin Offline




Beiträge: 308

25.03.2003 08:24
#7 RE: bin ich alkoholabhängig oder auf dem besten Wege? Zitat · Antworten

Liebe Carola,
meine Erfahrung war, dass ich mir mir Alkohol eingebildet habe, ein wenig anders, vielleicht ehrlicher sein zu dürfen.
Ich habe genau wie du bemerkt, dass mir Alkohol als Belohnungssystem durchaus willkommen war. Ich hatte frei, Feierabend, Pause, oft nette Gesellschaft, (auch wenn es nur der Fernseher war)

Oh Schreck! Leider, habe ich meinen editierten Text ins Nirvana befördert, jetzt reicht die Zeit nicht mehr um meine Gedanken nochmals zu sortieren.

Ich kann aber Deine Gefühle absolut nachempfinden. Mir, der die Reaktion Aussenstehender so wichtig war, wurde geschmeichelt wie toll ich wäre, wenn ich etwas Alkohol als Enthemmungsmittel nehmen würde.

Wer von uns Kranken will nicht toll sein für Andere?

Ich fühlte mich meinen "Konkurrentinnen" endlich gleichwertig!
Und ich fühlte mich wohl, gelöst und entspannt durch ein Glas Wein oder ein kleines Bier.

Als Frau in der Gesellschaft war ich mir aber auch der Tatsache bewusst:
Eine Schwangere und Stillende Frau hat auch körperliche Verantwortung zu tragen.

Also nahm ich die Rolle der Vernünftigen ein.(Leider etwas widerwillig und neidisch)
Irgendwie hegte ich bestimmt schon damals Groll auf meinen Partner.
(Er durfte sich immer alles erlauben , ich mir nichts mehr, das mir früher mit ihm Spass machte!)

Also rutschte ich ab in die Sucht gebraucht zu werden.
Kontrollieren und Belohnen galten als Ersatz für verlorene Freiheitsgefühle.
Für mich ev. Glück, für meinen Partner Pech.

Seine logische Reaktion: von der lasse ich mir doch nichts vorschreiben, liessen ihn noch tiefer in die Sucht abgleiten.
Ich spielte mich auf, und blieb logischerweise unüberzeugend.

Ich übe täglich bei mir zu bleiben.
Sich selber belohnen ist wichtig, aber es muss ehrlich sein.
Ich habe es für mich umgedeutet in:
Sich täglich etwas Gutes tun.
Für mich ist das viel gesünder und für mein Umfeld "ungefährlicher"als wenn ich Andern etwas Gutes (neidvoll) tue.
(Meine+Ihre leidvolle Erfahrung)


Zitrin
Die gegen Co-abhänigkeitskrankheitserreger kämpft.
[f1][ Editiert am: 25-03-2003 10:29 ][/f]


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